Hallo Kirsten,
ich musste erst mal googeln, was das überhaupt ist

bin zwar kein Züchter, aber ich finde, das klingt alles sehr nach Hokuspokus-Humbug. der erste Treffer, die Seite einer Kromfohrländer-Zucht, schreibt:
In monatlichen Abständen erhalten die Hunde eine Gabe, also 5 Kügelchen von Hochpotenzen homöopathischer Arzneimittel. Diese sollen dann in der Lage sein, das Erbgut zu verbessern, indem die Krankheitsanlagen nicht weitergegeben werden, die im Laufe des Lebens bei Eltern und Großeltern Krankheiten ausgelöst haben. Kenner sprechen vom „Gedächtnis der Natur“. Damit meinen Homöopathen vereinfacht dargestellt folgendes: hat einer der Vorfahren einmal eine schwerwiegende Erkrankung durchgemacht, wie z. B. eine Erkrankung der Lungen, und ist diese nicht vollständig verheilt, so wird er diese Tendenz seinen Nachfolgern weitervererben.
Diese vererbte Schwäche kann jedoch tückischerweise in anderer Form zutage treten, z. B. durch eine erhöhte Anfälligkeit für Allergien oder die Neigung zu Inkontinenz.
Auf jeden Fall treten bei den Nachkommen plötzlich unerklärliche Krankheitssymptome auf, die in der Familie vorher noch nie bekannt waren!
Diese Krankheitsneigung schlummert dann als Erbübel in allen weiteren Nachkommen. Solange, bis sie durch das geeignete homöopathische Heilmittel endgültig geheilt werden.
So erklären Naturheilkundler, wie Allergien entstanden und auch generell eine erhöhte Krankheitsbereitschaft zu finden sein soll.
(
http://www.kromfohrlaender-bremen.de/eugenische-kur/)
das dürfte so ziemlich auf alles und jeden zutreffen, weil garantiert in jeder Generation einer Familie (ob Mensch oder Hund) irgendwer irgendeine Krankheit oder Allergie hat. aber da eine genetische Ursache nachzuweisen, ist im Nachhinein doch unmöglich. und was soll mit Krankheiten sein, die in den Genen schlummern, aber nie ausbrechen? werden die dann nicht weitergegeben oder wie? ich kann mir kaum vorstellen, dass die Erbanlagen durch die Gabe irgendwelcher Mittel (oder überhaupt) beeinflusst oder gar ausgemerzt werden können. man kann vielleicht verhindern, dass eine vererbte Krankheit ausbricht, aber was in den Genen ist, bleibt auch da und wird weitervererbt.
was mir auch aufgefallen ist: Homöopathen lehnen es ab, homöopathische Mittel einfach so zu verabreichen, wenn kein Anlass besteht. ich habe keine Ahnung von Homöopathie, aber wenn ich das richtig verstanden habe, sollen homöopathische Mittel nur gebenen werden, wenn es einen Grund dafür gibt, also ein Krankheitsbild oder Symptome vorhanden sind. die Gabe homöopathischer Mittel einfach so ins Blaue hinein, zur "Vorbeugung", kommt für "richtige" Homöopathen nicht in Frage.
Merke: Homöopathie kann nicht prophylaktisch angewendet werden. Es müssen Krankheitssymptome vorhanden sein; nur das korrekte Arzneimittel (Simile) kann die Krankheitssymptome eliminieren. Die Gabe von Pulsatilla und Caulophyllum ohne entsprechende Symptome der Patientin entspricht einer unsachgemäßen Anwendung homöopathischer Arzneien
und
Bei der Eugenischen Kur setzt man Mutter und Kind hochwirksamen homöopathischen Arzneimitteln – ohne Beachtung der Simile-Regel (Ähnlichkeitsgesetz) aus. Es werden, ohne eine Anamneseerhebung – also im »Blindschuss« – homöopathische Arzneien in Hochpotenzen verabreicht. Da sich das Ungeborene weitgehend der Verlaufsbeobachtung einer homöopathischen Behandlung entzieht, ist es nicht sinnvoll, homöopathische Arzneien in Hochpotenzen »blind« auf den Fetus wirken zu lassen. Homöopathische Arzneimittel können im Sinne einer Arzneimittelprüfung negativ auf das entstehende Leben sowie auf die Schwangere einwirken. Nicht nur das Kind, auch die Mutter, die die Arznei einnimmt, ohne arzneitypische Krankheitssymptome zu haben, wird der Gefahr ausgesetzt, unerwünschte Arzneimittelsymptome zu entwickeln
von
http://www.homresearch.org/docs/Hom%F6o ... 6%D6AZ.pdf
das bezieht sich zwar in erster Linie auf eine Verabreichung dieser Kur während der Schwangerschaft, nicht vorher, aber das, was über die Wirkung auf die Mütter gesagt wird, trifft ja auch bei einer Gabe vor der ersten Belegung zu.
auch interessant war dieser Artikel:
http://www.arscurandi.de/eugen.pdf
also wenn es meine Hündin wäre, würde ich die Finger davon lassen

Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen!
Maxim Gorki