tja, ich finde es etwas schwierig, dazu Stellung zu nehmen.
Theoretisch kann ja auch Friedel zu feste gezwickt oder sich sonstwie kaum für uns wahrnehmbar gegen die Etikette verhalten haben. Läßt sich ohne Beobachtung nicht ausschließen.
Die Sache mit dem Halbstarken ,der von Beginn an die Bürste stehen hat, ist was anderes. So einem muß ein Ranghöherer auf die Füße treten (im übertragenen Sinne, was aber zur Not auch wörtlich passieren kann). Dem verschaffe ich wie Freddy auch gern ein bewusstes Erlebnis zur geschwinden situationsbezogenen Sozialisation, falls kein anderer Hund dazu befufen ist.
hm, das wird sicher von vielen Leuten so gesehen und für richtig befunden. Aber ich habe leider die Erfahrung gemacht, daß die Vorstellung, was vorbildlich und welpenhaft ist, schon stark differiert und ob das situationsbezogen überhaupt angemessen ist, ebenfalls.mart hat geschrieben:obwohl er sich vorbildlich welpenartig angenähert und verhalten hat
Aber ich möchte Deine Erfahrungendamit nicht bagatellisieren. So ähnlich ging es mir mit der kleinen Rough damals auch. Ich wollte keinesfalls, daß sie ein Klopper wird und habe sie von klein auf aus jeder Rauferei abgerufen. Das hatte aber den Erfolg, daß andere Hunde genau wussten, den kannste mobben, der darf sich nicht wehren. Und bald kriegte Rough immer Dresche. Irgendwann war ich es leid und hab ihr erlaubt, sich zu wehren. Gut, danach bekam sie keine Dresche mehr aber jetzt war auf einmal mein AT die Böse. Klar, die hat die anderen mächtig stramm stehen lassen, die konnten ja auch erst nicht glauben, daß sich Rough so wehrte und so gabs auf beiden Seiten diverse Löcher. Und ich schätze mal, Rough hat sie auch gern für die vorhergehenden Attacken büßen lassen. Rough war leider nie so souverän, um mit so etwas gut umgehen zu können. Heute kloppt sie sich gern, notfalls auch nach dem Motto <Angriff ist die beste Verteidigung>, kann jedoch mit einem Fingerschnppen abgehalten werden, insofern ist das nochmal gut ausgegangen. Aber es war ganz klar mein Fehler. Ich hätte damals die anderen Hunde wegjagen müssen und nicht nur meinen herrufen, damit das beendet wird. So war Rough immer die flüchtende und musste quasi ungerechte Prügel einstecken ohne von mir die richtige Unterstützung zu erhalten.
Ich würde Dir empfehlen, genau zu beobachten, ob von Friedel ein Fehlverhalten ausgeht, ob die Aggressoren evtl vorher schon Zeichen andeuten, daß sie gern kleinere mobben und ob die "Prügel" überhaupt echte Prügel sind oder "nur" Zurechtweisungen, die noch im normalen Verhaltensrepertoire angesiedelt sind. Wenn nicht, hol Deinen da raus. Kick die Doofen weg, nimm den Kleinen kommentarlos mit. So gehst Du auch der Gefahr aus dem WEg, deinen bei evtl weniger korrektem Verhalten fälschlich zu bestätigen. Wurde Deiner ungerecht angemacht, wird er sich auf jeden Fall auch ohne "TRost" von dir beschützt fühlen, da du als Chef die Situation bereinigt hast.
Manche Erwachsenen können auch dieses unterwürfige Getue nicht leiden und werden leider oft nicht verstanden, wenn sie bereits auf Entfernung abweisend sind. Ist mir aber bislang eher bei so überschwenglichen Rassen wie Retrievern aufgefallen. Die lutschen und hupfen verhement und scheinbar freundlich völlig fremde Hunde an und sind völlig perplex, wenn die dann erstmal das Baby mit viel Getöse verscheuchen oder in eine Ecke pfeffern. Rough konnte das so überzeugend, daß Baby und Besitzer zukünftig mit ATs nix mehr zu tun haben wollten. Leider schoß sie damit öfter über das Ziel hinaus; ich war mir sicher, eines Tages würde sie einen kaputt machen (hat sie ja dann mit Zirbelbaby am ersten Tag probiert) Aber sogar meine Kim hat diese Welpen zu Boden geworfen und sehr böse Geräusche gemacht.
Das Beispiel mit Rough zeigt sehr schön, daß ein relatibv kleiner FEhler in der Erziehung bei einem entsprechend disponierten Hundviel SChaden anrichten kann. So richtig normal in Punkto Gewaltanwendung ist Rough jedenfalls nicht. Bei ihr ist das bloß nicht schlimm, weil sie so perfekt gehorcht.
Kim war schon als junger Hund unglaublich souverän und hat solche Mobbingerlebnisse (zufällig) nie gehabt, ehe sie alt genug war, sich selber zu behaupten. Die war zeitlebens völlig sicher in Fällen, wo Gewalt passierte oder nötig war.
Bei Zirbel hab ich mir Rough eine Lehre sein lassen und bin bei den wenigen Mobbingerlebnissen dazwischen gegangen. Allerdings war sie auch zurückhaltend und lief nie freudestrahlend drauflos und hat sich immer nach mit umgewandt und rückversichert. Es ist sicher oft nicht einfach einzuschätzen, ob es sich um Mobbing handelt, ob der eigene arme Kleine hinterrücks die Zunge rausgestreckt hat oder was sonst vorgefallen ist. Im Zweifel würde ich aber lieber meinen retten ehe er zu arg verletzt wird, wobei die seelischen Verletzungen hier die schlimmeren sind.
LG
Eddi
