Hallo,
@Nadine

*rotwerd*
naja, vielleicht klappts bei mir mit der Intuition bei Hunds besser aber es ist ja nicht gleich was ungewöhnliches. Ich versteh manchmal gar nicht, wie man manche Dinge nicht erkennt, drum tu ich mich auch oft mit Erklären so schwer, muß nachdenken, was ich da tu und erwarte von anderen, daß sie spätestens nach Erklärung das umsetzen können.
Aber es ist nix, was man nicht lernen könnte. Wie mit Fremdsprachen, einer muß Vokabeln büffeln, der andere lernt vom zuhören. Bei Hunds hör ich nur hin (besser schau hin) bei Sprachen musste ich büffeln (oder auch nicht, also nicht gebüffelt, müssen hätts schon gemusst

).
Und irgendwann ist man einfach selbstsicher (arrogant?) genug, um daran zu glauben, daß man Erfolg hat, daß der Hund schon spuren wird. Und ab da ist's ein Selbstläufer. Selbst wenn man mal etwas unsicher ist, so wie bei Wüsti am ersten Abend, garät man nicht ins grübeln und blockiert sich. Da läßt man sich halt mal "extern" beraten und wenn man das gleiche denkt, ist man wieder bestätigt und kann locker bleiben.
Ist kein Geheimnis, aber viel Erfahrung, die man eben im Laufe so vieler Jahre Viechzeugs hat. Und oft, daß ich Dinge für selbstverständlich halte, zB daß der Hund sich mir gegenüber respektvoll zu verhalten hat (mach ich ja auch), so daß ich nicht lange den Umweg über's denken brauche; einfach machen. Für mich ist der Hund schlicht ein Teil des Alltags. Er muß sich in diesen einpassen und dabei auch wohl fühlen. Der Hund soll da sein, alles mitmachen. Ich mache nichts wegen dem Hund, nur um es zu machen, sondern ich gehe da Kompromisse ein, wo es für den Hund nötig ist und sonst soll er einfach dabei sein dürfen. Lerning by doing.
Solche Burschen wie Wüsti bekommen natürlich schon mal "Einzel-Nachhilfe" aber das meiste kommt einfach dadurch, daß er sich anpassen muß.
Dienstag 29. Juni
Wüsti ist jetzt nur noch nachts unten, Tags bleibt er mit den anderen zusammen.
So langsam versucht er aber zu testen, wie weit er gehen kann. Bei Zirbel läuft er ins Leere, die ist ja nicht für Konfrontation. Nur bei sexueller Belästigung kennt sie keinen Spaß.
Dafür aber umso mehr beim kameradschaftlichen Toben. Wüsti ist schon ganz schön flink geworden und nimmt jetzt Kurven in einem Tempo, das ihm letzte Woche noch die Pfoten weggerissen hätte.
Jago nervt das anmachen und so wird er schon mal laut, was einen wüsten Typen nicht schreckt. Noch bleibt er zurückhaltend, aber er wird auf Dauer sicher Jagos Position anfechten. Ich halte genau Wache, dass Jago Sieger bei diesen Psycho-Duellen bleibt. Körperlich könnte er dem Jungspund nichts entgegen setzen.
Wüsti komt jetzt meistens, wenn ich zum reingehen aus dem Garten rufe. Klar, das Karnickel wird langsam langweilig und drin findet was statt. Ich glaube, wir fangen dann mal an, das gezielt mit Keksen zu verfeinern. Fressen hat er übrigens auch gelernt, jedenfalls ist er fast so schnell wie Zirbel geworden (das heißt was!) und sehr gierig.
Scheinbar ist das in der Küche abwartend rum sitzen beim AT genetisch. Das hat er genauso gut drauf, wie die anderen. Nur wird’s jetzt für mich schwieriger, die Füße zu setzen. Da hat er also das deutsche „raussss“ auch schon gelernt.
An den Weidezaun geht er nicht mehr, aber er hat auch nicht verstanden, dass Weidezaun generell gefährlich ist. Momentan glaubt Wüsti nur die eine Seite könnte beißen. Damit hat er nicht ganz unrecht, denn es steht nur unter Strom, was die Pferde benötigen. So eine Starterbatterie ist schwer und ich hab keine Lust sie oft zu schleppen und geize drum mit dem Strom. Aber er muß grundsätzlich den Draht respektieren lernen. Es ist nämlich praktisch, die Hunde quasi mit eingezäunt zu haben, wenn man sie auf der Weide warten lässt, vor allem wenn sie nicht einfach zu den Ponys laufen, denn ich hab besonders um das alte Jagole Angst, aber Fuxi pirscht sich auch schon mal an Zirbel ran und dann wird’s eng.
Heute habe ich Wüsti beim Füttern etwas provoziert. Da schau, grummeln kann er noch. Das üben wir dann mal ab morgen. Oh der Arme, das wird ja morgen anstrengend. Erst die Haare schön machen lassen und dann Napf wegnehmen üben. Tja, das Leben ist nun mal nicht fair.
Wüsti braucht demnächst auch mehr Auslastung. Er hat jetzt nicht mehr so viel STreß, das merkt man und er sucht nun Beschäftigung. Mal sehen, was er gern macht. Zur Zeit gehts ja noch nicht mit dem reiten, zumindest wohl für's erste nicht mit Freilauf und dann machts keinem Spaß. Das ist nur was zum anlernen, danach muß er hören. Aber er giobt erstaunlicherweise gern was her. Vorhin ist ein Becher runter gefallen und er hat ihn mir in die Hand gegeben, als ich ihn aufgefordert hab, ihn fallen zu lassen. Goldig.
Im Garten hat er was gemopst und ist damit zwar davon gelaufen, aber er hats liegen lassen und nicht verteidigt. Geht doch!
Fortsetzung folgt....
LG
Eddi