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von Gundis » Mi 3. Mai 2017, 13:21
Hallo liebe Foris,
ich melde mich nach bangen Monaten mal wieder aus der Versenkung. Unsere Berta hatte/hat es erwischt. Am 6. Januar bin ich mit ihr zur Tierärztin gefahren, weil ich dachte, sie hat einen Infekt. Sie war ein bisschen mäkelig beim Fressen und nicht so agil wie sonst. Dann der Schock: schwere Anämie, Hämatokrit bei 16. Der Ultraschall hat keinerlei Auffälligkeiten ergeben. Das Blut sollte in dieser Nacht noch ins Fremdlabor zur Untersuchung weiterer Werte. Berta bekam Decortin und Ronaxan übers Wochenende.
Am Montag wieder zum Tierarzt: Hämatokrit auf 13 gefallen, also ab in die Tierklinik nach Leipzig wegen einer Bluttransfusion. Zum damaligen Zeitpunkt war Berta aber immer noch verhältnismäßig agil, daher haben mir die Ärzte von einer Bluttransfusion abgeraten.
Nächste Hiobsbotschaft, da genau zu dieser Zeit die Kälteperiode eingesetzt hat, war die Blutprobe fürs Fremdlabor eingefroren und damit unbrauchbar. Also nochmal von vorn. Die 2. Blutprobe hat dann ergeben, dass sich nicht genug neue rote Blutkörperchen bilden. Also die Frage: Handelt es sich um eine nicht-regenerative Anämie? Andererseits war der Coombstest positiv. Dies deutet nun wiederum auf eine immunhämolytische Anämie hin. Alle anderen Werte für Leber, Nieren etc. waren im Normalbereich. Auch Blutplättchen und weiße Blutkörperchen lagen relativ im Normalbereich. Um ganz sicher zu sein, hätten wir eine Knochenmarksuntersuchung machen müssen.
Inzwischen hatte sich Bertas Zustand aber sehr verschlechtert. Hämatokrit lag bei 10. Die Tierärztin hat die Medikamente umgestellt, Decortin und Azathioprin.Ich habe das Azathioprin am 26. Januar abends mit sehr wenig Hoffnung aus der Apotheke geholt. Am 27. wollte ich sie eigentlich einschläfern lassen, weil sie nur noch apathisch auf ihrer Decke lag. Mein Mann hat gesagt: " Lass uns noch bis Morgen warten. Wir fahren zusammen los."
Samstag früh ist sie aufgestanden und hat eine kleine Runde durch den Garten geschafft. Wir haben dann besprochen, dass wir bis Montag warten und sind nach dem Frühstück zum Holzhacken in den Garten gegangen. Es war schön sonnig und wir haben Berta auf eine dicke Pferdedecke gepackt. Von dort aus hat sie schon wieder mit etwas Interesse ihre Umgebung wahrgenommen.
Am Sonntag hatte jemand bei ihr den Schalter umgelegt . Sie hat den ganzen Garten erkundet und im Pferdestall nach Mäusen gesucht. Noch langsam und mit vielen Pausen.
Seitdem geht es in kleinen Schritten bergauf. Zwischendurch sind wegen den vielen Medikamenten ihre Leberwerte ganz schlecht geworden und sie hatte 5 kg abgenommen.Aber auch da sind wir auf dem Weg der Besserung.
Momentaner Stand: Wir schleichen langsam das Prednisolon aus. Momentan nur noch 15mg pro Tag ( vorher 50mg). Azathioprin bleibt noch eine Weile unverändert.
Aufgrund der Medikamente hat sie ein Cushingsyndrom,d.h. das Fell ist ganz dünn, sie hat viele kahle Stellen und auch einige offene Haustellen. Aber ich bin zuversichtlich, das werden wir auch in den Griff bekommen.
Berta ist eine kleine Kämpfernatur.
Viele Grüße
Gundis mit Atze und Berta
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