Alleinesein und in die Wohung pinkeln

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
Westfale

Alleinesein und in die Wohung pinkeln

Beitrag von Westfale » Do 10. Nov 2011, 08:51

Hallo zusammen,
mein Airedalerüde ist etwas über 2 Jahre alt. Nach einem etwas turbulentem Start sind wir (die Familie, der Hund und ich) ein gutes Team geworden. Man kann Max alleine lassen ohne dass das Haus jedesmal völlig neu "gestaltet" ist, er hört (manchmal mehr, manchmal weniger gut) und alles ist eigentlich ganz schön. Eigentlich, denn Max bleibt nicht gerne alleine. Tagsüber ist das alles kein Problem, da gehen locker auch ein paar Stunden. Abends allerdings heult und bellt er, allerdings nicht sofort, sondern erst wenn er ein paar Stunden alleine ist. Es hat auch nichts damit zu tun, dass er nicht ausgelastete ist. Man kann die größte Runde mit ihm gegangen sein und sobald man weg ist, hat er scheinbar ausgeschlafen. Unser größtes Problem ist allerdings, dass er vor ein paar Wochen angefangen hat, ins Haus zu pinkeln. An verschiedene Stellen und er musste definitv nicht so nötig, als dass das nötig gewesen wäre. Er pinkelt aber auch nur, wenn er abends alleine ist, nicht nachmittags und auch nicht, wenn wir am frühen Abend wiederkommen, wo es in dieser Jahreszeit auch schon dunkel ist. Wie kann man das Pinkleln unterbinden- ich sehe die Bescherung ja erst immer, wenn ich heimkomme und es zum Strafen viel zu spät ist?? Was kann man tun, um das zu verhindern?
Ratlose Grüße

Bine

Re: Alleinesein und in die Wohung pinkeln

Beitrag von Bine » Do 10. Nov 2011, 09:34

Willkommen hier im Forum.
Wie lange ist denn Max so allein? Und wie sieht Euer Zusammenleben sonst aus?
LG Bine

Benutzeravatar
menzelova
Benutzer
Beiträge: 237
Registriert: Mi 20. Okt 2010, 20:27
Wohnort: Potsdam

Re: Alleinesein und in die Wohung pinkeln

Beitrag von menzelova » Do 10. Nov 2011, 11:52

Hallo (hast uns leider Deinen Namen noch nicht verraten),

Bine kann Dir bestimmt ein paar Hinweise geben, wenn Du etwas mehr über den Tagesablauf erzählst.

Von mir nur ein Gedanke, es hört sich so an, als würde Max nach Hundeart seine Geschäfte normalerweise nicht in der Wohnung verrichten. Wenn er es dennoch tut, obwohl Du sicher bist, dass er sich oft genug lösen kann und nicht krank ist, dann hat Max möglicherweise ein Problem... ob das mit dem Alleinsein ist, für das er als Hund nicht gerade geboren ist oder es ist die Dunkelheit oder zu dieser Zeit besondere Geräusche ... ich denke es ist deshalb tausendmal besser heraus zu finden, was sein Problem ist, als das Verhalten zu bestrafen ... Max hat ja nicht so wahnsinnig viele Möglichkeiten, um Dir zu sagen, dass er sich in dieser Situation nicht wohl fühlt. Du willst ja sicher nicht, dass er sich disskussionslos 100% an Eure Lebensweise anpassen muss, auch wenn es ihm dabei dreckig geht.

Es gibt bestimmt viele User hier im Forum, die Ähnliches erlebt haben und für sich schon "übersetzt" haben, was ihr Hund damit sagen wollte. Vielleicht passt eine "Übersetzung" auch für Euch.

Liebe Grüße an Euch und Max von
Birgit und Grisou

Jenny

Re: Alleinesein und in die Wohung pinkeln

Beitrag von Jenny » Do 10. Nov 2011, 11:56

Hallo,

unsere Jenny hatte auch schon mal in die Wohnung gepinkelt. Da hatte sie dann allerdings eine Blasenentzündung. :dog_ill

Was wohl bei Euch nicht der Fall ist, da Euer Hund dies nur abends macht. :sheep

Heike

Westfale

Re: Alleinesein und in die Wohung pinkeln

Beitrag von Westfale » Do 10. Nov 2011, 14:41

Hallo zusammen,
also, mein Name ist Kerstin, das habe ich vorhin verschwitzt.
Unser Zusammenleben gestaltet sich recht unproblematisch. Max hat einen großen Garten zur Verfügung und ein Herrchen das tagsüber zuhause arbeitet, aber natürlich nicht ununterbrochen anwesend ist. Er ist also weder zu sehr betüddelt noch vernachlässigt. Unser Hund ist ein recht unabhängiger, wenig schmusiger Kerl. Max ist es gewohnt ein paar Stunden alleine zu bleiben, sei es im Garten oder im Haus. Wir gehen regelmäßig laufen, er hat Zeit sich zu lösen und "muss" also nicht in die Wohung pinkeln. Das Alleinesein ist auch gar kein Problem, es sei denn, wir sind abends weg. ich rede jetzt nicht von x Stunden, sondern vielleicht mal von 2-3 Stunden, wenn man Freunde besucht oder Essen geht. Dass Max ein gesundheitliches Problem hat, glaube ich auch nicht, denn nachts kann er (wenn wir auch schlafen) mindestens 10h durchhalten und muss nicht raus. Ich fürchte allerdings, dass der Kleine ein wenig zu dominant ist und uns zeigen will, wie blöd er das findet, alleine auf uns warten zu müssen. Wir versuchen natürlich sämtlichen Dominanzanfällen vorzubeugen- er geht nach uns durch die Tür, darf nicht aufs Sofa, etc. Vielleicht gibt es noch mehr Fallen, in die wir unwillkürlich tappen? Und wir reagiert man, wenn man irgendwelche Pfützen entdeckt, schimpfen lohnt dann doch eh´nicht mehr.
Danke schon mal für Eure Antworten

Bine

Re: Alleinesein und in die Wohung pinkeln

Beitrag von Bine » Do 10. Nov 2011, 15:37

Hallo Kerstin,

okay, wie lange ist Euer Max tgl. unterwegs ( Spaziergänge, Auslastung)
Wie gestaltet sich Euer Tagesablauf genau?
Was macht Ihr mit Eurem Hund ausser Spazierengehen/ Garten?
Wann sind Fütterungszeiten? Wer ist Bezugsperson?
LG Bine

Benutzeravatar
lutz
Benutzer
Beiträge: 2317
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 20:14
Wohnort: Bremen

Re: Alleinesein und in die Wohung pinkeln

Beitrag von lutz » Do 10. Nov 2011, 15:41

Hallo Kerstin,

dass das Urinieren in der Wohnung etwas mit Dominanz zu tun hat schließe ich eigentlich aus.
(Außerdem sind diese Geschichten mit zuerst aus der Tür gehen, nicht aufs Sofa dürfen oder nie zuerst fressen USW. inzwischen überholte und veraltete Erkenntnisse und nur Krücken wenn echte Authorität nicht vorhanden ist, was man dem Hund aber mit solchen Mätzchen nicht vorgaukeln kann).
Wenn euer AT kein gesundheitliches Problem hat und dieses abgeklärt ist, er stubenrein erzogen worden ist, tippe ich eher auf Stress.
Ist es etwa doch Trennungssngst die den Stress auslöst oder irgendetwas anderes in den Abendstunden wenn der Hund allein ist was ihn stresst?
Unter Stress tendiert der Körper dazu Flüssigkeit anzugeben. Der Hund hat den unwiderstehlichen Drang zu urinieren und wird das , wenn es ihm nicht anders möglich ist, auch im Hause tun.
Um der Sache auf die Spur zu kommen könnte man eine Cortisolmessung (Stresshormon) im Blut und Speichel veranlassen wenn eine Videoaufnahme, die ihr macht wenn der Hund abends allein ist, keine Aufklärung auf zusätzliche andere Stresssympthome zeigt.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Benutzeravatar
lutz
Benutzer
Beiträge: 2317
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 20:14
Wohnort: Bremen

Re: Alleinesein und in die Wohung pinkeln

Beitrag von lutz » Do 10. Nov 2011, 19:58

Sorry, es muß oben natürlich heißen:
Unter Stress tendiert der Körper dazu Flüssigkeit ABzugeben (und nicht anzugeben).
Dauernd weiß das Rechtschreibprogramm alles besser und legt mich rein.
Und dann ist das mit der kleinen Schrift auf dem Handy mit der Kontrolle nicht so ganz einfach.
Das ist dann die Strafe dafür wenn man so schön faul und bequem im Liegen schreibt.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Benutzeravatar
Eddis
Benutzer
Beiträge: 1466
Registriert: Mo 22. Mär 2010, 14:43

Re: Alleinesein und in die Wohung pinkeln

Beitrag von Eddis » Do 10. Nov 2011, 22:39

Hi Kerstin, mit etwas um 2 Jahre alt ist dein Rüde noch nicht Erwachsen. Sein Verhalten kann noch Pupertätsgehabe sein. Pinkeln beruhigt den Jungspund. Wir hatten auch schon mal einen Hund der sich im Dunklen fürchtet. Kannst du das ausschließen?
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

Benutzeravatar
ChristaS
Benutzer
Beiträge: 1213
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 18:26
Wohnort: Lüneburg

Re: Alleinesein und in die Wohung pinkeln

Beitrag von ChristaS » Fr 11. Nov 2011, 06:44

Hallo Kerstin,

viel kann ich nicht beisteuern, da ich meine beiden zu jeder Tages-/Nachtzeit gut alleine lassen kann. Allerdings sind sie nie "wirklich" allein. Ist kein Mensch da, düdelt das Radio. Und sind wir weg, wenn es dunkel ist oder wird, mache ich in den Räumen, wo sie sich bewegen dürfen ein bis zwei kleine Lampen an. Das klappt (bei uns) prima.
Als meine Kleine so 1,5-2 Jahre alt war, fing sie allerdings plötzlich an, sich Dinge durch die Zähne zu ziehen oder Essbares zu klauen, wenn ich sie tagsüber neben der Arbeit nochmal länger allein lassen musste. Das tat sie unabhängig von körperlicher und geistiger Auslastung und auch nie, wenn ich vormittags ein paar Stunden weg war. Ob das nun Stress oder Pubertätsgehabe war, weiß ich nicht, hat sich aber nun (sie ist 3,5 Jahre alt) gelegt.

Von einer ehemaligen Kollegin kenn ich dein beschriebenes Phänomen aber auch, nur in verschärfter Form: Ihr Wheaten musste ebenfalls so ab dem 2. Lebensjahr vormittags allein bleiben (vorher war immer der Mann zuhause). Die Hündin fing an, in die Wohnung zu urinieren. Arbeitstechnisch MUSSTE sie aber morgens allein bleiben - was sie eigentlich auch konnte, denn sie hielt ja stundenlang dicht, wenn jemand zuhause war. Da sich an der Gesamtsituation also erstmal nichts änderte, reagierte die Hündin nach einigen Wochen damit, statt Urin Kot abzusetzen. Unschöne Situation!!! Die Lösung kam erst, als sich eine ältere Dame fand, die die Wheaten-Dame vormittags zu sich nahm. Sie musst nicht spazieren gehen, füttern o.Ä. sondern einfach nur da sein.

Vielleicht könnt ihr ja Max auch einfach öfter mitnehmen, ins Restaurant zum Beispiel würde ich ihn auf jeden Fall mitnehmen, und zu Freunden - je nach Tierliebe - könntet ihr es auch probieren. Meine beiden Damen sind auch zufrieden, wenn sie mitkommen dürfen und einfach nur, auch mehrere Stunden, im Auto liegen. Das mach ich oft so, wenn ich einkaufen muss. Sie sind dabei, haben was zum Gucken und bekommen zwischendurch auch mal 'nen Streichler.

Ich hoffe, ich konnte ein paar Anregungen geben. Drück die Daumen, dass sich das Problem bald erledigt.
Liebe Grüße,
Christa mit Laima und Olympia
... mit Butzi, Olympia und Laima im Herzen.

Antworten

Zurück zu „Erziehung & Verhalten“