Die Rudelproblematik ist eine ganz besondere. Ich kann da aus der Sicht eines Whippetrudelverstehers etwas zu sagen.
Grundsätzlich kenne ich nur Whippets die im alleräußersten Fall alleine gehalten werden, meist aber zu zweit und gerne auch zu viert oder mehr ihr Dasein fristen.
Diese Hunde sind sehr auf das Rudel bedacht und natürlich auch auf die Rasse. Eine Wiese mit vielen Whippets, da wird es kein großes Geschrei geben, da wird es ein gerenne und getobe geben sobald ein neuer Whippet sich dazugesellt. Dieser erkennt natürlich sofort "seine" Rasse und mischt lustig mit. Allerdings ergibt sich aus dieser Rudelgeschichte eine ganz andere Problematik. Ist das Rennspiel gelaufen und es tritt Langeweile ein, dann wird einer der Hunde auserkoren zum Kaninchen zu mutieren und der wird dann von der Meute gejagt. Und das geht dann bis zum wirklich bösen Beißvorfall.
Ist dieser Unglückswurm aus dem Rudel entfernt stellt sich wieder schnell Ruhe ein und schon wird ein neues Häschen gekürt und von vorne geht die wilde Hatz. Mir tun immer die "Häschen und Kaninchenhunde" leid, die unter den Augen ihrer Besitzer von den anderen Hunden gejagd werden und noch nicht mal auf Hilfe von den eigenen Menschen rechnen können, da die das noch für lustig ansehen.
Das als Rasse-Rudelproblematik. Ist aber kein anderer aus der eigenen Reihe da, dann wird einer von außerhalb zum "Häschen" gekürt. Das "Fremdrassehundkaninchen" wird gemobt und geärgert bis zum geht nicht mehr. Auch das geht den Menschen am Sehen vorbei. Viele können noch nicht einmal diese Problematik erkennen.
Fängt der Fremdrassehund dann an sich zu wehren, ist es ein renitentes Tier, das nur Stunk machen will. Niemand sah oder will sie sehen, die Vorboten, die immer vorher gut zu sehen sind.
Dann ist plötzlich ein Feind - aus Menschensicht - ausgemacht und der war es dann, der das ganze Rudel gegen sich aufgebracht hat. Daß vorher das ganze Rudel mit aller Kraft hauptsächlich an diesem Zustand zugearbeitet hat, wird übersehen oder garnicht bemerkt.
Bei den Whippets gibt es dann noch ein ganz anderes Rudelproblem. Zwei Whippets sehen aus einem Kofferraum heraus eine Katze. Beide bellen und möchten am liebsten hinterher. In Ermangelung der Katze geht dann der eine Whippet auf den anderen Whippet los und läßt seinen Frust an ihm aus.
Warum ich das geschrieben habe? Ich wollte nur mal etwas zur Rudelproblematik anmerken.
Ich bin davon überzeugt, daß, auch wenn wir nicht selber dabei waren, es im Vorfeld so oder so ähnlich abgelaufen ist und der Airedaleterrier Mika von vornherein das "Kaninchen" der Border darstellte.
Das kommt davon, wenn man den Hütehunden keine Hütearbeit zumutet, sondern sie lieber Agility laufen läßt. Man kann jeden Hund jederzeit auch andere Sportarten beibringen oder auch ausführen lassen, aber ihr Grundbedürfnis darf dabei nicht aus den Augen gelassen werden.
Es gibt auch viele Leute, die mit ihren Whippets lieber alles Mögliche machen, als sie ihren Lauftrieb ausleben zu lassen. Diese Hunde kann man erkennen. Sie sind gut bewegt und trotzdem gefrustet

Und (wie auch bei uns) ist Frust bei Hunden ein großes Übel.