sehr interessant Eure Beiträge über das Zusammenleben mit mehreren Hunden. Ich denke in intakten "Rudeln" mit stabiler Rangordnung wird es für den "Rudelführer" nicht viel zu regeln geben...in anderen Fällen kann sicher ein deutliches Wort zur rechten Zeit eine weitere Eskalation verhindern.
Es gibt Vorraussetzungen die erfüllt sein müssen, damit Hunde unseren Anweisungen sicher folgen.
Die erste und wichtigste Grundbedingung wäre sicherlich das der Hund versteht, was wir von ihm wollen. Das Kommando muss sicher erlernt und generalisiert worden sein.
Weiterhin haben wir festgestellt, das es sehr wichtig ist, das unsere Hunde uns als (ranghöhere) Führer anerkennen.
Welche Gründe könnte es noch dafür geben, das Hunde (manchmal durchaus berechtigt) "NEIN" sagen? Nur mal ein paar Beispiele, aus Sicht des Hundes, die mir dazu einfallen:
Nein, ich habe Schmerzen wenn ich deinem Kommando folge. Ich hatte mal einen Hund der das „Sitz“ wegen Schmerzen verweigert hat....
Nein, ich das nicht tun, weil ich Angst habe oder mich damit in eine Gefahrensituation begeben würde...
Nein, ich kann das nicht, weil ich körperlich nicht dazu in der Lage bin...
So wie mir vor ein paar Tagen passiert: Felix schläft bei uns im Schlafzimmer. Nachts um 3 Uhr werde ich wach, weil er ganz leise "fiept". Ich sage ihm schlaftrunken: Leg dich wieder hin...und sei still...-grummel-. Er hört aber nicht lange auf mein Kommando und nach ein paar Minuten geschieht wieder das Gleiche. Nun "springe" ich aber doch aus dem warmen Bett und gehe mit ihm in den Garten...in allerletzter Minute....
Nein, das was ich tun soll, ist nicht möglich, aus Gründen die Du nicht kennst...und vielleicht nie verstehst.
Ihr werdet Euch an meine "missglückte" MT-Prüfung erinnern. Felix sollte eine Fährte arbeiten die es "so" gar nicht gab. Er hat super gearbeitet, konnte aber aufgrund "menschlicher Blödheit" die gestellte Prüfungs-Aufgabe gar nicht bewältigen. Natürlich habe ich an ihm gezweifelt, war etwas sauer...die Belohnung hat er auch nicht bekommen


Ich nehme an Euch fallen noch viel weitere Gründe ein, warum unsere Hunde "NEIN" sagen. Wir sollten uns also auch immer fragen warum Hunde "NEIN" sagen, sie tun es meist nicht, um uns zu ärgern.
Aber Hunde haben auch Gründe einer Anweisung nicht zu folgen, die uns nicht akzeptabel erscheinen. Unser Hund saust beispielsweise hinter einem Reh her und überhört geflissendlich unseren Abruf. Was dann?
Hier sehe zwei grundlegende Lösungswege um uns dennoch durchzusetzen: Überzeugung und Zwang. Aber das wäre ein neues Thema....
LG
Freddy mit Felix