Erster Mantrailing Real-Einsatz
Verfasst: Mi 24. Mär 2010, 14:05
Hallo zusammen,
manchmal kommt es schneller als man denkt...
Ein Motorroller wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag, aus einem aufgebrochenen Schuppen gestohlen. Ein weiterer Motorroller wurde bei dem Versuch, ihn ebenfalls zu stehlen, erheblich beschädigt, verblieb aber aus "Gewichtsgründen" auf dem Grundstück. Schaden ca. 2500-. Euro.
Die Polizei hatte den entwendeten, ebenfalls schwer beschädigten Roller auf dem Gelände eines alten Sägewerkes ca. 600 m vom Tatort entfernt gefunden.
Eine Teamkollegin hatte von den Teilen der Motorroller, die vermutlich von den Tätern angefasst worden waren, Geruchsartikel hergestellt. Hierzu hatte sie mit frischen Papiertaschentüchern über die entsprechenden Rollerteile gerieben. Wir mussten allerdings davon ausgehen, das diese Teile auch mit den (älteren) Gerüchen anderer Personen kontaminiert waren.
Drei Mantrailer-Hunde der Staffel waren vor Ort verfügbar. Die Fährte war zu dieser Zeit vermutlich ca. 42 Std. alt.
Nach der Einsatzbesprechung vor Ort, haben wir zunächst Okiye, eine Braque d´Auvergne Hündin, am Tatort angesetzt.
Nach ihren Perimeter fand sie schnell den Fluchweg der Täter. Zunächst quer über eine Wiese, anschließend an einer viel befahrenen Landstraße entlang. Nach ca. 500m bog sie zu dem verfallenen Sägewerk ab. Hier hatten die Täter ihre Beute zwischengelagert bzw. versteckt. Wir haben dort noch das Vorderrad des Motorrollers gefunden. Okiye wurde ausgiebig belohnt und dann aus der Suche entlassen.
Jetzt wussten wir, das der Geruchsartikel zuverlässig war, und das an diesem Ort die Diebe definitiv gewesen sind. Nun ging es darum, den weiteren Verlauf des Fluchtweges der Täter zu ermitteln. Ich bin mit Felix zunächst an dem alten Sägewerk einen großen Perimeter gegangen.
Danach der übliche Ansatz, diesmal mit den "Abwischtüchern" vom Roller als Geruchsartikel. Schon beim "Anschnallen" schaute Felix in die richtige Richtung.....ein gutes Zeichen
.
Nach einem kurzen "Ausflug" in Richtung eines nahe stehenden Hauses, wo ein Zigarettenautomat(!!!) steht, ging es zügig und sicher hinter einem Bahnhof her, durch ein kleines Wäldchen, dann auf eine Bundesstraße in Richtung der nächsten Ortschaft. Nachdem wir ca. 800 m an der viel befahrenen Straße entlang getrailt sind, zog Felix ganz sicher und ohne "Diskussion" nach links in eine Nebenstraße. Beim nächsten Abzweig entschied er sich für rechts und trailte weiter in das sogenannte "Jugenddorf". Dort stehen mehrere Gebäude, in denen u.a. schwer erziehbare Kinder und Jugendliche untergebracht sind. Hier angekommen, hatte Felix ganz unverkennbar den (frischen?) Geruch der gesuchten Personen "in der Nase", und wollte die Gebäude absuchen.
Die weiteren Maßnahmen sind aber Sache der Polizei, deshalb habe ich Felix ganz toll bestätigt und anschließend aus der Suche entlassen.
Später ist der dritte Hund, Balou, noch zum Einsatz gekommen und hat die Suche bestätigt. Er wurde hinter dem Bahnhof angesetzt und verfolgte die Fährte ebenfalls bis ins Jugenddorf.
"Schöner" wäre natürlich ein erfolgreicher Sucheinsatz nach einer vermissten Person gewesen...aber man kann es sich nicht aussuchen. Jedenfalls war es super spannend und vielleicht trägt unser Einsatz auch dazu bei, einen Jugendlichen von der "schiefen Bahn" abzubringen...
LG
Freddy mit Inspektor Felix
manchmal kommt es schneller als man denkt...
Ein Motorroller wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag, aus einem aufgebrochenen Schuppen gestohlen. Ein weiterer Motorroller wurde bei dem Versuch, ihn ebenfalls zu stehlen, erheblich beschädigt, verblieb aber aus "Gewichtsgründen" auf dem Grundstück. Schaden ca. 2500-. Euro.
Die Polizei hatte den entwendeten, ebenfalls schwer beschädigten Roller auf dem Gelände eines alten Sägewerkes ca. 600 m vom Tatort entfernt gefunden.
Eine Teamkollegin hatte von den Teilen der Motorroller, die vermutlich von den Tätern angefasst worden waren, Geruchsartikel hergestellt. Hierzu hatte sie mit frischen Papiertaschentüchern über die entsprechenden Rollerteile gerieben. Wir mussten allerdings davon ausgehen, das diese Teile auch mit den (älteren) Gerüchen anderer Personen kontaminiert waren.
Drei Mantrailer-Hunde der Staffel waren vor Ort verfügbar. Die Fährte war zu dieser Zeit vermutlich ca. 42 Std. alt.
Nach der Einsatzbesprechung vor Ort, haben wir zunächst Okiye, eine Braque d´Auvergne Hündin, am Tatort angesetzt.
Nach ihren Perimeter fand sie schnell den Fluchweg der Täter. Zunächst quer über eine Wiese, anschließend an einer viel befahrenen Landstraße entlang. Nach ca. 500m bog sie zu dem verfallenen Sägewerk ab. Hier hatten die Täter ihre Beute zwischengelagert bzw. versteckt. Wir haben dort noch das Vorderrad des Motorrollers gefunden. Okiye wurde ausgiebig belohnt und dann aus der Suche entlassen.
Jetzt wussten wir, das der Geruchsartikel zuverlässig war, und das an diesem Ort die Diebe definitiv gewesen sind. Nun ging es darum, den weiteren Verlauf des Fluchtweges der Täter zu ermitteln. Ich bin mit Felix zunächst an dem alten Sägewerk einen großen Perimeter gegangen.
Danach der übliche Ansatz, diesmal mit den "Abwischtüchern" vom Roller als Geruchsartikel. Schon beim "Anschnallen" schaute Felix in die richtige Richtung.....ein gutes Zeichen

Nach einem kurzen "Ausflug" in Richtung eines nahe stehenden Hauses, wo ein Zigarettenautomat(!!!) steht, ging es zügig und sicher hinter einem Bahnhof her, durch ein kleines Wäldchen, dann auf eine Bundesstraße in Richtung der nächsten Ortschaft. Nachdem wir ca. 800 m an der viel befahrenen Straße entlang getrailt sind, zog Felix ganz sicher und ohne "Diskussion" nach links in eine Nebenstraße. Beim nächsten Abzweig entschied er sich für rechts und trailte weiter in das sogenannte "Jugenddorf". Dort stehen mehrere Gebäude, in denen u.a. schwer erziehbare Kinder und Jugendliche untergebracht sind. Hier angekommen, hatte Felix ganz unverkennbar den (frischen?) Geruch der gesuchten Personen "in der Nase", und wollte die Gebäude absuchen.
Die weiteren Maßnahmen sind aber Sache der Polizei, deshalb habe ich Felix ganz toll bestätigt und anschließend aus der Suche entlassen.
Später ist der dritte Hund, Balou, noch zum Einsatz gekommen und hat die Suche bestätigt. Er wurde hinter dem Bahnhof angesetzt und verfolgte die Fährte ebenfalls bis ins Jugenddorf.
"Schöner" wäre natürlich ein erfolgreicher Sucheinsatz nach einer vermissten Person gewesen...aber man kann es sich nicht aussuchen. Jedenfalls war es super spannend und vielleicht trägt unser Einsatz auch dazu bei, einen Jugendlichen von der "schiefen Bahn" abzubringen...
LG
Freddy mit Inspektor Felix
