Rückenwurf?

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
Bine

Rückenwurf?

Beitrag von Bine » So 11. Dez 2011, 17:14

Gibt es hier jemanden, der das bei seinem Hund ( als Bestrafung) macht? - und mir dann mal den "Sinn" erklären kann, der da hinter steht / stehen soll?
Danke
Bine

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teddy
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Re: Rückenwurf?

Beitrag von teddy » So 11. Dez 2011, 18:04

hallo bine,

"wurf" würde ich das was wir gemacht haben nicht bezeichnen. eher bestimmtes drehen in kombination mit einem angedeuteten kehlgriff.

wir haben es bei teddy nur im junghundealter gemacht. allerdings wohl nur 2-3 x, denn er hat schnell sehr gut gehorcht - welch ein großes glück!!! :brav

einmal haben wir es gemacht, als er es so gar nicht mit dem wilden schnappen und beißen (im übermütigen spiel) lassen wollte: hund umgedreht dann solange den griff gehalten und ihm tief in die augen geguckt (darf ich hier - ohne für irre gehalten zu werden - sagen, daß ich auch geknurrt habe... :dog_wacko ) bis er nicht mehr zappelte. danach hat er sich einmal geschüttelt und war der bravste hund der welt!

aber es gibt hier ja viele profis, die daszu sicher mehr zu sagen haben.

lieben gruß

teddy-kirsten
...mit teddy im herzen

Uschi

Re: Rückenwurf?

Beitrag von Uschi » So 11. Dez 2011, 18:20

Hallo Bine,
Bine hat geschrieben:und mir dann mal den "Sinn" erklären kann, der da hinter steht / stehen soll?
das haben wir uns auch gefragt und es dann sein gelassen, weil das bei uns ein ganz unerwartetes Ergebnis brachte :dog_biggrin

Wenn Wijnta sich unerlaubter Weise entfernte, um zu jagen, sollten wir sie auf den Rücken werfen beim Zurückkommen, riet man uns (wer, weiß ich nicht mehr).

Manchem werden sich jetzt die Haare aufstellen, denn man soll seinen Hund doch loben, wenn er dann endlich mal kommt, sonst kommt er gar nicht mehr.

Wir beherzigten dann also den Rat (verzweifelt, denn irgendwas MUSSTE doch helfen, dachten wir), und wenn Wijnta mal wieder einen Ausflug gemacht hatte, wurde sie auf den Rücken geworfen nach der Rückkehr. Die Folge war die, dass Wijnta fröhlich weiterjagte, auch immer wieder sehr zufrieden und fröhlich zurückkam, und wenn sie dann vor uns stand, sich selbst auf den Rücken warf. :crazy:



Liebe Grüße
Uschi

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Re: Rückenwurf?

Beitrag von Michael » So 11. Dez 2011, 19:49

Hallo Bine,

ich kenne das nur von Hunden untereinander... wende das selber nicht an.

Meine Beiden machen das bei allen anderen Hunden und liegen dann auf denen drauf. Kennt das der andere Hund ist es in sekundenschnelle vorbei wenn der untergeworfene Hund aufhört zu schnappen/zappeln.

Kennt der andere Hund das nicht kann es sich hinziehen - und wird mit lautem geknurre, gefletschten Zähnen begleitet, verletzen tun sie aber den anderen Hund nie dabei.
Alle mussten durch diese harte Schule Ferrari bei seiner 2 Jahre älteren Schwester, Isetta bei Ferrari und Mia, Motz bei Ferrari und Isetta, Darius bei Ferrari und Isetta.
Es sieht echt lustig aus, wenn die 20 kg Airedale-Hündin Isetta auf dem 33 kg Airedale-Rüden Darius liegt und der traut sich nicht mehr zu bewegen... :dog_biggrin

VG
Michael
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Re: Rückenwurf?

Beitrag von halebop » So 11. Dez 2011, 20:16

Hallo Bine,

mir wurde dieses bei meiner Kira auch mal geraten. Sie war eine sehr, sehr selbstbewußte Hündin :dog_biggrin
und entsprechend dann auch mal starrsinnig, bzw. unmotiviert, einen Befehl auszuführen. Einmal habe ich es
versucht, habe aber nicht die Kraft gehabt, es auszuführen. Lt. Trainer sollte die Unterwerfung zeigen, wer hier
der "Herr" ist. Wurde ihr aber im Laufe der Zeit auch so irgendwie klar. happy_02

Liebe Grüße
von Ingrid mit Marlowe, der eigentlich weiß, das Frauchen die Beste ist

Bine

Re: Rückenwurf?

Beitrag von Bine » Mo 12. Dez 2011, 07:27

Michael hat geschrieben:Hallo Bine,

ich kenne das nur von Hunden untereinander... wende das selber nicht an.

.....
Es sieht echt lustig aus, wenn die 20 kg Airedale-Hündin Isetta auf dem 33 kg Airedale-Rüden Darius liegt und der traut sich nicht mehr zu bewegen... :dog_biggrin

VG
Michael
Jepp, genau, es ist im Hunderudel eine Unterwerfungsgeste, die der Unterlegene "freiwillig" ein nimmt, um den Kampf zu beenden, er bietet Bauch und Kehle dar und löst damit die Beisshemmung aus, der Dominante steht drüber, der Untere bewegt sich gar nicht und irgendwann steigt der Obere "steif" runter. ( Im Hunderudel ist mir das schon klar).
Wenn ich den "Rückenwurf" beim Hund als Mensch praktiziere, nimmt der aber die Unterwerfungsposition nicht freiwillig ein. Also macht das doch für den Hund keinen Sinn, denn der will sich ja nicht unterwerfen, sondern wird in eine Position gezwungen, die ja lediglich der Ausdruck der Unterlegenheit ist, die Unterlegenheit wurde ja vorher durch den Hund selber erkannt oder seh ich das falsch?
Mal abgesehen davon das es kontra produktiv für Tierarztbesuche / Pflegemassnahmen wäre...Ich seh da den Sinn nicht, deshalb fragte ich ja.
LG Bine

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Re: Rückenwurf?

Beitrag von Michael » Mo 12. Dez 2011, 07:44

Bine hat geschrieben:Wenn ich den "Rückenwurf" beim Hund als Mensch praktiziere, nimmt der aber die Unterwerfungsposition nicht freiwillig ein. Also macht das doch für den Hund keinen Sinn, denn der will sich ja nicht unterwerfen, sondern wird in eine Position gezwungen, die ja lediglich der Ausdruck der Unterlegenheit ist, die Unterlegenheit wurde ja vorher durch den Hund selber erkannt oder seh ich das falsch?
so sehe ich das auch...

VG Michael
Airedale-Terrier...
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Uschi

Re: Rückenwurf?

Beitrag von Uschi » Mo 12. Dez 2011, 11:32

Hallo Bine,
Bine hat geschrieben:eine Unterwerfungsgeste, die der Unterlegene "freiwillig" ein nimmt
so sah ich das hier, als Yarosch noch klein war. Hat er was gemacht, was Wijnta missbilligte, z.B. ihr mit seiner Pfote auf den Rücken tapsen, fuhr sie auf ihn los und Yarosch warf sich hin. Er musste eine Weile liegen und dann war sie zufrieden.

Manchmal ist es aber nicht genau ersichtlich, ob der andere Hund das freiwillig macht. Liegt vielleicht daran, dass ich nicht so schnell gucken kann und das dann nicht sehe. Aber bei älteren Hunden habe ich schon den Eindruck, dass Wijnta da nachhilft, damit er sich legt, indem sie den anderen am Kragen packt.

Eine Hündin wollte sich mal nicht legen, trotz aller "Nachhilfe" nicht, das gab einen bösen Kampf, weil Wijnta darauf bestand.



LG
Uschi

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Re: Rückenwurf?

Beitrag von Regine » Mo 12. Dez 2011, 22:23

Hi ,
Den Rückenwurf als Bestrafung habe ich glaube ich auch noch nie angewandt,aber es kann schon sein , dass ich mal massiv werde , wenn es nötig ist.
Im normalen Alltag brauchts doch eigentlich keine harte Bestrafung und kleine Rebellionsversuche von Heranwachsenden bekommt man doch eigentlich gut in Griff.Man kennt ja seine Pappenheimer. ...
Wo ich hart bin oder werde , ist bei Schnapp oder Beißversuchen gegenüber mir (ich mein jetzt keine 3-5Monate alten Welpen)bzw wenn Hunde aneinander gehen , sich der eine schon unterwirft und der andere trotzdem nicht aufhört...Da hat mich manch einer schon kennen gelernt -und ich hatte Glück , dass ich nicht gebissen wurde...wobei ich bisher nie den Eindruck hatte sie wollten das bewußt. Meist waren sie zu überrascht.
VG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

Uschi

Re: Rückenwurf?

Beitrag von Uschi » Mo 12. Dez 2011, 22:42

Hallo,

ich hab inzwischen Vorbehalte, Verhalten, das Hunde untereinander zeigen, nachzuahmen. Sie wissen doch, dass wir keine Hunde sind, und wir sind doch auch nicht fähig, uns wirklich so fein und nuanciert, mit allem was dazugehört, auszudrücken.

Ich denke, unsere Hunde verstehen uns besser, wenn wir uns ausdrücken, wie es unsere Art ist, wenn wir nicht was aufgesetztes ausführen, von dem wir meinen, dass es Hundesprache sei.

Was meint Ihr?


LG
Uschi

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