Hundeschule
Re: Hundeschule
Hallo,
ich stimme lutz, Eddi und Bine zu.
Beim Zwang oder Bestrafungen mache ich einen für die Hunde großen Unterschied bei absoluten, weil gefährlichen Tabus (über die Straße laufen ohne mein Kommando) und anderen "Dressurleistungen", die für den Alltag nützlich sind (Sitz, Platz ...).
Ein verzögert ausgeführtes Sitz gibt nur einen ungnädigen Blick - eine Pfotenbewegung zur Straße hin gibt einen sehr scharfen Ruf.
Meine Erziehung soll die Hunde in die Lage versetzen, so viel Freiheit wie möglich zu haben und viel Hund sein zu dürfen, auch und gerade in der Großstadt.
Bei uns nebenan gibt es ein Rehgehege, Ziegen am Altersheim, Hühner. Beide Hunde sind jagdlich sehr interessiert, aber selbst der junge (Jagd-)Foxl wusste sofort, dass die Rehe (und die sich ins Gehege flüchtenden Kaninchen) unerreichbar und damit uninteressant sind. Eingesperrte Tiere werden vollständig ignoriert, es ist mir daher unverständlich, wie man einem Hund anhand von gezeigten Tieren verbunden mit Stromschlag irgendwas beibringen soll.
Es gibt schon Tabus, die ich meinen Hunden auch in weniger als 10 Tagen beigebracht habe - einfach weil es sein muss, weil sie sonst ihr Leben gefährden. Ich glaube sogar, sie verstehen das.
Hunde können sowieso viel komplexere Dinge verstehen, als 10-Tage-Drill ihnen zutraut. Und einen Automaten wollte ich auch nicht.
Eberhard Trumler schrieb ja mal vom klugen Ungehorsam, das gefällt mir, weil es Persönlichkeit zeigt. Manchmal mache ich mir den Spaß und gebe Lukas eine völlig sinnlose Aufforderung (sitz) und freue mich an seinem fragenden Blick "Was soll das jetzt, muss ein Irrtum sein ..." Recht hat er .
Was mir wichtig ist, weiß er und befolgt es ohne viel Aufhebens und oft, ohne dass ich was sagen muss.
Dressur geht vielleicht recht schnell, Erziehung muss schon deshalb viel länger dauern, weil sie etwas mit Reife zu tun hat - sogar mit Einsicht, die ich den Hunden zutraue.
Lutz hat Recht, das Hundeleben ist so kurz und es geht gar nicht darum,was der Mensch alles erreichen konnte (mit dem Hund), es geht um den Hund selbst, der in unserer Obhut ein würdiges und hundegerechtes Leben führen soll.
LG, Petra und co.
ich stimme lutz, Eddi und Bine zu.
Beim Zwang oder Bestrafungen mache ich einen für die Hunde großen Unterschied bei absoluten, weil gefährlichen Tabus (über die Straße laufen ohne mein Kommando) und anderen "Dressurleistungen", die für den Alltag nützlich sind (Sitz, Platz ...).
Ein verzögert ausgeführtes Sitz gibt nur einen ungnädigen Blick - eine Pfotenbewegung zur Straße hin gibt einen sehr scharfen Ruf.
Meine Erziehung soll die Hunde in die Lage versetzen, so viel Freiheit wie möglich zu haben und viel Hund sein zu dürfen, auch und gerade in der Großstadt.
Bei uns nebenan gibt es ein Rehgehege, Ziegen am Altersheim, Hühner. Beide Hunde sind jagdlich sehr interessiert, aber selbst der junge (Jagd-)Foxl wusste sofort, dass die Rehe (und die sich ins Gehege flüchtenden Kaninchen) unerreichbar und damit uninteressant sind. Eingesperrte Tiere werden vollständig ignoriert, es ist mir daher unverständlich, wie man einem Hund anhand von gezeigten Tieren verbunden mit Stromschlag irgendwas beibringen soll.
Es gibt schon Tabus, die ich meinen Hunden auch in weniger als 10 Tagen beigebracht habe - einfach weil es sein muss, weil sie sonst ihr Leben gefährden. Ich glaube sogar, sie verstehen das.
Hunde können sowieso viel komplexere Dinge verstehen, als 10-Tage-Drill ihnen zutraut. Und einen Automaten wollte ich auch nicht.
Eberhard Trumler schrieb ja mal vom klugen Ungehorsam, das gefällt mir, weil es Persönlichkeit zeigt. Manchmal mache ich mir den Spaß und gebe Lukas eine völlig sinnlose Aufforderung (sitz) und freue mich an seinem fragenden Blick "Was soll das jetzt, muss ein Irrtum sein ..." Recht hat er .
Was mir wichtig ist, weiß er und befolgt es ohne viel Aufhebens und oft, ohne dass ich was sagen muss.
Dressur geht vielleicht recht schnell, Erziehung muss schon deshalb viel länger dauern, weil sie etwas mit Reife zu tun hat - sogar mit Einsicht, die ich den Hunden zutraue.
Lutz hat Recht, das Hundeleben ist so kurz und es geht gar nicht darum,was der Mensch alles erreichen konnte (mit dem Hund), es geht um den Hund selbst, der in unserer Obhut ein würdiges und hundegerechtes Leben führen soll.
LG, Petra und co.
Re: Hundeschule
Hallo,
@Eddy: das würde mich auch sehr interessieren. Wie sieht diese tägliche Praxis aus?
Viele Grüße
Uschi
Petra hat geschrieben: Eingesperrte Tiere werden vollständig ignoriert, es ist mir daher unverständlich, wie man einem Hund anhand von gezeigten Tieren verbunden mit Stromschlag irgendwas beibringen soll.
dem kann ich nur zustimmen. Würde Wijnta Jägermeisterin beim Anblick von Damwild oder Karnickeln usw. im Gehege einen Stromschlag oder eine Ohrfeige verpasst bekommen, wüsste sie überhaupt nichts damit anzufangen. Denn sie machte niemals irgendwelche Anstalten, Tiere in einem Gehege jagen zu wollen. Da steht sie nur da und guckt.Eddi hat geschrieben:wenn ich sie für etwas bestraft hätte, was sie gar nicht wirklich wollten,
Freddy hat geschrieben:Eddy hat geschrieben: Ich hingegen habe dort gelernt, wie ich es erreiche, daß meine Hunde diese wenigen Kommandos auch zuverlässig befolgen und dies praktizieren wir auch täglich.
Wie muss ich mir dieses tägliche Praktizieren vorstellen?
@Eddy: das würde mich auch sehr interessieren. Wie sieht diese tägliche Praxis aus?
Viele Grüße
Uschi
Re: Hundeschule
Hallo Uschi
Zu Deiner Frage:
" @Eddy: das würde mich auch sehr interessieren. Wie sieht diese tägliche Praxis aus?"
Die tägliche Praxis sieht einfach so aus.... daß wir spazieren gehen.... Eddy laüft immer frei ... manchmal mehr als 100 m weit weg....kommt ein Jogger oder Radfahrer oder Passant, oder von mir aus ein fremder Hund....rufe ich ihn heran...er kommt freudig angehüpft....setzt sich neben mich....und wartet brav, bis ich ihm sage " und weiter ".
Signalisiert mir der Besitzer des fremden Hundes, daß Spielen möglich ist, darf er sofort wieder lossausen. Er trägt weder Koralle noch Elektroschockgerät.
Kreuzt uns Wild , guckt er ihm nach... Soll er mal " Patz " bleiben, dann bleibt er halt.... auch wenn Jemand über ihn steigt, was schon mal im Restaurant oder sonst wo passieren kann...er weiß, wenn Fraule sagt " Bleib Platz " dann passiert ihm nichts.
Natürlich muß der Hund seine Kommandos sicher kennen, bevor er bei Nichteinhalten auch mal etwas massiver korrigiert wird....und natürlich muß er auch genügend Vertrauen zu seinem Führer aufgebaut haben......aber das sollte jeder Hundebesitzer mit seinem Hund , der bereits ein Jahr alt ist wohl selbst schon erreicht haben.
@all
Irgend Jemand fragte noch, weshalb die Stacheln mit Gumminoppen entschärft werden sollten.
Einfach deshalb, weil die handelsüblichen Stachelhalsbänder sehr scharfkantige Stacheln haben und die Verletzungsgefahr groß ist. Es sollen sich ja auch nicht die Stacheln in den Hals bohren....wozu....es reicht aus, wenn der Hund die Korrektur spürt und dies mit dem nicht befolgten Kommando verknüpft...man ereicht dies, indem man bei der Korrektur dieses Kommando wiederholt.
Wie sieht es im Wolfsrudel aus ? Unser Hund hat ja noch vieles von seinen Urururgroßeltern intus....
Eine Wölfin führt das kleine Renitentchen der Rasselbande ( oft 6 oder mehr Jungen ) bestimmt nicht am Brustgeschirr in den sicheren Bau zurück, wenn es sich mal in Gefahr begibt...sie packt es und setzt es zurück.....es könnte sonst bös enden.....
Richtig eingesetzt, reicht es durchaus, wenn der Hund an der Koralle ein paar mal korrigiert wird....Hunde sind clever und merken sich mehr, als Mancher denkt....
Eddy hat die Koralle drei Tage, zusätzlich zu seinem normalen Halsband, beim Spaziergang getragen.
Hier mal noch ein link von Leuten, die die Schule besucht haben
http://www.inselglocke.de/1-01/1-01bz.htm
Allen einen schönen Tag und Grüße aus Kärnten
Veri
Zu Deiner Frage:
" @Eddy: das würde mich auch sehr interessieren. Wie sieht diese tägliche Praxis aus?"
Die tägliche Praxis sieht einfach so aus.... daß wir spazieren gehen.... Eddy laüft immer frei ... manchmal mehr als 100 m weit weg....kommt ein Jogger oder Radfahrer oder Passant, oder von mir aus ein fremder Hund....rufe ich ihn heran...er kommt freudig angehüpft....setzt sich neben mich....und wartet brav, bis ich ihm sage " und weiter ".
Signalisiert mir der Besitzer des fremden Hundes, daß Spielen möglich ist, darf er sofort wieder lossausen. Er trägt weder Koralle noch Elektroschockgerät.
Kreuzt uns Wild , guckt er ihm nach... Soll er mal " Patz " bleiben, dann bleibt er halt.... auch wenn Jemand über ihn steigt, was schon mal im Restaurant oder sonst wo passieren kann...er weiß, wenn Fraule sagt " Bleib Platz " dann passiert ihm nichts.
Natürlich muß der Hund seine Kommandos sicher kennen, bevor er bei Nichteinhalten auch mal etwas massiver korrigiert wird....und natürlich muß er auch genügend Vertrauen zu seinem Führer aufgebaut haben......aber das sollte jeder Hundebesitzer mit seinem Hund , der bereits ein Jahr alt ist wohl selbst schon erreicht haben.
@all
Irgend Jemand fragte noch, weshalb die Stacheln mit Gumminoppen entschärft werden sollten.
Einfach deshalb, weil die handelsüblichen Stachelhalsbänder sehr scharfkantige Stacheln haben und die Verletzungsgefahr groß ist. Es sollen sich ja auch nicht die Stacheln in den Hals bohren....wozu....es reicht aus, wenn der Hund die Korrektur spürt und dies mit dem nicht befolgten Kommando verknüpft...man ereicht dies, indem man bei der Korrektur dieses Kommando wiederholt.
Wie sieht es im Wolfsrudel aus ? Unser Hund hat ja noch vieles von seinen Urururgroßeltern intus....
Eine Wölfin führt das kleine Renitentchen der Rasselbande ( oft 6 oder mehr Jungen ) bestimmt nicht am Brustgeschirr in den sicheren Bau zurück, wenn es sich mal in Gefahr begibt...sie packt es und setzt es zurück.....es könnte sonst bös enden.....
Richtig eingesetzt, reicht es durchaus, wenn der Hund an der Koralle ein paar mal korrigiert wird....Hunde sind clever und merken sich mehr, als Mancher denkt....
Eddy hat die Koralle drei Tage, zusätzlich zu seinem normalen Halsband, beim Spaziergang getragen.
Hier mal noch ein link von Leuten, die die Schule besucht haben
http://www.inselglocke.de/1-01/1-01bz.htm
Allen einen schönen Tag und Grüße aus Kärnten
Veri
Re: Hundeschule
Hallo Eddy,
Nicht gerade in 10 Tagen im Alter von 1 Jahr, aber sie haben es gelernt.
Abgesehen davon, würde ich auch den folgsamsten Hund nicht 100 m weit weg laufen lassen.
Gruß
Uschi
Hmmmm, ich kenne genug Hunde, darunter auch Airedales, die das ganz ohne Stachel und E-Halsband gelernt haben.Eddy hat geschrieben:Die tägliche Praxis sieht einfach so aus.... daß wir spazieren gehen.... Eddy laüft immer frei ... manchmal mehr als 100 m weit weg....kommt ein Jogger oder Radfahrer oder Passant, oder von mir aus ein fremder Hund....rufe ich ihn heran...er kommt freudig angehüpft....setzt sich neben mich....und wartet brav, bis ich ihm sage " und weiter ".

Nicht gerade in 10 Tagen im Alter von 1 Jahr, aber sie haben es gelernt.
Abgesehen davon, würde ich auch den folgsamsten Hund nicht 100 m weit weg laufen lassen.
Gruß
Uschi
Re: Hundeschule
Hallo Uschi,
warum das denn ? warum sollte ein folgsamer Hund keine 100 m weit weg laufen dürfen......am Strand...beim Spiel.....und überhaupt.....
natürlich nur, wenn du das Gelände übersiehst und keine Gefahren für den Hund drohen, Eddy darf auch nur in Sichtweite bleiben......ansonsten, wo ist das Problem?
Gruß
warum das denn ? warum sollte ein folgsamer Hund keine 100 m weit weg laufen dürfen......am Strand...beim Spiel.....und überhaupt.....
natürlich nur, wenn du das Gelände übersiehst und keine Gefahren für den Hund drohen, Eddy darf auch nur in Sichtweite bleiben......ansonsten, wo ist das Problem?
Gruß
Re: Hundeschule
Sorry, ich hab in meinem Hundler-Leben 7 selbstausgebildete Hunde zur SCHH / VPG / IPO 3 geführt, ich hatte auch Stachelhalsbänder im Einsatz, nicht entschärft, denn ein Stachelhalsband dient ausschliesslich der Feinkorrektur in der Freifolge mit einer 10 cm Schnur und 2 Fingern ! da gibt es keine Verletzungen. Jeder der es anders einsetzt, der hat den Sinn nicht verstanden, das gilt auch für die sooooo schön buten Schnüre ( = Schlinge) die manche Hundeschulen so gern anbieten. Falsch angewandt, wirds für den Hund richtig bitter. Und das Tele ist ein Strafgerät auf Distanz, das gottseidank unter das TSchG fällt, insoweit bleibt hier eh die Frage nach der Strafbarkeit, denn 90 % der Anwender haben keinen Plan. Mit dem E-Gerät kann ich lediglich Dinge Strafen, die der Hund bereits verinnerlicht hat, also in unserem Fall:
Reh läuft, Kommando : Hier , Leinenruck , Hund kommt Leckerlie
und das 200 x in 10 Tagen? - dann kann ich das Tele einsetzen und das Nichtbefolgen des Kommandos "Hier" strafen, aber nicht das Jagen an sich, denn dazu müsste man eine komplette Blockade setzen, und ich grille meine Hunde so ungern. Oder wie Bart Bellon so schön sagt: wir haben noch kein E Gerät, wo Sitz, Platz, Fuss draufsteht. Und Eddy, erzähl mir nicht, das ein Problemhund in 10 Tagen 200 motivierte Sitzübungen und dann noch ne Absicherung macht. Das ist nicht nur unrealisitisch, das ist glatt gelogen. Die Ausbildung beruht ausschliesslich auf Hemmung, und erzähl mir nicht, das ein Hund dadurch keinen Schaden nimmt. Falls Du mir da widersprechen möchtest, find ich es noch trauriger, das Du scheinbar nicht mal Deinen Hund lesen kannst. Wir können aber gern unsere Hunde vergleichen: ich mit meinem über Aktivierung und Motivation trainierten 3 jährigen Hund und Du mit Deinem und dann schaun wir mal.
Anyway: mein neues Airedale Mädel wird wieder mit Motivation aufgebaut und braucht nicht in die Hundeschule Hessling.... sondern lernts wieder mit Leckerlie, Ball und Beisswurst
Bine
Reh läuft, Kommando : Hier , Leinenruck , Hund kommt Leckerlie
und das 200 x in 10 Tagen? - dann kann ich das Tele einsetzen und das Nichtbefolgen des Kommandos "Hier" strafen, aber nicht das Jagen an sich, denn dazu müsste man eine komplette Blockade setzen, und ich grille meine Hunde so ungern. Oder wie Bart Bellon so schön sagt: wir haben noch kein E Gerät, wo Sitz, Platz, Fuss draufsteht. Und Eddy, erzähl mir nicht, das ein Problemhund in 10 Tagen 200 motivierte Sitzübungen und dann noch ne Absicherung macht. Das ist nicht nur unrealisitisch, das ist glatt gelogen. Die Ausbildung beruht ausschliesslich auf Hemmung, und erzähl mir nicht, das ein Hund dadurch keinen Schaden nimmt. Falls Du mir da widersprechen möchtest, find ich es noch trauriger, das Du scheinbar nicht mal Deinen Hund lesen kannst. Wir können aber gern unsere Hunde vergleichen: ich mit meinem über Aktivierung und Motivation trainierten 3 jährigen Hund und Du mit Deinem und dann schaun wir mal.
Anyway: mein neues Airedale Mädel wird wieder mit Motivation aufgebaut und braucht nicht in die Hundeschule Hessling.... sondern lernts wieder mit Leckerlie, Ball und Beisswurst
Bine
Re: Hundeschule
Hallo Eddy und AT-Freunde
die sogenannte "Koralle" ist nichts weiter als ein Vorläufer vor der Erfindung des Stachelhalsbandes am Anfang des 20. Jahrhunderts. Das waren auf einer kräftigen Schnur aneinandergereihte ca. 6 etwas größere Holzkugeln als Halsband durch die allseitig Nägel getrieben wurden die je nach belieben an den an den Enden zugespitzt waren und aus den Kugeln mehr oder weniger weit herausguckten.
Die damaligen Hunde-"dressur und abrichtungsbücher" hießen "Mit Peitsche und Koralle" oder auch ähnlich.
Der Weisheit letzter Schluß in der Ausbildung von Gebrauchshunden zog sich bis weit in die Mitte des 20.Jahrhunderts hinein, und lautete so dass man einen jungen Hund vor einem Jahr praktisch überhaupt nicht erzog, dann aber mit reichlich Prügel und Gewalt, "eben Peitsche und Koralle", dizipliniert und gebrochen haben mußte bevor man ihn wieder für den Verwendungszweck aufbauen konnte. Hunde die damit nicht klar kamen gab es reichlich und wurden als untauglich aussortiert, manche bekamen die Kugel, und der Rest davon war für sein Hundeleben lang eben "versaut" sei es nun als Angstbeißer oder sich bepinkelnde Duckmäuser.
Ich behaupte nicht dass diese Methoden bei entsprechend prügelresistenten Hunden nicht funktioniert haben (ähnlich werden amerikanische Marineinfanteristen mit "Willen Brechen und danach Wiederaufbau zur angestrebten Funktion" heute noch ausgebildet, aber das sind im Gegensatz zu den Hunden Freiwillige). Kurz und bündig halte ich solche Methoden nach heutigen Erkenntnissen aber bei den Hunden für obsolet und nichts anderes als grobe Tierquälerei mit Folter und Psychoterror. (wer sich so als "Elitesoldat" freiwillig auseinandernehmen lässt und wieder zusammensetzen, ist am vorteilhaftesten außer in guter körperlicher Verfassung auch ein bisschen blöd in der Birne).
Also so schön wie sich "Koralle" anhört ist das Ding nun wirklich nicht. Und die Diskussion welche Stacheln nun besser am Hund ihre Wirkung tun, die "Spitzen" oder die "Abgestumpften" setzt sich noch heute bei den unverbesserlichen Anhängern der Stachelwürger weiter fort. Die streiten sich nämlich darüber ob die abgestumpften Stacheln nicht eher schwerere Verletzungen im Hals(wirbel)bereich verursachen können als die spitzen Stacheln weil diese, auch wenn sie schon mal Löcher machen, ja frühzeitiger auf der Hundehaut den größeren Schmerzreiz auslösen als stumpfe,tiefergehende Verletzungen.
Viele Grüße von lutz mit Joker
die sogenannte "Koralle" ist nichts weiter als ein Vorläufer vor der Erfindung des Stachelhalsbandes am Anfang des 20. Jahrhunderts. Das waren auf einer kräftigen Schnur aneinandergereihte ca. 6 etwas größere Holzkugeln als Halsband durch die allseitig Nägel getrieben wurden die je nach belieben an den an den Enden zugespitzt waren und aus den Kugeln mehr oder weniger weit herausguckten.
Die damaligen Hunde-"dressur und abrichtungsbücher" hießen "Mit Peitsche und Koralle" oder auch ähnlich.
Der Weisheit letzter Schluß in der Ausbildung von Gebrauchshunden zog sich bis weit in die Mitte des 20.Jahrhunderts hinein, und lautete so dass man einen jungen Hund vor einem Jahr praktisch überhaupt nicht erzog, dann aber mit reichlich Prügel und Gewalt, "eben Peitsche und Koralle", dizipliniert und gebrochen haben mußte bevor man ihn wieder für den Verwendungszweck aufbauen konnte. Hunde die damit nicht klar kamen gab es reichlich und wurden als untauglich aussortiert, manche bekamen die Kugel, und der Rest davon war für sein Hundeleben lang eben "versaut" sei es nun als Angstbeißer oder sich bepinkelnde Duckmäuser.
Ich behaupte nicht dass diese Methoden bei entsprechend prügelresistenten Hunden nicht funktioniert haben (ähnlich werden amerikanische Marineinfanteristen mit "Willen Brechen und danach Wiederaufbau zur angestrebten Funktion" heute noch ausgebildet, aber das sind im Gegensatz zu den Hunden Freiwillige). Kurz und bündig halte ich solche Methoden nach heutigen Erkenntnissen aber bei den Hunden für obsolet und nichts anderes als grobe Tierquälerei mit Folter und Psychoterror. (wer sich so als "Elitesoldat" freiwillig auseinandernehmen lässt und wieder zusammensetzen, ist am vorteilhaftesten außer in guter körperlicher Verfassung auch ein bisschen blöd in der Birne).
Also so schön wie sich "Koralle" anhört ist das Ding nun wirklich nicht. Und die Diskussion welche Stacheln nun besser am Hund ihre Wirkung tun, die "Spitzen" oder die "Abgestumpften" setzt sich noch heute bei den unverbesserlichen Anhängern der Stachelwürger weiter fort. Die streiten sich nämlich darüber ob die abgestumpften Stacheln nicht eher schwerere Verletzungen im Hals(wirbel)bereich verursachen können als die spitzen Stacheln weil diese, auch wenn sie schon mal Löcher machen, ja frühzeitiger auf der Hundehaut den größeren Schmerzreiz auslösen als stumpfe,tiefergehende Verletzungen.
Viele Grüße von lutz mit Joker
Zuletzt geändert von lutz am Mi 23. Feb 2011, 14:59, insgesamt 11-mal geändert.
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
Re: Hundeschule
Hallo Bine,
man liest ja nicht so viel von dir, der Bericht war aber richtig klasse.
LG Doris
man liest ja nicht so viel von dir, der Bericht war aber richtig klasse.


LG Doris
Stillstand ist Rückstand
Re: Hundeschule
Hallo zusammen,
Wenn die Rucke wirklich nur eine "leichte Halsmassage" darstellen, möchte ich aber doch die allgemeine Wirksamkeit dieses Korrekturmittes z.B. beim Anitjagdtraining in Frage stellen. Dort ist bei den allermeisten Hunden mit Jagdtrieb mit leicht aversiven Mitteln nicht viel zu erreichen.
Ich hatte allerdings auch geschrieben (mit Quellenangabe) das es namhafte Kynologen gibt, welche gummibenoppte Stachelhalsbänder keineswegs für harmlos halten, sondern im Gegenteil für schmerzhafter als die „normalen“ halten. Wenn auch bei den gummibenoppten Modellen keine sichbaren Verletzungen auftreten (das wäre ja wohl auch das Allerletzte), heißt das ja nicht, dass diese Halsbänder keine körperlichen und seelischen (Angst) Schmerzen auslösen können. Eigene Erfahrungen habe ich dazu aber nicht und werde sie wohl auch nicht machen...
Natürlich kommt es auch auf die Handhabung an. Ich bin aber mit Bine der Meinung das min. 90% der Hf damit nicht richtig umgehen können. Wobei jeder natürlich glaubt, er wäre dazu in der Lage....
Es gibt aber weiß Gott nicht nur positive Stimmen, zu den Methoden der Hundeschule Heßling. Hier z.B. kann man die vernichtende Kritik zu dem „Haus-Lehrvideo“ lesen:
….kaum zu fassen, dass dieses Video aus dem Jahr 2000 sein soll. Das "Rezept" hier: man nehme "dominanzaufstrebende" Hunde (also hier Hunde, die nicht bei Fuss gehen wollen), ein "Schonruckhalsband" (in manchen Kreisen auch Stachelhalsband genannt) und Hundehalter, die blöd genug sind, diesen Schwachsinn auch noch mitzumachen. Wenn man das Video neu vertonen würde, könnte man es als Anschauungsmaterial für Calming Signals herausgeben. Die gezeigten Hunde sind nach wenigen Minuten alle bereits total verstört. Sowas sollte echt verboten werden, aber es ist tatsächlich frei käuflich!
Zitat: Ich habe es leider nur noch im Google Cache gefunden
Kennt jemand von Euch dieses Video? Ansehen würde ich es schon gerne mal....
Wenn bereits in diesem (Werbe-) Video die Hunde Calming Signals zeigen, wie bitter sieht dann bei manchen Hunden erst die Realität aus....
LG
Freddy, der sich jetzt gerade schütteln muss....
PS: Positive Gästebucheinträge besagen eigentlich nicht so ganz viel....ähnlich wie die Berwertungen bei der eBucht...zudem kann man sie leicht faken.
der „irgend Jemand“ war ich...Eddy mit y hat geschrieben: Irgend Jemand fragte noch, weshalb die Stacheln mit Gumminoppen entschärft werden sollten.
Einfach deshalb, weil die handelsüblichen Stachelhalsbänder sehr scharfkantige Stacheln haben und die Verletzungsgefahr groß ist. Es sollen sich ja auch nicht die Stacheln in den Hals bohren....wozu....es reicht aus, wenn der Hund die Korrektur spürt und dies mit dem nicht befolgten Kommando verknüpft...man erreicht dies, indem man bei der Korrektur dieses Kommando wiederholt.
Wenn die Rucke wirklich nur eine "leichte Halsmassage" darstellen, möchte ich aber doch die allgemeine Wirksamkeit dieses Korrekturmittes z.B. beim Anitjagdtraining in Frage stellen. Dort ist bei den allermeisten Hunden mit Jagdtrieb mit leicht aversiven Mitteln nicht viel zu erreichen.
Ich hatte allerdings auch geschrieben (mit Quellenangabe) das es namhafte Kynologen gibt, welche gummibenoppte Stachelhalsbänder keineswegs für harmlos halten, sondern im Gegenteil für schmerzhafter als die „normalen“ halten. Wenn auch bei den gummibenoppten Modellen keine sichbaren Verletzungen auftreten (das wäre ja wohl auch das Allerletzte), heißt das ja nicht, dass diese Halsbänder keine körperlichen und seelischen (Angst) Schmerzen auslösen können. Eigene Erfahrungen habe ich dazu aber nicht und werde sie wohl auch nicht machen...
Natürlich kommt es auch auf die Handhabung an. Ich bin aber mit Bine der Meinung das min. 90% der Hf damit nicht richtig umgehen können. Wobei jeder natürlich glaubt, er wäre dazu in der Lage....
Es gibt aber weiß Gott nicht nur positive Stimmen, zu den Methoden der Hundeschule Heßling. Hier z.B. kann man die vernichtende Kritik zu dem „Haus-Lehrvideo“ lesen:
….kaum zu fassen, dass dieses Video aus dem Jahr 2000 sein soll. Das "Rezept" hier: man nehme "dominanzaufstrebende" Hunde (also hier Hunde, die nicht bei Fuss gehen wollen), ein "Schonruckhalsband" (in manchen Kreisen auch Stachelhalsband genannt) und Hundehalter, die blöd genug sind, diesen Schwachsinn auch noch mitzumachen. Wenn man das Video neu vertonen würde, könnte man es als Anschauungsmaterial für Calming Signals herausgeben. Die gezeigten Hunde sind nach wenigen Minuten alle bereits total verstört. Sowas sollte echt verboten werden, aber es ist tatsächlich frei käuflich!
Zitat: Ich habe es leider nur noch im Google Cache gefunden
Kennt jemand von Euch dieses Video? Ansehen würde ich es schon gerne mal....
Wenn bereits in diesem (Werbe-) Video die Hunde Calming Signals zeigen, wie bitter sieht dann bei manchen Hunden erst die Realität aus....
LG
Freddy, der sich jetzt gerade schütteln muss....
PS: Positive Gästebucheinträge besagen eigentlich nicht so ganz viel....ähnlich wie die Berwertungen bei der eBucht...zudem kann man sie leicht faken.
Re: Hundeschule
Hallo Freddy,
danke fürs finden, ich schüttel mich gleich mit.....
LG Doris
danke fürs finden, ich schüttel mich gleich mit.....
LG Doris
Stillstand ist Rückstand