Wieviel Zeit muss vergehen? - Erinnerung

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winston
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Re: Wieviel Zeit muss vergehen? - Erinnerung

Beitrag von winston » Sa 5. Nov 2011, 08:50

Hallo Simona,

das System mit dem Clicker habe ich nie verstanden. Ich glaubte das Clicken sei Bestätigung, so wie ein Leckerli? Weiß ich aber nicht.

Was mich interessiert: wie alt ist Eddi? Es geht mir um deine Erzählung mit dem Igel.

LG
Jutta
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Teddy01
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Re: Wieviel Zeit?

Beitrag von Teddy01 » Sa 5. Nov 2011, 10:44

Hallo Simona,
Eddis hat geschrieben: Ich spanne mal den Bogen zum Klicker. Der soll ja die Zeit überbrücken bis das Lob kommt. Damit wird mir doch suggeriert, daß sich der Hund nichts länger als ein paar Sekunden merken kann. Doch wo er die Katze hoch jagte, das merkt er sich eine Woche lang? Dabei riecht der Klicker nach nichts. Wo ist der Fehler?
Der Klicker dient dazu, den Hund genau in dem Moment wo er etwas gut macht zu bestätigen. Er ist also nicht zur Überbrückung, denn wenn man ohne Klicker, oder Markerwort arbeitet dauert es meistens zu lange, bis man dem Hund das Leckerlie gibt, sodass dann eben z.B. nicht das Anschauen belohnt wird, sondern erst wenn der Hund wieder weg schaut, aus Versehen natürlich. Und somit Verknüpft der Hund ein falsches Verhalten. Beim Klicker kann ich sofort klicken, dann weiß der Hund aha, es hat geklickt, als ich meinen HF angeschaut hab, jetzt gibt es Futter, da der Hund vorher drauf konditioniert wurde Klick=Futter. Er wird also das Verhalten, bei dem es geklickt hat wieder tun, denn Klick=Futter! Hier ist es allerdings egal, ob das Futter 10 oder 30 Sekunden oder so nach dem Klick gegeben wird. Da der Klick ja schon bestätigt hat und der Hund ja weiß, dass jetzt das Futter folgt. Teddy z.B. beherrscht auch den Leerklick, dH. es klickt, aber es gibt nichts. Dann wiederholt er das Verhalten bei dem es geklickt hat so lange, bis das Futter kommt. Ich arbeite mittlerweile sehr gerne mit dem Klicker, da er einfach vieles erleichtert! :-)
Es geht also nicht darum, dass der Hund innerhalb von ein paar Sekunden vergisst, was er gemacht hat, sondern nur darum, dass er immer das Verhalten positiv verknüpft, bei dem es sich für ihn lohnt! Hoffe ich hab es verständlich erklärt! :-)

Liebe Grüße
Raquel und Teddy
"Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens."(Richard Wagner)

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Kirsten
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Re: Wieviel Zeit muss vergehen? - Erinnerung

Beitrag von Kirsten » Sa 5. Nov 2011, 14:46

Hallo Jutta!
Der Vorteil vom Clicker ist, daß er immer gleich klingt und schnell erklingen kann. Ein "Fein" oder "Brav" kann toll klingen, wenn ich gut drauf bin, aber wenn man sauer ist, klingt "Brav oder Fein" nicht mehr so gut und das merkt Hundi.
Tschüß Kirsten + Dein "Freund" Meiko

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lutz
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Re: Wieviel Zeit muss vergehen? - Erinnerung

Beitrag von lutz » Sa 5. Nov 2011, 20:53

Hallo

Geruchsgedächnis und Clicker sind zwei vollkommen verschiedene Schuhe.
Die von der Vergangenheit her im Gehirn gespeicherten Verknüpfungen die zu einem gravierenden Erfolgserlebnis geführt haben lassen sich wohl kaum mit einem Clicker überschreiben.
Ich würde mit meinem Hund auch nicht gleich in den nächsten Tagen die Stelle wieder aufsuchen um ihm zu zeigen dass dort nichts mehr ist solange der Platz noch intensiv nach dem Rehkitz riecht sondern erstmal ein paar Tage abwarten.
Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
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Re: Wieviel Zeit muss vergehen? - Erinnerung

Beitrag von Regine » Sa 5. Nov 2011, 21:17

Hi Simona,
du gehst von zwei völlig verschiedenen Dingen aus.
Als dein Eddi das Reh packte hat er sich selbst bestätigt. "Jagen-Beute-packen-Super -Erfolg
Blöderweise kamst du dazwischen.... das Hochgefühl Beute gemacht zu haben bleibt. Er wird sicher eine Weile lang dort hinziehen oder schnüffeln....
Ich sehe aber ein größeres Problem darin, dass er vielleicht jetzt mehr zum Jagen neigt, weil er "Erfolg" hatte.
Der Clicker ist eher ein "Handlanger" für uns um direkter positives Verhalten zu bestätigen und zwar punktgenau .Ich kann damit erreichen , dass er z.B. schneller Absitz , er hochschaut....etc
So wie Raquel schrieb
VG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

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Eddis
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Re: Wieviel Zeit muss vergehen? - Erinnerung

Beitrag von Eddis » Sa 5. Nov 2011, 21:55

winston hat geschrieben:Hallo Simona,

das System mit dem Clicker habe ich nie verstanden. Ich glaubte das Clicken sei Bestätigung, so wie ein Leckerli? Weiß ich aber nicht.

Was mich interessiert: wie alt ist Eddi? Es geht mir um deine Erzählung mit dem Igel.

LG
Jutta
Moin Jutta, Eddi ist 27 Monate alt.
Heute Morgen ging es los mit dem Rad wie immer, bis Eddi die endgültige Richtung bemerkte. Er konnte sein Glück wohl kaum fassen und rannte, wo er sonst trabt. Mir war es nicht geheuer. Irgendwie bekam ich die selben Ängste wie Lutz sie beschreibt. Die Stelle riecht noch und verstärkt den Jagdtrieb. Also bin ich so 400m daran vorbei gefahren. Wäre Eddi nicht so scharf darauf gewesen, dann hätte ich ihn hin gelassen. Er schnuppert auch viel mehr ins Gebüsch als sonst und wirkt angespannt. Ich habe mich nicht getraut ihn im Wald von der Leine zu lassen. Das hatte eigentlich schon sehr gut geklappt.

Jetzt ärgert mich das ein wenig. Der Hund riecht doch bestimmt, daß die Stelle alt ist. Was soll schon passieren? Ich habe vielleicht zu wenig Vertrauen in Eddis Beherrschung. Als Jungspund war er im Wald unberechenbar. Das ist eigentlich nicht mehr so, wenn wir auf den Wegen bleiben. Also da ist eine große Portion Gewohnheit im Spiel. Gleiche Wege, gleiche Gesten, gleiche Befehle oder Spiele an selber Stelle. Jetzt liegt da hinten ein unberechenbarer Magnet, sozusagen. Und ich möchte eine Flucht unbedingt verhindern.

Der Vergleich mit dem Clicker war wohl nicht so gut, also ein anderes Thema. Raquel hat es verständlich erklärt und vielleicht ist es besser ein eigenes Thema daraus zu machen.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

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Re: Wieviel Zeit muss vergehen? - Erinnerung

Beitrag von winston » So 6. Nov 2011, 12:55

Hallo Simona,

noch einmal zum besseren Verständnis. Habe ich das richtig verstanden, du hattest Eddi an der Leine, Leine war lang?, Eddi in Gebüsch, zurück mit Reh???

Dann hat er an dieser Stelle ein Reh gefunden, nicht "erjagd". Er nahm das Reh nicht durch jagen im Wald oder auf einer Lichtung. Es wurde ihm auf dem Silbertablett serviert. In diesem Gebüsch. Also ruhig da hin, aber an der Leine, wie damals auch. Da wird nichts passieren. Problematisch ist die Situation, Hund erlegt ein Wild. Durch Spur aufnehmen und jagen, nicht beim Führer. Da wird natürlich der Jagdinstinkt belohnt und seine Arbeit. Das wieder raus zukriegen ist wahrscheinlich eine Lebensaufgabe. Ich kenne eine Mischlingshündin, die aus Kreta von der Straße stammte. Die musste immer für Futter selber sorgen. Rehe waren Futter. Selbst gejagd. Das ist etwas anderes. Ich glaube für Eddi ist das, das Gebüsch der "Geschenke". Denn sonst würde er bei deinen Fahrradtouren irendwo immer eine Wildspur finden, und er würde sofort da nach jagen. Nicht den weiten Weg zu diesem Gebüsch suchen.

Mit dem Alter von Eddi fragte ich deshalb, da ich einen Rüden habe, den ich auch so mit Igeln erziehen wollte. Das ging richtig schief. Ab dem Alter von ca. 3,5 Jahren wußte er was und wie man Igel macht. Das möchte ich hier lieber nicht erzählen. Vielleicht doch lieber wegnehmen?? Ist nur ein Vorschlag. Frag mal andere AT Besitzer, ob es beim Tragen bleibt.

Schönen Sonntag

Jutta
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Re: Wieviel Zeit muss vergehen? - Erinnerung

Beitrag von lutz » So 6. Nov 2011, 13:23

Hallo AT-Freunde,

wenn Joker sich mit Igeln beschäftigt gehe ich allein schon aus dem Grund dazwischen weil Igel im allgemeinen steif voll Flöhe sitzen.

Viele Grüße von lutz mit Joker
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Re: Wieviel Zeit muss vergehen? - Erinnerung

Beitrag von Teddy01 » So 6. Nov 2011, 17:54

Hallo,

abgesehen davon, dass Igel wie Lutz ja schon schrieb ne wahre Flohschleuder sind, haben sie meist auch noch anderes Ungeziefer an sich.
Ich würde allein deshalb schon dazwischen gehen, weil das für den Igel ja grausam sein muss, sich in einem Hundemaul zu befinden.Er hat wahrscheinlich Todesangst!! Das arme Kerlchen!

LG Raquel
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Re: Wieviel Zeit muss vergehen? - Erinnerung

Beitrag von vanja » So 6. Nov 2011, 18:58

Eddis hat geschrieben: Nun frage ich mich wie lange er an der Leine bleiben muß. Hatte vielleicht wer von euch schon mal so ein intensives Erlebnis?
Hallo Eddis,

Gini war 15 Monate alt und wurde von einer Hündin der Gruppe 5 über den Windhundplatz gejagd. Das war auf einem anderen Platz als dem, auf dem ich im September mit ihr war. Ich hatte da schon längst nicht mehr in Erinnerung was passiert war, aber als Gini die sie jagende andere Hündin an der Leine von dem anderen Frauchen sah, bracht es aus ihr heraus. Ich muß noch sagen, daß sich die Hunde zwischendurch weder gesehen noch gerochen haben.
Gini war zu dem Zeitpunkt 3 Jahre und 8 Monate alt und sie hatte es nicht vergessen!

Und ich traue ihr zu, daß sie es weiterhin nicht vergißt. Also werde ich bei der Begegnung mit der anderen Hündin immer auf der Hut sein müssen.
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
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Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

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