Unterschiedliche Muskulatur

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doris
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Unterschiedliche Muskulatur

Beitrag von doris » Mi 9. Mär 2011, 10:07

Hallo zusammen,

Kaya hatte ja im Dezember 2009 einen Kreuzbandriß. Sie ist operiert worden und dann 3 Monate nur an der Leine gegangen. Danach habe ich langsam wieder aufgebaut. Mal frei laufen lassen mal spielen, ich habe noch lange gesehen, daß sie das Bein leicht schont. Andere haben es nicht mehr erkennen können, es war immer nur leicht. Seit August lezten Jahres hat es dann nachgelassen, und sie ist wieder ganz normal gelaufen, gerannt, gespielt. Nun trainiert sie seit Oktober langsam steigend wieder mit mir Zughundesport. Sie ist jetzt auf ihrem höchsten Trainingsstand. Gestern habe ich zufällig ihre beiden Hinterläufe gleichzeitig gestreichelt und dabei gemerkt, daß das operierte Bein deutlich weniger Muskulatur hat als das andere. Jetzt bin ich mir unsicher. Ist das normal, wird das wieder, oder muß ich was tun, wenn ja was?

Vielleicht hat von euch jemand eine Ahnung, oder so was auch schon mal erlebt.
Gibt es ein Muskulatur-Training für Hunde für nur ein Bein :dog_blink

Hoffe auf Antworten von euch...

LG Doris
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Teddy.

Re: Unterschiedliche Muskulatur

Beitrag von Teddy. » Mi 9. Mär 2011, 10:23

Hallo Doris,

unserem Welsh fehlte nach einem Unfall der Femurkopf, was ihm den Namen "Dreirädchen" einbrachte.
(Er glaubte den Zusicherungen des TA nicht, daß er sein Bein ganz normal benutzen könne und klappte es im Trab und Galopp hoch, Schritt machte er mit 4 Beinen.)

Wir erhielten den Hinweis, daß man zwar auf 3 Beinen laufen, aber nicht schwimmen kann.

So richtig ausprobiert haben wir das nicht, wir haben zwar extra ein (ausfblasbares) Schwimmbecken auf der Terrasse aufgebaut, aber das war leider nicht tief genug, er konnte auf den Hinterbeinen, bzw auf dem Hinterbein stehend den Kopf oben raushalten und nix war's mit Schwimmen...

Am See ging er nicht alleine rein, einmal bin ich (trotz Wasserabneigung!) aus Solidarität (und um ihn überhaupt ins Wasser zu bekommen) mit rein. Er hielt mich für sein "Rettungsanker" und versuchte auf mir hochzuklettern - gab nette Verzierungen...

Hielt ich ihn von mir fern, steuerte er sofort das Ufer an. Ihn einfach am Ende des Stegs ins Wasser zu heben und zurückstrampeln zu lassen, hatte so etwas sadistisches an sich, daß wir das auch nicht so oft gemacht haben...

Somit habe ich den Tipp zwar nicht erfolgreich getestet, aber ich finde, er klingt sehr logisch.

Hoffentlich hilft es Kaya!

lg
Dina

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doris
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Re: Unterschiedliche Muskulatur

Beitrag von doris » Mi 9. Mär 2011, 10:43

Hallo Dina,

vielen Dank erst mal. Ja das schwimmen wäre eine gute Sache. Aber in all unseren Badeseen sind Hunde verboten.
Sie schwimmt sehr gerne, würde das auch sofort nutzen. Allerdings geht das ja auch nur wenn es zumindest einigermaßen warm ist. Sie würde zwar auch jetzt reinhüpfen, aber mit ihrem Pelz braucht sich dann den ganzen Tag um wieder zu trocknen.
Ich habe mir das mit dem aufblasbaren Pool auch schon überlegt, aber der müßte dann doch ziemlich groß sein, und wir haben nur einen Garten in Handtuchgröße, wäre vielleicht auch nicht schlecht. Mein Garten - mein Pool, oder so :dog_biggrin

Vielleicht noch irgend eine andere Idee???

LG Doris
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Teddy.

Re: Unterschiedliche Muskulatur

Beitrag von Teddy. » Mi 9. Mär 2011, 10:58

Hallo Doris,

die Größe tut es nicht alleine... Tief muß der Pool sein! Auch wenn Hund keine Strecke zurücklegen kann, er muß ja strampeln, um nicht zu versinken. Vielleicht wäre es einfacher, ein Loch zu graben?!?

Das mit dem Naßwerden empfand ich auch als (sehr...) störend, der Welsh war ebenso wasserscheu wie ich. Ich hatte damals überlegt, ihm einen Plastikanzug zu schweißen (Nähen geht schlecht, Loch an Loch...).

Anstatt das vierte Bein dazu zu zwingen, mit zu arbeiten, wäre die andere (technische) Überlegung, das dritte Bein von der Mitarbeit "auszusperren", damit das andere benutzt werden muß. Reißzwecke ist sicher nicht das Mittel der Wahl, aber vielleicht ein Tennisball, der unter der Sohle befestigt ist? Oder hochbinden...
(Oder klickern, bis sie auf Kommando das gesunde Bein nicht mehr mitbenutzt?!?)

Nein, das haben wir beim Welsh nicht probiert, so groß schien uns das Problem nicht, er kam mit der Asymmetrie (sehr) gut zurecht.

lg
Dina

airenois
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Re: Unterschiedliche Muskulatur

Beitrag von airenois » Mi 9. Mär 2011, 11:10

Hallo Doris,

vielleicht wäre ein Hundeexpander geeignet. Ich persönlich würde diesen aber nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt oder eines
Tierphysiotherapeuten einsetzen.

Schwimmen bzw. Bewegungsbad ist kostengünstiger und ggfs. effektiver.

Gruß
Nicole
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

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Re: Unterschiedliche Muskulatur

Beitrag von Sabine14 » Mi 9. Mär 2011, 11:27

Hallo,

viele Tierpsychotherapie-Praxen haben einen Hydrotrainer.

Die wären wahrscheinlich zu weit weg für Dich, aber vielleicht kennen die jemanden in deiner Nähe.

Link

LG

Sabine
"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind." unbekannt

Eddi

Re: Unterschiedliche Muskulatur

Beitrag von Eddi » Mi 9. Mär 2011, 11:45

Hallo Doris,

ja, beim Hund ist das schwieriger.
wenn der erstmal eine Fehlhaltung eingenommen hat, ist sie nicht so leicht zu kompensieren.
Schwimmen ist eine prima Lösung, aber wie Du schon sagst, das Malamutenfell ist eher weniger für täglichen Wassersport gedacht.
Ich würde da ja nicht sehr gehemmt sein, wenn ich schwimmen entschieden hätte, käme der Pelz halt runter. :dog_blink
Tierphysio wäre auch meine Empfehlung gewesen.
Ich wüdre zB beim Zugtraining gezielt versuchen, die "kranke" Seite vermehrt in die Belastung einzubauen. Hm, Reitern könnte man das leicht erklären, ehe ich Dir nun unnötige langwierige Erklärungen auf die Pupillen baller, weißt Du, was Rechts- und Linksgalopp ist? Ist dir die Fußfolge in den Gangarten bewusst? :dogrun
Ich würde nämlich dafür sorgen (wollen/versuchen :dog_wink ), daß der Hund im Galopp beide Seiten gleichmäßig belastet. Weiß zwar nicht sicher, wie das klappen kann, aber ich würd mal versuchen, Analogien vom Pferd zu ziehen.

Ich kann mir vorstellen, daß durch die lange SChonhaltung auch im Kopf eine "normale" Belastung erst wieder etabliert werden muß. Wie Dina schreibt, macnhe Hunde "glauben" nicht, daß alles wieder glatt funktioniert. Und es ist vielleicht auch noch ein Restschmerz, bzw eine REstangst davor vorhanden.

Was bei tatsächlichem Schmerz eine feine Lösung ist, ist Akupunktur. Nicht nur, falls im Knie was wehtut, auch bei entstandenen Verspannungen.

LG
Eddi

Cara+Karlchen

Re: Unterschiedliche Muskulatur

Beitrag von Cara+Karlchen » Mi 9. Mär 2011, 12:33

Hallo Doris,
wir haben hier im Norden - Raum Hannover - eine gute Chiropraktikerin (gelernte Tierärztin) die mir bei dem von dir beschríebenen Problem schon sehr geholfen hat. Vielleicht schaust du mal in Eurer Gegend nach Einer ?!
LG
Sylvie

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Re: Unterschiedliche Muskulatur

Beitrag von lutz » Mi 9. Mär 2011, 15:48

Hallo Doris,

schwimmen wäre m.E. die beste Lösung für eine gleichmäßige Belastung der Muskulatur.
So haben wir Jokers linkes Hinterbein auch wieder hingekriegt das nach mehreren Monaten im Fixateur extern nach einer Sprunggelenkverletung nur noch sehr wenig Muskulatur hatte,
Wo wir konnten haben wir Jokers Wasserfreudigkeit immer dafür ausgenutzt und heute ist die Muskulatur beider Hinterläufe wieder gleichmäßig aufgebaut worden, wobei Joker die "Schwarzenegger-Muskulatur" an den Vorderläufen im Schulterbereich behalten hat, die er während seiner Rekonvalenz durch die verstärkte Beanspruchung bekommen hatte.
Eine kleine Arthrose ist allerdings im Sprunggelenk zurückgeblieben die man aber nur auf dem Röntgenschirm sieht und Joker ansonsten nicht weiter behindert.
Das sich aber hier bei der lange Zeit aufgezwungenen Schonhaltung etwas in Jokers Kopf festgesetzt hat, kann man sehr gut daran erkennen dass er gleich zu einem "elegantem" Zwischenschritt ansetzt sowie sich auch nur eine Tannennadel oder ähnliches unter seinen Pfotenballen festgesetzt hat. Davon kann er unmöglich Schmerzen haben aber das Gefühl das dort etwas anders ist als beim unoperiertem Bein scheint schon zu genügen hier eine Schonhaltung vom Kopf her automatisch zu veranlassen. Das bekommt man wahrscheinlich auch nicht mehr weg, aber anderen Leuten fällt das gar nicht auf und auch ich habe einige Zeit gebraucht um hier die Zusammenhänge mit diesem sporadischen "Zwischenschritt" zu erkennen.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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Re: Unterschiedliche Muskulatur

Beitrag von doris » Sa 12. Mär 2011, 10:20

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Rückmeldungen. Habe jetzt einen Hunde-Physiotherapeuten kontaktiert, sie sagt, sie kann mir Übungen zeigen, die ich selbst machen kann.
Akupunktur für Hunde, gibt es bei uns in der Nähe nur in der Schweiz, ca. 100 Sfr. pro Sitzung :dog_blink

Da Marc fertiger Heilpraktiker ist und schon zwei Jahre Menschen-Akupunktur gelernt hat, überlegen wir jetzt ob das nicht noch eine gute Marktlücke für bei uns in der Gegend ist :dog_blush

@Eddi:
Eddi hat geschrieben:Ich wüdre zB beim Zugtraining gezielt versuchen, die "kranke" Seite vermehrt in die Belastung einzubauen. Hm, Reitern könnte man das leicht erklären, ehe ich Dir nun unnötige langwierige Erklärungen auf die Pupillen baller, weißt Du, was Rechts- und Linksgalopp ist? Ist dir die Fußfolge in den Gangarten bewusst? :dogrun
Aha :sheep

Wenn ich mal zum Pferd putzen komme, brauch ich da glaube ich eine Einweisung. :dog_biggrin

Der TA der Kaya operiert hat, sagt übrigens, wenn sie nicht humpelt oder lahmt und sonst keinen Schmerz anzeigt, würde er es einfach lassen, und beobachten. Hmm.?

Wir suchen ja seit einiger Zeit ein neues Haus mit Grundstück, gestern waren wir eins anschauen, das hat einen Teich. Das wäre Kayas großes Glück, er ist 1,20 Meter tief, sie könnte da prima schwimmen. Ich weiß nur nicht wie das den bereits vorhanden Goldfischen gefallen würde :dog_ohmy

Danke nochmal euch allen, ich bin schon ein bißchen verunsichert, ob das jetzt wirklich gut ist für sie, wenn sie sich in den Trainingswagen reinhängt wie ein Stier.
Aber bis jetzt zeigt sie keine Probleme. Ich denke aber auch, daß Hunde ganz gut mit immer vorhandenem leichten Schmerz klarkommen, und das einfach nicht anzeigen.

LG Doris
Stillstand ist Rückstand

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