Anregung zur Vergiftungsverhütung

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
Teddy.

Anregung zur Vergiftungsverhütung

Beitrag von Teddy. » Do 18. Nov 2010, 17:52

Hallo,

durch das Erlebnis von Tobias heute morgen und die Reaktionen hierauf ist mir wieder der Gedanke gekommen, wie praktisch es war, daß unsere Kleinausgabe draussen nichts gefressen hat.

Ich bin mir nicht sicher, ob das Thema hierher oder in Gesundheit gehört...

Da wir ja jetzt einige (!) glückliche (!!!) Welpenbesitzer hier haben und es bei Welpen m.E. am einfachsten durchzusetzen und beizubringen ist, geht meine Einladung hauptsächlich an die "H"-Wurf-Glücklichen

Bringt es ihnen möglichst bald bei, die Kleinausgabe hatte nach 2 oder 3 Sitzungen verstanden, daß Futter nur mit Erlaubnis zu nehmen ist. Draussen war alles Undefinierbare und Unappetitliche mit "beurgh" und (anfangs) einem leichten Leinenrupferchen (wirklich nur leicht! - verhindert auch rein mechanisch die weitere Annäherung an das Objekt der Begierde...) belegt.

Es macht allen das Leben einfacher - und einigen eventuell auch länger!

lg
Dina

Viper&Virgil

Re: Anregung zur Vergiftungsverhütung

Beitrag von Viper&Virgil » Do 18. Nov 2010, 18:04

Hallo Dina

du hast das Virgil- und Ramón-Baby vergessen :dog_ohmy ....
Ja da hast du wohl Recht mit deinem Vorschlag :)

LG Samira

Mischka

Re: Anregung zur Vergiftungsverhütung

Beitrag von Mischka » Do 18. Nov 2010, 18:44

Hallo Dina,
Danke für den Tip. Wir sind schon dabei :dog_biggrin
Mischka nimmt auch nichts auf, bzw reagiert sofort auf ein scharfes Pfui.

Ich habe da panische Angst, betreffs Kot von Ratten, Mardern usw. Mischkas Vorgänger hat sich dadurch Leptospirose (trotz Impfung) eingefangen und ist mit 6 Jahren daran gestorben. Die Krankheit wird bei einem jungen Hund erst bemerkbar, wenn es schon irrrepeable Schäden an Leber und Nieren gibt.

Petra

Re: Anregung zur Vergiftungsverhütung

Beitrag von Petra » Fr 19. Nov 2010, 14:06

Hallo,

sehr interessantes Thema !
Leider habe ich es nämlich noch nie geschafft (trotz 1000 Bemühungen und Tricks ...), meine Hunde von der Aufnahme freßbarem oder eigentlich nicht freßbarem Zeugs abzuhalten. Alle "wussten" natürlich, dass sie es heimlich tun müssen :dog_dry , aber da wird hund eben erfinderisch ... :dog_sad
Nun liegt ja in der Stadt ÜBERALL was rum und da ich die Hunde viel frei laufen lasse, wird viel entdeckt.
An der Leine wird selbstverständlich ein angewidertes Gesicht gemacht (vom HUND) und ein Bogen um das Brötchen gelaufen.
Habe auch schon "Würstchenfallen" aufgestellt und den Übeltäter (bzw. Übelschlucker) aus dem Hinterhalt :dog_ph34r bestraft ... - ja, dann ging es für einige Wochen, aber meine Verbrecher waren immer mutig genug, es doch irgendwann noch mal zu versuchen ... und leider habe ich meine Augen nicht immer überall :dog_sad

Für jeden Rat bin ich dankbar, zumal auch in Berlin immer wieder Hunde vergiftet werden ...

LG, Petra und co.

P.S. Neulich rennt mir ein Polizist nach und ich nehme Lukas schnell an die Leine - aber der fragt nur, ob er den Airedale bitte mal streicheln darf ... :dog_ohmy - glaubt man so was ... -
Ja, er hatte selbst mal 2 AT-Hündinnen, beide vergiftet ...

Rover

Re: Anregung zur Vergiftungsverhütung

Beitrag von Rover » Fr 19. Nov 2010, 14:36

Hallo Dina,

das ist eine sehr gute Idee. Mir ging - geht - es mit Rover wie Petra: trotz aller Bemühungen - der kleine Gangster schafft es immerwieder, sich doch was einzuverleiben.

Mit Würgegeräuschen und leichten Leinenrucks war bei ihm definitiv nichts zu machen. Wenn er etwas für fressbar erklärtes wahrnahm, waren alle anderen Rezeptoren komplett auf Durchzug geschaltet.
Jetzt ist er ja fast 10 und ich bilde mir nicht ernsthaft ein, da noch wirklich was durchschlagendes zu erreichen - aber falls Du noch Tips hast, wie es gehen könnte, her damit. Versuchen kann man es ja, und auf alle Fälle im Hinterkopf behalten für den nächsten.

Viele Grüße, Kerstin

Teddy.

Re: Anregung zur Vergiftungsverhütung

Beitrag von Teddy. » Fr 19. Nov 2010, 15:24

Rover hat geschrieben:(...)Du noch Tips hast, wie es gehen könnte, her damit. Versuchen kann man es ja, und auf alle Fälle im Hinterkopf behalten für den nächsten.
(...)
Hallo,

Ich habe da 2 Tipps, einer für unerfahrene Welpen und einen für erwachsene Hunde.

Der Welsh war noch ziemlich neu, als wir anfingen. Hilfsmittel waren ein Eimer und Leckerchen. Ich saß mit gestreckten Beinen auf dem Boden vor mir der umgedrehte Eimer (als Tisch) und der Welsh. Position so optimiert, daß ich ihn mit dem Fuß (unbemerkt - sehr wichtig) anschubsen konnte, wenn er sich dem Leckerchen näherte.

Leckerchen gut sichtbar auf den Eimer gelegt, Welsh freundlich angelächelt und gewartet. Sofort reagiert, wenn er es nehmen wollte: unbemerkt geschubst, aber freundlich weiter gelächelt.

Wichtig ist, daß das Signal, das das Futternehmen unangenehm macht, nicht von mir ausgeht, sondern sozusagen "vom Himmel fällt".

Danach habe ich es noch weiter gesteigert und nicht nur freundlich gelächelt, sondern auch ganz freundlich: "Hmmm, ist das gut, willst Du es nicht doch haben?" gesagt. Mit dem Hintergedanken, daß jemand, der ihn vergiften will, ihm das auch versucht, schmackhaft zu machen.

Das mit dem nicht nehmen hatte er ganz schnell begriffen, daß er es mit Losungswort (und nur bei diesem) nehmen durfte, dauerte etwas länger. Seither wartete er auch bei seinen Mahlzeiten auf das Losungswort - bis er taub wurde...

War noch witzig, das Losungswort war "Philosophe". Bei zweisilbigen Worten reagierte garnicht, gemein wie ich bin habe ich es mit anderen, längeren Worten probiert: "Malermeister?". Aber selbst das Losungswort mußte man im richtigen Tonfall aussprechen, er war da recht pingelig.

Beeindruckend war auch, wie er die Schnauze wegdrehte, wenn man versuchte, ihm etwas leckeres ins Maul zu stecken ("und Du willst es wirklich nicht?!!?"). Im Unterschied zum Angebot von etwas nicht Leckerem (Pillen oä.) folgte sein Blick dem Leckerchen, auch wenn er den Kopf abwandte.

Der Tipp für erwachsene Hunde ist etwas - sagen wir - solider: Maulkorb!

Ich kann quasi die Gedanken hören, die Ihr jetzt habt ;-).

Ist eine Frage der Prioritäten. Lebender Hund mit Maulkorb oder toter ohne. Plume, die erste Harlekinpudeldame meiner Tante, ist an einer Darmperforation gestorben. Sie fraß kleine Stöckchen im Wald, die haben sich im Darm angesammelt, diesen verstopft und das war's - trotz Operation.

Das ganz ärgerliche daran war, daß die Anweisung gegeben war, daß alle ausser mir den Hund nur mit Maulkorb ausführen. (Bei mir fraß sie keine Stöckchen - warum wohl?!?). Auch so kann man seinen Hund umbringen.

Maulkorb ist keine Tierquälerei, mit der entsprechenden "Verkaufstaktik" findet Hund den sogar ganz toll. Es gehört gewiß eine Portion Selbstbewußtsein dazu, den eigenen Hund mit Maulkorb auszuführen. Aber wie bereits eingangs erwähnt, das ist eine Frage der Prioritäten. Und was kümmern mich Kommentare von Leuten, denen garnicht alle Informationen zur Beurteilung vorliegen?

lg
Dina

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Re: Anregung zur Vergiftungsverhütung

Beitrag von Eddis » Sa 20. Nov 2010, 22:03

Moin Dina, das hast du sehr gut erklärt, Danke. Philosophie :dog_biggrin

Komischerweise hatte ich noch nie einen Hund der wahllos alles von der Straße auflas. Die Welshis waren eher mäklich und bei Hund Eddi half schon im Welpenalter ein lautes Pfui. Doch der Labbi vom Nachbarn bräuchte den Maulkorb. Diese Hündin findet vieles freßbar, da wäre ich nach jedem Spaziergang in heller Aufregung.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

Christine

Re: Anregung zur Vergiftungsverhütung

Beitrag von Christine » So 21. Nov 2010, 10:23

Hallo Dina,
das mit dem Fussschubsen mußt Du mir bitte nochmal erklären. Wie machst Du das, dass der Hund nicht merkt, dass Du das warst? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Auch wenn ich den Hund weiterhin anlächle, sieht er doch das der Fuß zu mir gehört? Außerdem finde ich es auch nicht schlimm, wenn Hund weiß, dass ICH das Futter aufnehmen verbiete.
Grüße
Christine

Rover

Re: Anregung zur Vergiftungsverhütung

Beitrag von Rover » So 21. Nov 2010, 10:31

Hallo Dina,

auch von mir noch eine Frage - meine andere hat Christine schon gestellt.

Du machst das als Lerneinheit mit dem kleinen Hund, sicher täglich, und mehr oder weniger drinne. Es wird aber eine Weile dauern, bis es sich gefestigt hat - und dann aber doch auch nur in so einer Situation?
Was machst Du, wenn mal was runterfällt und Hund zum Supersprung ansetzt?
Und was machst Du unterwegs, um da ein Aufschnappen von Sachen gar nicht erst zu ermöglichen? Denn das ist ja selbstbelohnend wie nur was... Oder wenn andere Leute dem Hund was geben wollen? "Nein" sagen hilft ja oft bei Menschen nicht, und er soll ja auch lernen, dass er es zwar angeboten bekommt, aber nicht nimmt.

Viele Grüße, Kerstin

Teddy.

Re: Anregung zur Vergiftungsverhütung

Beitrag von Teddy. » So 21. Nov 2010, 10:36

Hallo Christine,

damals war ich noch jung und gelenkig ;-).

Wichtig dabei ist das Alter des Hundes.
Zum einen ist er dann noch so klein, daß das Bein dafür lang genug ist. Fuß befindet sich im Rücken des Hundes.
Zum anderen ist er geistig noch so "unterentwickelt", daß er den Zusammenhang mit dem sich ggf. leicht bewegenden Knie nicht wahrnimmt. Einen erwachsenen Hund könnte man mit einem so einfachen Trick sicher nicht täuschen.
(Deswegen mein leicht drängender (:-)) Hinweis an die glücklichen Welpenbesitzer hier...)

Ich halte es für SEHR wichtig, daß er meine "Täterschaft" nicht mitbekommt, weil er ja auch gerade, wenn ich nicht dabei bin, nichts nehmen soll. Siehe Plume, die die Stöckchen beim Spaziergang mit anderen aufnahm.

Alternativ zum eigenen Fuß könnte man sich auch die Hilfe einer zweiten Person holen, die in geeigneter Weise das unsichtbare Schubsen übernimmt.

lg
Dina

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