Echter Schwindel oder Schwindelei ???

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TerrierLady

Echter Schwindel oder Schwindelei ???

Beitrag von TerrierLady » Fr 6. Aug 2010, 08:29

Hallo Leute,

ob Ina mit ihrem Kreislauf ein Problem hat wenn sie erhöht steht, oder ob sie einfach "Null Bock" hat bin ich gerade echt am überlegen.

Sie war noch nie eine begeisterte Trimmtisch-Steherin, aber wie das so seit ungefähr einem 3/4 Jahr läuft ist das eine Kathastrophe.
Ich heb die auf den Trimmtisch rauf und sie steht da wie ein Häufchen Elend. Den Kopf nach unten hängend und die Nase tropft. Dann
versucht sie sich ganz schnell hinzusetzen - was sie früher nie getan hat. Sie ist bestimmt nie länger als 10 Min. auf dem Tisch, aber diese
10 Min. sind ein echter Kampf geworden. Es fehlt mir die 3. und 4. Hand, denn trimmen oder kämmen geht nur wenn man sie festhält da
ich immer das Gefühl habe dass sie jetzt ganz plötzlich runterkippt. Sie versucht sich auch immer an mir anzulehnen wenn ich auf der
Seite stehe. Steh ich vorne oder hinten am Tisch schwankt sie etwas und trippelt hin und her. Manchmal tritt sie dann auch ins Leere.

Wie ist das denn bei euren ältern Hunden ??? Ina ist nun mal nicht ein ganz gesunder Hund und momentan bleibt sie auch sehr oft wieder im
Auto liegen wenn wir an unserem Parkplatz zum Gassi-Gehen angekommen sind. Auch wenn meine Damen tief und fest schlafen, spätestens
wenn ich die Heckklappe öffne sitzen sie normalerweise drin. Ina bleibt liegen auch wenn ich die Tür zu ihrer Box öffne und sieht mich nur
an. Ich rubble ihr dann kräftig die Seite und ganz ruckartig sitzt sie dann und will auch gleich raushüpfen.

Auch beim einsteigen ist sie gerade wieder öfter am überlegen ob sie nun springen soll oder nicht. Ist sie vielleicht auch wetterfühlig ???
Mir ist nämlich auch schon aufgefallen dass öfter bei so blödem Wetter ist.

Ratlose Grüße
Ulrike

Rover

Re: Echter Schwindel oder Schwindelei ???

Beitrag von Rover » Fr 6. Aug 2010, 09:08

Hallo Ulrike,

das hört sich genauso an wie das Verhalten unseres damals 10jährigen Sohnes auf dem Dresdner Fernsehturm!
Kann es sein, dass ein Hund Höhenangst hat oder entwickelt? Ich habe keine Ahnung.

Versuch doch mal, sie auf etwas niedrigerem zu trimmen - ist zwar nicht toll für den Rücken, aber vielleicht gibt es Dir Aufschluss über Inas Gründe.

Viele Grüße, Kerstin

Petra

Re: Echter Schwindel oder Schwindelei ???

Beitrag von Petra » Fr 6. Aug 2010, 14:26

Hallo Ulrike,

diese treffende Überschrift hätte auch gut auf meine im Winter verstorbene Foxterrierhündin gepasst, die auch ein Schauspieltalent besaß.
Aber mit dem Älterwerden bekam ich doch mehr den Eindruck, die meint es "ehrlich" - auch sie konnte gar nicht mehr erhöht zum Trimmen stehen, Kopf hing runter, Nase tropfte ebenfalls, sie schwankte. Genau das gleiche Bild !
Auch Terri war nicht mehr die gesündeste - ich habe dieses Phänomen (leider ?) nicht dem TA vorgestellt, sondern sie nur noch am Boden gekämmt etc.
Ich vermutete auch eine Höhenangst/Empfindlichkeit. Übrigens war sie auch über Holzbrücken, wo sie durch die Schlitze gucken konnte, nicht rüberzubewegen, das bestärkte meine Höhenangstvermutung.
Traut sich Ina denn z.B. balancieren oder ähnliches noch zu ?

Viele Grüße, Petra mit Lukas (AT) und (Klein-)Iko (Fox)

airenois
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Re: Echter Schwindel oder Schwindelei ???

Beitrag von airenois » Fr 6. Aug 2010, 14:42

Hallo Ulrike,

ich kenne deinen Hund nicht, aber deine Aussage:
TerrierLady hat geschrieben:sie steht da wie ein Häufchen Elend. Den Kopf nach unten hängend und die Nase tropft.
deute ich als Stress und somit spielt dir dein Hund in meinen Augen nichts vor. Leider verändern sich ältere Hunde nicht nur positiv.

Ich würde dir auch raten, deinen Hund möglichst ebenerdig zu trimmen, bürsten etc.


Ich wünsche dir und deinem Hund alles Gute.

Gruß
Nicole
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

Freddy

Re: Echter Schwindel oder Schwindelei ???

Beitrag von Freddy » Fr 6. Aug 2010, 15:35

Hallo Ulrike
TerrierLady hat geschrieben:Ich heb die auf den Trimmtisch rauf und sie steht da wie ein Häufchen Elend. Den Kopf nach unten hängend und die Nase tropft.
airenois hat geschrieben:deute ich als Stress und somit spielt dir dein Hund in meinen Augen nichts vor. Leider verändern sich ältere Hunde nicht nur positiv.
Ich denke ebenfalls nicht, das es sich dabei um "Schauspielerei" handelt. Vielleicht hat Ina, aus welchen Gründen auch immer, Angst vor dem Trimmtisch und/oder der Höhe? Schlechte, vielleicht schmerzhafte Erfahrungen mit der Trimm-Situation verknüpft.
Oder sie hat beim Trimmen Schmerzen? Auch das kann man nicht ausschließen.

Ich würde mal eine Desensibilisierung versuchen. Wieder so anfangen, wie man z.B. Welpen an etwas neues, furchteinflößendes gewöhnen würde. Z.B. nur mal auf den Tisch stellen zum Belohnen, dann gleich wieder runter. Langsam steigern, wie üblich...
Wenn man die Höhe des Tisches verringern könnte, wäre das sicher auch eine große Hilfe. Evt. kannst Du ja auch im Sitzen trimmen?

LG
Freddy mit Felix, der manchmal auf dem Trimmtisch einnickt :dog_sleep2

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Re: Echter Schwindel oder Schwindelei ???

Beitrag von Jörg » Fr 6. Aug 2010, 18:04

Hallo Ulrike! Habe da auch meine Erfahrug mit Boyar gemacht. Am anfang als ich noch keinen Trimmtisch hatte, habe ich ihn auf dem Boden liegend,sitzend und stehend getrimmt, als Bodenleger kein Problem .So wie er gerade wollte, habe nie kontinuierlich ein Teil gemacht, Warum? Am Anfang hatte mir eine ältere Dame mit sehr viel Erfahrung gezeigt,das ein Junghund auf dem Küchentisch in diesen versch. Positionen auch stressfrei getrimmt werden kann. Nach einer bestimmten Zeit war er wie ein Wunder fertig.Jetzt habe ich einen Self made Tisch und und mache es genauso. Bis jetzt habe ich noch keinen (Galgen benützt).Zum Schluss zur Korrektur stand er dann sehr ruhig ohne Problem. Vielleicht konnte ich ein wenig weiterhelfen. Gruss Jörg
Wer mit einem Airedale nicht klarkommt, der holt sich einen Mali...

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Re: Echter Schwindel oder Schwindelei ???

Beitrag von Eddis » Fr 6. Aug 2010, 22:27

Hi Ulrike, dein Hund schwindelt nicht. Ich denke, daß Hunde allgemein nicht schwindeln. Höchstens versuchen sie etwas zu vertuschen. Ich würde sie mal ebenerdig Trimmen. Was passiert dann?
Außer das man davon Rückenaua bekommt.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

Freddy

Re: Echter Schwindel oder Schwindelei ???

Beitrag von Freddy » Di 17. Aug 2010, 17:20

Hallo zusammen,

Zum Thema "können Hunde schwindeln" habe ich mir noch ein paar allgemeine Gedanken gemacht. Es kommt sicher sehr stark darauf an, wie man schwindeln, simulieren oder täuschen definiert.

Ich mach mal ein Beispiel aus dem Leben ;) :

Meine Frau möchte das ich mit ihr am Abend zu einer Party gehe.
Am Nachmittag fühle ich mich plötzlich sehr kränklich und leidend. Meine Frau bemerkt, das ich mich Unwohl fühle und schlägt vor, das ich dann "notfalls" zu Hause bleiben müsste....schade.

Welche Möglichkeiten hätten wir um ein solches (mein) Verhalten zu erklären?

1.) Es könnte sein das mir wirklich unwohl ist.
2.) Ich fühle mich wohl, gebe aber vor das ich krank bin, weil ich keine Lust habe mit auf die Party zu gehen.

Für die Variante 2 gibt es verschiedene Erklärungsmöglichkeiten:

1.)Ich möchte nicht auf diese langweilige Party gehen. Viel lieber möchte mir in dieser Zeit ein Fußballspiel ansehen. Ich kann aber schlecht sagen “Ich hab keine Lust...“. Das würde meine Frau nicht verstehen und hätte u.U. unliebsame soziale Folgen für mich...Ich spiele in Gedanken die prekäre Situation durch, und komme zu dem Entschluss das meine Frau sicher Verständnis für eine plötzliche Erkrankung haben würde. Die könnte ich ihr problemlos vorspielen und hätte den Vorteil das ihre Gefühle nicht verletzt würden und ich in Ruhe Fußball sehen könnte....

2.) Nun Täuschungsmöglichkeit zwei: In der der Vergangenheit habe ich gelernt, das mein „Schlechfühlen“ mir Vorteile gebracht hat. Z.B. das unangenehme Folgen durch „Kranksein“ herrausgeschoben werden können. Nun greife ich wieder zu diesem altbewährten Rezept... ;)

Ein außen stehender Beobachter kann unmöglich feststellen, auf welchen "Mechanismus" meine Täuschung beruht. Menschen sind sowohl gut in der absichtlichen Täuschung (1), als auch in der funktionalen (konditionierten) Täuschung(2).
Bei der absichtlichen Täuschung wird eine Simulation zukünftige Ereignisse theoretisch „durchgespielt“ die eine Vorstellung der Zukunft erfordert. Menschen sind darin hervorragend. Allerdings findet auch eine Art Wettrüsten statt...Menschen sind ebenfalls gut darin, absichtliche Täuschungen zu entlarven.

Im Gegensatz dazu, ist bei der Variante zwei (funktionale Täuschung) keine theoretische Vorarbeit erforderlich. Sie basiert letztlich auf ganz normaler Konditionierung. Unsere Hunde sind meisterlich darin, sich so konditionieren zu lassen. Zu einer absichtlichen Täuschung ( Var. 1) sind sie vermutlich nicht fähig.



LG
Freddy

LiBy608

Re: Echter Schwindel oder Schwindelei ???

Beitrag von LiBy608 » Di 17. Aug 2010, 17:33

Freddy hat geschrieben:Hallo zusammen,

Zum Thema "können Hunde schwindeln" habe ich mir noch ein paar allgemeine Gedanken gemacht. Es kommt sicher sehr stark darauf an, wie man schwindeln, simulieren oder täuschen definiert.

Ich mach mal ein Beispiel aus dem Leben ;) :

Meine Frau möchte das ich mit ihr am Abend zu einer Party gehe.
Am Nachmittag fühle ich mich plötzlich sehr kränklich und leidend. Meine Frau bemerkt, das ich mich Unwohl fühle und schlägt vor, das ich dann "notfalls" zu Hause bleiben müsste....schade.
Oh Gott Freddy, mir schwindelst. Liest Deine Frau die Forumbeiträge :nein
Bitte ein Rezept gegen Schwindel für mich :dog_wacko

LG aus dem Regenland :trost1 Brigitte

TerrierLady

Re: Echter Schwindel oder Schwindelei ???

Beitrag von TerrierLady » Di 17. Aug 2010, 17:48

Ja ja Freddy . . . du alter Schwindler !!!

Was mir bei Ina auch in letzter Zeit aufgefallen ist, dass sie ab und zu mal den Kopf schüttelt, das ist aber ein anderes Schütteln wie sonst.

Hin und wieder sagt sie mir ja ihre Meinung und kläfft mich an und fordert mich zum spielen auf. Also der Hintern ist oben und die Pfoten
vorne sind etwas auseinander und sie kläfft mich von unten herauf an. 5,6 mal kläfft sie und dann schüttelt sie den Kopf leicht schräg gehalten.
Danach ist alles wieder gut und es kann sein dass sie sich erst 2 oder 3 tage später wieder so merkwürdig schüttelt.

Auch muß ich ihr seit ein paar Tagen manchmal morgens ihre Leberwurst (mit Karsivan drin) regelrecht "ans Bett tragen." Normalerweise holt sie
ihre Leberwurst in der Küche ab. Erst wenn wir dann Gassi gehen steht sie auf und geht mit. Da ich ja immer mit dem Auto (2km) wegfahre,
legt sie sich im Auto gleich wieder hin. Üblich ist es normal dann, dass sie spätestens wenn das Auto parkt, wieder senkrecht in der Kiste sitzt.
Seit ein paar Tagen bleibt sie liegen auch wenn ich die Türe ihrer Box öffne und sie anleine. Sie sieht mich nur an . . . so nach dem Motto " Ich bin
gleich soweit" . . . Ich rubble ihr dann den Pelz (sie liegt immer auf der linken Seite) und dann springt sie auf und will auch sofort raus. Es wird
dann ganz normal gelaufen - so wie immer eben (ein Tag in der letzten Woche wollte sie gar nicht laufen).

Ich hab ihr auch schon mit den Otoskop in die Ohren geschaut - die sind sauber und es hat sich nichts bewegt. Da ich aber morgen sowieso zum DogDoc
wegen Funny gehe, lass ich ihn auch in Ina's Ohren schauen - der Fachmann sieht warscheinlich besser was wenn was wäre.

Gruß Ulrike

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