Nachteinsatz
Verfasst: Sa 30. Apr 2011, 21:16
Hallo!
Gestern kurz vor Mitternacht klingelte mein Handy: Einsatz, unsere Rettungshundestaffel sollte einer Nachbarstaffel, die nicht so viele einsatzfähige Hunde hat, bei der Suche helfen. Ich war gerade erst im Bett gewesen und hatte noch nicht geschlafen. Also raus aus dem warmen Bett, Einsatzkleidung anziehen und Meikos Wasserflasche füllen. Meiko schaute erst ungläubig aus seinem Körbchen hoch, doch dann sprang er erfreut auf und saß an der Tür, als ich meine Einsatzstiefel anzog. Bei der Einsatz-SMS hieß es, daß eine alte demente Frau gesucht wird. Die Autobahn war leer, auch der Elbtunnel. Ich war nicht die erste, aber auch nicht die letzte meiner Staffel am Einsatzort. Man sagte uns, wie die alte Dame heißt und im Foto sah sie nett aus. Ich sollte mit Meiko und zwei 2-beinigen Helfern den ganzen Keller des Seniorenheims absuchen, den das Heimpersonal aber schon abgesucht hatte - leider wissen wir aus vorigen Einsätzen, daß das Personal nicht gründlich schaut oder ja nur schaut - vor einigen Jahren fanden wir jemand in der Schmutzwäsche schlafend, war nicht zu sehen, aber für eine gute Hundenase war es kein Problem den Schläfer zu finden. Im Keller befand sich die große Küche , Vorratsräume und technische Räume (Heizung usw.). Es gab auch große Kühl- un Gefrierräume. Normalerweise darf dort ja kein Hund hin, aber jetzt war das ja was anderes. Meiko interessierte sich gar nicht so sehr für die Lebensmittel. Dann schnüffelte er intensiver an einem Türspalt und ich öffnete ihm die Tür: dort saß ein alter Mann auf einem Gurkeneimer im gestreiften Schlafanzug und aß Mettwurst. Er gab Meiko auch gleich ein Stück Wurst ab und meinte, wir sollten nicht schimpfen! Er hat nachts doch immer Hunger... Wie lange der Mann schon dort war und wie unbemerkt in den Keller kam, weiß keiner. Heimperonal begleitete ihn in die 2.Etage in sein Zimmer - inzwischen war er auch satt und wäre wohl ohne uns alleine in sein Zimmer zurück gekehrt. Er bediente sich öffters nachts im Vorratsraum, das hatte aber noch keiner bemerkt.
Aber die gesuchte Frau hatten wir noch immer nicht gefunden, wir fanden niemand sonst mehr im Keller. Andere Staffelkollegen suchten das Heimgelände ab. Dann verlagerten wir die Suche und uns wurde eine große Wiese und ein Bachlauf als Suchgebiet zugeteilt. Ab und zu sah ich in der Ferne Taschenlampenschein die andern Suchteams. Um 4 Uhr wurde die Suche leider erfolglos abgebrochen, die Frau wurde bis jetzt nicht gefunden. In der Nacht war es recht frisch. Aber sie wurde schon seit 19 Uhr vermißt und soll sich schick angezogen haben - vielleicht fuhr sie mit Bus und Bahn irgendwo hin?
Als ich dann wieder daheim war, überlegte ich kurz, ob ich noch ins Bett gehe oder aufbleibe, denn heute am Samstag mußte ich wieder zur Arbeit. Naja, gut 2 Stunden habe ich dann doch noch geschlafen und bei der Arbeit Kaffee getrunken. Aber der Schlafmangel steckt mir noch in den Gliedern. Dafür gab es dann einen schönen Mittagsschaf.
So, nun gehe ich schlafen und werde den Rest fehlenden Schlaf nachholen. Tschüß Kirsten
Gestern kurz vor Mitternacht klingelte mein Handy: Einsatz, unsere Rettungshundestaffel sollte einer Nachbarstaffel, die nicht so viele einsatzfähige Hunde hat, bei der Suche helfen. Ich war gerade erst im Bett gewesen und hatte noch nicht geschlafen. Also raus aus dem warmen Bett, Einsatzkleidung anziehen und Meikos Wasserflasche füllen. Meiko schaute erst ungläubig aus seinem Körbchen hoch, doch dann sprang er erfreut auf und saß an der Tür, als ich meine Einsatzstiefel anzog. Bei der Einsatz-SMS hieß es, daß eine alte demente Frau gesucht wird. Die Autobahn war leer, auch der Elbtunnel. Ich war nicht die erste, aber auch nicht die letzte meiner Staffel am Einsatzort. Man sagte uns, wie die alte Dame heißt und im Foto sah sie nett aus. Ich sollte mit Meiko und zwei 2-beinigen Helfern den ganzen Keller des Seniorenheims absuchen, den das Heimpersonal aber schon abgesucht hatte - leider wissen wir aus vorigen Einsätzen, daß das Personal nicht gründlich schaut oder ja nur schaut - vor einigen Jahren fanden wir jemand in der Schmutzwäsche schlafend, war nicht zu sehen, aber für eine gute Hundenase war es kein Problem den Schläfer zu finden. Im Keller befand sich die große Küche , Vorratsräume und technische Räume (Heizung usw.). Es gab auch große Kühl- un Gefrierräume. Normalerweise darf dort ja kein Hund hin, aber jetzt war das ja was anderes. Meiko interessierte sich gar nicht so sehr für die Lebensmittel. Dann schnüffelte er intensiver an einem Türspalt und ich öffnete ihm die Tür: dort saß ein alter Mann auf einem Gurkeneimer im gestreiften Schlafanzug und aß Mettwurst. Er gab Meiko auch gleich ein Stück Wurst ab und meinte, wir sollten nicht schimpfen! Er hat nachts doch immer Hunger... Wie lange der Mann schon dort war und wie unbemerkt in den Keller kam, weiß keiner. Heimperonal begleitete ihn in die 2.Etage in sein Zimmer - inzwischen war er auch satt und wäre wohl ohne uns alleine in sein Zimmer zurück gekehrt. Er bediente sich öffters nachts im Vorratsraum, das hatte aber noch keiner bemerkt.
Aber die gesuchte Frau hatten wir noch immer nicht gefunden, wir fanden niemand sonst mehr im Keller. Andere Staffelkollegen suchten das Heimgelände ab. Dann verlagerten wir die Suche und uns wurde eine große Wiese und ein Bachlauf als Suchgebiet zugeteilt. Ab und zu sah ich in der Ferne Taschenlampenschein die andern Suchteams. Um 4 Uhr wurde die Suche leider erfolglos abgebrochen, die Frau wurde bis jetzt nicht gefunden. In der Nacht war es recht frisch. Aber sie wurde schon seit 19 Uhr vermißt und soll sich schick angezogen haben - vielleicht fuhr sie mit Bus und Bahn irgendwo hin?
Als ich dann wieder daheim war, überlegte ich kurz, ob ich noch ins Bett gehe oder aufbleibe, denn heute am Samstag mußte ich wieder zur Arbeit. Naja, gut 2 Stunden habe ich dann doch noch geschlafen und bei der Arbeit Kaffee getrunken. Aber der Schlafmangel steckt mir noch in den Gliedern. Dafür gab es dann einen schönen Mittagsschaf.
So, nun gehe ich schlafen und werde den Rest fehlenden Schlaf nachholen. Tschüß Kirsten