Hallo,
so, da habe ich aber Defizite in meinen virologischen Kenntnissen entdeckt.
Zuerst mal ist das Virus wohl doch relativ stabil in der Umwelt, solange es nicht austrocknet oder sehr warm wird. Erst bei Temperaturen über ca 60° für eine halbe Std oder 80° für ein paar Minuten wird es inaktiviert. Bei ca 4°C hält es sich Monate. So hält es sich Wochen bis Monate in diversen Produkten aus SChwein (Häute, Futtermittel). Im Mist bleibt es ca 2 Wochen aktiv.
Gegenüber den meisten DEsinfektionsmittel hingegen ist es sehr empfindlich.
Ausgeschieden wird das Virus vom Schwein über diverse Sektrete (Nase, Milch). Im allgemeinen kann auch nur das SChwein ausscheiden, andere Arten produzieren wohl eine zu geringe Virusmenge oder gar keine. Die können bestenfalls als gefressene Kadaver zur WEiterverbreitung beitragen.
Das SChwein selbst infiziert sich oral (also durch Aufnahme) oder nasal (also auch TRöpfcheninfektion). Unsere Fleischfresser infizieren sich in erster LInie bei aufnahme kontaminierten Fleisches (Schwein, tote Schadnager, die ebenfalls durch die Infektion gestorben sind).
Die Infektion kleiner Wiederkäuer soll durch virustragende Insekten erfolgen, wohingegen Rinder dsich via verletzte Haut und besonders Maulschleimhaut anstecken.
Das Virus vermehrt sich an der Eintrittspforte und verursacht dabei bereits lokal Juckreiz. (dies war auch im Bericht über die beiden verstorbenen Jackys zu lesen). Außer beim SChwein wird das Virus von hier aus neurogen (also in den Nervenbahnen) im Organismus verbreitet. Der Tod erfolgt als Folge der entstehenden Gehirnentzündung.
Die Hunde werden innerhalb von 2 - 7 Tagen apathisch, evtl sehr ängstlich, inappetent. Es können tobsuchtsartige Anfälle auftreten, aber keine Aggression. Nun treten Lähmungen (Kehlkopf, Schlund -> Speicheln) und nachlassen der Reflexe auf. Meistens auch Zuckungen, besonders an Kopf- u Halsmuskulatur. Der Tod tritt spätestens nach 3 Tagen ein.
Tja, nun, das klingt ja nicht erheiternd, macht auch ein ganz ungutes Gefühl, daß sich ein Hund theoretisch an SChweinewühlstellen anstecken könnte.
Unverantwortlich sind natürlich die Jäger, die weiterhin Aufbruchabfälle im Wald liegen lassen, aber auch davor ist man ja nie gefeit.
Ein wichtiger GRund, die Erziehung auf <niemals draußen was fressen> voranzutreiben.
Hier bei uns habe ich noch nicht von erkrankten Schweinen gehört, werde mich aber informieren. Ich denke, die Behörde, bei der das Forstamt angesiedelt ist, wäre Ansprechpartner. Ich hoffe, daß diese auch Informationen aus Bund und Ländern erhalten. Ansonsten wäre das Umweltministerium oder das Landwirtschaftsministerium mE ein Quelle. Jagdverbände führen ebenfalls diverse Statistiken; ob Krankheiten erfaßt werden, entzieht sich meiner Kenntnis. Ein selber jagender Kollege verzichtet zZ auf Sauenjagd.
Ich würde auf jeden Fall raten, in GEbieten, in denen Wildschwein-AK festgestellt wurde, die Hunde auf den Wegen zu halten und Aufnahme irgendwelcher schmackhafter was auch immer zu unterbinden.
Daß ein Hund sich infiziert, wenn er an einer Spur schnuffelt, wo ein paar Sauen übernWeg gedackelt sind, erscheint doch sehr unwahrscheinlich, aber intensiveren Kontakt kann man ja vermeiden.
LG
Eddi