Hundeerzfeinde & Kastrieren

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menaralf
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Re: Hundeerzfeinde & Kastrieren

Beitrag von menaralf » Mo 18. Okt 2010, 12:14

Hallo,
Freddy hat geschrieben: Entschuldigung, aber ich verstehe Dein/Euer Problem nicht....
Wird ein Feind nach Akbars –Kastration plötzlich zum Freund? Das kann ich nicht so recht vorstellen. Hat jemand damit Erfahrung?
Uschi hat geschrieben: Zeiten und Gegenden, wo der Erzfeind auftauchen KÖNNTE vermeide ich tunlichst. Da gehe ich nicht mehr hin. Wenn er am Horizont auftaucht, verschwinde ich schnellstens.
Klar versuchen wir auch nach Möglichkeit eine „Feindberührung „ zu vermeiden und weichen aus, wenn wir diese Hunde sehen.
Was uns nervt bzw. verunsichert sind die Besitzer von kastrierten Hunden die behaupten, wenn Akbar kastriert wäre, hätten wir diese Probleme nicht!
Allerdings hat keiner von denen einen Airedale sondern: Hovawart, Maremma und G. Retrieve… :dog_wink

LG
Ralf mit Akbar

Uschi

Re: Hundeerzfeinde & Kastrieren

Beitrag von Uschi » Mo 18. Okt 2010, 12:20

Hallo Ralf,

hier hast Du eine Erfahrung mitgeteilt bekommen.
vanja hat geschrieben:Mein Alco wurde kastriert und pöbelte ungeniert weiterhin seine Lieblingsfeinde an.
Ich selbst kenne einen Labbi-Mischling, der 3-jährig kastriert wurde, damit er nicht mehr so viel rauft. Es hat NICHTS genutzt, er prügelte sich weiterhin. Denn der Feind wird eben nicht zum Freund, wenn die Eier ab sind.

menaralf hat geschrieben:Was uns nervt bzw. verunsichert sind die Besitzer von kastrierten Hunden die behaupten, wenn Akbar kastriert wäre, hätten wir diese Probleme nicht!
Wenn Akbar angegangen wird, darf er sich doch wehren. Bist Du nicht dieser Meinung?

Weder Hovawarte, Retriever noch sonst irgendwelche Hunde machen ihre Feinde zu Freunden, wenn sie kastriert sind.

Viele Grüße
Uschi

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Eddis
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Re: Hundeerzfeinde & Kastrieren

Beitrag von Eddis » Mo 18. Okt 2010, 12:53

Moin ihr, ich kenne auch nur Beispiele bei denen die Feindschaft bestehen blieb.

Wir haben hier eine begehrte Hundepension, die aber nur kastrierte Rüden in Pflege nimmt. Deshalb darf Hund Eddi leider nicht hin und deshalb kennen wir einige nun kastrierte Rüden. Ein Briard Kumpel z.B. wurde mit 14 Monaten kastriert, so lange hat man ihn intakt geduldet, weil er nie Probleme machte. Neulich haben sich unsere Hunde getroffen und der seit 2 Monaten kastrierte Briard pöbelt an der Leine. Hund Eddi hat das sofort gemerkt, ich bin hin wie immer und habe mich gewundert wieso Hund Eddi auf Distance bleibt. Da ging das Geknurre des Briards auch schon los, mit Leine zerren.

In diesem Fall geht das andersrum, der kastrierte Rüde pöbelt, verstand sich aber intakt mit anderen Rüden. Vielleicht fehlt ihm jetzt das Selbstbewußtsein?
Bestimmt hat es auch etwas mit dem Alter zu tun (der Briard ist 1 Monat älter als mein Hund). Sie sind noch mitten in ihrer charakterlichen Entwicklung.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

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kenzo
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Re: Hundeerzfeinde & Kastrieren

Beitrag von kenzo » Mo 18. Okt 2010, 14:07

Hallo zusammen,

hatten wir das nicht bereits schon mehrfach?

http://www.razyboard.com/system/morethr ... 79-30.html

Die unendliche Geschichte von Akbar und Ralf!

Gruß
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Freddy

Re: Hundeerzfeinde & Kastrieren

Beitrag von Freddy » Mo 18. Okt 2010, 16:52

Hallo zusammen,
kenzo hat geschrieben:hatten wir das nicht bereits schon mehrfach?
danke Uli. Ich hatte schon irgendwie an ein "Déjà-vu" gedacht ;)

In den damaligen Disskussionen bin ich zum Thema Kastration und Aggression auf Folgendes gestoßen:

- Bei aggressivem Verhalten gegen andere Hunde, das aus Angst geboren ist, ist nicht nur keine positive Veränderung zu erwarten, weil dieses Verhalten nicht unter Einfluss von Geschlechtshormonen steht. Zu befürchten ist gar eine Verschlimmerung, da nach einer Kastration eine Reihe von Hunden auch verunsichertes Verhalten zeigt, somit die Ursache der Aggression auch noch verstärkt wird. Wer aus der Praxis weiß, dass die meisten der vorgestellten Aggressionsfälle Hunde sind, deren Aggression auf Verunsicherung und Angst zurückzuführen ist, der wird sehr vorsichtig mit dem Vorschlag einer Kastration sein.

- Ratschläge, nach denen bei "Dominanzaggression" der Hund als erstes zu kastrieren sei, danach könne man sich an die Umerziehung machen, sind mit Vorsicht zu genießen, Denn: Erstens ist nur in wenigen Fällen eine verminderte Aggression gegen Familienmitglieder zu sehen, was auch kein Wunder ist: Ist die Aggression angstbedingt, kann sich nichts zum Positiven verändern. Hat man es tatsächlich mit einem Dominanzproblem zu tun, geht es primär um das Beziehungsgefüge Hund - Halter und nicht um die Hormone des Hundes. Zweitens: Häufig wiegen sich die Halter in falscher Sicherheit, meinen, mit der Kastration laufe automatisch dann schon alles in den richtigen Bahnen und man müsse sich nicht mehr an die anstrengende Aufgabe machen, sein eigenes Verhalten so zu verändern, dass der Hund neu ins Familienrudel eingefügt wird. Diese Einstellung kann dann natürlich fatale Folgen haben.
Quelle


Wenn, wie Ralf schreibt "der Andere anfängt", ist es aber doch kein Zeichen von überhöhter Agression wenn Akbar sich verteidigt und selber mal "zulangt". Er verhält sich vollkommen normal.

Felix ist nicht kastriert und hat praktisch keine Erzfeinde. Ein paar wirklich "kleine Reibereien" (mir fällt gerade nur der kastrierte ruppige Rüde aus der Nachbarschaft ein) halte ich für durchaus normal, zumal dann wenn die Aggression von der Gegenseite ausgeht. Womit ich nicht sagen möchte, das er nicht mal mit intakten Rüden aneinandergeraten kann, allerdings hat er bisher noch nie "angefangen".

LG
Freddy mit Felix

Nachtrag:@Ralf: Ich finde es gut, das Du Dir um Deinen Hund soviel Gedanken machst und Dich bemühst an Informationen zu kommen. Lass Dich bitte nicht von vorschnellen, unausgereiften Argumenten anderer Hundehalter beirren. Du allein trägst die Verantwortung für Deinen Hund und Du weist am besten was für Deinen Hund gut ist....

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