endlich traue ich mich mal, bin ja nicht die große Schreiberin.

Nellie's Krankengeschichte:
Nellie hatte eine sehr lange Läufigkeit und ich habe sie einige Wochen später zur Kontrolle schallen lassen, bzgl. Pyometra. War aber nix, nur eine Veränderung in der Gebärmutter. TÄ ging vom Tumor aus. Operation lehnte ich ab!
Einige Wochen später fing Nellie an sehr viel zu trinken und zu pieschen. (Meine Vermutung Diabetes habe ich beim TA sofort geäussert).Blutbild in Ordnung. Bakterien im Urin, laut TÄ kommen die aus der Gebärmutter, "der Tumor".
Zum Glück habe ich mir das Blutbild ausdrucken lassen. Zuhause draufgeschaut: Glukosewert extrem erhöht. TÄ angerufen, nein kein Diabetes! Stress bei der Blutabnahme (und das bei Nellie). Ich habe dann nochmal den Urin testen lassen und jetzt die Diagnose : Diabetes. Beim ersten Testen zu Hause hatte Nellie einen Wert von knapp 600!!!
Wir haben sofort angefangen Insulin zu spritzen und die Werte 4-5 Mal am Tag kontrolliert. Die Blutzuckerwerte schwankten trotz Insulin extrem. Dann bekam Nellie schreckliche Schmerzen, war nur noch am Weinen. Wir haben ihr dann alle 6 Stunden sehr hohe Dosen von Novalgin geben, dann gings. Nellie war in der Hinterhand ganz schwach geworden und wollte (konnte) nicht mehr laufen. Wir mussten sie zum Pieschen zwingen. Sie bekam eine merkwürdige Stelle an der Schnauze, sah aus wie ein Mastzellentumor. Nellie fraß und trank nicht mehr (auch dazu haben wir sie dann gezwungen, grässlich). Ich wollte so gerne, dass Nellie nochmal Henne sieht. Aber der Urlaub fing erst am 31.8. an. Und dann ein kleines Wunder, meine Freundin ruft an das Haus in Henne steht leer. Normalerweise ist der August immer ausgebucht. Wir also am Freitag, den 24.8. nach Henne. Dort angekommen hob mein Mann Nellie aus dem Auto und nichts ging mehr. Ein furchtbarer Anblick. Nellie lag auf der Seite und rührte sich nicht mehr. Ihre Schleimhäute waren total weiß. Bei der Blutzuckerkontrolle war ihr Blut war ganz wässrig. Wir dachten nicht, dass wir sie noch mit nach Hause kriegen. Wir blieben bis Sonntag in Henne. Am Dienstag hatten wir einen Termin zum Einschläfern. Wir fanden dann aber, dass Nellie etwas wacher war, also abgesagt. Am Donnerstag fing sie wieder an zu fressen, d.h. ich musste ihr nicht wie die Tage vorher das Futter reinzwingen (echte Zwangsernährung), nein vor die Schnute halten reichte. Am Freitag war ich mit ihr beim Tierarzt neues Insulin für den restlichen Urlaub in Henne holen. Sie gab Nellie keine 2 Wochen mehr.
Seitdem frisst Nellie wieder mit großem Appetit. Die Blutzuckerwerte haben wir unter Kontrolle. Von zweimal tgl. 20 Einheiten Insulin sind wir runter auf einmal 7 Einheiten. Schmerzmittel bekommt sie keine mehr. Sie kommt mit spazieren, zwar recht langsam und nur eine knappe Stunde. Sie möchte zwar mehr, aber dann geht es ihr nicht gut danach.
Maik und ich sind total erstaunt, wie schnell Nellie sich erholt. Allerdings muss ich sagen, dass Nellie extrem gealtert ist. Liegt sicher auch daran, dass sie so viel an Gewicht verloren hat. Ihr Kot ist total weich und sie neigt zu Durchfall. Ich denke, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr arbeitet. Nellie wird sicher Enyzme zum Futter benötigen.
Mal schauen was meine TÄ dazu meint. Ich wollte die Enzyme schon am 31.8. haben, hielt sie nicht für nötig. Ich habe überhaupt kein Vertrauen mehr zu meiner TÄ. Sie hat weder den Diabetes noch die Bauchspeicheldrüsenentzündung erkannt. Die fiese Entzündung an Nellie's Schnute ist auch wieder abgeheilt. Jetzt weiß ich auch was das war. Nellie hat ja extrem hohe Dosen von Novalgin erhalten und Novalgin macht solche Hautentzündungen. Müsste ein TÄ das nicht auch wissen?
Wir sind sehr froh, dass Nellie ihren Henne-Urlaub noch geniessen kann. Welche Spätfolgen, diese schwere Erkrankung nach sich zieht...
Jetzt kommt der Stand von heute...
Nellie geht es prima!! Futtern und Verdauung sind sehr gut, sie braucht keine Enyzme. Sie hat auch schon wieder etwas zugenommen, nur nicht an Muskelmassse. Nellie ist genauso flott unterwegs wie vor der Erkrankung und läuft ohne Probleme 10-15km tgl. mit. Ins Auto springen klappt nicht mehr so gut, sie springt immer viel zu früh ab. Ich denke, dass das Sehen durch den Diabetes leider schon nach lässt. Letzten Samstag habe ich mich getraut und Nellie ganz kurz geschoren. Und kaum war der Pelz ab, flippte Nellie total aus (wie in alten Zeiten). Toben, rennen, buddeln, sich jagen lassen, am liebsten alles auf einmal. Uns ging das Herz auf, unsere alte Nellie.
Eigentlich soll man Hündin mit einer Diabetes Erkrankung kastrieren, da durch die Hormone der Blutzuckerspiegel schwankt. Ich werde Nellie nicht operieren lassen, mir ist die Gefahr dadurch eine erneute Bauchspeicheldrüsenentzündung auszulösen viel zu groß. Wir kontrollieren mehrmals am Tag ihre Blutzuckerwerte und entscheiden dann die Insulinmenge, klappt sehr gut. Ihre Werte liegen zwischen 90 und 250. Spritzen und Blutzuckerkontrolle lässt Nellie ohne Probleme über sich ergehen (ich denke, die Spiekser merkt sie gar nicht).
Habe ich Euch schon gesagt, dass ich die beste Airedale-Maus der Welt habe.

Vielen Dank für's "Zuhören".
Herzliche Grüße
Christa