Letztens hatten wir am Abend einen Rettungshundeeinsatz. Es wurde ein 16 Jahre alter Autist gesucht, der nur leicht bekleidet (Unterhose, T-shirt und Gummistiefel) war, aber es war um 0 Grad kalt und es gab Schneeregen = ungemütliches Wetter. Mit Rati und Onno fuhr ich zum Suchgebiet. Onno kam nur mit, da man ja nie weiß wie lange der Einsatz dauert. Rati suchte erst ein großes Gemüsegewächshaus und Nebengebäude ab und danach eine Freifläche mit Gestrüpp. Diese Fläche war sehr feucht bis naß. 2x lief Wasser von oben in meine Einsatzstiefel - sehr unangenehm! Rati kam mit schwarzen Beinen und klitschnaß erfolglos aus dem Suchgebiet. Zum Glück hatte ich 2 Handtücher im Auto und trocknet Rati ab. Während ich das tat, kam der Funkspruch: Einsatzende, alle sollen zum Zugführer kommen.Dort wurde uns berichtet, daß der Junge nur noch mit reinem Gummistiefel beim Hamburger Hauptbahnhof von einer Polizeistreife entdeckt und auf die warme Polizeiwache gebracht wurde. Der Jugendliche ist wohl mit dem Bus gefahren, musste mindestens 2x umsteigen. Wieso hat keiner vorher reagiert? Bei den Bussen muß man vorne einsteigen...
Wir freuten uns natürlich, daß der Gesuchte nicht mehr bei der Kälte draußen in Not war.
Bei der Heimfahrt war ich glücklich über die Sitzheizung. Daheim kam Rati sls erstes in die Badewanne und wurde gewaschen - eine schwarze Brühe kam heraus. Danach reinigen ich die Badewanne und nahm dann ein heißes Vollbad. So wieder aufgewärmt ging ich ins Bett - erkältet habe ich mich nicht. Es dauerte auch lange, bis die Einsatzstiefel wieder trocken waren.
Immer wenn ich an diesen Einsatz zurück denke, bin ich entsetzt, daß die Leute an einem bei der Kälte so unpassend gekleideten Menschen vorbei laufen und nicht reagieren

Tschüß Kirsten, Rati und Onno