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Hallo Alle,

nach unserer ausführlichen Diskussion über das Für und Wider zum Impfen und zur Dauer des Impfschutzes habe ich dieses Jahr Rover nicht einfach kritiklos impfen lassen wie bisher.

Als erstes habe ich unsere Tierärztin gebeten, die Gültigkeit der Tollwutimpfung im Ausweis zu ändern auf die vom Hersteller angegebenen 3 Jahre. Das hat sie auch gemacht.
Damit war schonmal klar, gegen Tollwut wird dieses Jahr nicht geimpft. (warum sie mir nicht gesagt hat, dass Tollwut 3 Jahre gilt? Schulterzucken.)

Blieben noch die anderen Bestandteile der Mehrfachimpfung.
Hierfür habe ich für Rover vorab eine Titerbestimmung machen lassen. Es reichte eine kleine Ampulle Blut für alles, was zu testen geht.
Die letzte Impfung war am 24.3.09 mit Enduracell 8.
Und hier das Ergebnis, erstmal fein abgeschrieben vom Laborbefund für die Fachleute unter Euch:

Untersuchung: Laboklin, 22.03.2010

Leptospirose: 1: (negativ)
Parvo Titer: 1:1280 (> 1:100)
Staupe Titer: 1:512 (> 1:100)

Soweit das Laborergebnis.
Die Ärztin hat mir erklärt, es bedeutet, dass er bei Parvo den 12,8fachen Titer des notwendigen hat und bei Staupe den 5,1fachen. Da ist also der Schutz noch perfekt!
Bei Lepto war nach diesem Befund kein Schutz mehr da; also habe ich ihn auf ihr Anraten dagegen (und nur dagegen) impfen lassen. (mit Nobivac Lepto: sie sagte, das sei der einzige allein-Leptoimpfstoff, den es gibt. Habe aber im Internet nachgesehen und dort sind noch mehrere andere erwähnt)
Den Schutz bei Zwingerhusten kann man wohl nicht testen (? keine Ahnung, warum nicht), aber da wir nicht viele enge Hundekontakte haben (kein Hundeplatz), war sie auch der Meinung, dass diese Impfung entbehrlich ist.

Fazit: Ich habe Rover also mehrere unnötige Impfungen erspart.
Bezahlt habe ich allerdings ca. 75 € für die Titerbestimmungen und 20 € für die Lepto- Impfung; von sparen kann also keine Rede sein aber das war ja auch nicht das Ziel der Sache.

Frage an die Fachleute: habe ich alles richtig erklärt bekommen? Manchmal zweifel ich schon; siehe "der einzige Lepto-Impfstoff"... ich frage mich, ist das nun Faulheit, Unwissenheit - oder was sonst von den Tierärzten?

Ich denke mal, dass Rover auch im nächsten Jahr nicht gegen Parvo und Staupe geimpft werden muss.

Viele Grüße,
Kerstin und Rover

Hallo Kerstin,

ja das mit der Titererklärung ist schon richtig. Dass die Tollwut 3 Jahre gültig ist, ist bestimmt auch schon seit 3 Jahren gültig, wenn nicht sogar noch länger. Sehr viele Tierärzte impfen weiterhin jährlich und verschweigen das. Ich weiß nicht, ob es da nur ums Geld verdienen geht.
Meine Tierärztin impft alle 3 Jahre (zumindest meine Hunde, da sie weiß, dass ich sowas sowieso weiß und sie es mir nicht verschweigen kann ). Ich impfe bislang die andere Sachen jährlich, allerdings werde ich meine Ivy erst wieder nächstes Jahr impfen lassen, wenn die Tollwut fällig ist. Dann ist sie 2 Jahre gar nicht geimpft worden. Nächstes Jahr wird es aber definitiv ihre letzte Impfung sein. Sie ist dann fast 11. Ich denke, dass dann 3 Jahre Gültigkeit ausreichen.

Viele Grüße
Kathrin

Hallo Kerstin,

hier etwas zur Leptospirose. Es gibt viele Erreger derselben, der Impfstoff schützt vor genau zwei und das nur ca. 1/2 Jahr.

ZITAT
Leptospiren sind Bakterien, die von Nagern, aber auch großen Tieren (etwa Rindern) verbreitet werden und in vielen Typen vorkommen. Deutsche Lepto-Impfstoffe schützen, wenn überhaupt, nur gegen zwei Lepto-Arten. Lepto-Impfstoffe gelten als besonders nebenwirkungsträchtig. Das liegt an der generell schlechten Verträglichkeit von Ganzkeim-Bakterienimpfstoffen (auch Ganzkeim-Bakterine genannt). Sie enthalten eine Reihe von Bestandteilen der Bakterien, die unerwünschte Immunreaktionen verursachen können, bis hin zur Hirnentzündung. Verträgt ein Hund die Lepto-Impfung, kann man sie geben lassen. Allerdings sollte man sich auf den Schutz nicht verlassen. In einer neuen deutschen Studie wurde gezeigt, daß 60 Prozent der lepto-kranken Hunde dagegen geimpft waren. Auch bei Lepto ist Infektion nicht gleichbedeutend mit Erkrankung – die meisten Lepto-Infektionen verlaufen mild, nur relativ wenige infizierte Tiere erkranken schwer. ZITAT ENDE

Quelle: http://www.haustierimpfung.de/index2.htm

Kathrin hat geschrieben:Ich impfe bislang die andere Sachen jährlich,

Selbst der Bundesverband praktizierender Tierärzte hält eine Impfung gegen SHP alle 3 Jahre für ausreichend.

ZITAT
Staupe, HCC, Parvovirose:
Wiederholungsimpfungen ab dem 2. Lebensjahr in dreijährigem Rhythmus sind nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ausreichend.
ZITAT ENDE

Quelle: http://www.tieraerzteverband.de/wKleint ... und_09.pdf


Viele Grüße
Uschi

Hallo Uschi und AT-Freunde,

so ist es !!!

Da wir uns aber damit schon im alten Forum ausgiebig auseinandergesetzt haben erspare ich mir hier die Wiederholungen und belasse es bei einer Bestätigung deines Statements.

Vielw Grüße von lutz mit Joker

Hallo Uschi,

den von Dir zitierten Hinweis zur Lepto-Impfung hatte ich auch gelesen und die Tierärztin danach gefragt.
Sie war der Meinung, dass mit den beiden Erregern, gegen die die Impfung hilft, der Hauptbereich abgedeckt sei und dass diese auch angepasst würden.
Dazu habe ich im Internet aber nichts gefunden.
Jedenfalls sind wir jetzt auch auf dem richtigen Weg, und wie der Titerstand bei Parvo und Staupe zeigt, ist die Empfehlung "alle 3 Jahre" völlig in Ordnung.
Ich wollte es halt mal genau wissen...

Wie man es mit der Leptospirose am sinnvollsten hält, weiß ich auch noch nicht so richtig. Die Empfehlung lautet hier ja jedes Jahr, mindestens. Ich hätte sie am liebsten auch weggelassen, habe mich nach dem Statement der Tierärztin aber nicht getraut.

Viele Grüße, Kerstin

@ Lutz: Es liegt mir fern, die ausführliche Diskussion im alten Forum zu wiederholen. Ich dachte aber, dass ein konkreter Titerstand nach einem Jahr vielleicht auch für Euch von Interesse ist. Das ist ja etwas handfesteres als eine Empfehlung.

Hallo Ilona,
ich finde es klasse, dass Du diese Titerbestimmung gemacht hast. Irgendwie fühle ich mich dadurch ruhiger, obwohl es ja bei jedem Hund anders aussehen kann.

Rover hat geschrieben: Wie man es mit der Leptospirose am sinnvollsten hält, weiß ich auch noch nicht so richtig. Die Empfehlung lautet hier ja jedes Jahr, mindestens. Ich hätte sie am liebsten auch weggelassen, habe mich nach dem Statement der Tierärztin aber nicht getraut.

Ilona, das mit dem "nicht trauen" hatte ich auch viele Jahre. Und die TÄ klären auch nicht ausreichend auf.

Aber nach meiner schlimmen Erfahrung mit einem Hund der an Lepto gestorben ist (trotz Impfung und zuspät erkannt) war der TA sehr offen
in einem Gespräch, dass ich mit ihm wegen Mischkas Allergie und dem weiteren Impfen hatte.

Nach Mischkas vermutlicher allergischer Impfreaktion, bestätigte mir der TA dass diese Impfung nicht immer gut verträglich ist und der Hauptgrund für adverse Impfreaktionen sind. Die Risiken dafür übersteigen den Nutzen. Nach einem halben Jahr wäre eine neue Impfung notwendig. Der Schutz ist fragwürdig, da es ja weitere 198 Baktereinstämme gibt.
Er versuchte mich nicht zu überzeugen, dass Mischka diese Impfung unbedingt nochmals bräuchte, versteht meine Impfvorsicht und bestätigte die Grundimunisierung für die nächsten Jahre. Es wird nur noch Tollwut pur geimpft. Alle 3 Jahre.

Die Impfung ist gegen 2 Bakterienstämme, L icterohaemorrhagiae und L caniola (Stuttgarter Hundeseuche, die seit Jahren nicht mehr aufgetreten ist) Mein Hund starb an L australis, die inzwischen häufig vorkommen soll.

Hallo Mischka,

wundere dich nicht, daß von meiner Seite nichts dazu geschrieben wird, du meintest sicher Kerstin/Rover

Oh je, Ilona, Du machst mich auf meine Alzheimer aufmerksam!

Selbstverständlich meine ich Kerstin mit Rover!

Hallo Mischka,
(das ist jetzt ein bisschen blöd - irgendwann wusste ich schonmal, wie Du selber heißt - gib mir doch bitte nochmal einen Tipp - weißt schon, das allgegenwärtige Alzheimer )

Ich fand es auch äußerst aufschlussreich, wirklich mal ein konkretes Ergebnis für den Titerstand zu sehen. Auch wenn es bestimmt schwankt, gewisse Rückschlüsse für Otto Normalhund kann man bestimmt ziehen. Zumal die Ergebnisse sowas von eindeutig sind.

Zur Lepto-Impfung:

Die Risiken dafür übersteigen den Nutzen. Nach einem halben Jahr wäre eine neue Impfung notwendig. Der Schutz ist fragwürdig, da es ja weitere 198 Baktereinstämme gibt.

Die Impfung ist gegen 2 Bakterienstämme, L icterohaemorrhagiae und L caniola (Stuttgarter Hundeseuche, die seit Jahren nicht mehr aufgetreten ist) Mein Hund starb an L australis, die inzwischen häufig vorkommen soll.

Danke für diese Zusatzinformation, das widerspricht wiedermal klar der Aussage meiner Tierärztin. Da werde ich wohl mal ein bisschen weiter googeln.

Ich halte generell viel von unserer Tierärztin und der gesamten Praxis; sie sind freundlich, meist kompetent und sehr lieb zu den Tieren (habe ich woanders auch schon anders erlebt). Auf dem Gebiet des Impfens ist sie aber noch sehr konventionell, das gefällt mir nicht. Ich habe förmlich gesehen, wie sie symbolisch die Augen verleiert hat, wenn ich mit dem Thema ankam.
Ich schätze mal, die meisten Leute hinterfragen das nie. Hätte ich ohne Euch hier auch nicht gemacht, für die Denkanstöße bin ich allen sehr dankbar!

Viele Grüße, Kerstin

Mo Peichl hat ein schönes Buch zum Thema Impfungen geschrieben.
Sie hat auch eine entsprechende Homepage.