airedale-forum.de

Hallo,

ich wollte mal meinen Horizont erweitern und Eure Meinungen zum Thema Geschirr oder Halsband erfragen.

Bis vorletztes Wochenende hielt ich Geschirr für die richtigere Lösung.

Auch wenn meine Hunde bisher mit Halsband gelaufen sind. Teddy habe ich das Ziehen so gründlich untersagt, daß er - wenn er mal kurz in die Leine ging (10sec) - sofort einen Hustenanfall bekam. Mit ihm wollte ich auch mal auf Geschirr umsteigen, war aber wohl nicht das richtige, er argumentierte mit Stehenbleiben, daß ihm das nicht zusagte. Wobei es auch hätte Zufall sein können, daß er stehenblieb. Aber die Zufälle häuften sich
Jetzt wäre es ganz praktisch, dann könnte ich ihn leichter in der Spur halten.

Aber mal das Argument von vorletztem Wochenende:
Der Teil des Brustkorbs, der den Druck im Falle eine (plötzlichen) Ziehens abfängt, ist beim Hund nicht so stabil konstruiert wie der muskulöse Hals. Die Dame sprach sogar von einem Lungenriß.
Klingt irgendwie beunruhigend.

???
lg
Dina

Hallo Dina,

Geschirr ist für Schlittenhunde, zum Abseilen, auch für Klettertouren, um Wuffi zu sichern, bei der Fährtenarbeit, für das ältere Modell, wo man so unauffällig (!) beim Treppengehen helfen kann. Unter gewissen medizinischen Umständen, wenn Hunde beispielsweise HWS-Beschwerden haben oder vorübergehend, wegen einer Erkältung/Kehlkopfreizung oder Zwergrassen ,die so schwere Köpfe haben, daß sie ein SChleudertrauma bekommen, wenn ihr dünnes Hälschen ruckelt, wobei die auch mit Gechirr nicht viel besser dran sind. Wenn man sie daran rupft, klatscht auch der Schädel nach vorn.

Geschirr ist für meine Begriffe etwas, damit der Hund ziehen oder gehalten werden kann. Nichts, um das nicht gelernte Gehen an der Leine dadurch noch schwieriger zu machen. Wenn der Hund schon am Halsband zieht und zerrt wie blöde, dann sollte man das erstmal üben, und wenn der Hund dann gescheit am Halsband läuft, dann braucht er ja kein Geschirr mehr, um seinen Hals zu schonen.
Ich finde es immer interessant, daß Leute ihren Fiffi schon am Hals, wenn er sich würgt wie doof und eigentlich schon längst an Sauerstoffmangel leiden müsste, nicht halten können und dann, um ihm das zerren zu erleichtern ein Geschirrr umbinden, an dem er sie in Gemütsruhe nun ohne Sauerstoffmangel quer durchs Feld schleift.

Für mich (wer lieber von seinen Hund rumgezerrt wird, der wird das anderes sehen) geht der angeleinte Hund bei Fuß oder zumindest ohne zu ziehen an der Leine. Dafür eignet sich ein Halsband prinzipiell perfekt.
Wenn das nicht klappt, soll der Hund (es liegt eigentlich fast immer am Besitzer) lernen, nicht zu ziehen.

Aus anatomischer Sicht denke ich sehr wohl, daß der Hals empfindlicher ist. Der Bruskorb ist stabil, da werden weder Luftröhre oder Kehlkopf noch Blutgefäße gequetscht. Bei starken Rucken leidet uU die Wirbelsäule etc.
Darum haben Hunde zum arbeitsmäßigen ziehen ja ein Geschirr an. Wäre der Hals stabiler, würde Hund bestimmt mit Halsband vor den SChlitten gespannt.
Natürlich rede ich vom anatomisch passenden Geschirr (und Halsband); was man da oft so sieht ist vielleicht farblich auf dem neuesten Stand aber sicher nicht gesundheitlich. Da verlaufen die Riemen zum Teil in der Achsel, zum Teil genau übers Schultergelenk etc.

LG
Eddi
mag am liebsten möglichst nix am Hund

Hallo zusammen, Hallo Eddi,

ich stimme Dir zu. Und es tut gut, dass von einer med. Expertin zu hören......

Es gibt(gab) allerdings auch die andere (gegenteilige) Meinung dazu, hier ein Ausschnitt aus einer heißen Diskusion im alten Forum:

...., dass die Kombination von Geschirr und Schleppleine, in die der Hund ungebremst reindonnert, zu schweren Verletzungen führen kann. Deshalb halte ich es für besser ein breites Halsband anzulegen, das den Druck besser verteilt und an einem Ort bleibt......

Ich selber führe Felix bei Spaziergängen an einem Kettenhalsband (nicht auf würgen eingestellt). Beim Mantrailing arbeitet er dann im Geschirr...

LG
Freddy mit Felix

Habe auch ein Kettenhalsband (ohne Zug). Wenn Jonatan nicht bei Fuß laufen will, kann ich ihn damit durch einen kurzen Ruck am besten zur Raison bringen - besser als mit einem Lederhalsband. Hab mal ein Geschirr ausprobiert und fand es zur Führung des Hundes grauenhaft. Sein Bruder hat wegen seiner Schilddrüsenprobleme ein Geschirr getragen. Da momentan seine Werte ganz gut sind, sind wir auch wieder zum Lederhalsband übergegangen. Ein Geschirr sieht ja ein bisschen blöde aus. Aber egal was Levi um hat, er läuft immer gut.

Es soll ja Hundehalter geben, die empfinden bereits den Leinenruck als Tierquälerei.

Michael

Grundsätzlich finde ich Geschirre sehr gewöhnungsbedürftig.

Nun muß ich aber gestehen, daß auch einer meiner Hunde ein Geschirr trägt. Gini ist die Hündin , die sich mit einem Halsband die Haare im Halsbereich total abscheuert.
Ihr habe ich von Kebo ein Geschirr gekauft. Die Hersteller kommen wohl aus dem Schlittenhundebereich und das Geschirr hat viel Ähnlichkeit mit einem Zuggeschirr. Es sitzt allerdings für die kleine Hündin perfekt und ich wurde schon von anderen Whippetbesitzern darauf angesprochen, da sie für ihren Jungspund auch ein solches suchten.

Gini läuft mit Geschirr genauso brav neben mir her wie mit Halsband. Da sie nicht zieht, läuft es sich damit dann auch sehr angenehm. Zum steuern ist ein Geschirr meiner Meinung nach nicht einsetzbar. Zieht ein Hund rückwärts, dann kann er sich das Geschirr auch selber ausziehen. Von daher habe ich auf einen Steg zwischen den Beinen geachtet, damit das nicht passiert.

Grundsätzlich hat sie allerdings vor dem Start beim Coursing ein Geschirr an. Die Minuten vor dem Start ziehen die galligen Hunde sich sonst die Kehle zu. Da habe ich von Anfang an einen Riegel vorgesetzt und lieber das Ziehen auf die Brustregion verlagert, als auf die Halsregion. Mittels Geschirr gehen die Hunde dann auch - trotz geiferns - relativ relaxt an den Start.
Während sie beim Halsband schon ganz schön ausgepowerd sind, bevor es eigentlich los geht.

Ein Hund sollte grundsätzlich gelernt haben bei Fuß zu laufen, bevor er das Geschirr anbekommt. Das ewige Gezerre mittels Brustgeschirr kann einem ganz schön auf die Arme und die Nerven gehen und das wollen wir ja eigentlich nicht.

Wichtig ist auch der gute Sitz, damit sich der Hund nicht die Achseln aufschneidet beim Laufen. Dieses Gentledog finde ich immer sehr fragwürdig, da es gerade dort anliegt, wo Hund am Bein/Achsel sehr empfindliche Stellen hat.

Für den Airedale habe ich nur ein Geschirr, wenn Una auf der Rückbank mitfahren muß, damit sie dann im Auto gesichert ist. Wobei sie sich auch mittels Geschirr auf Spazierwegen gut benimmt und nicht ins ziehen verfällt - mußte ich ja mal ausprobieren, wie sich der Airedale damit benimmt . Allerdings finde ich Geschirre bei wasserliebenden Hunden eher nicht angebracht.

Beim Freilauf haben Whippet und Airedale noch nicht einmal ein Halsband an.

Hallo,
Festa hat hauptsächlich ein Halsband um. Wenn wir Auto fahren steigt sie schon fast alleine in Ihren "Sicherheitsgurt"
Ein Geschirr werden wir dann mal in der kälteren Jahreszeit anlegen, wo oben ein Griff dran ist und man auch noch die "Packtaschen" für Kottüten etc.
mitführen kann, finde ich im Sommer zu warm.
Auf dem Grundstück (ist eingezäunt) und im Haus hat sie garnichts an (ist sie nackig )

Liebe Grüße
Edith mit Festa

vanja hat geschrieben:Dieses Gentledog finde ich immer sehr fragwürdig

Hallo Ilona,

wie funktioniert das Teil denn genau? Ich habe grade Bilder dazu angeschaut, kann mir aber keinen richtigen Reim drauf machen. Die dünnen Riemen ziehen sich zu, sobald der Hund zieht?



LG
Uschi

Hi Dina,

Susi trägt zur Zeit ein Geschirr und ein Halsband, je nachdem was wir vorhaben klicke ich die Leine vom Halsband auf das Geschirr runter. Armeausreißen ist auch am Geschirr nicht erlaubt, wohl aber etwas nachlässigeres herumschluren im Park, wo häufig Leinenpflicht herrscht.
Wenn Susi und ich alleine in der Stadt unterwegs sind, klicke ich ins Halsband, weil wir dann gut aufeinander achten können und wenn sie gegebenenfalls mal zieht kann ich entspannt stehenbleiben bis sie sich wieder auf mich konzentriert, also Halsband heißt total Leinenführig gehen und Geschirr heißt lockerer und spaßiger auch mal links schlendern und dann rechts rennen (4m Leine) oder wenn die quirligen Kinder dabei sind und ich quasi auf drei achten muss. Beim Kyrillpfad hat mir das Geschirr gute Dienste geleistet!! Sonst hätten wir einen Hubschrauber anfordern müssen, der uns da raus holt... Ansonsten lasse ich Susi im Wald gerne ohne Leine laufen aber der Rest muss dran bleiben, falls ich sie schnell anleinen muss.

In Haus und Garten ist Susi auch nackig.

LG

Sabine

Uschi hat geschrieben:

vanja hat geschrieben:Dieses Gentledog finde ich immer sehr fragwürdig

Hallo Ilona,

wie funktioniert das Teil denn genau? Ich habe grade Bilder dazu angeschaut, kann mir aber keinen richtigen Reim drauf machen. Die dünnen Riemen ziehen sich zu, sobald der Hund zieht?



LG
Uschi

Hallo Uschi,

ich versuche mal es zu erklären. Im Prinzip hat der Hund eine Halsband an an der auf der Brustseite 2 parallel laufende "Schnüre" durch die Beine führen und dann rechts und links hinter dem Bein wieder in Richtung Halsschlaufe gehen. Dort werden die Schnüre an dem Halsband befestigt und bilden dann eine kurze Leine, an die eine richtige Leine eingehakt wird.
Jedes Mal wenn der Hund zieht, schneiden die Schnüre in die Achsel. Die Länge der Schnüre kann man anpassen und sie sollen bei normalem nebenher laufen locker herabhängen. Nur beim ziehen werden sie straff und schnüren.

Die Schnüre sollen gepolstert sein, aber ich denke, daß es trotzdem weh tut.

In einem anderen Forum hatte ich gelesen, daß der Hund dem es angelegt wurde von einer Minute auf die andere nicht mehr an der Leine zog.

Ich habe leider kein gutes Foto gefunden, hoffe aber, daß ich es einigermaßen verständlich erklären konnte.

Da ich mir nicht sicher bin ob ich es hier posten kann, schicke ich dir einen Link per PN

Hallo Ilona,

danke für die Erklärung, habe verstanden.

Das klingt martialisch.



Liebe Grüße
Uschi