Hallo ihr,
diese ganzen Angst- Sachen sind so individuell, da kann es keine allgemeingültigen Ratschläge geben, denke ich.
Angel hatte in ihrer Junghundzeit, direkt vor der ersten Läufigkeit (scheint bei Hündinnen nen ganz doof sensibler Zeitpunkt zu sein...)nach einem kleinen Unfall schlimme Panikattacken. Einzelne Auslöser: metallische Scheppergeräusche, runde Gegenstände (- sie war zu dem Zeitpunkt alleine an einen Bistrotisch angebunden und schleifte den ne Weile panisch hinter sich her) konnte ich gut einordnen.
Anderes jedoch garnicht. Es war wie bei Asterix und den Galliern. Urplötzlich schien ihr der Himmel auf den Kopf zu fallen. Niemals war an "Leckerlie" und Co zu denken. Angel war von eine Sekunde auf die andere panisch, nicht ansprechbar, bzw. verfiel in "Starre". Sie lag dann wie tot auf dem Weg, gekrümmt und ein Bild des Elends. Es war schlimm, das mit ansehen zu müssen.
Der Hundetrainer, der damals hier zuhause die Situation angeschaut hat, riet mir, Angel "ins kalte Wasser zu schmeißen": Ich hätte mich mit ihr z.B. an die Mittelleitplanke des hiesigen Autobahnkreuzes ketten sollen, wo obendrüber die Schwebebahn kreuzt, nebenher am besten noch ne Regionalbahn vorbeidonnert.
Kann vielleicht klappen?
Mein Gefühl war damals vollkommen "ANTI", und daß Angel etwas Ruhe braucht.
Wir sind das entgegen allen Empfehlungen des "Trainers" ganz ruhig angegangen. Erstmal viel vertrauter Alltag, Spiel mit mir, Spiel mit Hundekumpels aus Kinderzeit.
Der "Trainer" hätte letzteres untersagt, weil ja die Bindung zwischen mir und Angel nicht stimmte...
Mag sein, aber bauen wir die mal eben an der Leitplanke auf?
Nach und nach habe ich Angel wieder mehr in die Stadt, etc. mitgenommen. Ich konnte sie nicht belohnen für Tapferkeit, sie verfiel sofort in dieses Panikextrem, wo sie auf nichts reagiert. Irgendwie haben wir das einfach durchgezogen.
Ich denke heute, daß Schlimmste an dieser Zeit war ICH! Ich wollte einen Airedale- Terrier. Und damit doch keinesfalls einen ängstlichen Hund. Ich habe da sehr mit mir gehadert, auch, was ich vielleicht alles falsch gemacht habe... Und das wird Angel gespürt haben, all meine Unsicherheiten...
Ich habe Angel inzwischen so absolut rundrum akzepiert, wie sie nunmal ist.
Ganz, ganz selten fällt ihr nochmal "der Himmel auf den Kopf", das beachte ich dann nicht groß und nehme sie anschließend ganz fest in den Arm, wenn sie wieder fröhlich wackelnd ankommt.
LG,
Barbara mit Angel