Eddi hat geschrieben:Hallo Bine
Ich mag Dobis auch total gern und bin aus den von Dir erwähnten Gründen ganz davon ab. Wobbler hast noch vergessen
Wobbler ist für mich eigentlich kein wirkliches Problem, die Häufigkeit dieser Erkrankung ist bei den wirklich ererbten Fällen sehr gering ( ich hab 3 in 20 Jahren gesehen),dafür steigt die Häufigkeit sprunghaft (unabhänig von der Linie) auf einigen Hundeplätzen, weil die Dobis schon im Alter von 6 Monaten so schön in der VPG C fliegen.
Also weniger ein "Erbproblem", eher ein Umweltproblem
Eddi hat geschrieben:
Zumal ich leider auch viele Dobis kennen gelernt habe, deren Nervenkostüm keinerlei Belastung standhält
Ja, die gibt es, dass liegt aber nicht am Hund, sondern an den Besitzern / Züchtern.
Mangelnde Frühprägung und falsche Aufzucht machen wirklich einige Dobis zu nervlichen Wracks.
Fehlende, falsche Sozialisierung, Legehennnenhaltung ( neuste Errungenschaft der Dobermann-Liga, man lässt den Dobi 23 Std am Tag in der Ausstellungsbox), fehlende Auslastung und Bewegung. Liebevolle Konsequenz fehlt völlig, der Dobermannwelpe darf alles, wird nicht oder schlecht sozialisiert und teilweise extrem "hochgedreht" und im Welpenalter "zwangsbespielt"und dann wird bei diesem sensiblen Hund mit harten Ausbildungsmethoden mit 6 Monaten "Gehorsam" gefordert. Das Ergebnis ist ein Hund, der extrem hochtourig, kaum Ruhe findet, von seiner Umwelt gestresst, seinem Halter gegenüber misstrauischer Hund, der dann immer eine gewisse Abwehrbereitschaft hat.
Der Dobermann ist kein jedermann Hund, man braucht Liebe, Konsequenz und Ruhe bei der Aufzucht, dann entwickelt sich ein sehr anständiger, braver Hund.
Eddi hat geschrieben:und ganz ehrlich ein großer Teil Besitzer einem gängigen Vorurteil voll entspricht, in dem ich mich nun nicht wiederfinden wöllte.
Das denk ich mir *lach*. Eine Bekannte drückte es mal so aus: " Der Dobermann ist eine tolle Rasse. Aber die haben was ganz Klebriges im Fell!- es bleiben nämlich die falschen Leute dran pappen." Die einen sehen den Dobermann als "Spielzeug", die anderen wollen einen "Killer" an der Leine.... auf der Strecke bleibt immer der Hund.
Eddi hat geschrieben:Ich brauche einen Hund, der stundenlang am Pferd mithält und das über 10, 12 Jahre. Auch Wolfshunde, die ich ganz toll finde, halten nicht lange und lange durch am Pferd leider auch nicht.
Laufen ist für den (herzgesunden) Dobermann Null problem, auch über Jahre. Floh ist jetzt 9 läuft aber wie eine 2 jährige und macht nicht langsam. Er ist ja eigentlich auch dafür gezüchtet ( Steuereintreiber begleiten und Flüchtige auch in unwegsamen Gelände zu stellen).
Der Dobi hat für mich wirklich nur einen Mangel, der allerdings mittlerweile zum K.O. führt: die DCM, alles andere ist wirklich in 99% haltungsbedingt.
Hier noch mal Infos zu dieser beschxxx Erkrankung :
DCM
Ich fahr jährlich mit meinen zum Schallen/EKG/Holter und es ist jedesmal "Angst" pur. Jedesmal 14 Tage Angst davor, dass es mich jetzt auch erwischt, dann Erleichterung und 12 Monate Normalität, mal abgesehen von den Kosten.... wir sind seit 2002 in München. Man hatte uns ein Gentest / züchterische Methoden in Aussicht gestellt und passiert ist gar nix in 10 Jahren. Ausser Spesen, nix gewesen. Und die Todesfallhäufung nimmt von jahr zu Jahr sprunghaft zu, es werden Dobis gezüchtet, wo von vornherein klar ist: die Wahrscheinlichkeit, dass die alt werden ist verschwindend gering. Ich würde drauf wetten...
Ehrlich gesagt ich mag nicht mehr. Es gibt beim Hundekauf keine Garantie, es kann immer was sein und damit kann ich leben. Ich kann aber nicht damit leben, schon von Welpenbeinen zu wissen, dass der Hund vorrausichtlich nicht alt wird, falls doch gehört er zu den Ausnahmen nicht zur Regel.
Eddi hat geschrieben:
Deine Hunde und die Geschichten davon machen mir umso mehr Freude, weil ich hier Dobis sehen kann, die gesund und super sozialisiert sind, und ganz offensichtlich so, wie ich es mir wünsche. Wie die kleine Topi alle um die Kralle wickelt und wie schön diese unterschiedlichen Hunde harmonieren ist einfach hinreißend. Allerdings stelle ich mir das andersherum sehr viel schwieriger vor. So ein Einzeldobi unter Terriern wäre vielleicht in dieser Umgebung überfordert
Nein, das glaube ich nun wieder nicht.Ich glaube, eine gute Sozialisierung ist für alle Hunde wichtig und ein Dobi würde auch im Rudel Terrier zurecht kommen, wenn diese eine stabile Sozialstruktur hätten und der Besitzer die Sache vernünftig "handelt"
Eddi hat geschrieben:
Ich hoffe noch viel Schönes von Deinem Rudel zu lesen. Und vielleicht bringst Du es ja mal zu einem Treffen mit?
LG
Eddi
Davon kannste ausgehen, wahrscheinlich schon im Herbst. Ich kann ja schlecht ein Ausflug für 2 Tage machen, ohne die Tölen mitzunehmen.
@ Uschi
ja, wäre ich eher über meinen "Schatten" gesprungen und hätt der Anschaffung früher zugestimmt, wäre jetzt ein Yarosch Schwesterchen im Forum. Aber wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!"
LG Bine