eitrige Nagelbettentzündung / Amputation

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ChristaS
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Re: eitrige Nagelbettentzündung / Amputation

Beitrag von ChristaS » Di 23. Nov 2010, 14:19

Hallo Susanne,

So wie du die Situation beschreibst, würde ich auf jeden Fall, bevor irgendetwas Weiterführendes unternommen wird, eine zweite Meinung einholen! Sicherlich gibt es doch in der Nähe eine Tierklinik oder einen spezialisierten Tierarzt. Lass auf jeden Fall die Pfote röntgen, schildere genau, was bisher gemacht wurde, welche Medikamente wie lange verabreicht wurden und und und...

Hab da was gefunden: http://www.tierklinik-mg.de/ueber_uns/klinikleitung.htm Fachgebiet Orthopädie klingt doch gut...

Mir sträuben sich gerade sämtliche Haare - dein Tierarzt scheint etwas überfordert, therapiert auf Verdacht und (so kommt's mir vor) möchte Max am liebsten zweimal unter Vollnarkose unters Messer nehmen (da kann man ja auch zweimal abkassieren). Sei mir nicht böse über solch einen Eindruck. Meine TÄ ist auch prima wenn's um alltägliches geht (Impfen, kleine Verletzungen etc.), aber wenn ich den Verdacht auf was Schlimmeres habe, dann gehe ich in die Tierklinik. Übrigens hat mich meine TÄ da auch schon mal hin geschickt, als sie nicht weiter wusste.

Liebe Grüße und zwei ganz fest gedrückte Daumen sowie acht Pfoten,
Christa
... mit Butzi, Olympia und Laima im Herzen.

Gaby

Re: eitrige Nagelbettentzündung / Amputation

Beitrag von Gaby » Di 23. Nov 2010, 14:35

Hallo Susanne,

da kann ich mich Christa nur anschließen. Ohne dass überhaupt mal die Pfote geröngt wurde würde ich auf gar keinen Fall die Zehe amputieren lassen. Da würde ich dann auch lieber noch einen Spezialisten konsultieren bzw zumindest mal eine Röntgenaufnahme machen lassen.

liebe Grüße
Gaby

Max

Re: eitrige Nagelbettentzündung / Amputation

Beitrag von Max » Di 23. Nov 2010, 14:57

Hallo!

Die Klinik kenne ich, ist direkt bei mir um die Ecke. Habe schon mehrmals sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht und auch in meinem persönlichen Umkreis mitbekommen. Diese Klinik meide ich, aber sowas von... :dog_angry
Natürlich ist mir klar, dass die Klinik nur beispielhaft genannt wurde. Vielen Dank!

Über eine zweite Meinung habe ich auch schon nachgedacht. Allerdings haben wir ja auch schon alles probiert... baden, Salbe, 2 verschiedene Antibiotika, Augentropfen... viel mehr Möglichkeiten wird ein anderer TA auch nicht haben. Mit meinem TA bin ich bisher immer gut gefahren, auch bei schlimmen Sachen. Er hat Max schon das Leben gerettet. Auch Tieren in meinem Umkreis, die er wirklich mühselig zusammenflicken musste und um die es sehr schlecht stand. Eigentlich vertraue ich ihm. Allerdings macht es mich, nachdem was hier so geschrieben wurde, ein wenig stutzig, dass er nicht geröngt hat, wenn man damit doch vieles aus- bzw. einschließen kann. Vielleicht ist es aber auch nicht nötig, weil es für ihn so eindeutig ist??? Auf jeden Fall werde ich das mit ihm nochmals genauer besprechen - vielleicht habe ich auch einfach was falsch verstanden. frau ist ja immer so aufgeregt beim TA.

Ich bin für alle Beiträge wirklich sehr dankbar - (nicht dass hier von mir der Eindruck "dagegen" entsteht!!!)

Liebe Grüße
Susanne

Eddi

Re: eitrige Nagelbettentzündung / Amputation

Beitrag von Eddi » Di 23. Nov 2010, 15:55

Allerdings haben wir ja auch schon alles probiert... baden, Salbe, 2 verschiedene Antibiotika, Augentropfen...
ich will und kann die Sache nicht beurteilen, aber genau solche Sprüche sind das, was mir die Haare hoch stehen läßt. Wie wäre es mit aussagekräftiger Diagnostik statt probieren?

Dabei muß man natürlich im Hinterkopf behalten, daß es sehr gut möglich ist, daß der TA die Sache so beurteilen kann, ohne weitere Diagnostik. Und daß
- vielleicht habe ich auch einfach was falsch verstanden. frau ist ja immer so aufgeregt beim TA.
dieser Satz stets eine hohe Trefferquote besitzt.
Insofern ist oft das, was beim Lesen als unzureichende Diagnostik oder Behandlung ankommt, häufig eine unzureichende Berichterstattung.

Aber: es steht ja nichts dagegen, sich in Ruhe, umfassend und korrekt aufklären zu lassen. Was können die Gründe sein, weshalb erst probieren und warum weniger Diagnostik, was würde eine Röntgenaufnahme an zusätzlicher Information in Bezug auf eine Therapiewahl bringen, weshalb wäre eine Amputation gut oder schlecht, welche Folgen hat welche Therapie.
Eine Zweitmeinung gehört vom TA angeboten, nicht vom Besitzer als letzter Ausweg selbst gesucht.
Berücksichtigen darf man auch, daß der durchschnittliche TA oft genug Maulen zu hören bekommt, wenn er aufwendig diagnostizieren möchte, auch auf die Gefahr hin, daß das "erste Gefühl" schon richtig war und die Ergebnisse nichts neues bringen. Da geht im Laufe der Jahre einiges an Elan den Bach runter, weil er so fein an vielen Tierbesitzern abprallt. Kommt mal einer dessen Argument "Geld spielt keine Rolle Herr Doktor" nicht bedeutet, er hat eh keins und TA bleibt auf seinen Kosten sitzen, ist es insofern Pech, weil TA sich schon kaum mehr traut kostenintensiv zu arbeiten.

Komischerweise hört man das Argument des Abkassierens immer ganz schnell.
Welcher Hund ist denn gut genug erzogen, um Kleinigkeiten unter lokaler Betäubung mit sich machen zu lassen? Welches Risiko soll der TA eingehen, daß er auf halber Strecke einen desolaten Besitzer am Unkippen hindern muß und einen ausflippenden Hund nun doch noch in Vollnarkose ablegen?
Ich würde bei wenigen Hunden eine Kralle, die noch richtig fest ist, unter Lokalanästhesie ziehen. Erstens muß das Tier still halten, bereits bei der Injektion, die hier mehrfach und mindestens unangenehm wird, zweitens blutet das uU wie sonstwas und dann turnt das Tierchen rum und kann nicht mehr fixiert werden? Nö, da gibt's so feine Ultrakurzzeit-Mittelchen, die rein, Lokalanästhesie dazu (die meisten dieser Kurz-Narkosen schalten SChmerzen nicht allein ausreichend aus), ratzfatz ist die Gechichte erledigt, Verband drum, Hund kann aufstehen und heimhumpeln.

Nur mal so meine Gedanken..... :dog_sad

LG
Eddi

Petra

Re: eitrige Nagelbettentzündung / Amputation

Beitrag von Petra » Di 23. Nov 2010, 16:26

Ja,

niemals hätte ich einer lokalen Betäubung zugestimmt (die bei uns aber auch nicht in Frage kam)... Eddis Beschreibung eines blutenden, durch die Praxis hüpfenden Hundes wäre auch mein Albtraum gewesen! Das überlege man/frau sich gut !

Trotzdem möchte ich bei all den Horrorgeschichten nochmals darauf hinweisen, dass das worst-case-Szenario (Amputation) NICHT so schlimm ist !
Das war überhaupt der Grund, dass ich hier anfing zu schreiben: Als Beruhigung und Aufmunterung gemeint, dass WENN der Zeh ab muss, es wahrscheinlich dann ALLES GUT wird !!!! Es bringt doch nichts, sich (zu sehr) fertig zu machen. Ich habe ja auch lange zu dem Entschluss gebraucht und verstehe die Sorgen nur zu gut !
ABER: Es wäre eine Routinesache, die schnell verheilt.

Alles Gute ! Petra und co.

Max

Re: eitrige Nagelbettentzündung / Amputation

Beitrag von Max » Mi 24. Nov 2010, 09:54

Hallo und nochmal Danke! an alle.

Ich war gestern noch mal bei meinem TA um meine (zum Teil auch neu aufgekommenen) Fragen beantworten zu lassen. Er hat sich sehr viel Zeit genommen und mir alles noch mal ganz von vorne erklärt und alle meine Fragen beantwortet. Ich weiß jetzt, warum kein Röntgenbild und warum er diese Schritte vorschlagen hat, warum erst nur Kralle und nicht direkt Amputation. Alles klang für mich sehr schlüssig. Allerdings war der Zeh gestern wieder druckempfindlich. Daher jetzt erst noch mal Antibiotika und Betaisadona-Spülung bis Samstag. Je nach Zustand wird dann neu besprochen.

Zum Thema Narkose: das "Kralle ziehen" sollte lokal betäubt werden - nicht die Amputation. Aber auch das habe ich gestern noch mal mit ihm besprochen. Ein 3-Minuten schmerzfreies Fußbad ist für Max schon ein Drama. Daher habe ich gesagt, dass wohl nicht davon auszugehen ist, dass er da wie-lange-auch-immer-es-dauert brav da steht und sich das gefallen lässt. Daher (sollten wir "nur" die Kralle ziehen), wird Max sediert und eine lokale Betäubung gegeben.

Ihr habt mir alle sehr zu meiner Entscheidung geholfen. Ich kann jetzt beruhigter an die Sache rangehen.

@Eddi
Mir ist klar, dass Du keine Ferndiagnose geben kannst. Aber Du gibst immer super Tipps! Dinge, auf die man einfach selbst nicht kommt.

Liebe Grüße
Susanne

TerrierLady

Re: eitrige Nagelbettentzündung / Amputation

Beitrag von TerrierLady » Mi 24. Nov 2010, 10:11

Hallo Susanne,

dann drücken wir mal die Dauen dass sich alles zum Guten wendet. Frag deinen TA aber auch ob er notfalls aus der Seditation auch eine Narkose machen kann.

Ina hatte vor der letzten Zitze einen kleinen Knoten. Ina war aber zu diesem Zeitpunkt nicht besonders fit. Ich wollte aber unbedingt das Ding loswerden.
Nach diversen Untersuchungen hatten wir dann beschlossen das ganze mit meiner Anwesenheit und einer "Leck mich a A...-spritze" und örtlicher Betäubung
zu machen. Ina lag auf dem Tisch - war wirklich weggetreten - und zitterte ohne Ende sodass sie doch noch schnell die Narkosespritze bekam. Dann hat alles
gut geklappt. Ein gulaschgroßes Stück wurde entfernt. Allerdings brauchte Ina recht lange um aus diesem Zustand wieder richtig aufzuwachen.

Gruß Ulrike

Max

Re: eitrige Nagelbettentzündung / Amputation

Beitrag von Max » Fr 3. Dez 2010, 08:44

Hallo!

Max hat gestern die Kralle gezogen bekommen. Er wurde nicht sediert und hatte keine Vollnarkose, nur eine Lokalbetäubung am Zeh. Der Zeh wurde zuerst rasiert und dann vereist, Max hat die Spritzen scheinbar nicht gemerkt, er hat nicht mal gezuckt oder irgendwas gezeigt. Dann wurde nach Einwirkzeit geschaut, ob er an dem Zeh schmerzempfindlich ist, aber er hat nichts gemerkt. Dann wurde die Kralle in "Einzelteilen" gezogen. Max hat gar nichts gemerkt. Er blieb die ganze Zeit brav stehen und hat keinen Laut von sich gegeben. Das ganze war echt "easy". Der Knochen sah zum Glück gut aus, er ist nicht befallen. Vielleicht haben wir ja jetzt endlich Glück und die Nagelbettentzündung heilt ab - dann kämen wir um die Amputation herum. Das schwierigste ist jetzt eigentlich, ihn am laufen zu hindern - er hat totalen Bewegungsdrang, aber darf nicht...

Bitte Daumen drücken!

Grüße
Susanne mit Max und Zeh noch dran

Edith

Re: eitrige Nagelbettentzündung / Amputation

Beitrag von Edith » Fr 3. Dez 2010, 08:53

Hallo Susanne,
wir drücken gaaaaaanz doll die Daumen und Pfoten das es Max bald wieder besser geht und alles wieder seinen gewohnten Gang nimmt. :dog_ill

Liebe Grüße aus dem verschneiten Niederbayern
Edith mit Festa (die den Schnee nicht besonders mag) :dog_blush

Gaby

Re: eitrige Nagelbettentzündung / Amputation

Beitrag von Gaby » Fr 3. Dez 2010, 10:52

Hallo Susanne,

na das sind doch zunächst mal gute Nachrichten, ich drücke weiterhin ganz feste die Daumen.

liebe Grüße
Gaby

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