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von Jackson » Mo 19. Sep 2011, 08:42
Hallo,
heute möchte ich von Porters 2. Prüfung im Obedience berichten. Wir starteten gestern zum 1. Mal in der Klasse 1.
Da Porter eigentlich alle Übungen fast beherrscht, hielt sich meine Aufregung im erträglichen Maß (Herz klopfte bis zum Hals, Übelkeit war vorhanden, das Adrenalin machte mich "wusch" im Kopf). Porter war aufgeregt ohne Ende. Prüfungssituationen kennt er und weiß auch genau, dass keine Bestätigung kommt.
Porter erledigte alle Aufgaben mit Eifer, Temperament und Freude. Da keine Bestätigung kam, begann er irgendwann damit zu fordern und bellte schonmal. Mit Beginn der Box kamen dann die Übungen dran, die trieblich etwas ansprechender sind und Porter fuhr sich dabei mental immer höher, so dass er mehrmals bellte und deutlich anzeigte, dass er arbeiten wollte und das aber richtig, mit viel Spaß und Fetzen und vor allem mit Bestätigung. Im VPG war er immer deutlich zu laut und zu fordernd. Im Obedience hat sich das zwar deutlich gebessert, aber für diese ruhige, trieblich gemäßigte Sportart, ist es immer noch zu viel.
Porter war zwar der Liebling des Publikums, weil man ihm seine Arbeitsfreude ansah, aber den Richtern (zwei Anwärter waren noch dabei) gefiel seine Art gar nicht. Ich wurde in der Bewertung ziemlich zusammengefaltet, kam mir sogar wie verurteilt vor. Ein Beispiel: "wie alt ist ihr Hund? Dann müsste er doch längst über die Eskapaden hinweg sein. Na, Sie werden noch viel Spaß mit ihm bekommen". Das wurde mir von der Richterin auf dem Weg zum Richtertisch erzählt. Ich war schockiert.
Denn ich möchte Porter genau so haben, wie er ist. Keine Idee anders soll er sein. Er ist durch und durch Terrier und das liebe ich an ihm. Er ist frech, spritzig, temperamentvoll und sehr liebenswürdig. Was mich ganz besonders ärgert ist das, dass ich in der Mensch-Hund-Beziehung einen Punkt Abzug bekam, weil ich ein Kommando relativ laut bei starken Windverhältnissen, klappernden Dächern und lauten Flatterbändern, aussprach. Das war für mich schon eine Frechheit. Aber Richterentscheidungen sind unanfechtbar.
Porter bestand seine Prüfung mit 234,5 Punkten. Für die Box bekam er 0 Punkte, weil er sich davor ablegte. Ansonsten machte er keine gravierenden Fehler, außer, dass er zu fordern (belästigend) war und 6x in der ganzen Vorführung gebellt hat. In der Fußarbeit war er durch die starken Windverhältnisse - es klapperte überall - etwas abgelenkt, das kann er besser.
Mein Resümee: Eigentlich möchte ich, dass mein Hund so bleibt wie er ist. Mit viel Spaß und Freude an der Arbeit, d. h. er darf auch gerne mal über die Strenge schlagen. Würde heißen, er darf weiterhin Publikumsliebling bleiben, aber nicht Liebling der Richter. Damit könnte ich leben. Ein hoch auf mein Portchen, meinem Helden!
Bilder folgen noch.
Viele Grüße
Annette