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Das TV-Problem

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 15:48
von BigApple
Hallo liebes Forum,

unser Marlon ist inzwischen knapp 2 Jahre (Juni) und eigentlich ziemlich gut geraten, obwohl er mein erster Hund ist und meine Freundin zwar mit einem AT aufgewachsen ist, allerdings als Kind natürlich wenig bis keine Verantwortung übernehmen musste. In der Wohnung gibt es inzwischen nur noch 1 Problem, das aber schon sehr kostspielig war.
Unser lieber Airedale-Terrorist hat ende 2010 unseren LCD- TV zerstört, das gute Stück war nicht mal 2 Jahre alt. Ihr habt ja sicher schon von Bauer-sucht-Frau gehört, vielleicht habt ihr die Vorschau auch schon gesehen auf RTL da dreht sich eine muhende Kuh direkt ins Bild. Marlon lag schlafend davor, ist erschrocken und aus dem liegen direkt ins Bild gesprungen, dabei hat er mit seiner Pfote(Kralle) die Kuh getroffen. Ein Panelbruch (Monitorbruch) war die Folge und man sieht seitdem nur noch bunte Streifen.

Nun dürft ihr erstmal grinsen oder lachen, ich hab's inzwischen verdaut ;-)

Er hat vor dem beschriebenen Unfall auch schon auf Tiere besonders Hunde im TV reagiert, war auch mit der Schnauze immer mal wieder am TV aber halt nie so ungeschickt mit der Pfote. Wir fanden das natürlich auch schon sehr doof und haben versucht ihn zu strafen, was bei ihm nicht leicht ist, weil jede Form von (körperlicher) Strafe findet er super. Ich müsste ihn so fest durch die Wohnung schleudern, dass ich hinterher zum TA müsste, damit er es nicht für ein tolles Spiel hält. Wir haben dann nachdem das Unglück passiert war versucht ihn über Isolation seine Reaktionen auf den TV auszutreiben, leider auch ohne Erfolg. Eigentlich funktioniert das bei ihm super, ich konnte ihn damit zB. davon überzeugen, dass es nicht toll ist den Zimmerpflanzen beim vorbeigehen immer 1-2 Blätter abzureißen. Aber der Reiz der Hunde im TV ist einfach zu groß, da zieht die Methode einfach nicht. Er reagiert auch auf Gebell im TV (ihr glaubt gar nicht bei wievielen Filmen Hintergrundgebell zuhören ist) und wartet dann regelrecht darauf, dass der Hund dazu ins Bild kommt, das ist schon der Moment in dem er isoliert wird. Das ist insoweit besser geworden, dass ein kurzes Hintergrundbellen kein Grund mehr ist zu gucken ist es aber mehr als nur 1-2Sekunden Hintergrund sondern halt vielleicht im Film in der Handlung ist er sofort wieder parat. Wenn er einen Hund sieht ist halt sowieso aus. Hat jemand eine Idee was ich probieren könnte?

Bernd

EDIT: Positive Bestätigung bei ruhigen Verhalten habe ich auch probiert. Ist halt verdammt schwer weil er sogut wie nie ruhig bleiben kann. Hab schon die tollsten Leckereien ausgepackt oder auch den Ball, spätestens wenn Bewegung ins Spiel kommt (rennender Hund im TV) hab ich keine Chance mehr. Aber selbst soweit schaff ichs meist nicht.

Re: Das TV-Problem

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 16:27
von Teddy.
Hallo Bernd,

die Lösung, die am sichersten die Kosten minimiert, besteht darin, den Fernseher unerreichbar an die Wand zu hängen. Dank Flachbildschirm und VESA-Halterung technisch kein Problem.

Erzieherisch würde ich es dann mal mit Reflex-Leerfahren probieren: Dauerprogramm mit möglichst vielen Hunden für ihn einschalten und dann den normalen Tagesablauf abfahren lassen. Oder dabei putzen. Einfach den Fernseher als nebensächlich etablieren.

Viel Erfolg!
Dina

Re: Das TV-Problem

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 17:29
von Horst
Oh je, wenns nich so teuer wär, könnte man echt lachen.
Greift in solchen Fällen eigentlich meine Hund Haftpflicht?

Bei mir steht der Fernseher hoch genug, da kommt er nicht wirklich ran. Schaut aber auch sehr gern Tieren zu. Sogar Trickfilme mit Tieren sind interessant.

Aber wenn was bellt, dann läuft Strolch zur Wohnungstür.
Das kann aber auch daran liegen, das bei mir am Reciver extra Lautsprecher angeschlossen sind und so der Ton nicht wirklich aus Richtung Fernseher kommt.
Das wäre für Euch vielleicht auch eine Option.

Gruß Horst

Re: Das TV-Problem

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 18:15
von doris
Hallo Bernd,

wir hatten das gleiche Problem, unsere Hündin ist auch zack in den Fernseher gesprungen, wenn was interessantes war. Aber nicht nur Hunde sondern auch Tiger oder Löwen.
Eine hat immer hinter den Fernseher geschaut wo sie denn wieder rauskommen, aber die andere ist auch immer zack reingesprungen.
Half nur sobald Tiere im Fernsehen war Finger auf den Ausschaltknopf und wenn sie gekommen ist zack Fernseher aus.

Heute ist das kein Problem mehr, ist sie "rausgewachsen" oder es war ihr zu doof, daß der Fernseher immer ausgeschaltet wurde, und wir laut und deutlich nein gesagt haben. Wenn Tiere im Fernsehen sind schaut sie interessiert zu, hat aber immer schon ein Ohr nach hinten geklappt um zu hören was wir jetzt sagen. Ein leises "hmhm" reicht heute schon.

LG Doris,

wenn es nicht so teuer wäre, könnte man echt drüber lachen...

Re: Das TV-Problem

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 18:21
von TerrierLady
Hallo Bernd,

Ina muss auch manchmal in den Fernseher springen :-). Mit unserem alten schweren Kasten war das kein Problem, nur hatte
der letztes Jahr den Geist aufgegeben und da zog der Flache ein. Wir hatten der Sache auch nicht getraut und mein Mann hat
den Fernseher mit einer Schraubzwinge am TV-Tisch festgemacht. Außerdem haben wir immer so einen Hocker vor dem Fernseher
stehen. Wenn es dann mal wirklich wild werden sollte bremst dieser Sessel den Schwung ab. Ina hüpft mit den Vorderbeinen da
drauf und weiter geht es dann nicht.

Gruß Ulrike

Re: Das TV-Problem

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 18:44
von Eddi
Hallo Bernd,

könntest Du mal erklären, was genau Du mit
BigApple hat geschrieben:jede Form von (körperlicher) Strafe findet er super. Ich müsste ihn so fest durch die Wohnung schleudern, dass ich hinterher zum TA müsste, damit er es nicht für ein tolles Spiel hält.

und
Wir haben dann nachdem das Unglück passiert war versucht ihn über Isolation seine Reaktionen auf den TV auszutreiben, leider auch ohne Erfolg.
genau meinst?

Unter erstem Zitat stelle ich mir Erziehungsmethoden vor, die diplomatisch ausgedrückt, raten lassen, selbige zu überdenken, oder ist die Formulierung der literarischen Spannung geschuldet?
Unter Isolation kann ich mir Techniken vorstellen, wie sie die Amis zB in Guantanamo betreiben oder die RTL-Nanny auf der Treppe mit unartigen Kindern, die nicht nur mit dämlichen Eltern, sondern auch noch perfiden TV-Machern geschlagen sind.

Momentan reichlich ratlose Grüße

Eddi

Re: Das TV-Problem

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 21:11
von BigApple
Hallo,

ist ja schon mal interessant, dass es noch andere gibt und zumindest in einem Fall es sich verwachsen hat. Hoffe ich ja auch bisschen drauf, dass er einfach entspannter wird im Umgang mit Tieren und Hunden. Er ist ja i.a. noch ziemlich erregt wenn er anderen Tieren begegnet.

Isolation heißt ganz konkret er kommt in den abgetrennten Eingangsbereich. Nach 1-2 Minuten hat er sich beruhigt und darf wieder zu uns. Das hat bei einigen Problemchen Wirkung gezeigt und sein Verhalten hat sich geändert. Bei dem TV- Problem halt leider nicht wirklich.
Unter körperlicher Strafe verstehe ich alles wobei man den Hund anfasst, also zur Seite stoßen oder ähnliches. Wird von mir nicht praktiziert, weils entweder keine oder lediglich aufpushente Wirkung hat. Um ihn zu beeindrucken müsste ich so grob werden wie ich es zum einen gar nicht könnte und zum anderen vermutlich wirklich danach den Tierarzt aufsuchen (Ich glaube hier wurde ich missverstanden). Andere Strafe wäre anbrüllen oder sowas in der Art, mach ich auch nicht, würde ihn eh nicht interessieren.

Viele Grüße
Bernd

Re: Das TV-Problem

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 21:47
von kenzo
Bernd schrieb: Das ist insoweit besser geworden, dass ein kurzes Hintergrundbellen kein Grund mehr ist zu gucken ist es aber mehr als nur 1-2Sekunden Hintergrund sondern halt vielleicht im Film in der Handlung ist er sofort wieder parat. Wenn er einen Hund sieht ist halt sowieso aus. Hat jemand eine Idee was ich probieren könnte?

Bernd

EDIT: Positive Bestätigung bei ruhigen Verhalten habe ich auch probiert. Ist halt verdammt schwer weil er sogut wie nie ruhig bleiben kann. Hab schon die tollsten Leckereien ausgepackt oder auch den Ball, spätestens wenn Bewegung ins Spiel kommt (rennender Hund im TV) hab ich keine Chance mehr. Aber selbst soweit schaff ichs meist nicht.
Hallo Bernd,

ich hab jetzt nicht Deinen ganzen Beitrag hier rein editiert sondern nur den letzten Teil. Fakt ist nach Deinen Erzählungen, dass Euer Hund mit Euch macht was ihm gerade gefällt. Er ist ja nicht blöd, er ist ja ein Airedale. Du musst ihm klar die Grenzen aufzeigen, was geht und was nicht geht, dazu braucht es keinerlei Verbannung in den Flur, sondern nur klare Anweisungen, auf die der Hund zu folgen hat. Auch übertriebene Härte ist hier absolut fehl am Platz. Dein Hund muss wissen was Du von ihm willst und was Du nicht tolerierst und schon klappt das! Da hilft keine Softie Erziehung nur mit ausschließlich positiver Bestätigung sondern nur klare und für den Hund verständliche Anweisungen von Deiner Seite aus!

Viel Glück bei der Erziehung
wünschen Uli mit K&K, der sich gerade vorstellt wie es für uns gewesen wäre, wenn Kenzo meinen neuen Fernseher demoliert hätte!

Re: Das TV-Problem

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 22:09
von pivi
Hallo Bernd,

zuerst einmal würde ich ihm eine Stelle im Wohnzimmer zuweisen, wo er schon mal nicht sieht was sich in der 'Glotze' abspielt, hören reicht ja schon. Und auf diesem, seinem Platz,  wird er nach dem ersten Ausrasten wortlos zurückgebracht. Da liegt es dann an dir sich durchzusetzen. Man muss auch nicht schreien oder gar handgreiflich werden,  zieh  ihn am Halsband zurück und ins Platz, steht er auf, wortlos das gleiche Spiel von dir usw. usw.....vielleicht hilft es ja.

Deine Interpretation von ' körperlicher Strafe '  sehe ich anders. Hunde im Rudel rempeln sich andauernd, wobei die ranghöheren nicht gerempelt werden.  Wenn dein Hund sich dadurch überhaupt nicht beeindrucken läßt, solltest du die Rangordnung in deinem Rudel vielleicht noch einmal 'ausdiskutieren'.... ;)


LG
Birgit mit Zola, die auch gerne aufmerksam Tierfilme verfolgt, allerdings geht nur ihr Kopf von rechts nach links.

Re: Das TV-Problem

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 22:18
von Eddis
Horst hat geschrieben:Oh je, wenns nich so teuer wär, könnte man echt lachen.
Greift in solchen Fällen eigentlich meine Hund Haftpflicht?
Ja, aber nur wenn es nicht dein eigener Fernseher war. Eigenschäden sind nicht versicherbar.
Ich wundere mich oft wie unsensibel viele Leute mit ihren teuren Anschaffungen umgehen.

Der Kampf mit dem Hund erinnert mich an Welsh Benni. Dieser ist in seiner Sturm und Drangzeit auch auf meinen Mann und die Kinder losgegangen. Da hilft nur Konsequenz. Und Vermeidung kniffliger Situationen. Er dürfte das Wohnzimmer dann nicht mehr betreten wenn der Fernseher an ist. Und wenn er an der Tür kratzt, wird er in seine Hütte/Korb verbannt. Irgendwann ist es ein tolles Lob, wenn er sich neben den Fernseher legen darf. Und wehe er gibt einen Laut von sich. Bei Benni durfte man nichts durchgehen lassen. Hund Eddi ist dagegen ein großes Schaf. :dog_biggrin