bis jetzt meint es das Jahr nicht gut mit uns. Die nachmittägliche Waldrunde endetete wieder in der Klinik.

Ich war mit einer Bekannten aus der Nachbarschaft und deren Hund spazieren. Eine weitere Frau wollte gerne mit und fragte per SMS, ob wir denn schon unterwegs sind. Wir sind dann zum Haus der Frau gelaufen und warteten am Gartentor. Levi hatte ich zu diesem Zeitpunkt an der Leine. Die Frau kam mit ihrer 2 Jahre alten Mastiffmix-Hündin Lilo (ca. 54kg, Mastiff+.....?) an das Gartentor. Beim Öffnen der Tür stürzte sich Lilo sofort knurrend, bellend und schnappend auf Levi. Er probierte zu entkommen, hatte aber keine Chance. Schnell lag er winselnd und jaulend auf dem Boden, Lilo trampelte auf ihn herum und biss zu. Nach den ersten Schrecksekunden ich bin dazwischen und habe probiert, Lilo am Halsband zu greifen um so Levi zu befreien. Klappte aber erst, als das geschockte Frauchen mit eingegriffen hatte. Selbst beim Wegzerren wollte Lilo Levi weiter attackieren. Erst als Lilo verdroschen wurde und am Boden lag, hat sie aufgegeben. Levi stand auf und humpelte, setzte sein rechtes Hinterbein nicht auf den Boden. Ich habe dann das Bein abgetastet, reagiert hatte er aber nicht. Dann sah ich hinten am Bein Blut. Genau in der Beuge klaffte ein daumengroßes Loch. Das Fleich war direkt zu sehen und jagte mir natürlich ein riesigen Schrecken ein. Lilos Frauchen konnte auch nicht glauben was sie da sah.
Ich bin sofort in die Klinik gefahren. Levi wurden die Haare am Bein abrasiert und zum Vorschein kam eine zweite Wunde, unterhalb der größeren Wunde. Auch hier konnte man das Fleisch sehen. Die Wunden wurden ausgespült, von der großen Wunde hat die Ärztin noch Hautfetzen mit einer Schere entfernt. Durch die Bakterien in Lilos Speichel kam es auch schon zu ersten Reaktionen. Im Bein gab es Schwellungen und die Temperatur war leicht erhöht. Die große Wunde wurde umgehend getackert. Nach 5x tackern hatte er es dann überstanden. Das Jaulen und Winseln habe ich noch jetzt im Ohr. Ein Antibiotikum sowie ein Schmerzmittel wurden ihm injiziert. Die Ärztin meinte, eine blödere Stelle hätte es nicht sein können und die Genesung wird eine Weile dauern. Ob Sehnen oder Bänder verletzt wurden konnte die Ärztin noch nicht sagen, da ja alles angeschwollen ist. Morgen müssen wir wieder in die Klinik, dann kann sie näheres sagen, vorausgesetzt die Schwellungen sind abgeklungen. Ich habe ein Antibiotikum und ein Schmerzmittel mitbekommen. Laut TÄ muss er das Antibiotikum ca. 14 Tage lang einnehmen.
Nun ist er wieder ein Häufchen Elend - Ohren und Rute hängen. Nur mit meiner Hilfe konnte er sich hinlegen und döst so vor sich hin. In der nächsten Zeit darf er nur an der Leine geführt werden. An Spaziergänge ist nicht zu denken, es soll nur das Nötigste verrichtet werden.
Gerade fing ich mit ihm an, unangeleint wieder größere Runden zu gehen. Sein Nachholbedarf ist doch recht groß.

Lilos Frauchen hat mich auch schon angerufen. Sie kann es selbst nicht fassen, was ihre Lilo angerichtet hat. Ich soll sie morgen nach der Klinik sofort anrufen. Lilo ist im Wald dafür bekannt, dass sie sich auf fremde Hunde stürzt. Wirklich passiert ist noch nie was, liegt sicherlich auch daran, dass das Frauchen rechtzeitig eingreift. Was der Hund aber nun für ein Problem mit Levi hatte, bleibt ein Rätsel. Schon als Welpe hat Lilo mit Levi gespielt, niemals gab es eine brenzlige Situation.
Gemeinsame Gassirunden gehören der Vergangenheit an.
Gruß
Oliver