Mensch, Hund: Qualzucht TA Dirk Schrader

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lutz
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Mensch, Hund: Qualzucht TA Dirk Schrader

Beitrag von lutz » Do 12. Sep 2013, 15:00

Hallo AT-Freunde,

heute um 20.15 berichtet der auch hier im Forum schon öfter genannte Tierarzt Dirk Schrader aus Hamburg im TV-Programm von 3sat über Qualzuchten die durch Übertypisierungen auf bestimmte Körpermerkmale bei Rassehunden entstehen, um gerade in Mode gekommenen falschen Schönheitsidealen zu entsprechen die dann immer häufiger später bei diesen überzüchteten Hunden durch Operationen korrigiert werden müssen.
Ich bin zwar nicht der große Fernsehzuschauer aber diese Sendung werde ich mir angucken. Dirk Schrader ist ein sehr kritischer Tierarzt auch seinen Kollegen gegenüber von denen sicher einige gar nichts dagegen haben wenn sie an solchen Operationen verdienen können und deswegen auch gar kein Interesse daran haben werden wegen solcher Fehlzüchtungen in die Öffentlichkeit zu gehen.
Auch wenn es da bei unserer Rasse wenig Probleme in dieser Hinsicht gibt müssen wir m.E. auch beim Airedale hier aufpassen das z.B. nicht wegen zu langer und schlanker Köpfe, die zwar aristokratisch und edel aussehen, die Kiefer und Zahnstellungen eine Fehlentwicklung in der Zucht nehmen können weil nicht genügend Platz mehr für ein funktionierendes Gebiss bleibt.

Viele Grüße von lutz mit Greta
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Re: Mensch, Hund: Qualzucht TA Dirk Schrader

Beitrag von Kommissar » Do 12. Sep 2013, 16:25

Hallo Lutz,

danke für den TV-Tipp. Werde ich gleich zuf Aufnehmen programmieren.
CU - Joachim, + Kommissar Derrik
www.derrik.de

Wer einen Rechtschreibfehler findet, kann ihn behalten

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Empisandrea
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Re: Mensch, Hund: Qualzucht TA Dirk Schrader

Beitrag von Empisandrea » Do 12. Sep 2013, 21:02

Sehr interessanter Beitrag!
Und in der ganzen Sendung war nicht ein einziger Airedale zu sehen, noch nicht einmal im Hintergrund. Ist das ein gutes Zeichen???
LG Andrea
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und immer enger wird dies Band, je mehr die Zeit entschwindet.

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Re: Mensch, Hund: Qualzucht TA Dirk Schrader

Beitrag von GabyP » Fr 13. Sep 2013, 01:36

Hallo, Lutz,

ich kann's mir nicht verkneifen: lang sollen Airedale-Köpfe sein, und schmal auch, aber schmal an den Backen!!!, nicht am Fang. Es ist ein breiter Gebißbogen erwünscht - und in dem finden dann auch mühelos alle Zähne Platz. Machen wir jetzt bitte nicht noch ein Zahnproblem beim Airedale auf!

In den allerseltensten Fällen muß Canini-Engstand tierzahnärztlich behandelt werden, es sollen auch die Milchzähne nicht gezogen werden - aber an Spangen und Behandlungen verdienen entsprechende Tierzahnärzte sehr gut ... (Was anderes ist es evtl. wie bei Boerne wegen Unterbiß im anderen Thread, da greifen die unteren Zähne viel leichter noch in den oberen Gaumen).

Viele Grüße

Gaby

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Susan
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Re: Mensch, Hund: Qualzucht TA Dirk Schrader

Beitrag von Susan » Fr 13. Sep 2013, 02:12

Für die, die es nicht gesehen haben: http://www.3sat.de/mediathek/index.php? ... &obj=37473

LG Susan
Was man im Herzen trägt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Meine geliebten Hunde!

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lutz
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Re: Mensch, Hund: Qualzucht TA Dirk Schrader

Beitrag von lutz » Fr 13. Sep 2013, 08:22

Hallo Gaby,

genau darum geht es ja bei der Übertypisierung dass man es mit den erwünschten Eigenschaften in der Zucht so übertreibt dass sie sich mit unerwünschten Eigenschaften so verbinden das Fehlfunktionen entstehen, und das passiert nur zu leicht.
Also aufpassen denn auch der Kiefer besteht nicht aus Einzelteilen aus dem man sich nach dem Baukastenprinzip das heraussuchen kann was man für passend hält und den Rest beiseite schieben kann sondern ist nun mal ein zusammenhängender Apparat bei dem auch durchaus in dieser Richtung beim Airedale Obacht notwendig ist.
Mehr habe ich ja nicht gesagt. Und noch sind Airedales in jeder Beziehung nicht mit Qualzuchten wie den Mops und die englischen Bulldoggen und Co. zu vergleichen.
Sie sind in aller Regel gesund und das sollte und kann auch so bleiben wenn Züchter und Rasseliebhaber hier gemeinsam ein Auge darauf haben.
Airedales mit runden Bumsköpfen und kurzen Schnauzen braucht man deswegen noch lange nicht zu züchten wenn man weiterhin gesunde Airedales will.
Man darf es nur nicht mit den erwünschten schlanken und längeren Köpfen so übertreiben dass es Zahnfehlstellungen im Fang geben kann, oder Ober-und Unterkiefer nicht mehr so zusammen passen dass eine normale gesunde Kaufunktion möglich ist.

Was mich in der Sendung noch interessiert hat war die Aussage dass man heutzutage bei JEDER Rasse die Veranlagung zur HD mit einem Gentest feststellen kann. Warum springt da eigentlich der KfT nicht darauf an und veranlasst etwas in dieser Richtung was denn ja über kurz oder lang, (es war die Rede von 5-10 Generationen), diese ganzen HD-Röntgenuntersuchungen unnötig machen würde.

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Bine

Re: Mensch, Hund: Qualzucht TA Dirk Schrader

Beitrag von Bine » Fr 13. Sep 2013, 09:34

lutz hat geschrieben:Hallo Gaby,

genau darum geht es ja bei der Übertypisierung dass man es mit den erwünschten Eigenschaften in der Zucht so übertreibt dass sie sich mit unerwünschten Eigenschaften so verbinden das Fehlfunktionen entstehen, und das passiert nur zu leicht.
Also aufpassen denn auch der Kiefer besteht nicht aus Einzelteilen aus dem man sich nach dem Baukastenprinzip das heraussuchen kann was man für passend hält und den Rest beiseite schieben kann sondern ist nun mal ein zusammenhängender Apparat bei dem auch durchaus in dieser Richtung beim Airedale Obacht notwendig ist.
....
Airedales mit runden Bumsköpfen und kurzen Schnauzen braucht man deswegen noch lange nicht zu züchten wenn man weiterhin gesunde Airedales will.
Man darf es nur nicht mit den erwünschten schlanken und längeren Köpfen so übertreiben dass es Zahnfehlstellungen im Fang geben kann, oder Ober-und Unterkiefer nicht mehr so zusammen passen dass eine normale gesunde Kaufunktion möglich ist.
Das Problem mit zu langen, schmalen Köpfen gab und gibt es in der Dobizucht auch und damit verbunden waren tatsächlich auch Fehlstellungen im Gebiss.Und da geb ich Lutz schon teilweise Recht, wenn er verlangt, daß Züchter darauf ein Auge haben, beim Dobi gibt es auch Exemplare, die einen viel zu schmalen Fang haben und der Kopf scheinbar spitz zu läuft, was auch hier höchst unerwünscht ist. Ein langer Kopf hat nicht zwangsläufig etwas mit fehlendem Fang zu tun. Ich habe immer bei den Dobis auf einen guten Unterkiefer und auf gute Füllung des Jochbeines geachtet und hatte immer schöne lange, aber auch ausreichend breite Köpfe mit gutem Parallel und genügend Platz für die Zähne. Was den Canini-Engstand angeht, seh ich das genau wie Gaby, meist verwächst sich das problemlos und von allein im bleibenden Gebiss und sollte im Welpengebiss nicht überbewertet werden. Ich hatte auch eine Hündin, die einen leichten Engstand als Welpe hatte, es wurde ein riesen Drama drum gemacht, hab aus mangelnder Erfahrung mehrere TÄ mangels Erfahrung konsultiert :dog_biggrin . Letztenendes kamen die bleibenden Zähne komplett und fehlerfrei und ohne Hilfe im bleibenden Gebiss. Die Hündin hatte später mehrere Würfe ohne einen Zahnfehler.... :dog_biggrin
lutz hat geschrieben: Was mich in der Sendung noch interessiert hat war die Aussage dass man heutzutage bei JEDER Rasse die Veranlagung zur HD mit einem Gentest feststellen kann. Warum springt da eigentlich der KfT nicht darauf an und veranlasst etwas in dieser Richtung was denn ja über kurz oder lang, (es war die Rede von 5-10 Generationen), diese ganzen HD-Röntgenuntersuchungen unnötig machen würde.
Soweit ich mich erinnere, war die HD Nummer nicht wirklich erfolgreich..... Die Anlage ist bei der multifaktorellen Erkrankung HD eben nicht ausschlaggebend im Phänotyp, sondern gerade Ernährung und Bewegung spielen in den ersten 6 Monaten des Lebens eine entscheidende Rolle ob HD oder eben nicht.

LG Bine

Uschi

Re: Mensch, Hund: Qualzucht TA Dirk Schrader

Beitrag von Uschi » Fr 13. Sep 2013, 10:18

Susan hat geschrieben:Für die, die es nicht gesehen haben: http://www.3sat.de/mediathek/index.php? ... &obj=37473

LG Susan

Ich kanns nicht angucken, es geht nicht, in keinem meiner Browser. :dog_sad



LG
Uschi

Lena
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Re: Mensch, Hund: Qualzucht TA Dirk Schrader

Beitrag von Lena » Fr 13. Sep 2013, 12:56

@ Hallo Lutz,
aber wer wünscht sich denn einen längeren und schlanken Kopf beim Airedale?
Von so einem Zuchtziel habe ich noch nie gehört.
Gerade diese "Schuhkartonform" (wie eine Tante von mir es mal nannte), ist doch
typisch und erwünscht beim Airedale.
So ein langer und schlanker Kopf erinnert vom Aussehen her doch eher an einen Schäferhund.

Gruß Lena

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lutz
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Re: Mensch, Hund: Qualzucht TA Dirk Schrader

Beitrag von lutz » Fr 13. Sep 2013, 13:17

Hallo Lena,

schon laut ursprünglicher Rassebeschreibung der Engländer wurde ein brikettförmiger bzw. ziegelsteinförmiger Kopf angestrebt.
So ein Vergleich mit einem Schuhkarton fällt mir eigentlich eine Nummer zu groß aus. (Bei meinem Joker hätte er aber schon fast seine Berechtigung gehabt)
Aber auch ein Schuhkarton ist nicht nur für Schuhgröße 48 länger als breit.

Wenn Du zwei Airedales nebeneinander stellen würdest von denen einer einen breiten Kopf mit kürzerer Schnauze und der andere einen schmaleren Schädel mit längerem Fang hat kannst Du am besten selbst beurteilen welcher da edler und ansprechender aussieht.

Als Vergleich bei uns Menschen kannst Du ja mal ein Bild eines Koreaners mit einem runden und fast konkaven Schallplattengesicht wie dieser nordkoreanischem durchgeknallte Diktator neben das Abbild eines alten Indianerhäuptlings mit Adlernase stellen.

@ Susan: Danke für die Einstellung des Links. Bei mir funktioniert es auf meinem I-Mac im Gegensatz zu Uschi, ich habe mir die Sendung eben noch mal angesehen.

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