Angriff auf Porter

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kenzo
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Re: Angriff auf Porter

Beitrag von kenzo » Di 30. Mär 2010, 21:41

Zu diesem Thema meine persönliche Meinung aus verschiedenen Erlebnissen mit Kenzo.

Kenzo wurde mehrfach von anderen Hunden die frei laufend auf uns zu kamen angefallen, bis auf ein einziges Mal hat er es geschafft alle auf den Buckel zu werfen, dabei waren ein Rottweiler, ein Cuvazs, alle von der Größe absolut überlegen. Irgendwie hat er es aufgrund seiner Schnelligkeit drauf, dass die anderen, so gut wie keine Bissspuren von ihm abbekamen.

Letztes Jahr wurde ich von einem seiner Gegner in den Finger gebissen, als ich Kenzo hinter mir fest hielt und den Gegner als auf uns zu rannte am Halsband packte. Der Hund hatte lauter gelbe Zähne und seine letzte Impfung lag 5 Jahre zurück. Ich hatte ein viertel Jahr mit der Nachbehandlung meines Fingers zu tun.

Ein anderes mal, ich lief mit Kenzo nachdem ich ihn mit Bällchen müde gespielt hatte angeleint an einem Spielplatz vorbei. Dort ist absoluter Leinenzwang. Ein Kombi fuhr vor, die Heckklappe ging auf, ein Rüde mit ca. 70 cm Schulterhöhe sprang heraus und rannte sofort brummend auf Kenzo zu. Herrchen und Frauchen kümmerten sich um nichts.

Da ich aufgrund der vergangenen Vorfälle und der vielen Hunde, die Kenzo schon auf den Rücken warf, hier verschrien bin, liess ich:

a) die Leine fallen, damit Kenzo sich wehren konnte.
b) Machte ich den größten Fehler meines Lebens, indem ich als Kenzo auch anfing zu brummen, ein klares NEIN sagte.

Genau in dem Moment biss der andere Rüde Kenzo in den Kopf, hielt ihn am Ohr fest und ließ nicht mehr los. Von den Haltern des Rüden immer noch nichts zu sehen. Ich habe die beiden dann getrennt und übergab der ökologisch angehauchten Halterin ihren Hund am Halsband, worauf diese ihn wieder fallen lies mit der Begründung, solch einen Streit müssen die Hunde unter sich selbst ausmachen.

Dann ging der ganze Kampf wieder von vorne los. Ich trennte die Hunde erneut und ging mit meinem am Kopf blutenden Kenzo zum TA zum nähen. Die Halterin weigerte sich die TA-Rechung in Höhe von über 400€ zu zahlen.

Ich drohte ihr mit Anzeige, da ich auch Zeugen auf dem Spielplatz hatte. Sie hat dann zwei Monate später nach etlichen Emails endlich gezahlt.

In Annettes Fall sieht es anders aus, die Retriever-Halterin kann sagen was sie will und wenn es keine Zeugen gibt, muss Annette ihre TA-Kosten im schlimmsten Fall selber tragen. Egal wer angefangen hat.

Gruß
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Daisyy

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Daisyy » Mi 31. Mär 2010, 09:11

Hallo miteinander,

es ist so das bei der Hundehaftpflicht die Allgefahrendeckung gilt. Wie im ersten Beitrag beschrieben. Es wird nicht danach gefragt ob und welcher Hund der Verursacher war.

es sei denn, du hast Zeugen die gesehen haben das der gegnerische Hund angefangen hat und Porter verletzt. Dann wird deine eigene Versichherung versuchen die Ansprüche die gegen euch gestellt werden abzuweisen aber nur dann.

Wir haben das auch schon erlebt hatte damals im Forum drüber geschrieben.

liebe Grüße

Christina

Jackson

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Jackson » Mi 31. Mär 2010, 13:55

Hallo zusammen,

Danke für die vielen Antworten. Ich sehe, das ist ein Thema, das die Gemüter hochkochen lässt. Zeugen habe ich leider keine. Mal schauen, wie dreist die Goldi-Besitzer noch sein werden.

Porter hat die Auseinandersetzung psychisch nicht geschadet. Als er nach dem Kampf zu mir zurück kam, schaute er mich zwar fragend (rückversichernd) an, aber als ich ihm dann signalisierte, er habe das gut gemacht, freute er sich von Herzen (konnte ich tatsächlich in seiner Mimik lesen).

Viele Grüße
Annette

Uschi

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Uschi » Mi 31. Mär 2010, 15:01

Jackson hat geschrieben:Porter hat die Auseinandersetzung psychisch nicht geschadet.

Hallo Annette,

das ist das Wichtigste. Es freut mich für Porter.



Liebe Grüße
Uschi

Eddi

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Eddi » Mi 31. Mär 2010, 15:44

aber als ich ihm dann signalisierte, er habe das gut gemacht, freute er sich von Herzen (konnte ich tatsächlich in seiner Mimik lesen)
Na klar!
Wäre doch kein richtiger Terrier, wenn er einer (gewonnenen) Rauferei nicht was gutes abgewinnen könnte. :dog_biggrin
Ich bin auch stolz, wenn meine Hunde sich verteidigt und die anderen dann den kürzeren gezogen haben, ist doch eine ganz normale und berechtigte Reaktion.

Meine haben auch noch nie bleibende seelischeSchäden davon getragen.
Ich meine, solange es sich nicht um Angriffe eines völlig fehlgeschalteten Hundes oder -rudels auf ein junges Tier handelt, müssen die Hunde sowas auch wegstecken können. Ich halte es auch nicht für ein pychisches Problem, wenn Hund nach dem xten Mal Ärger mit der gleichen Rasse oder Sorte Hund, diese in Zukunft generalisiert für Idioten hält und denen ein paar Zacken aus der Krone brechen will.
Wir pflegen schließlich ebenfalls alle gern mehr oder weniger heimlich unsere (Vor?)urteile. :dog_tongue2

Andersrum allerdings empfinde ich sowas als mega-peinlich. Wenn mein Hund anfängt, ich könnt im Boden versinken.:oops: Zirbel hat das jetzt zweimal mit dem Nachbarsschäferhund gemacht. War zwar alles kein Problem, ließen sich, da nur laut gut trennen aber es kratzt so richtig am Selbstbewußtsein und man kann gar nicht mehr so schön arrogant sagen. "das macht meiner nicht".

LG
Eddi

Freddy

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Freddy » Mi 31. Mär 2010, 19:38

Hallo zusammen,
Eddi hat geschrieben:
Meine haben auch noch nie bleibende seelische Schäden davon getragen.
mein AT-Rüde Berry vor einigen Jahren leider schon. Er wurde als junger Hund mehrmals von großen Rüden heftig angegangen. Später hat er den Spieß rumgedreht und war später bei z.B. bei DSH kaum noch zu halten, :dogs_run das habe ich nie mehr ganz "rausbekommen".

Umso mehr freut es mich das es für Porter gut ausgegangen ist.

LG
Freddy mit Felix

Heidemarie

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Heidemarie » Do 1. Apr 2010, 11:53

Hallo Annette,

wie geht es dem Auge von Porter ? Das ist eine gefährliche Stelle, da muß man aufpassen. :Dog_closedeye

Für mich wäre es selbstverständlich gewesen, wenn mein Hund einen anderen Hund anfällt, daß ich mich erst einmal entschuldige und dem anderen Hundehalter sagen würde, daß ich selbstverständlich für die TA-Kosten aufkommen würde.

Ich hatte mal mit Coco einen ähnlichen Fall, aber da ist nichts passiert, weder den beiden anderen beiden Hunden, noch bei Coco.

Ich bin dann nachmittags zu der Hundehalterin mit Leckerlis für die Hunde und was Süßes für die Hundehalterin. Die hat sich sehr gefreut und hat gemeint, daß wäre doch nicht nötig gewesen, aber gefreut hat es sie trotzdem und wir haben dann noch bei einer Tasse Kaffee gesessen. Das verstehe ich unter Hundebesitzern.

Es grüßt Dich ganz herzlich

Heidi :dogrun

Jackson

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Jackson » Do 1. Apr 2010, 13:50

Hallo Heidi,

Porter's Wunde sieht gut aus. Zuerst sah man ja auch gar nichts, was wahrscheinlich daran lag, dass wir vor der Attacke schwimmen waren und Porter noch nass war. Erst als das Fell trocken war, sah ich die Blutspur. Den kleinen Riss habe ich mit Beta-flüssig desinfiziert und dann mit ein wenig Beta-Salbe versorgt. Es hat sich nichts infiziert, es sind keine Entzündungszeichen vorhanden und das Auge ist klar und genauso groß wie das andere, GsD. Andere Bissverletzungen konnte ich bisher nicht entdecken.

Ich hoffe, dass ich aus dieser Situation was gelernt habe. Vorausschauend werde ich Porter, wenn möglich, vor solchen brenzligen Situationen anleinen und falls mir das nicht möglich sein sollte, werde ich in die Offensive gehen und solchen Haltern wenigstens verbal Bescheid sagen. Vielleicht hätte sie sich dann mit ihren Forderungen zurückgehalten.

Liebe Grüße
Annette (hinterher ist man immer schlauer)

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