Entwurmen

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Artus

Re: Entwurmen

Beitrag von Artus » Do 25. Aug 2011, 21:17

Hallo Eddi,

ich bezog mich mit meiner Aussage auf den folgenden Text von Lutz
laut "Klinik der Hundekrankheiten" kommt der "Hundebandwurm" Echinococcus granulosus, für den nur der Hund der Endwirt ist, in Deutschland nur sporadisch vor.
Er infiziert sich durch den Verzehr von metazestodenhaltigem Gewebe (Leber,Lunge) der Zwischenwirte (Schaf,Rind,Schwein, Pferd, Ziege,Kaninchen).
Im Praktikum der Hundeklinik, . Auflage, 2006 Parey steht:
Hunde können sich nur mit Zestoden infizieren, wenn sie Gelegenheit haben, einen in der Entwicklung der Zestoden eingeschalteten Zwischenwirt oder dessen Fleisch aufzunehmen. Bei Hunden die weder rohe Innereien oder Fleisch von Schlachttieren oder Wild erhalten noch Wühlmäuse fressen, also nur mit gekochten Schlachtabfällen (evtl. tiefgefrorenes Futter, 3 Tg. Bei -18° C) Dosen oder Trockenfutter ernährt werden, ist in erster Linie ein Befall mit Dipylidium canium möglich…….
Ich bin im Übrigen nicht der Auffassung, dass ich die Gesundheit meines Hundes aufs Spiel setze, nur weil ich den hier von zwei Tierärzten gegebenen Behandlungsratschlägen zur Entwurmung nicht Folge leiste.
Wenn es notwendig ist, wird auch meinem Hund „Chemie“ verabreicht, aber bestimmt nicht prophylaktisch. Da wird jetzt hier und dort schon „rumgejammert“, dass die Forschung nicht in der Lage ist, neue Mittel zu finden, für Mittel gegen die schon Resistenzen gebildet worden sind. Das kann es doch wohl nach meiner Auffassung auch nicht sein.

Aber jedem das Seine.

LG Rosi

Kathrin

Re: Entwurmen

Beitrag von Kathrin » Do 25. Aug 2011, 21:25

Hallo Lutz,

.....und in einem anderen tiermedizinischen Standardwerk steht vielleicht was ganz anderes drin......

Ich kenn das doch von den Lehrbüchern, die ich hier in meinen Regalen stehen hab. Da stehen durchaus zum gleichen Sachverhalt unterschiedliche Sachen drin. Und wenn man diese Bücher durchschaut, stellt man fest, dass die teilweise voller Fehler sind und ich rede hier nicht unbedingt von Rechtschreibefehlern. Und meine Lehrbücher sind keine leichte Lektüre, sondern auch Medizinerbücher etc. (auch alles sehr anerkannte Werke).

Man kann sich nicht immer nur auf den Inhalt eines Buches verlassen. Ich lerne grade für meine Staatsexamensprüfungen (von denen ich schon mehr als die Hälfte erfolgreich hinter mich gebracht habe) und ich bereite mich grundsätzlich immer mit mehreren Büchern vor und vergleiche, ob auch wirklich überall dasselbe drin steht.

Aber jetzt wieder zum Thema zurück, meine Hunde werden höchstens einmal im Jahr entwurmt und wir hatten noch nie Probleme. Bei Luna und Ali habe ich vor kurzem ein komplettes Stuhlprofil anfertigen lassen und es war alles ok, keine Würmer, keine Parasiten, keine Einzeller....alles prima und die letzte Wurmkur ist ein ganzes Jahr her (außer bei Maya, die wurde ja vor dem Wurf und auch währenddessen entwurmt). Es sei denn, es kommt einer auf die Idee Mäuse zu fressen. Dann ist die Wurmkur fällig.

Gruß
Kathrin
Zuletzt geändert von Kathrin am Do 25. Aug 2011, 21:28, insgesamt 2-mal geändert.

Xantha

Re: Entwurmen

Beitrag von Xantha » Do 25. Aug 2011, 21:27

lutz hat geschrieben:... "Einige der Parasitenspezies sind als Zoonoseerreger gleichermaßen für Tierhalter und Tierarzt von Bedeutung.
Aber erst die ätologische Diagnose, die mittels koproskopischen Untersuchungsmethoden gestellt wird, zeigt den Weg, um das für den jeweiligen Patienten indizierte Arzneimittel auszuwählen und bei Bedarf weitere Maßnahmen einzuleiten.
ABZULEHNEN SIND DIE IN DER PRAXIS BISWEILEN DURCHGEFÜHRTEN "ROUTINEMÄßIGEN" ENTWURMUNGEN ODER "PROPHYLAKTISCHEN" BEHANDLUNGEN; DENN SIE ENTBEHREN JEDER PARASITOLOGISCHEN UND MEDIZINISCHEN GRUNDLAGE".
Diese Einsicht kommt also nicht aus einer esoterischen Quelle sondern stammt aus einem anerkannten tiermedizinischem Lehrbuch und Standardwerk in dritter Auflage von 2006. ...
Moin Lutz,

leider kann ich als Otto-Normal-HH den zitierten Absatz aus dem Buch nicht verstehen, weil ich weder mit Zoonoseerregern, ätologischer Diagnose noch mit koproskopischen Methoden was anfangen kann. Kannst Du mir das erklären?

Uschi

Re: Entwurmen

Beitrag von Uschi » Do 25. Aug 2011, 21:58

Hallo Conny,

hier kannst Du es nachlesen:

Ätiologie

Zoonose

koproskopische Untersuchung



Viele Grüße
Uschi

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Re: Entwurmen

Beitrag von lutz » Do 25. Aug 2011, 21:58

Hallo Conny,

Ja so etwas ist fachchinesisch und auch ich muß da manchmal erst mal ergründen was damit gemeint ist. Aber wenn man zitiert sollte man sich schon an den Originaltext halten.

Leider ist es manchmal nicht ganz einfach so etwas in eigene Worte zu fassen ohne Irretationen zu erzeugen.
Also mal vereinfacht sind Zoonosen Krankheiten bei denen sich Mensch und Tier gegenseitig anstecken können.
Die Ätiologie (hier hatte ich in meinem vorhergehendem Beitrag leider das erste i unterschlagen) beschäftigt sich in der Medizin mit der Ursache der Krankheit und eine koproskopische Untersuchung ist schlicht und einfach eine Sch.. äh Kotuntersuchung.

Viele Grüße von lutz und Joker

P.S. danke Uschi für die Hilfestellung
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Xantha

Re: Entwurmen

Beitrag von Xantha » Do 25. Aug 2011, 22:05

lutz hat geschrieben:... Ja so etwas ist fachchinesisch und auch ich muß da manchmal erst mal ergründen was damit gemeint ist. Aber wenn man zitiert sollte man sich schon an den Originaltext halten.
Damit habe ich auch gar kein Problem, Zitate heißen ja nicht umsonst so.
lutz hat geschrieben:Leider ist es manchmal nicht ganz einfach so etwas in eigene Worte zu fassen ohne Irretationen zu erzeugen.
Also mal vereinfacht sind Zoonosen Krankheiten bei denen sich Mensch und Tier gegenseitig anstecken können.
Die Ätiologie beschäftigt sich in der Medizin mit der Ursache der Krankheit und eine koproskopische Untersuchung ist schlicht und einfach eine Sch.. äh Kotuntersuchung.
Okay, das ist jetzt quasi die Übersetzung des Textes, vielen Dank dafür, jetzt hab ichs auch kapiert. Aber was macht Dich so sicher, dass ausgerechnet die Erkenntnis aus DIESEM Buch das Non Plus Ultra ist? Ich frage so penetrant, weil ich für Xanny noch auf der Suche nach dem "richtigen" Weg bin, den es sicher gibt, der aber für jeden hier scheinbar anders aussieht. Also was ist DEIN Argument, diesem Buch Glauben zu schenken?

Danke schon mal
Conny

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Re: Entwurmen

Beitrag von kenzo » Do 25. Aug 2011, 22:09

Eddi: OT aber viel spannender ist, wie sich mancher darauf stürzt, um gleich wieder entschuldigungspflichtige unhaltbare Statements von sich zu geben und die auch noch mit total fundiertem Nicht- bis Halbwissen zu untermauern.
...und noch spannender wird es, wenn solches Halbwissen von Menschen in Themen verbreitet wird, in denen sie sich überhaupt nicht auskennen...

Beispiele gibt es zu Genüge.

Schön, dass wir jetzt wissen, dass das Buch von 1883 war und die These mit von Würmern die keine kastrierten Hunde befallen, heute keinen Bestand mehr hat, aber damals gab es ja auch noch in der Humanmedizin den Aderlass.

Gruß
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Eddi

Re: Entwurmen

Beitrag von Eddi » Do 25. Aug 2011, 22:50

Hall oRosi,
Artus hat geschrieben:Ich bin im Übrigen nicht der Auffassung, dass ich die Gesundheit meines Hundes aufs Spiel setze, nur weil ich den hier von zwei Tierärzten gegebenen Behandlungsratschlägen zur Entwurmung nicht Folge leiste.
mehr als beraten oder Tips geben kann kein TA. Je mehr Wissen der Besitzer hat (und damit meine ich nicht irgendwelches Halbwissen, das durch allerlei www-Bereiche rauscht) umso eher ist er in der Lage, seine Weg zu finden und sein Risiko-Nutzen-Verhältnis abzuwägen.
Was Du daraus machst, falls Du hier Tips bekommst, ist Dir überlassen. Ich erwarte nicht, daß jeder springt, ich sag, was ich weiß, was ich daraus für SChlüsse ziehe und wie ich beraten würde.
Im Falle von Würmern heißt das, daß ich auf die potentiellen Gefahren hinweisen kann, auf Vermeidungswege (kein rohes Fleisch zB, ist ja für Rohfütterer auch nicht so ganz das Gelbe vom Ei) und auf Alternativen, zB richtige koprologische Untersuchungen (nun kennen wir da Wort ja alle). Wer welchen WEg wählt ist doch jedem selbst überlassen.
Du würdest staunen, wenn Du in der Praxis sehen würdest, wieviel Tiere aufgrund von Nicht(richtg)wissen ihrer Besitzer oder weil sie irgendetwas rundheraus ablehnen ohne eine Ahnung zu haben krank werden oder gemacht werden. Mit wieviel Nichtahnung man überhaupt ein Tier zu halten in der Lage ist. :dog_blink
Du machst Dir ja ernsthaft Gedanken zu dem Thema, das ist weit mehr als man so im Alltag gewöhnt ist, wirklich.
Artus hat geschrieben:Da wird jetzt hier und dort schon „rumgejammert“, dass die Forschung nicht in der Lage ist, neue Mittel zu finden, für Mittel gegen die schon Resistenzen gebildet worden sind. Das kann es doch wohl nach meiner Auffassung auch nicht sein.
Nun das Problem haben wir doch immer und überall. Solange es Medikamente, insbesondere soclhe zur Infektionsbekämpung, gibt, werden wir unabsichtlich und weil es passiert Resistenzen produzieren und unter inkaufnahme, weil flächendeckend oder partiell SChindluder getrieben wird.
Xantha hat geschrieben:noch auf der Suche nach dem "richtigen" Weg bin, den es sicher gibt, der aber für jeden hier scheinbar anders aussieht
Ja, das ist nunmal so.Es gibt eben nicht nur richtig oder falsch und für jeden gibt es andere Gewichtungen und die verschieben sich im Laufe der Jahre oft noch. Warte erstmal ab, was Dein Süßer für ein Hund wird. Was Du auf Dauer fütterst, ob er Mäuse fressen will, darf oder es trotzdem tut. Du siehst, zwischen "auf gar keinen Fall nie nicht Chemie" und alle paar Wochen was einwerfen ist das Spektrum weit. :dog_wink
Und auch diverse "Standardwerke" sind sich da nicht einig. Man glaubt eh dem, dessen Philosophie der eigenen am ehesten entspricht.

Ach, und da seh ich noch einen großen Lapsus, ob den ein Mod bitte noch ändern kann?
Mein Parasitologiebuch mit dem zitierten Absatz ist von 1993 nicht 1893. Vermutlich ist das schon klar, aber besser ist das :dog_huh Lutz hats ja wohl ganz falsch gesehen, der Arme! Und gleich die völlig falschen Schlüsse gezogen.

LG
Eddi

Freddy

Re: Entwurmen

Beitrag von Freddy » Do 25. Aug 2011, 23:31

Hallo zusammen,

ich würde es begrüßen wenn wir versuchen würden zu einer gewissen Sachlichkeit zurückzukehren. Beiträge die dem interessierten User keinerlei Informationsgewinn versprechen, bitte ich vor dem Absenden "runterzuschlucken", auch wenn es schwerfällt.
Mit anderen Worten: Es führt zu nichts, alte Kamellen aus anderen Threads aufzuwärmen. Sachliche Kritik, gerade bei diesem wichtigen Thema ist davon natürlich unbenommen...


Als Laie und Hundefreund möchte ich noch dazu sagen dass ich Probleme habe, die Möglichkeiten und Risiken der „Parasitenabwehr“ wirklich zu durchschauen.
Ich hatte mir bisher (ohne Anspruch auf Richtig- und Vollständigkeit) eine Entscheidungs-Pyramide zur Gesundheit ( von unten nach oben) vorgestellt:

- gesunder Körper mit gesundem Immunsystem
- gesunder Verdauungstrakt mit gesunder Darmflora
- Vorsorge und Früherkennung wo immer es machbar ist
- bei "Befall" Unterstützung des Immunsystems und Bekämpfung der Krankheiten mit natürlichen Mitteln
- falls das nicht ausreichend erscheint, Bekämpfung mit chemischen Mitten aber mit Augenmaß und anschließender "Reperatur" der köpereigenen Abwehr.

Vielleicht ein bischen vereinfacht oder sogar etwas naiv, ok. Aber ich habe in meinem Leben feststellen können, dass die "Naturprizipien" meistens am Ende Recht behalten haben...

LG
Freddy

Artus

Re: Entwurmen

Beitrag von Artus » Fr 26. Aug 2011, 08:52

Hallo Freddy,

ich finde Deine Entscheidungs-Pyramide zur Gesundheit gut durchdacht. Genauso sehe ich die Dinge auch.
Naiv finde ich Deine Überlegungen auf gar keinen Fall.

Danke.

LG Rosi

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