heute will ich über eine denkwürdige Prüfung berichten. Bei Airedales ist scheinbar nichts wie bei anderen Hunden...das fängt bei Felix schon damit an, dass er bei jedem Trail mindestens einmal in irgendeinem Wasserloch liegt.....
Letztes WE stand ein MT-Seminar mit abschließender Vorprüfung an. Die Vorprüfung der PGMD besteht aus:
- einem Trail von mindestens 1.000 Metern Länge mit mindestens 5 Kreuzungen, der mindestens 12 Stunden vor der Suche gelegt wurde.
-einem Negativtrail
Wobei der Hundeführer und auch sein Helfer natürlich weder den Trailverlauf kennen, noch um welche Art des Trails (Negativ oder Positivtrail) es sich handelt.
Die Wetterbedingungen bei diesem Seminar waren alles andere als ideal für Nasenarbeit. Extrem heiß (bis 33 Grad im Schatten) und schwül. In der Mittagszeit war an trailen nicht zu denken. Nicht nur die Hunde litten unter der Witterung sondern auch die Menschen...
Im Verlauf des Seminares am Samstag bekamen wir einen GA (Geruchsartikel) und sollten die versteckte Person (VP) finden. Der Start den Felix hingelegt hat, war schon alles andere als eindeutig. Drei Wege wurden recht halbherzig abgesucht. Hierbei hat er aber ein meter-tiefes Wasseloch aufgetan und hat zur Freude aller Anwesenden ein kühles Bad genommen....
Nach dem erfrischenden Bad ging er dann „gemessenen Schrittes“ zum Ausgangspunkt zurück. Um dort noch die anderen Abgänge auf Duftmarkierungen anderer Hunde zu untersuchen...grrrr...
An dieser Stelle erfolgte die „peinliche“ Befragung was ich von der Arbeitsmoral meines Hundes halte....Natürlich hatte ich schöne Ausreden parat...viel zu heiß...mit dem Geruchsgegenstand stimmt was nicht...Felix hat keinen Bock...ich weiß auch nicht...Das war ihr scheinbar zu mager.
Was tun? Ich schlug einen erneuten Ansatz vor. OK, dann mach mal.
Nach einem erneuten Perimeter der zweite Versuch. Diesmal hat sich Felix dann gar nicht mehr bewegt...Dann wird ein klare Antwort zu diesem Desaster erwartet. Ich habe sowas "Grottenschlechtes" lange nicht mehr bei Felix gesehen und behaupte kopfkratzend: Hier gibt es keine Spur zu dem Geruchsartikel. Das ist ein Negativ Ansatz. Damit war der erste Teil der Prüfung bestanden...
Was für ein "linkes Volk" diese Mantrailer...man kann es nicht anders sagen

Am nächsten Tag sollte dann der eigentliche Prüfungstrail, den ich hier nur ganz kurz anreißen kann, gearbeitet werden. Durch Losentscheid war ich mit Felix als zweites Team am Start. Es war wieder heiß und drückend, aber diesmal war der Start zumindest „brauchbar“, wenn auch nicht berauschend. Nachdem wir ca. 30 Minuten mit vielen Negativanzeigen leidlich gearbeitet hatten, zog Felix ganz deutlich in eine große Wiese. Laufschritt. Hier war mir dann klar das wir wohl auf der Fährte sein müssen...Von der Wiese ging es jedenfalls weiter in den Stadtbereich. Mehrere Straßen und ein Schulzentrum. Sehr schwierig. Ich will es kurz machen: Zum Schluß gingen wir wieder die Wiese in anderer Richtung und wir waren schon reichlich geschafft. Die Prüferin hielt uns an und fragte nach meiner Meinung zu dem Trail. Ich sagte ihr, das ich zumindest in der Wiese zu 100% auf der richtigen Fährte bin, aber weitergehend Probleme bestehen. Sie sagte mir dann, das die VP nie über diese Wiese gegangen ist. Wir sind in einer falschen Richtung unterwegs und haben keine Chance mehr, die Prüfung in der zugestandenen Zeit erfolreich zu beenden. Ich erklärte nochmals, das könne nicht sein und zumindest in der Wiese hätte Felix deutlich gearbeitet. Es half nichts, damit war die Prüfung für uns als nicht bestanden beendet.
Auf der Fahrt zu unserem Stützpunkt ging mir so einiges durch den Kopf...ich kann nach 2 Jahren MT meinen Hund nicht lesen und für die Prüferin sieht unsere Arbeit wie Spazierengehen aus....vielleicht sind Airedales doch nicht so gut geeignet....
Wenn auch nicht die Welt für mich zusammengefallen ist so könnt ihr Euch sicher vorstellen wie meine Stimmung war.
Nach ca. 30 Minuten traf das „Prüfungsteam“ dann bei unserem Stützpunkt zur Endbesprechung ein. Das Team 1 hat die Vorprüfung bestanden.
Bei Team 2 (Freddy und Felix) ist etwas geschehen, das so nicht hätte passieren dürfen. Ich denke noch ...ja prima...dankeschön...jetzt noch „draufrumreiten“. Bei ihrem nächsten Satz war ich der Meinung, ich hätte mich verhört oder träume mal wieder Blödsinn. Auch Team 2 hat bestanden und Freddy darf mir jetzt den Kopf abreißen....
Meinen Gesichtsausdruck könnt ihr Euch sicher vorstellen...ich dachte, ich bin hier im falschen Film...
Auf der Rückfahrt zum Stützpunkt hatte das Prüfung-Team wohl nochmal über meine „tolle“ Leistung gesprochen. Dabei hatte sich dann herausgestellt das die VP bis vor 3 Tagen wochenlang mehrfach täglich den Pfad über die Wiese in wechselnden Richtungen gegangen war, er war Teil des Schulweges. Außerdem wohnen Kumpel dort und man ging seinem Freizeitvergnügen nach. Alle gemachten Wege des Opfers konnten gar nicht mehr nachvollzogen werden.....
LG
Freddy, der Glück gehabt hat, das die Fehler, die bei der Traillegung gemacht wurden, noch herrausgekommen sind,
mit Felix, der wohl doch etwas trailen kann.....