Prostata-Probleme

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Bubu09
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Prostata-Probleme

Beitrag von Bubu09 » So 12. Sep 2010, 09:22

Hallo liebe Airedalefreunde,

ich habe ein Problem, bzw. Bubu. Seit Dienstag Abend tröpfelt er Blut. Ich hatte schon die Befürchtung, dass es eine Harnwegsinfektion sei und habe nächsten Tag meinen Freund mit Bubu zum TA geschickt (ich konnte leider wegen der Arbeit nicht mit). Nun sagte der (nach Urinuntersuchung), dass er einfach die Damenwelt zu aufregend findet (wir hatten Dienstag abend Damenbesuch). Die Prostata sei zu aktiv und daher blutet er (ich kann es nicht ganz genau so wiedergeben, wie er das gesagt hat, da ich ja leide rnicht mit dabei war). Seine ertse Lösungsmöglichkeit war natürlich Kastration, aber damit sind TÄ ja immer schnell. Zweite Variante wäre, dass er Tabletten bekommt, die die Prostata etwas "lahm" legen. Den Gedanken finde ich auch nicht so toll, ihn mit Medikamenten vollzustopfen. Wir sollten das jetzt erstmal beobachten. Getsern hat er gar nicht Blut getröpfelt und heute morgen war es dafür aber recht viel in kurzer Zeit und jetzt ist es scheinbar erstmal wieder weg. Bisher waren es immer nur so ein paar Tropfen (3-4). Heute aber deutlich mehr. Habt ihr damit Erfahrung? Ich würde mir wünschen, dass es von alleine besser wird. Ist dies wahrscheinlich?

LG

Jennie und Bubu, der momentan seine Golden Retriever-Freundin vermisst, aber er hat leider erstmal Damenverbot:-(

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Bettina
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Re: Prostata-Probleme

Beitrag von Bettina » So 12. Sep 2010, 09:42

Hallo Jennie,

einen echten Erfahrungsbericht kann ich Dir leider nicht liefern, habe aber etwas dazu im alten Forum gefunden. Hierbei ging es ja vorrangig ersteinmal um die Behandlung mit einem AB und dann, je nach Grössenwachstum der Prostata, um eine hormonelle Spritzkur oder eine Kastration.

Ich wünsche Bubu, daß es sich doch um eine einmalige Reaktion gehandelt hat und es ihm bald wieder besser geht.

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

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Balou

Re: Prostata-Probleme

Beitrag von Balou » So 12. Sep 2010, 09:55

Hallo Jennie,

mein Balou ist nun 5 Jahre alt, bis vor einem Jahr habe ich immer gesagt, dass er nicht kastriert wird. Doch er hat auch ständig getropft, bei ihm war manchmal etwas Blut dabei, und die Tropfen waren überall.
Seit Juni ist er nun kastriert und hat keine Probleme mehr mit der Prostata. Er schaut läufige Hündinnen nicht einmal mehr an, obwohl er bereits gedeckt hat. Er ist seit der Kastration etwas ruhiger geworden, hat aber seinen Charakter trotzdem behalten.

Bei Rüden kommt es oft vor, dass sie Probleme mit der Prostata bekommen, bei den einen mit Blut, bei den anderen nicht. Für mich war aber klar, dass ich meinen Hund kastrieren lasse, wenn er längere Zeit damit Praobleme hat. Medikamente wollte ich ihm nicht geben, denn ein solches Prostata-Problem wird immer wieder auftauchen. Wenn dein Rüde kein Deckrüde ist, würde ich mir das mit der Kastration überlegen. Wie oben geschrieben hatte ich auch nie an eine Kastration gedacht, und es fiel mir auch nicht ganz einfach ihn kastrieren zu lassen, doch nun bin ich froh, dass ich es gemacht habe. Natürlich kann man nie genau sagen, wie sich ein Hund durch die Kastration verändert, bei Balou ist es so geworden wie erhofft.
Aber du musst entscheiden, was du für deinen Hund möchtest. Das Prostata-Problem wäre er nach einer Kastration jedenfalls los.

Gruß

Tobias

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Bubu09
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Re: Prostata-Probleme

Beitrag von Bubu09 » So 12. Sep 2010, 10:04

Ich bin auch nicht prinzipiell gegen Kastration. Ich finde es dann auch besser ihn lieber kastrieren zu lassen, als ihm auf Dauer Medikamente/Hormone zu geben. Das Problem ist, dass er gerade erst ein Jahr alt ist und es zu früh für eine Kastration ist (finde ich jedenfalls). Und eigentlich sollte er eventuell (wenn er zuchttauglich ist) die Hündin unserer Hundefriseurin decken. Aber das wäre nicht so schlimm, wenn dies nun wegfallen würde. Für mich ist es wichtig, dass es Bubu gut geht und da möchte ich meine Wünsche hinten anstellen. Auf jeden Fall werden wir lieber einmal öfter zum TA gehen, damit wir das im Auge behalten.

Vielen Dank für an Euch beide für Eure schnellen antworten.

LG
Jennie

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Andrea
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Re: Prostata-Probleme

Beitrag von Andrea » So 12. Sep 2010, 16:19

Hallo Jennie,

ich bin nicht für eine Kastration.Nicht mit dieser Diagnose.
Ich hatte einen Rüden,der auch Blut tröpfelte.Es war eine Prostataentzündung.Ich hatte 3 Möglichkeiten aufgezeigt bekommen
1)Tabletten
2)chem.Kastration
3)Kastration

Ich habe es mit Tabletten gemacht.Die Behandlung schlug an und das Blut sowie die Entzündung waren weg.Dieser Rüde hat nie wieder so etwas gehabt.

Ich weiß ja nicht... dauerhafte Gabe von Medikamenten?
Hat das der TA gesagt?

Gute Besserung für :dog_ill

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Re: Prostata-Probleme

Beitrag von kenzo » So 12. Sep 2010, 17:04

Hallo zusammen, hallo Jennie,

als Kiwi im Januar läufig war, hatte Kenzo die gleichen Symptome. Der Tierarzt stellte bei Kenzo eine angeschwollene Prostata fest. Diese Symptome hatte Kenzo in den letzten 7 Jahren nicht.

Der TA , Spezialist für Großvieh, behandelte die Entzündung mit einem Oxacillin-Euterinjektor. Wir gaben hiervon immer etwas unter seine Vorhaut. Nach drei Tagen war der Spuk vorbei.

Bei Kiwis Junihitze haben wir aufgepasst und die beiden an den heiklen Tagen getrennt. Es blieb bei ihm alles gut und er hat zwischenzeitlich auch wieder gedeckt. Der Bubu ist noch so jung und da würde ich eine Kastration schon aus diesem Grund ablehnen. Lass ihn doch erst mal richtig groß werden und sich entwickeln. Vielleicht wird aus ihm ein super Hund und Züchter sind an ihm als Deckrüde interessiert.

LG
Uli mit Kenzo und Kiwi
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

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Bubu09
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Re: Prostata-Probleme

Beitrag von Bubu09 » So 12. Sep 2010, 17:11

Hallo Andrea,

du machst mir wieder Hoffnung:-) Dankeschön. Das hört sich ja ganz gut an. So habe ich meinen Freund verstanden, da wir ihn aber erstmal weiter beobachten sollen, werde ich, wenn ich die Woche wieder beim TA bin, nachfragen, ob man die Tabletten dauerhaft nehmen muss. Von einer Entzündung hat er allerdings nichts gesagt, aber wenn es nicht weggeht, dann werden wir es auf jeden Fall erstmal mit Tabletten probieren. Ich bin ja kein Homöopathie-Fan, aber ich habe vorhin im Internet gelesen, dass Brennessel-Extrakt-Tabletten auch helfen sollen (sowohl bei Mensch als auch bei Hund). Werde den TA da mal drauf ansprechen. Kann man ja auch erstmal ausprobieren. Es ist ja nun nicht so akut, dass man sofort einen Behandlungserfolg erzwingen muss. Dann kann ich wohl die harmlosere Version erstmal versuchen. Seit heute morgen habe ich auch kein Blut mehr entdeckt. Wir waren zwar auch den ganzen Tag unterwegs, aber jetzt guckt man ja ständig, ob was tröpfelt. Bescheuert, ich komme mir schon vor wie so eine hysterische Glucke. Hoffentlich sind Airedales auch genau so verrückt wie wir, damit sie uns auch "ertragen".

Danke auch an Uli, das sind ja super Tipps, damit werde ich ertsmal unseren TA bombardieren und dann kann der sich die Kastration abschminken. Hätte ich eh erts in weiter Zukunft machen lassen, aber nur mit ungutem Gefühl. Schön, dass ihr auch eure Bedenken gegenüber einer Kastration habt. Man zweifelt ja manchmal doch, ob man das so richtig einschätzt. Und von Frühkastration halte ich nur extrem wenig, wobei es da wahrscheinlich auch Ausnahmen gibt. Ich finde es auch blöd, dass man ständig gefragt wird, ob er schon kastriert sei oder wann man ihn denn dann kastrieren möchte. Die meisten gucken immer blöd, wenn man sie darüber informiert, dass man dies überhaupt nicht tun möchte.

So jetzt habe ich aber genug geschrieben. Aber das sprudelt gerade so aus mir raus.


LG

Eddi

Re: Prostata-Probleme

Beitrag von Eddi » Mo 13. Sep 2010, 14:24

Hallo,

diese Prostata-Beschwerden sind iA bei mindestens erwachsenen, häufiger älteren Rüden zu finden.
Hier ist die Erfahrung, die Tobias gemacht hat, typisch. Die Kastration das einzig sichere Mittel, auf Dauer ohne weitere Schäden klar zu kommen.

Die Prostata vergrößert sich, weil sie im Laufe der Zeit weniger Testosteronrezeptoren pro Zelle hat. Damit nun genügend Rezeptoren vorhanden sind, wird einfach die Zellzahl erhöht (=Wachstum, Vergößerung). Ab einer gewissen Größe entstehen aber Hohlräume im Organ, die sich mit Blut füllen. Je nach Lage können die recht groß werden. Entweder tropft also stetig oder intermittierend Blut iA unabhängig vom Harnabsatz aus der Harnröhre oder es ergießt sich schwallweise (Schwällchen, sooo große Mengen sind's ja auch nicht).
WEnn nach der Kastration kein Testosteron mehr vorhanden ist, hält sich die Prostata für überflüssig und hört nicht nur mit dem Wachsen auf, sondern verkleinert sich meist wieder.
Überläßt man diesen Zustand sich selbst, verliert der Hund im Laufe der Zeit nicht nur unnötig viel Blut, in die Hohlräume gelangen auch Bakterien, die zu gefährlichen Entzündungen, auch umliegender und anhängender Organe (Nieren, Blase) führen können, die Größe machrt irgendwann auch einfach Platzprobleme in denr Bauchhöhle und Schmerzen durch Druck auf andere Organe oder Zug an der "Aufhängung", der Harnröhre.

Bei einem 1jährigen Rüden würde ich so etwas nicht erwarten - wenn es sich tatsächlich um eine Vergrößerung des Organs handelt - und keine allzu lange Beobachtungszeit nehmen. Da könnten ja doch auch weniger wahrscheinliche Beschwerden dahinter stecken. Jedenfalls wäre ich für eine intensivere Diagnostik mittels Ultraschall u/o Röntgen.
Und evtl auch den hormonellen Status des jungen Hundes überprüfen, ob hier eine Unregelmäßigkeit zu einer Prostatavergrößerung führt.

Wenn es sich um eine "normale" Entzündung handelt ist eine Kastration sicher (noch) nicht angebracht. Da ist eine Behandlung mit entzündungshemmenden und nach entsprechender Diagnose (Abstriche, Antibiogramm, Resistenztets) antibiotischen Medikamenten ngezeigt.
So eine Entzündung kann schon mal entstehen, wenn die Prostata stark beansprucht wird, was ja der Fall ist, wenn der Hund häufig eine Erektion bekommt. Aber meist sind dann auch Keime beteiligt.
Seine ertse Lösungsmöglichkeit war natürlich Kastration, aber damit sind TÄ ja immer schnell. Zweite Variante wäre, dass er Tabletten bekommt, die die Prostata etwas "lahm" legen. Den Gedanken finde ich auch nicht so toll, ihn mit Medikamenten vollzustopfen.
warum dann nicht mal den Klempner fragen?

sorry, aber ich kann's nicht mehr hören, daß TÄs grundsätzlich einen Kastrationszwang hätten und man immer seine Tiere mit Medikamenten vollstopfen soll. Soll er Hand auflegen?
Was erwartet denn der durchschnittliche Hundehalter nach dem tierärztlichen Vorurteil?
Sonntag abend, Hund kriecht schon die ganze Woche auf dem Zahnfleisch, zackzack, sofort eindeutige Diagnose, auch wenn der Besitzer zwar die Symptome nicht schildern, aber den Verdacht gegen den hundehassenden Nachbarn, der bestimmt Schuld ist umso lauter formulieren kann, eine günstige und natürlich nebenwirkunsfreie rein natürliche Spritze, morgen heile! Kostet fast nix, hamwer doch gern gemacht, man liebt ja alle Tierchen....
Nur mal so, von wegen der Seite von der man was betrachtet.....

LG
Eddi

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Re: Prostata-Probleme

Beitrag von Bubu09 » Di 14. Sep 2010, 09:47

Hallo Eddi,

wie gesagt, ich bin kein absoluter Gegener der Kastration. Da sProblem bei einem jungen Hund ist doch aber, dass eine Kastration zum jetzigen Zeitpunkt seine noch nicht vollentwickelte Muskulatur und Knochengerüst negativ beeinflussen kann. Das ist das einzige Problem was ich dabei habe und vor allem, dass der TA dies nach ganz kurzer Abatstung der Prostata empfiehlt. Vor so einer Entscheidung würde ich dann auch lieber - wie du beschrieben hast- noch etwas mehr Klarheit mittels weiteren Untersuchungen haben wollen. Gestern waren wir wieder in der Tierarztpraxis und diesmal hatten wir eine andere TÄin, die mir auch erstmal empfohlen hat nur die Hormone und das Antibiotikum zu verabreichen. Sie meinte, dass momentan eben viele Weibchen läufig sind und er deshalb diese Probleme haben könnte. Wenn er älter wäre, dann könnte es sein, dass er das lockerer nimmt. Naja, mit diesen Tabletten haben wir dann mind. erstmal 5 Monate Ruhe und dann sollen wir das weiter beobachten. Und wenn nicht, wird er eben kastriert. Er soll ja auch keine Folgeschäden wegen dieser Beschwerden bekommen.
Heute hat er jedenfalls kein Blut mehr verloren. Ich bin mal gespannt, ob die Wesensveränderung, die im Beipackzettel als häufig beschrieben wurden, eintritt. Ich mag ihn schon ganz gerne so wie er ist. Meinetwegen muss er ruhiger werden, ist doch ein Airedale, die müssen ab und zu mal ihr 5 Minuten kriegen :brav

LG
An Eddi: Bitte nicht falsch verstehen, ich werde alles tun, damit er möglichst beschwerdefrei ist. ich hinterfrage nur, um dann auch wirklich die richtige Entscheidung zu treffen. Deshalb habe ich Euch ja gefragt und ich bin dankbar für deine klaren Worte. ich kenne den TA nur sehr gut, um zu wissen, dass er bei sowas sehr schnell ist. Ansonsten hat die Praxis aber einen sehr guten Ruf, was auch die TiHo in Hannover mal bestätigt hat.

Eddi

Re: Prostata-Probleme

Beitrag von Eddi » Di 14. Sep 2010, 11:54

Hallo Jennie,

nee, soo falsch hab ich das nicht verstanden. Wenn einem nichts daran läge, seinem Hund alles Gute zu tun, wäre man nicht in so einem Forum und machte sich kundig.
Mir hat sich bei dieser Verallgemeinerung nur mal kurz die Hutschnur gelockert, denn der TA an sich ist mE sehr wohl fähig zu differenzieren. Und irgendwann kann ich solche in dem Zusammenhang dann eher undifferenzierte Statements nicht mehr hören/lesen.

Die Frage, ob man ohne weitere Untersuchung nun einem 1jährigen Rüden seinen Hormonhaushalt mittels Pillen flachlegt, bleibt für mich im Raume stehen. Ob das gesünder ist als eine Kastration, die ich hier allerdings auch nicht für angemessen hielte? Andererseits gibt es keine Hormonpräparate, die Nebenwirkungsfrei sind.

LG
Eddi

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