Hunde als Diagnostiker

Dogdance, Flyball, Frisbee, Longieren, Zughundearbeit und andere Beschäftigungen mit dem Airedale
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Freddy

Hunde als Diagnostiker

Beitrag von Freddy » Do 18. Aug 2011, 19:17

Hallo zusammen,

Hunde können Lungenkrebs erschnüffeln und zwar unabhängig davon, ob die Erkrankten rauchen oder die Lungenkrankheit COPD haben. In einer Studie von Medizinern der Klinik Schillerhöhe in Gerlingen (Kreis Ludwigsburg) erkannten speziell ausgebildete Hunde in 71 von 100 Fällen den Krebs, teilte die European Lung Foundation mit. Zudem entschieden sie in 372 von 400 Fällen richtig, dass die Probanden keinen Lungenkrebs hatten. Die Studie ist im "European Respiratory Journal" erschienen. Sie sei die erste, die herausgefunden habe, dass Hunde zuverlässig Lungenkrebs entdecken können. Damit bestätigt sie auch bisherige kleinere Untersuchungen.

Zitat aus der "Welt"

Ist schon toll zu was die Hundenasen fähig sind. Würde mich mal interessieren wie man sowas tainieren kann...

LG
Freddy

Eddi

Re: Hunde als Diagnostiker

Beitrag von Eddi » Do 18. Aug 2011, 19:51

Hallo Freddy,

ja, die sind echt faszinierend, diese Nasen!

Ich habe schon öfter Beiträge gesehen - oft nur per zufällig reinzappen - wo gezeigt wurde, was diese Hundenasen so alles erschnüffeln.
Da gabs mal was mit Hautkrebs, wo ein Labbi (ich glaub es war einer, aber na gut :dog_wink ) vorgestellt wurde, der an Leberflecken schnufft und sie bei Abartigkeit anzeigt.
Ich glaube, da wurde auch gesagt, bei welchen Krebsorten sie bereits erste sichere Ergebnisse haben und "Diagnosesystem Nase" auch im Vergleich zu anderen Methoden. Im schlechtesten Fall lag Hund gleichauf, aber meist duetlich besser und dazu wesentlich günstiger. So ein Hund kann auch relativ bequem zum Patienten kommen, anedere Verfahren sind oft an riesige oder viele Apparate geknüpft, da muß der Patient hin.
Nicht zu vernachlässigen, daß so ein Hund auch noch Freude bringt, wer mag schon gern seine Lungenkrebsdiagnostikmaschine streicheln?
Freddy hat geschrieben:Würde mich mal interessieren wie man sowas tainieren kann...
Ob es in der gleichen Doku war, weiß ich nicht mehr, aber ich erinnere mich, wie gezeigt wurde, daß sie das mit Gläschen oä trainieren, die mit sicher positiven Proben gefüllt sind und die wie bei diversen Geruchsunterscheidungsspielen dann mit Negativproben in eine Reihe gestellt werden, Hund schnufft die Reihe ab und geht danach zum positiven zurück und zeigt an.

Ich bin jetzt zu faul, aber bei Gelegenheit könnte man ja mal die ÖR-Mediatheken durchstöbern, da würden wir bestimmt fündig.

LG
Eddi

meusebach

Re: Hunde als Diagnostiker

Beitrag von meusebach » Do 18. Aug 2011, 20:31

hallo,
in DOGS 6/2010 war ein Bericht über die Tierärztin Claudia May, die Hunde darauf trainiert und deren Hunde an einer Studie der Münchner Uni mitarbeiten. In USA wird das schon seit mehreren Jahren erfolgreich zur Diagnose bei Lungen- und Blasenkrebs eingesetzt.
Ist schon fantastisch, was die Schnuffelnasen leisten können.
LG
Mechthild

Freddy

Re: Hunde als Diagnostiker

Beitrag von Freddy » Sa 20. Aug 2011, 19:32

Hallo zusammen,
Freddy hat geschrieben:Zudem entschieden sie in 372 von 400 Fällen richtig, dass die Probanden keinen Lungenkrebs hatten.
Ich frage mich natürlich wie das mit den verbleibenden 28 Fällen zu sehen ist. Warum zeigen die Hunde Krebs an wenn keiner da ist? Oder ist/war er mit schulmedizinischen Methoden nur „noch“ nicht erkennbar?
Es wäre sicher interessant diese 28 Fälle weiter im Auge zu behalten. Ich frage mich weiter ob man einen Control-Schnüffler zur Verifizierung eingesetzt hat und falls ja, wie dann das Ergebniss aussieht bzw. aussehen würde.


So lief das Experiment: 220 Menschen pusteten in Glasröhrchen mit Watte. Im Hundetrainingszentrum „Teamcanin“ in Löffingen schnüffelten Hector und drei weitere Hunde an den Proben. In 71 von 100 Fällen erkannten sie den Krebs. In 372 von 400 Fällen erkannten sie, dass die Probanden keinen Krebs hatten.
Die Idee zu der Studie hatte der Stuttgarter Lungenspezialist Dr. Rainer Ehmann (42).
Forscherin Enole Boedeker (42), die über die Studie ihre Doktorarbeit schreibt: „Die Hunde waren darauf trainiert, sich bei Krebsgeruch auf den Boden zu legen.“
Was macht diese Studie so wertvoll?
Medizinerin Boedeker: „Lungenkrebs kann heutzutage nur spät erkannt werden und ist deshalb oftmals tödlich. Die Studie gibt jetzt Hoffnung, dass der Krebs künftig früher erkannt und somit öfters geheilt werden kann.“

Zitat: htttp://www.bild.de/ratgeber/gesund-fit/lungenk ... .bild.html

Auf diese Doktorarbeit kann man gespannt sein.


Ich habe übrigens gelesen, das ein amerikanisch-polnisches Forscherteam den Hunden innerhalb von 16 Tagen beigebracht hat, krebskranke von gesunden Probanden zu unterscheiden. Bei ihnen wurde bei Lungenkrebs sogar eine Erkennungsquote von 99% erreicht.

Quelle: http://www.medizin.de/ratgeber/themen-a ... eines.html



In einer prospektiven Studie im European Respiratory Journal (2011; doi: 10.1183/​09031936.00051711) erzielten vier Hunde eine beachtliche Genauigkeit. Zur Früherkennung sind Krebsspürhunde dennoch keine Option.
Zitat: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... nkrebs.htm

Ich frage mich allerdings, warum sind sie keine Option? Ein Arzt schrieb dazu...“aus hygenischen Gründen“...aha! Und Frau Boedeker meint: "Die Haltung von Krebsspürhunden dürfte sich kaum in den klinischen Alltag integrieren lassen."
Dann müssen wir wohl weiterhin auf Dr. Dog als Früherkennungsspezialist verzichten...aus hygienischen und praktischen Erwägungen. Oder mal ganz zynisch gefragt: Steckt vielleicht jemand dahinter der sein Geschäft bedroht sieht? Wieviele Menschenleben könnten mit einfachen Mitteln gerettet werden?

Übrigens war den Chinesen schon vor 3000 Jahren bekannt das Hunde beim Menschen Krankheiten erriechen können. In unseren Hunden steckt viel mehr als man ihnen auf den ersten Blick zutraut. Ich finde es ist an der Zeit so manche ihrer Gaben und Leistungen mit anderen Augen sehen.


LG
Freddy

Artus

Re: Hunde als Diagnostiker

Beitrag von Artus » Mo 22. Aug 2011, 08:56

Hallo Freddy,
hallo @ alle,
Oder mal ganz zynisch gefragt: Steckt vielleicht jemand dahinter der sein Geschäft bedroht sieht? Wieviele Menschenleben könnten mit einfachen Mitteln gerettet werden?
So ist das oftmals leider.

LG Rosi

Freddy

Re: Hunde als Diagnostiker

Beitrag von Freddy » Mo 22. Aug 2011, 17:25

Hallo,

die Pharmalobby arbeitet sehr effektiv. Gut ist nur, was teuer ist. Vorbeugen oder Früherkennen ist wenig profitabel. Preiswerte Schnüffel-Hunde würden da nur das Geschäft verderben...

OT: Z.Z. wird vorsorglich eingelagerter Schweinegrippe-Impfstoff für ca. 250 Millionen Euro als Sondermüll verbrannt...Die Bürger waren leider nicht hysterisch genug, um sich in dem Ausmaß dagegen impfen zu lassen, wie man es sich vorgestellt und gewünscht hatte...Wer zahlt? :thumbdown:

LG
Freddy

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