wie mache ich ein gutes Foto von meinem Hund

Digitalfotografie im Detail - Tips und Anregungen
Freddy

Re: wie mache ich ein gutes Foto von meinem Hund

Beitrag von Freddy » Mi 9. Feb 2011, 09:28

Hallo Kerstin,
Rover hat geschrieben:Eigentlich dachte ich immer, ein guter Fotograf braucht seine Bilder nicht nachzubearbeiten. Früher (Film) ging das ja auch nicht; oder kaum - oder irre ich mich da?
gennau so dachte ich früher auch, habe mich aber von Bettina eines Besseren belehren lassen.

Das menschliche Auge ist jeder Kamera haushoch überlegen. Kein Monitor oder Papier ist in der Lage auch nur annährend die relaistischen Farb- und Lichteindrücke sowie die Dynamik der uns umgebenden Weld wiederzugeben.
Gute Maler versuchen seit jeher mit den bescheidenen Mitteln der Farbe das ( für sie! ) Wesentliche auf ihren Bildern dazustellen. Und zwar so, wie sie subjektiv in ihrem Kopf vorhanden sind.
Warum sollte ein Fotograf auf Gestaltungsmöglichkeiten verzichten? Die hat man früher entsprechend den bescheideneren Möglichkeiten (Kameraeinstellungen, Filmmaterial, Filter usw.) ja auch schon genutzt. Um eben das Wesendliche für den Betrachter besser sichbar zu machen oder eigene Interpretaionen rüberzubringen...also keine Verfälschung sondern eher eine Hervorhebung oder Betonung der eigenen subjektiven Realität. Warum sollten wir heute auf die besseren technischen Möglichkeiten der Bildbearbeitung verzichten?

LG
Freddy

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Thomas
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Re: wie mache ich ein gutes Foto von meinem Hund

Beitrag von Thomas » Mi 9. Feb 2011, 22:35

Hallo zusammen,

zum guten Fotografieren gibt es zum Glück die modernen Kameras, die mit vielen Automatiken schon fast die Bilder selbst machen. Ich brauche mir keine Gedanken mehr zu machen, welche Verschluß-Zeit, Blende und sogar Entfernung ich einstellen muß.
Aber manchmal weiß so eine Automatik eben nicht, was mir wichtig ist auf dem Bild, bzw. wie kann ich das Hauptmotiv freistellen, wie kann ich unwichtige und damit störende, ablenkende Dinge ausblenden. Hier fängt die Kreativität jedes einzelnen Fotografen an.

Um nun aber eine Entscheidung bei der Entstehung fällen zu können, muß man doch ein wenig Theorie beherrschen.

Es muss dafür gesorgt werden, dass auf den Sensor die richtige Lichtmenge fällt. (Keine Angst, dies überlassen wir gerne der eingebauten Belichtungsautomatik.)

Dabei kann z.B. herauskommen: Belichtungszeit 1/100 sec.; Blende 8,0

Diese Lichtmenge entsteht, wenn eine gewisse Helligkeit (Blende) auf den Sensor fällt, die durch eine Zeit (Verschlusszeit) begrenzt wird.

Betrachten wir als erstes die Verschlusszeiten. Hierfür gibt es eine genormte Zeitachse. Diese ist so aufgebaut, dass man nicht jede beliebige Zeit einstellen kann, sondern die Zeitsprünge halbieren sich jeweils auf die Hälfte bzw. verdoppeln sich jeweils.

Beispiel Verschlusszeiten: … 1/800 1/400 1/200 1/100 1/50 1/25 sec. … usw.

Bei modernen Kameras gibt es nicht nur diese Möglichkeiten, sondern die einzelnen Sprünge sind nochmals in 1/2- bzw. 1/3 Sprünge zusätzlich unterteilt.

Damit die Blendenverstellung den gleichen Effekt bewirkt, muß die Helligkeit auch in halbierten bzw. verdoppelten Schritten erfolgen. Da sich Licht nicht linear ausbreitet, sondern quadratisch, kommen für die Bezeichnungen der Blendeneinstellungen scheinbar sehr krumme Werte heraus.

Beispiel Blenden: … 2,8 4,0 5,6 8,0 11 16 … usw.

Auch hier gibt es Zwischenwerte in 1/2 bzw. 1/3 Abständen.

Wenn ich nun einen bestimmten Lichtwert einstellen will, dann könnte es in einem Beispiel folgendermaßen aussehen:

Verschlusszeit: 1/800 sec. Bei einer Blende 2,8

Wenn ich hier die Verschlusszeit verdopple --> 1/400 sec., dann muss ich, um den gleichen Lichtwert zu erhalten, die Blende auf den halbierten Wert einstellen --> 4,0

Wenn man bis hierher alles verstanden hat, dann merkt man, dass eine ganze Reihe unterschiedlicher Einstellungen von Verschlusszeit und Blende möglich sind, die alle dieselbe Belichtung bewirken.

Beispiel:

Zeit in Sekunden: … 1/3200 __1/1600 __ 1/800 __ 1/400 __ 1/200 __ 1/100 __ 1/50 __ 1/25 … usw.
zugehörige Blende:....1,4 ____ 2,0 _____ 2,8_____ 4,0_____ 5,6_____ 8,0_____ 11_____ 16 .... usw.

Alle diese Einstellungsmöglichkeiten bewirken also dieselbe und richtige Belichtung. In einer ersten oberflächlichen Betrachtung ist es völlig egal, welche Einstellung ich wähle.

Nun weiß man aber, dass die Verschlusszeit wichtig ist für Bewegungs(un-)schärfe und deshalb kann ich bei sich schnell bewegenden Objekten (ein Airedale!) nur eine sehr kurze Verschlusszeit wählen.

Genauso weiß man, dass unter anderem, die Einstellung der Blende die Schärfentiefe beeinflusst. Deshalb benötige ich für ein Bild, dass von vorne bis hinten knackscharf sein soll eine kleine Blende (große Blendenzahl!)

Hierzu habe ich mal ein paar Bilder eingestellt, die genau nach diesem Beispiel entstanden sind.
TK_0304-Forum-1,4-3200.jpg
TK_0308-Forum-2-1600.jpg
TK_0311-Forum-2,8-800.jpg
TK_0314-Forum-4-400.jpg
TK_0317-Forum-5,6-200.jpg
TK_0320-Forum-8-100.jpg
TK_0323-Forum-11-50.jpg
TK_0326-Forum-16-25.jpg
Viele Grüße
Thomas
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LiBy608

Re: wie mache ich ein gutes Foto von meinem Hund

Beitrag von LiBy608 » Do 10. Feb 2011, 09:26

Hi Thomas,

danke für die ausführliche Erläuterung. Mir schwirrt etwas der Kopf. Jedoch ich kann verstehen wer einmal Blut geleckt hat, kann es nicht mehr lassen.
Bei mir läuft das oft so ab, Digi raus und Klick und mit grössten Bemühungen ein vernüftiges Foto zu schiessen :dog_ph34r
Klappt auch manchmal und die Freude ist gross.
Übrigens habe noch ein paar alte Kameras an Liebhaber abzugeben. Da :nein wo man alles noch einstellen muss :dogstare
Wer Interesse hat kann mir eine PN schicken und ich stelle eine Liste der Kameras und Zubehör zur Verfügung. Betr: Kamera sucht neuen Liebhaber(in)
Gruss aus dem totalen Nebel.
Brigitte mit Enzo :dogrun

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doris
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Re: wie mache ich ein gutes Foto von meinem Hund

Beitrag von doris » Do 10. Feb 2011, 10:10

Hallo Thomas,
Thomas hat geschrieben:Wenn man bis hierher alles verstanden hat, dann merkt man, dass eine ganze Reihe unterschiedlicher Einstellungen von Verschlusszeit und Blende möglich sind, die alle dieselbe Belichtung bewirken.
happy_02 happy_02

Das mit dem bisher alles verstanden :dog_blink ist er springende Punkt.
Aber im großen und ganzen nach mehrmaligem Lesen und genauem Mitdenken hab ich schon so einigermaßen begriffen, was du uns hier wunderbar erklärst.
Vielen Dank dafür.
LG Doris
Stillstand ist Rückstand

Rover

Re: wie mache ich ein gutes Foto von meinem Hund

Beitrag von Rover » Do 10. Feb 2011, 15:29

Hallo Thomas,

super erklärt!

Ein Teil davon war gaaaanz weit hinten im Gehirn schonmal vorhanden, inzwischen meterhoch verschüttet, und nie so ausführlich.
Der springende Punkt für mich ist, dass ich seit Existenz der Automatikkamera alles noch so geringe technische Wissen an den Haken gehangen habe und mich voll auf die Technik verlassen.
Komisch, ich bin eigentlich auf anderen Gebieten gar kein Technikfreak.
Ich glaube, meine ganz einfache Digicam kann man auch überhaupt nicht einstellen. Aber die bessere vom Gemahl hat da noch einige Tricks auf Lager - die ersten hat mir Deine Frau ja schon erklärt.
Noch ein Weilchen, dann habe ich Blut geleckt :dog_tongue2


Viele Grüße, Kerstin

Anneliese

Re: wie mache ich ein gutes Foto von meinem Hund

Beitrag von Anneliese » Do 10. Feb 2011, 15:59

Moin!

Ah - DU bist das! Die Bildcharakteristik und die weiche, pastellige Farbgebung
kamen mir bekannt vor, aber erst jetzt habe ich es gerafft.

Da haben jetzt bestimmt schon einige gemerkt, dass Du ein ganz netter bist... :dog_laugh

Liebe Grüße
Anneliese mit Bente

Rover

Re: wie mache ich ein gutes Foto von meinem Hund

Beitrag von Rover » Fr 11. Feb 2011, 14:27

aber erst jetzt habe ich es gerafft
Ich raff gar nichts. Habe ich was verpasst?

:sheep

redchili

Re: wie mache ich ein gutes Foto von meinem Hund

Beitrag von redchili » Fr 11. Feb 2011, 15:22

Hallo Kerstin,

Anneliese hat gerafft, dass Thomas neben Conrad und Amanda der dritte Bartträger von Bettina ist :dog_biggrin

Liebe Grüße,
Antje mit ihrem einen Bartträger Luzie

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Bettina
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Re: wie mache ich ein gutes Foto von meinem Hund

Beitrag von Bettina » Sa 12. Feb 2011, 10:22

Hallo zusammen,

die nachfolgenden Betrachtungen zur Analog- und Digitaltechnik driften etwas vom ursprünglichen Thema ab und somit könnt Ihr sie jetzt hier
wiederfinden.

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

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Für immer in unseren Herzen: Conrad und Amanda

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doris
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Re: wie mache ich ein gutes Foto von meinem Hund

Beitrag von doris » So 13. Feb 2011, 18:57

Hallo zusammen,

heute haben wir weitergeübt, und da Yodi ja jetzt so ein fescher Bursche ist sieht es glaube ich auch ganz nett aus.
Was sagt ihr dazu??
K800_DSCN2652.JPG
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