BH und Longieren?

Dogdance, Flyball, Frisbee, Longieren, Zughundearbeit und andere Beschäftigungen mit dem Airedale
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netti

BH und Longieren?

Beitrag von netti » So 26. Jun 2011, 19:57

Hallo zusammen,
hoffentlich bin ich jetzt mit meinem Problem im richtigen Themenbereich gelandet, denn ich benötige einmal neutrale Stellungnahmen. Champ hat bisher in einer Hundeschule einen Welpen- und einen Junghunde-Unterordnungskurs absolviert und da er unbedingt arbeiten will, habe ich mit ihm anschließend einen Longierkurs gemacht, an den sich jetzt ein Aufbau-Kurs anschließen soll. Wir haben uns inzwischen auch an einen SV gewandt, weil wir mit Champ eine Begleithundeprüfung absolvieren möchten, um danach zu entscheiden, für welche Ausbildung er am besten geeignet ist; er will und muss arbeiten, ist eben ein richtiger Airedale! Gestern hatten wir die letzte Stunde im Longierkurs und wurden gefragt, ob wir auch am Aufbaukurs teilnehmen möchten. Nun weiß ich nicht, ob man beides machen soll oder sich besser beschränkt auf die Unterordnungsarbeit für die BH. Champ liebt das Longieren, aber eventuell ist die dort erwünschte Distanz zum Hundeführer kontraproduktiv zur Arbeit für die BH, weil bei der Unterordnung ja die Nähe zum HF unbedingte Voraussetzung ist.
Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen und werde keine Entscheidung treffen, bevor ich Euren Rat bekommen habe, denn Ihr habt sicherlich in solchen Dingen viel mehr Erfahrung als ich.
LG
Netti mit Champ

lulu

Re: BH und Longieren?

Beitrag von lulu » So 26. Jun 2011, 20:50

Hallo Netti,

vor einer ähnlichen Fragestellung stand ich mit Lucas als wir vor 8 Jahren mit Agility begann und ich mit Lucas in einem anderen Verein mehrfach durch die BH Prüfung gefallen war.
Es gab die Meinung bei einigen Agilitysportlern, dass "Die BH Prüfung kontraproduktiv zu Agility ist, weil bei der BH Ausbildung der Hund nur links geführt wird und beim Agility auch rechts". Von Distanzarbeit wurde überhaupt noch nicht geredet.
Meine Erfahrung lautet:
Wir sollten die Intelligenz von Hunden und insbesondere unsere Airedales nicht unterschätzen. Bei einer freundlichen und konsequenten Trainingsarbeit wissen unsere Wauzis ganz genau, was von Ihnen wann gerade verlangt wird !!!
Wovor ich warnen möchte ist, die BH Prüfung zu schnell anzustreben, nur um in irgendeiner Sportart an Turnieren teilnehmen zu können. Und dann noch für die BH Prüfung in einem Verein zu trainieren wo schematisch und mit Zwang gearbeitet wird. Ich habe leider viel Lehrgeld in dieser Beziehung gezahlt.
Jegliches Training mit unseren Hunden muss sowohl Hundeführer als auch Hund Spaß machen. Sonst sind Erfolge nicht von Dauer.
Siehe auch bei BH Prüfung mit Spaßfaktor
LG von Christoph und Team

BigApple

Re: BH und Longieren?

Beitrag von BigApple » So 26. Jun 2011, 21:55

Hi Netti,
ich kenn mich mit dem Longieren nicht aus, aber soweit ich mir das mal hab erklären lassen muss der Hund doch sehr konzentriert sein und auf den HF achten. Allein das ist doch eher produktiv für eine BH. Wenn es euch Spaß macht würde ich mir eh genau überlegen ob ich es wirklich aufhören will nur um mich auf was anderes mehr konzentrieren zu können. Meine Gedanken dazu.

@Christoph
Beim Agility wird der Hund ja nicht fuß geführt wie bei der BH sondern bewegt sich ja "frei" links oder rechts vom HF. Der Vergleich hinkt n bisschen find ich. Aber hast du ja glaub auch so empfunden. :-)

Viele Grüße
Bernd

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Kathinka
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Re: BH und Longieren?

Beitrag von Kathinka » Mo 27. Jun 2011, 12:17

Hallo Netti,

ich sehe da überhaupt kein Problend darin, wenn du mit Champ beides machst.

Unsere Hunde können sehr gut zwischen den verschiedenen "Sparten" 8mir fällt grade kein besseres Wort ein) zu unterscheiden.

Dass beim Longieren auf Distanz gearbeitet wird sollte sich nicht als kontraproduktiv zur gewünschten Nähe bei der Fußarbeit auswirken. Im Allgemeinen dient das Longieren zur Verbesserung der Kommunikation zwischen HF und Hund und der Hund lernt genauer auf seinen Menschen zu achten. Daher sollten sich die erlernten Elemente daraus durchaus positiv im BH-Training auswirken.

Also wenn es Champ und dir Spaß macht, dann würde ich das Longieren ruhig weiterhin betreiben.

Grüßle Kathrin
Egal wie wenig Geld und Besitz Du hast, einen Hund zu haben macht Dich reich! - (Louis Sabin)

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Smilla+Finn
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Re: BH und Longieren?

Beitrag von Smilla+Finn » Mo 27. Jun 2011, 13:50

Ich seh da auch erstmal keinen Grund warum ihr nicht beides machen solltet. Sowohl bei der UO wie auch bei dem longieren geht es darum das Hund sehr genau auf die Signale seines HF achtet und diese möglichst sofort ausführt.
Bei der UO verwendet ihr ja auch für die dichte Arbeit bei dir für das Fuß laufen ein bestimmtes Kommando, nämlich FUSS. Was ihr beim Longieren ja nicht verwendet.
Bis vor kurzem hatten wir bei uns im Verein übrigens auch Mitglieder die longiert haben und einige davon haben parallel dazu die BH bestanden.

lg Rike
http://airedale-terrier.cms4people.de/index.html

netti

Re: BH und Longieren?

Beitrag von netti » Mi 29. Jun 2011, 10:14

Hallo miteinander,
ganz herzlichen Dank für die informativen Rückmeldungen. Ganz besonderen Spaß hatte ich an Deinen Angelgeschichten, Christoph,die ich nach dem angegebenen Link gnadenlos alle gelesen habe. Sicherlich habt Ihr Recht damit, dass ein Airedale Abwechslung benötigt und nicht stur den Ablauf bei der BH trainieren kann. Mit meinem Cliff (Champs Vorgänger) habe ich eine BH schon erfolgreich abgelegt, hatte da aber wirklich das angesprochene Problem der ermüdenden Langeweile beim Hund, d.h., er ging nicht, er schlich und war an allem Anderen mehr interessiert als an den zu bewältigenden Übungen. Damals konnte man die Prüfung schon mit 12 Monaten ablegen und wir haben sie im Alter von 12 Monaten und 8 Tagen absolviert. Ich hätte beinahe jede Wette gemacht, er fiel durch, aber zu meinem großen Erstaunen erledigte er alles mit Links. Hätte ich aber auch nur eine Woche länger gewartet, wäre Cliff garantiert durchgefallen, weil er überhaupt keine Lust mehr hatte, den öden Ablauf ständig zu wiederholen und einfach eigenmächtig den Übungsplatz verließ, um sich interessanteren Tätigkeiten zu widmen. Damals habe ich mich aber auch nicht getraut, Vorschläge zur Motivation zu machen, dazu war ich einfach noch zu neu im "Hundeplatzgeschäft". Das würde ich auf jeden Fall diesmal anders machen und der Ausbildungswart des SV arbeitet nicht nur mit Schäferhunden und Malinois, sondern ist auch bereit, auf die Ansprüche anderer Rassen einzugehen, d. h., er gestaltet die Übungen abwechslungsreich und macht sie so Champ schmackhaft. Unlängst hatten wir Champs Züchterin zu Besuch. Sie habe ich sofort zum Hundeplatz mitgenommen und nach einem langen Fachgespräch (Champs Ziehmutter arbeitet seit 20 Jahren aktiv im Hundesport und ist auch selber 10 Jahre lang Ausbildungswartin gewesen) hat sie Ausbildungsstil und Trainingsansichten des SV-Ausbildungswartes für gut befunden und ich selber würde auch einen Riegel vorschieben, wenn das Training für die BH in meinen Augen den Eigenarten eines Airedale nicht entgegenkäme. Also werden wir jetzt regelmäßig, aber nicht mit dem Ziel, die Prüfung so schnell wie möglich abzulegen, am Training teilnehmen und Champ auch Longieren gönnen, weil ihm das unendlich viel Spaß macht. Dazu brauchen wir noch nicht einmal den Aufbaukurs, denn auf einer Wiese oder einer großen Waldwegkreuzung kann man ihn schon ohne Kreis longieren. Ich hänge zwei Bilder an, damit Ihr sehen könnt, wie Champ das genießt!
Euch allen einen schönen Tag!
Netti mit Champ
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