Dominanzgehabe
Verfasst: Fr 1. Jun 2012, 10:13
Hallo zusammen,
ich mache das mal als neues Thema in dieser Rubrik auf, um die Diskussion über Airedales in Not nicht weiter mit dieser Thematik zu stören.
Durch Leonies Erzählung über ihre "Rüpel"-Stine habe ich gesehen, dass es wohl vorkommt, dass Hunde "in Not" abgegeben werden wegen Erziehungsfehlern.
Mein Fricco ist mein erster Hund, ich habe also viel über Hundeerziehung gelesen, Martin Rütter *grins* geschaut, mich mit langjährigen Hundebesitzern unterhalten ... Ich habe mir auch eine Welpenschule gesucht, auf deren Website man nachlesen konnte, dass sie alle erdenklichen Prüfungen für Hunde machen, eine der Trainerinnen ist auch Tierärztin. Das sollte doch wohl gut sein .... Nun, es wurde ausschließlich mit positiver Verstärkung gearbeitet, selbst ein etwas schärferes "Nein" (für Beißen) wurde getadelt. Die nächste Station war ein Hundeverein, das schien auch ganz gut zu sein, anfangs ... aber niemand gab mir Erklärungen, wie man es denn erreicht, dass er z.B. nicht beißt, dass er andere Hunde nicht wild anbellen muss bis er endlich schnüffeln darf, etc. Hinzu natürlich die obligatorischen Allesbesserwisser, die mir ihre Methoden als die allerbesten einreden wollten.
Fazit mit 9 Monaten:
Fricco beißt mich in die Hand, in den Unterarm bei jeder Gelegenheit, wo er der Meinung ist, dass das jetzt grad gut ist. Er beißt sich die Leine hoch bis zu meiner Hand, er bellt und zerrt wie ein Verrückter, wenn irgendwo ein anderer Hund zu sehen ist. Bei Begrüßung von anderen Menschen springt er wie ein Wilder hoch und lässt sich kaum bändigen, besonders wild an mir, wenn ich ihn von der Tagesbetreuung hole. Über andere Unarten (alles Essbare in Reichweite klauen z.B.) will ich gar nicht reden, das ist nebensächlich.
Das konnte so natürlich nicht bleiben, also nochmal neue Hundeschule gesucht. Hier wird gezeigt, mit welchen körpersprachlichen Mitteln ich meinem Hund mitteile, was ich möchte und was mir nicht gefällt. Sind irgendwie alles Kleinigkeiten, aber offenbar wirksam. Jetzt, nach 4 Wochen in dieser Hundeschule, macht Gassigehen endlich Spaß, weil ich nicht ständig Angst haben muss, dass er plötzlich losprescht. Beim Freilauf am Waldrand und Flussufer bleibt er von allein in passabler Entfernung und kommt tatsächlich angaloppiert wenn ich ihn rufe (vorher war das trotz Leckerlitraining Glücksache). Er bleibt brav sitzen, wenn ich Leute auf der Straße (auch mit Handschlag) begrüße. Die Beißerei ist fast völlig verschwunden, nur noch, wenn er sich langweilt, probiert er das nochmal bisschen. Und das Ganze ohne Zwang oder gar tätliche Maßnahmen wie Elektroschocker, Stachelhalsband und was weiß ich was es sonst noch so geben mag. Die Erziehung beruht darauf, dem Halter (also mir) zu zeigen, wie ich es mache, dass mein Hund versteht, was ich möchte. Also: eindeutige Körpersprache
Ich habe auch Deine, lutz, Beiträge mit Interesse gelesen und daraus einige Hinweise entnehmen können, wie es funktioniert. Mag man es nun Dominanz oder einfach Frechheit nennen, egal, ein Verhalten, wie ich oben beschrieben habe, kann einfach nicht so bleiben.
Für weitere Hinweise, Erfahrungsberichte mit ähnlichem Verhalten, würde ich mich freuen.
Ich grüße alle ganz herzlich
Helga mit Fricco
ich mache das mal als neues Thema in dieser Rubrik auf, um die Diskussion über Airedales in Not nicht weiter mit dieser Thematik zu stören.
Durch Leonies Erzählung über ihre "Rüpel"-Stine habe ich gesehen, dass es wohl vorkommt, dass Hunde "in Not" abgegeben werden wegen Erziehungsfehlern.
Mein Fricco ist mein erster Hund, ich habe also viel über Hundeerziehung gelesen, Martin Rütter *grins* geschaut, mich mit langjährigen Hundebesitzern unterhalten ... Ich habe mir auch eine Welpenschule gesucht, auf deren Website man nachlesen konnte, dass sie alle erdenklichen Prüfungen für Hunde machen, eine der Trainerinnen ist auch Tierärztin. Das sollte doch wohl gut sein .... Nun, es wurde ausschließlich mit positiver Verstärkung gearbeitet, selbst ein etwas schärferes "Nein" (für Beißen) wurde getadelt. Die nächste Station war ein Hundeverein, das schien auch ganz gut zu sein, anfangs ... aber niemand gab mir Erklärungen, wie man es denn erreicht, dass er z.B. nicht beißt, dass er andere Hunde nicht wild anbellen muss bis er endlich schnüffeln darf, etc. Hinzu natürlich die obligatorischen Allesbesserwisser, die mir ihre Methoden als die allerbesten einreden wollten.
Fazit mit 9 Monaten:
Fricco beißt mich in die Hand, in den Unterarm bei jeder Gelegenheit, wo er der Meinung ist, dass das jetzt grad gut ist. Er beißt sich die Leine hoch bis zu meiner Hand, er bellt und zerrt wie ein Verrückter, wenn irgendwo ein anderer Hund zu sehen ist. Bei Begrüßung von anderen Menschen springt er wie ein Wilder hoch und lässt sich kaum bändigen, besonders wild an mir, wenn ich ihn von der Tagesbetreuung hole. Über andere Unarten (alles Essbare in Reichweite klauen z.B.) will ich gar nicht reden, das ist nebensächlich.
Das konnte so natürlich nicht bleiben, also nochmal neue Hundeschule gesucht. Hier wird gezeigt, mit welchen körpersprachlichen Mitteln ich meinem Hund mitteile, was ich möchte und was mir nicht gefällt. Sind irgendwie alles Kleinigkeiten, aber offenbar wirksam. Jetzt, nach 4 Wochen in dieser Hundeschule, macht Gassigehen endlich Spaß, weil ich nicht ständig Angst haben muss, dass er plötzlich losprescht. Beim Freilauf am Waldrand und Flussufer bleibt er von allein in passabler Entfernung und kommt tatsächlich angaloppiert wenn ich ihn rufe (vorher war das trotz Leckerlitraining Glücksache). Er bleibt brav sitzen, wenn ich Leute auf der Straße (auch mit Handschlag) begrüße. Die Beißerei ist fast völlig verschwunden, nur noch, wenn er sich langweilt, probiert er das nochmal bisschen. Und das Ganze ohne Zwang oder gar tätliche Maßnahmen wie Elektroschocker, Stachelhalsband und was weiß ich was es sonst noch so geben mag. Die Erziehung beruht darauf, dem Halter (also mir) zu zeigen, wie ich es mache, dass mein Hund versteht, was ich möchte. Also: eindeutige Körpersprache
Ich habe auch Deine, lutz, Beiträge mit Interesse gelesen und daraus einige Hinweise entnehmen können, wie es funktioniert. Mag man es nun Dominanz oder einfach Frechheit nennen, egal, ein Verhalten, wie ich oben beschrieben habe, kann einfach nicht so bleiben.
Für weitere Hinweise, Erfahrungsberichte mit ähnlichem Verhalten, würde ich mich freuen.
Ich grüße alle ganz herzlich
Helga mit Fricco