Angriff auf Porter

allgemeine Themen rund um die Hundehaltung, Recht und Versicherungen
Jackson

Angriff auf Porter

Beitrag von Jackson » Di 30. Mär 2010, 15:46

Hallo zusammen,

stellt Euch mal vor, was wir heute erlebt haben.

Ein Golden Retriever-Rüde, unangeleint, entfernt sich von seiner Ausführerin (Hund ihres Sohnes), läuft ca. 50 m quer über den Acker auf meinen Hund in Angriffsabsicht zu. Porter ist auch unangeleint, befindet sich aber in meinem Einflussbereich und bleibt cool. Schaut sich die Annäherung nur an.
Die Ausführerin versucht vergeblich durch "Hier"-Rufe ihren Hund zurückzurufen. Der Golden-Retriever bleibt dann irgendwann stehen, verharrt eine Weile, ignoriert die Rückrufe seiner Ausführerin weiter, die Hunde fixieren sich und fährt dann in seinem Angriffsverhalten auf meinen Hund fort. Nun halte ich Porter nicht mehr zurück, um ihm die Chance zu geben, sich zu wehren. Es kommt zu einem Rüden-Kampf, der nicht unbedingt ernthaft, aber laut ist. Nach einer kurzen Weile trennen sich die Hunde und laufen beide zu ihren Hundeführerinnen zurück.
An meinem Hund kann ich zurzeit keine Verletzungen feststellen, der Goldi blutet an der Lefze.

Die Ausführerin kommt dann auf mich zu und sagt: " Das sind vielleicht zwei, gehen gleich aufeinander los". Weiter: "Ich werde wohl zum TA fahren".
"Ja machen sie das vielleicht", antworte ich. "An meinem Hund kann ich momentan nichts feststellen", sage ich noch. Daraufhin wieder sie: "Ich fahre jetzt zum TA! Ich weiss ja wo sie wohnen!" Jetzt erst beginne ich zu verstehen, was sie mir sagen möchte und spreche sie darauf an: "Was wollen sie mir eigentlich sagen?" Daraufhin sie: "Dass sie sich an den Kosten beteiligen können!" Ich erst sprachlos, mir viel wirklich nichts mehr ein, ging dann mit ihr auseinander, indem ich sagte, sie könne froh sein, wenn mein Hund nicht verletzt wurde und ich nicht den TA aufsuchen müsse. Schließlich hatte sie ihren Hund nicht unter Kontrolle, alle ihre Rückrufe waren vergebens und er griff meinen Hund an. Porter wehrte sich nur.

Was sagt ihr dazu. Ich bin völlig entgeistert.

Viele Grüße
Annette

Rover

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Rover » Di 30. Mär 2010, 15:58

Hallo Annette,

ein Glück, dass Porter nichts passiert ist. Hoffentlich findest Du nicht noch Verletzungen unter dem Fell!

Da hat wiedermal jemand gedacht, dass Frechheit siegt. (was sie leider auch nur zu oft tut).
Falls noch irgend jemand den Vorfall gesehen hat, solltest Du Dir vielleicht dessen Adresse vorsichtshalber geben lassen. Just in case...
Oder selbst die Initiative ergreifen und den Vorfall melden (Ordnungsamt?). Bevor Du möglicherweise in die Position gedrängt wirst, wo Du Dich nur noch verteidigen kannst.

Ich finde es so traurig, dass man immer zu solchen Aktionen gezwungen wird. Ein vernünftiges Wort - und das alle Beteiligten sich an die Wahrheit halten - könnte so viel Ärger ersparen.
Leider klappt das oft nicht.
Wir hatten mit einem Beißvorfall, als Rover etwa ein dreiviertel Jahr war, auch ewigen Ärger. (damals hat Rover seine Zähne überhaupt nicht benutzt - er wurde angegriffen und war an einigen Stellen verletzt).

Alles Gute wünschen Euch
Kerstin (der der Vorfall von damals heute noch in den Knochen steckt) und Rover (der das viel besser verarbeitet hat als ich)

Mir fällt grad noch ein: hast Du versucht, einzugreifen? Mein Mann ist da ziemlich schmerzfrei; er hat schon den einen oder anderen Angriff mittels eines geschickt platzierten Wanderschuhs verhindert oder gestoppt (und ist damit, so hoffe ich, in Rovers Ansehen als Rudelführer enorm gestiegen :dog_biggrin ). Ich trau mich sowas nicht.

Eddi

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Eddi » Di 30. Mär 2010, 16:13

Cool bleiben,

auch wenns schwer fällt, so ein blödes Ding das Frauchen :thumbdown:

Grundsätzlich ist es allerdings so, daß die Versicherung für den Schaden am anderen Hund aufkommt (-kommen muß), denn es gilt einfach die Tiergefahr als solche.
Inwieweit die Versicherung, so die Tussi sich tatsächlich traut, Euch eine Rechnung zu präsentieren, zu zahlen bereit ist, würde ich dieser überlassen. Im Falle eines Rechtsstreits läuft sowas leider oftmals auf einen Vergleich hinaus, da es mal wieder keine Zeugen gibt, die bestätigen können, daß dieser Köter die Ursache war und selbst schuld ist.
Im Zweifel muß Porter halt auch ganz dramatisch schmerzhafte blaue Flecken und ein schweres seelisches schlafloses tierpüchologisch zu betreuendes Trauma davon tragen. Und/Oder Du hast nun ein Gelber-Hund-Trauma und zeigst sie an, weil Du Angst um Leib und Leben hattest, als die Furie auf Dich losstürmte; zum Glück hat Dein Hund Dich gerettet.

Könnt ich mich aufregen. Erstens brauchts keinen TA, um festzustellen, daß eine Verletzung an der Lippe auch wieder heilt, zweitens kann man sowas grundsätzlich auf sich beruhen lassen und drittens ist es Deiner Schilderung nach eindeutig Ihr Möp gewesen, da kann man doch selber mal die Verantwortung tragen.
Gott die kann aber froh sein, sich nicht mit mir anzulegen. VErmutlich müsste ich mich dann wg Körperverletzung verantworten....
Soviel zum cool bleiben :dog_angry

Mir kam mal jemand so blöd, der seinen Köter in der Pferdeweide "spielen" ließ: erst Köter hinter den Hottis her, am Zaun wurds denen zu doof und sie drehten um, meine 2jährige nahm sich das Viech dann vor. Ohne meine Intervention hätts einen ungezogenen Hund weniger auf der Welt gegeben, so konnte erzumindest noch :dog_ill werden. Als die Leute blöd wurden, hab ich mit der Polizei gedroht. Leider gabs damals noch keine Handys, weiß nicht, ob D! um die Zeit grad mit diesen zentnerschweren "tragbaren" Dingern an den Start ging. Jedenfalls hab ich niemals mehr was davon gehört, weder HUnd noch Leute jemals wieder gesehen.
Ähnliches passiert übrigens immer wieder, die Leute findens so putzig, wenn die POnys davon laufen, wie süß er doch spielt. Spielen aber die Ponys plötzlich mit, bin ich schuld. Klar, ich sag ja allen, der Zaun ist nur dafür, daß die Natur in Kästchen eingeteilt wird, da kann man den Köter ruhig rein lassen :crazy:

Ich hoffe, Du warst so geistesgegenwärtig, Dir Namen u Adresse zu notieren.

LG
Eddi
findet eine Hundeklopperei ganz normal, wenn doch nur Leute auch normal wären....

Uschi

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Uschi » Di 30. Mär 2010, 16:47

Hallo Annette,

Versicherungen interessieren sich nicht dafür, wer angefangen hat und wer schuld ist, sie interessieren sich nicht für Hundeverhalten. Der Hund, der beschädigt, kriegts aufgebrummt. Das ist in dem Fall nun leider Porter, auch wenn er sich nur gewehrt hat.

Selbst wenn ein Hund an der Leine ist, ein freier auf ihn zukommt und der Angeleinte zubeißt, ist das so. Man hat einfach schlechte Karten, wenn Blut beim anderen Hund fließt.


Als Wijnta das Ohr abgebissen bekam (übrigens eine Golden Retriever- Hündin war das) und deren Halterin danach festgestellt hat, dass ihre Hündin zwei Löcher im Hals hatte, haben wir uns darauf geeinigt, dass jeder selbst die TA-Rechnung bezahlt.

Wer angefangen hat, ließ sich sowieso nicht feststellen und hätte auch keine Versicherung interessiert.


Mitfühlende Grüße
Uschi

Jackson

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Jackson » Di 30. Mär 2010, 17:32

Hallo,

nun habe ich doch eine Verletzung gefunden. Porter hat einen kleinen Riss unter seinem linken Auge. Fiel auf, weil es dort anfing zu bluten. Einen Gegenbiss kann ich aber nicht feststellen. Muss das zwangsläufig so sein? Oder könnte es nicht auch ein Ratscher sein?

Mal schauen, wie es nun weiter geht :dog_unsure .

LG Annette

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Barica
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Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Barica » Di 30. Mär 2010, 17:35

Hallo Annette,

das ist wirklich ärgerlich.

Wart ihr in einem Gebiet unterwegs, wo Hunde offiziell frei laufen dürfen?
Wenn nicht, zahlt die Versicherung nur 50 % (beruft sich auf Anleinpflicht). So war das zumindest bei uns.

Da hat Uschi recht:
Versicherungen interessieren sich nicht dafür, wer angefangen hat und wer schuld ist, sie interessieren sich nicht für Hundeverhalten. Der Hund, der beschädigt, kriegts aufgebrummt.
Ich bin ja grundsätzlich dafür, daß man erstmal das Gespräch mit den Hundehaltern sucht... Leider sind viele Leute wohl unbelehrbar. :dog_angry

LG,
Barbara mit Angel

Freddy

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Freddy » Di 30. Mär 2010, 18:10

Hallo Annette,

so eine Frechheit habe ich GsD noch nicht erlebt...ich weiß nicht, ob ich dabei cool bliebe.
Hundeangriffe auf meine Hunde kann ich nicht mehr zählen, aber das ein Halter so dreist war und von mir den TA bezahlt haben wollte, obwohl sein Hund "angefangen" hat, das hatten wir noch nicht.
Mir wäre es in diesem Fall auch vollkommen egal, ob meine Versicherung bezahlen würde oder nicht, ich würde den "Schaden" der in Notwehr entstanden ist, gar nicht einreichen. Alleine schon aus "erziehungstaktischen" Gründen. Wer sagt denn, das der Retriver sich nicht selber auf die Lefzen gebissen hat? Ein Hund der nicht abrufbar ist, der andere Hunde angreift, stellt eine Gefahr da und gehört an die Leine. Punkt.
Die Hundehalterin kann froh sein, wenn Du keine Anzeige gegen sie erstattest. Du hast Dich doch sicher durch den "aggressiven" Hund der auf Euch zugelaufen ist, bedroht gefühlt, oder nicht ?

Ich setze nach einigen bösen Erfahrungen, wenn es sein muss, ganz ungeniert meine Wanderstiefel ein. Wenn ich damit treffe, sehr effektiv...

LG
Freddy mit Felix.

PS: Als Felix noch klein war, hatten wir ein paar mal Kontakt mit einem ruppigen RS. Die Halterin war auch uneinsichtigt. Ich hatte dann immer ein altes Kettenhalsband in der Tasche. In einem Fall habe ich mich nicht gescheut es auch einzusetzen, ebenfalls sehr effektiv....Der Hund hat ab da einen Bogen um uns gemacht.

PPS: Natürlich ist es immer besser sich gütlich zu einigen, wenn es denn möglich ist...

Balou

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Balou » Di 30. Mär 2010, 20:16

Hallo Annette,

das hört sich nicht gut an! Es gibt doch sehr unverschämte Hundehalter.
An anderer Stelle habe ich über unsere Aufeinandertreffen mit uneinsichtigen Haltern geschrieben.
Wenn Balou in nächster Zeit nochmals angegriffen wird werde ich mir überlegen eine Anzeige zu erstatten, das ist zwar nicht schön, aber manchmal hilft nur dies! Denn bisher waren es immer freilaufende Hunde die auf Balou losgegangen sind, er war immer an der Leine.

Ich hoffe bei Dir geht alles gut aus.

Gruß

Tobias

Uschi

Re: Angriff auf Porter

Beitrag von Uschi » Di 30. Mär 2010, 20:44

Jackson hat geschrieben:nun habe ich doch eine Verletzung gefunden. Porter hat einen kleinen Riss unter seinem linken Auge.

Hallo Annette,

das würde ich der Golden-Halterin sofort mitteilen, das "klein" weglassen. Am Auge hört sich das doch ziemlich gefährlich an ;-)

Sicher wird sie dann nicht mehr so forsch sein.


LG
Uschi

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Re: Angriff auf Porter

Beitrag von kenzo » Di 30. Mär 2010, 20:59

Uschi hat geschrieben:
Jackson hat geschrieben:nun habe ich doch eine Verletzung gefunden. Porter hat einen kleinen Riss unter seinem linken Auge.

Hallo Annette,

das würde ich der Golden-Halterin sofort mitteilen, das "klein" weglassen. Am Auge hört sich das doch ziemlich gefährlich an ;-)

Sicher wird sie dann nicht mehr so forsch sein.


LG
Uschi
Hallo Annette,

mit der Augenverletzung würde ich gegebenfalls sogar zum TA gehen, bevor sich Porter noch eine Infektion holt.
Gruß
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

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