Hundeerzfeind / Terror an der Leine

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Max

Hundeerzfeind / Terror an der Leine

Beitrag von Max » Di 14. Sep 2010, 15:20

Hallo!

Seit über 2 Jahren gehen mir mit Max an einem Haus mit 2 m hohem undurchblickbaren Holzzaun vorbei. Dahinter brüllt jedes Mal ein Hund (Tag und Nacht), wenn wir vorbei gehen. Die erste Zeit war es Max egal und später war Max ein paar Meter vor diesem Haus schon angespannt. Max war aber immer ansprechbar und wir konnten "geregelt" und "ohne Theater" an diesem Haus vorbei gehen.

Nun haben wir diesen "Brüll"Hund das erste Mal "draußen" beim Spaziergang getroffen (beide Hunde angeleint - zum Glück). Wenn Max gekonnt hätte, würde ich denken, hätte er ihn gekillt. Das kam vorher noch nie vor. Max brüllte schon auf Entfernung, würde meinen der Hund war noch über 100 m weit weg. Max war nicht ansprechbar, mit Leckerli etc. ablenken, absolut keine Chance. Ich stand da also mit einem Terror-Airedale, beide Hände im Halsband irgendwie diesen Hund festhalten, habe mich in Grund und Boden geschämt und gehofft, dass der Mann mit seinem Schäferhund schnell vorbei geht.

Max ist ein absolut verträglicher, gut sozialisierter Hund, der keinen Streit will und auch keinen Streit mag und schon gar nicht Theater anfängt. Aber jedes Mal wenn wir diesen bestimmten Hund treffen, rastet Max schon auf Entfernung aus und ist nicht mehr ansprechbar.

Was kann ich jetzt dagegen machen? Soll ich jeden Tag mit Max üben und an diesem Haus vorbei gehen? Mit Halti, mit Leckerchen, solange daran vorbei gehen, bis er kein Theater mehr macht? Meine Umgebung meint, damit würde ich es nur verschlimmern. Schließlich würde ich Max dann nur noch mehr aufstacheln, da dieser ja jedes Mal vom Schäferhund hinter dem Zaun provoziert würde. Oder muss ich jetzt hinnehmen, dass Max im Alter von fast 5 Jahren nun beschlossen hat, einen Feind zu haben?

Hat jemand Tipps?

Liebe Grüße
Susanne

Eddi

Re: Hundeerzfeind / Terror an der Leine

Beitrag von Eddi » Di 14. Sep 2010, 15:41

Wirf ihm den Schäferhund zum Fraß vor :dog_blink
neee..... :dog_laugh :dog_laugh
ich weiß nicht recht.
Solche Fälle sind auf Entfernung nicht wirklich zu beurteielen. Aber gefühlt würde ich einen einzigen Feind wohl tolerieren können; solange es nicht weiter übertragen wird auf alle Schäferhunde, dann auf alle schwarz-gelben Hunde, später auf alle größeren u dunklen, dann alle....du verstehst mich, gell :dog_unsure
Wer weiß, was die beiden sich schon durch den Zaun an den Kopf geworfen haben, welche Drohungen ausgebellt wurden. Möglicherweise ist da nichts mehr zu moderieren. Dann geilen sie sich mit jedem Treffen, direkt oder indirekt, weiter auf. Wenn ich das richtig interpretiere, ist die Chance, sich zu treffen im Leben von Max noch ca 2 mal gegeben, wenn der 5jahres-Turnus beibehalten wird. Darüber würd ich mir wenig Gedanken machen.

Man könnte vielleicht mittels Spezialkeks für immer mehr Ruhe beim Zaunpassieren sorgen. Neien! nicht mit Valium für den Schäferhund, obwohl.... :dog_nowink Was besonderes für Max für's Klappe halten oder cool bleiben oder ohne gucken, ohne zerren dran vorbei kommen. Kleine Erfolge wild belohnen, aber am Ende des Zauns anfangen!
Nicht am Anfang. Also zuerst mal 5 m (oder ab welcher Entfernung auch immer Max wieder ruhig wird) nach dem Zaun "sitz!still!" braver Hund. Morgen dann einen halben Meter früher und so fort.....
Allerdings wird der Erfolg m.o.w. zunichte gemacht, falls Schäfer außerhalb seines Rhythmus bald wieder draußen angetroffen würde.

Wenn alles schief geht, setzte ich 5 € auf Max für technischen k.o.!

LG
Eddi

Rover

Re: Hundeerzfeind / Terror an der Leine

Beitrag von Rover » Di 14. Sep 2010, 15:54

Hallo Susanne,

Rover ist ein total verträglicher, eher unsozialer Airedale - letzteres in dem Sinne, dass an er Hunden, die er nicht so mag, einfach vorbeigeht und sie ignoriert.

Wir haben aber einen ERZfeind, seit Rover etwa 2 Jahre alt ist: ein Leonberger, der passenderweise nicht weit von uns wohnt.
Wenn dieser gesichtet wird, mutiert mein Kuschelterrier zum Kampfhund! Tobt wie ein Berserker, brüllt, zerrt an der Leine (bzw. versucht, das Stubenfenster einzutreten :devil ) und ist in keiner Weise ansprechbar.
Einzige Methode: festhalten, am Halsband oder Geschirr, vorne hochheben, damit er nicht mit 4 Pfoten Gasgeben kann, und stehen bleiben - laufen könnte ich mit diesem tobenden Wahnsinnigen nicht.

Angefangen hat das Ganze, als Rover so 1 1/2 war und der Leonberger (Elvis) ein Jahr. Damals rastete Elvis immer aus, wenn er Rover sah, und sein Frauchen musste zusehen, wie sie den 75-kg-Bretzel halten konnte... :dogs_run
Damals hat Rover nur irritiert geschaut, und ist weiter. Und plötzlich - ohne für mich ersichtlichen Anlass - hat sich das Ganze herumgedreht: Rover rastet aus (zum Glück lassen sich 30 kg leichter halten!) und Elvis tut, als beträfe es ihn nicht.
Das ist mir auch jedesmal ziemlich peinlich, aber angefangen hat der andere :dog_ph34r !

Ich mache mir keine Illusionen, das wegzubekommen. Wir haben es lange versucht, mit Erfolg gleich Null. Zum Glück hat Elvis andere Gassizeiten als wir, so dass wir uns nur relativ selten begegnen.
Wenn Rover aber riecht, dass er vor ihm langgelaufen ist, geht er auch gleich in Kampfstimmung, wenn auch nicht ganz so schlimm, wie wenn der Feind persönlich auf der Bildfläche erscheint.

Nahezu alle anderen Hunde sind überhaupt kein Problem. Nur die Leonberger werden schon mal vorbeugend angemacht - aber keine Vergleich zum Original!

Viele Grüße, Kerstin

Max

Re: Hundeerzfeind / Terror an der Leine

Beitrag von Max » Mi 15. Sep 2010, 08:41

Vielen Dank für Eure Antworten!!!

@Eddi
Ich musste wieder herzhaft lachen!

Gaby

Re: Hundeerzfeind / Terror an der Leine

Beitrag von Gaby » Mi 15. Sep 2010, 10:19

Ist schon komisch, Gonzo hat auch so nen Erzfeind, einen Boxerrüden aus der Nachbarschaft. Zwischen den beiden ist nie irgendwas vorgefallen, aber sobald Gonzo ihn sieht wird er richtig giftig, zerrt an der Leine und bellt und knurrt. Inzwischen fängt er leider auch an, das auf andere Boxerrüden zu übertragen.
Das Merkwürdige an der Sache ist, dass Gonzos Vorgänger Daydreamer - wie Gonzo eigentlich auch mit allen Hunden verträglich - genau diesen Boxer auch schon nicht abkonnte.

liebe Grüße
Gaby

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Re: Hundeerzfeind / Terror an der Leine

Beitrag von lutz » Mi 15. Sep 2010, 10:36

Hallo Susanne,

ich denke dass man sich wohl damit abfinden muß dass die meisten Hunde den einen oder anderen Erzfeind unter Artgenossen haben. Den wirklichen Grund dafür finden wir meist gar nicht heraus denn nicht immer ist z.B. ein für unsere Augen sichtbarer grundloser Angriff des Gegners der Auslöser einer lebenslangen Feindschaft, sondern hier hat der eine Hund den anderen in der Hundezeichensprache den Stinkefinger gezeigt oder ihn auch nur schon durch seine bloße Anwesenheit beleidigt. Während normale Kommentkämpfe nach Klärung des "Dienstranges" unter Rüden meist noch mit gegenseitigem zukünftigen Tolerieren bei Begegnungen (ohne Leine) stattfinden, sieht die Situation bei Hündinnen die sich einmal gefetzt haben schon schlechter aus.

Aber wie gesagt es kommt eben einfach vor dass sich welche Hunde einfach "nicht riechen können", ohne dass wir wissen warum. Sicher spielen manchmal aber auch schlechte Erfahrungen eine Rolle die ein Hund einmal mit einer bestimmten Rasse gemacht hat. Bei Joker mußte ich lange Zeit bei fremden Schäferhunden (besonders langhaarige) und Dalmatinern aufpassen denen er erst einmal "gespannt einsatzbereit" gegenübertrat. Heute ist dieses auch bei diesen Rassen besser geworden nachdem Joker bemerkt hat dass es auch unter Schäferhunden und weißen, gefleckten Hunden ganz nette Hündinnen gibt-
Aber trotzdem hat auch unser Joker unter den vielen Hunden die er hier kennt so 2-3 Kandidaten wo ich alle Hände voll zu tun habe ihn mit seinen 40kg an der Leine zu halten wenn wir diesen "Konkurrenten" um die Platzherrschaft als "Oberrüde" begegnen.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Waldmaus

Re: Hundeerzfeind / Terror an der Leine

Beitrag von Waldmaus » Mi 15. Sep 2010, 11:14

Hallo, ja ich finde es auch schon komisch, Arco ist mein dritter Hund der keine Bobtails mag, angefangen hatte meine AT Hündin Lana, es hatte sie wohl geärgert dass mein Sohn an der Pforte stehen blieb und mit dem Frauchen vom Bobtail klönte, sie griff aus heiterem Himmer die andere an und von da an ging sie auf alle Bobtails los. Meine Mischlingshündin mochte auch nicht dass der Bobtail, der hier bei uns in der Strasse wohnt, bei uns vorbei geht, das Gleiche macht jetzt Arco, er kann sich gar nicht wieder einkriegen wenn er ihn vorbeigehen hört. Was stört sie an der Rasse? ansonsten waren alle sehr gutmütig spielen mit allen die wollen
Gruß Waltraud

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Re: Hundeerzfeind / Terror an der Leine

Beitrag von Smilla+Finn » Mi 15. Sep 2010, 11:30

Einen wirklichen Erzfeind hat Finn eigentlich nicht aber er mag keine Dalmatiner. Warum weiß ich auch nicht es ist nie etwas vorgefallen. Aber seit wir einen Dalmatiner Rüden bei uns im Verein haben den er nicht mag kann er auch mit anderen Dalmatinern nicht mehr. Es gibt ein paar Ausnahmen (2 Hündinnen) die er mag.
Wenn es nach ihm ginge würde er gern rotgetupfte Hunde draus machen.
Ich nehme ihn bei Dalmatinern einfach an die Leine und lass ihn prollen, solange er nicht zu extrem wird und im Platz neben mir liegen bleibt.
http://airedale-terrier.cms4people.de/index.html

Freddy

Re: Hundeerzfeind / Terror an der Leine

Beitrag von Freddy » Mi 15. Sep 2010, 13:20

Hallo zusammen,

aus eigener Erfahrung mit Felix kann ich gsd wenig berichten. Er hat keine Erzfeinde und auch sonst keine Probleme mit anderen Hunden. Außer sie greifen ihn direkt an, aber selbst dann ist es bisher nicht eskaliert... :brav .

Wenn wir an für ihn "grenzwertigen" Rüden vorbeigehen, richte ich meine Aufmerksamkeit auf Felix (und umgekehrt!) und auf den Weg den wir locker an dem Kontrahenden vorbeigehen werden. Den fremden Rüden habe ich dabei nur "peripher" im Auge, gerade soviel, das ich bemerke wenn irgendetwas nicht stimmt. Sobald wir den Rüden ohne großes Geknurre und Gezerre passiert haben, gibt es natürlich Lob, ein Spielchen oder ein Leckerchen....
Waldmaus hat geschrieben:Arco ist mein dritter Hund der keine Bobtails mag
Ich habe schon öfter mal darüber nachgedacht, ob es manchmal nicht auch ein bischen an uns und unserem Verhalten liegen kann, wenn unsere Hunde Probleme mit anderen Hunden bzw. Rassen haben. Schließlich beobachten uns unsere Vierbeiner sehr genau, sie merken wenn wir selber Angst oder Probleme mit bestimmten Hunden haben. Hierbei sind sie durchaus in der Lage, inkongruentes Verhalten unsererseits zu entlarven...es hilft also meist nicht viel wenn wir uns in solchen, für uns unangenehmen Situationen, verstellen.

LG
Freddy mit Felix

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Re: Hundeerzfeind / Terror an der Leine

Beitrag von lutz » Mi 15. Sep 2010, 13:43

Hallo Waltraud,

also Arco und seine Vorgänger kann ich schon ganz gut verstehen.
Von so einem Bobtail fühlt sich ein vernünftiger Hund, der auch so aussieht wie ein Hund, doch auf den Arm genommen wenn er nicht weiß wo vorn und hinten ist, und er immer die falsche Seite zum Beschnüffeln ansteuert.

Viele grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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