Hallo Regina,
jetzt ist es etwas klarer geworden und ich versuche mal eine Antwort.
Wie ich schon sagte, kreisen manche Hunde um die verlorene Fährte wiederzufinden. Das Kreisen an sich, ist in bestimmten Situationen normal und ich sehe es nicht als Problem an. Normalerweise bekommen wir durch dieses Verhalten wichtige Informationen. Zum einen wissen wir, dass die Hunde noch arbeiten. Zweitens werden alle falschen Richtungen ausgeschlossen (
Negative Indikation) bis sich der Hund (normalerweise) für eine Richtung außerhalb des Kreises entscheidet (
Positive Indikation).
So weit so gut. Was tue ich aber wenn der Hund keinen Ausgang findet und einfach stehenbleibt?
Ich sehe in erster Linie zwei mögliche Ursachen für ein solches Verhalten: Der Hund hat die richtige Trail ( evt. schon länger) verloren oder die Trail ist hier wirklich, aus welchem Grund auch immer, zu Ende.
Man sollte den Hund in einer solchen Situation natürlich nicht demotivieren oder gar tadeln, aber auch nicht in eine Richtung "drücken", sondern ihm Hilfen anbieten:
- Ich würde meinen Hund aus der Suche nehmen(Geschirr ab) und zu einem Ort zurückführen (mal in der "Mind Map" nachschauen

) wo er noch sicher gearbeitet hat und ihn dort, ohne den GA zu präsentieren, erneut ansetzen.
- Wenn das Kreisen z.B. an einer Kreuzung (ich meine eine "Geruchskreuzung" - das muss nicht die Straßenkreuzung sein)erfolgt könnte man auch die "Four-Corners-Technik" anwenden. Ganz kurz gesagt wird dazu der Hund auch aus der Suche genommen und man geht großflächig die Kreuzung ab und setzt danach im "Eingangsbereich" der Kreuzung neu (mit Kommando "weiter"-ohne den GA erneut zu präsentieren) an.
Der Hund kann beim "Four Corners" aufgrund der größeren Geruchsunterschiede eher die richtige Richtung aus dem Kreis erkennen, ähnlich wie beim Perimeter zu Beginn der Fährte.
Zudem würde ich zukünftig meine Fährten so planen bzw. planen lassen, das ich immer den Hund ungehindert arbeiten lassen kann. Du hast ja schon erkannt das sich unbegründete Korrekturen (um z.B. nicht über einen Acker laufen zu müssen) des Hundeführers kontraproduktiv auswirken können. Ebenso würde ich in Zukunft bei Senken, Kreuzungen oder ähnlichem das Tempo reduzieren, um ein Überlaufen des richtigen Abgangs zu vermeiden.
Es könnte natürlich auch noch andere Ursachen für ein solches Verhalten geben. Z.B. mangelnde Fokussierung auf den Trail.
Für viele Fehlleistungen beim Trailen, so auch für diese, gibt es ein recht einfaches Rezept:
Steigerung der Suchmotivation! Immer wieder kleine leichte Trails mit zeitnaher toller Belohnung einfügen. Felix hat soviel "Drang" zu suchen, er lässt sich normalerweise gar nicht von mir einer Wildspur oder was auch immer von der richtigen Fährte abbringen...
Wie bei Felix ein "Anfangskreis" aussieht, kannst Du hier in dem
Video sehen. Kurz nach dem Start dreht Felix eine schnelle Runde um alle Richtungen bis auf die richtige auszuschließen. Diese Verhalten zeigt er aber nur selten und nur dann, wenn er etwas unsicher ist und sich viele Leute im Anfangsbereich der Fährte befinden.
Am besten ist es immer, mit erfahrenen Leuten zusammen zu trainieren, falls ich etwas nicht richtig verstanden habe oder noch Detailfragen dazu sind bitte, nach einem "Orientierungskreis"

weiter "nachhaken"...
LG und immer "gut sniff"
Freddy mit Felix