Hundeangriff abgewehrt-Frauchen schlägt Hund in die Flucht

Anekdoten und sonstige Erlebnisse mit unseren Lakritznasen
Rover

Re: Hundeangriff abgewehrt-Frauchen schlägt Hund in die Flucht

Beitrag von Rover » Do 6. Jan 2011, 15:52

Hallo Annette,

Hut ab - das hast Du toll gemacht. In Porters Meinung bist Du jetzt bestimmt noch ein Stück weiter nach oben gerückt! :dog_biggrin

Ich kenne auch diesen seltsamen Gedächtnisschwund bei Hundehaltern - die ihre Kerlchen anleinen, wenn man entgegen kommt, Kerlchen gebärdet sich wie irre, man zerrt ihn irgendwie vorbei - und nach ein paar Metern, gleich hinter uns, wird Kerlchen wieder abgeleint, als sei der Weg eine Einbahnstraße und Umkehr unmöglich. Ich möchte mal wissen, was im Kopf dieser Leute vorgeht. Vermutlich gar nichts.

Viele Grüße, Kerstin

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doris
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Re: Hundeangriff abgewehrt-Frauchen schlägt Hund in die Flucht

Beitrag von doris » Do 6. Jan 2011, 17:26

Hallo zusammen,

hier haben wohl doch einige Problemchen mit den Nordischen. Leider ist es oft so, daß sie relativ unerzogen sind. In allen Hundebüchern steht, man könne sie eh nicht erziehen. Was meiner Ansicht nach völliger Quatsch ist. Man kann sie erziehen, sie können sich benehmen. Aber es ist wirklich blöd, daß überall steht es funktioniere nicht. Somit denkt jeder, er braucht es erst gar nicht zu versuchen. Es stimmt, sie sind sehr eigenständig und man braucht viel Beziehung und Geduld mit ihnen, aber meine haben beide die BH mit Bravour gemeistert. Und das Wort "Hier" und "Nein" beherrschen sie auch. Nun hab ich Malamuten, sie haben grundsätzlich ein anderes Wesen, aber jeder Husky-Besitzer sagt Malamuten sind noch schlimmer und jeder Malamut-Besitzer sagt Husky sind schlimmer. Ich weiß nicht wie rum, kenne keine Husky näher.

Meine Erfahrung ist eher umgekehrt, viele andere Rassen haben probleme mit meinen und keifen wie die verrückten.
Zum Beispiel haben wir hier auch so einen Jagdterrier, der hat immer über Monate fast jeden Morgen meine Kaya angekeift,
wie ein Berseker, eines Tages kam er zu nahe und Kaya hat in gepackt, sie wollte ihn eigentlich nur auf den Boden drücken, aber der hat um sich gebissen wie ein Irrer, Frauchen-Terrier stand erst daneben wie eine Salzsäule, und dann hat sie versucht ihren Hund unter meinem rauszuziehen, womit Kaya ihn dann erst recht festgehalten hat. Frauchen-Kaya hat sich dann ihren Hund geschnappt, und ihn weggezogen, was die kleine Gifttöle dazu benutzt hat hinterherzusetzen, mit den Zähnen, die dann in meiner Hand waren.
Ich mußte dann zum Arzt, es hat Wochen gedauert bis ich meinen Finger wieder benutzen konnte.
Der kleine Jagdterrier hatte dann exakt zwei Löcher wo Kaya ihn festgehalten hat, die Besitzerin wollte dann auch daß ich die Tierarztrechnung von ihrem übernehme.....
Nordische Hunde haben im übrigen eine angeborene Beißhemmung gegenüber Menschen.
Ich weiß schon, daß diese Jagdterrier wirklich außergewöhnlichen Mut haben, aber so gebissen worden, bin ich noch nie!!

Hätte ich doch schon vorher deinen Bericht gelesen, Annette, wäre ich vielleicht auch auf die Idee mit dem Stiefel gekommen, das ist mir aber gar nicht eingefallen, so schnell ging das.
LG Doris
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Eddi

Re: Hundeangriff abgewehrt-Frauchen schlägt Hund in die Flucht

Beitrag von Eddi » Do 6. Jan 2011, 17:49

Hallo,

das Problem mit den Nordischen haben wohl relativ viele andere Hunderassenhalter.

Ich glaube aber auch, daß es immer ein wenig etwas mit der Intention zu tun hat, die ein Käufer hat. Wer einen außergewöhnlichen Hund sucht, wird ja bei allerlei Rassen fündig. Komischerweise suchen sich häufig solche Leute eine Rasse aus, die die derartige Vorurteile dann nähren. Nordische lassen sich nicht erziehen, sind aber Rudelhunde, also laß ich sie mal laufen; Leute ohne Ahnung und Verantwortungsbereitschaft.
Genau wie mit diesen Unterarmrassen, alles kleine Kläffer, Mistbienen. Wer, der einen anständig erzogenen Hund sucht oder sich heranziehen möchte, sucht sich denn bei diesen Rassen einen? Eben,stylische Tussis, die was zum Sofakissen passendes brauchen und im Fernsehen hat diese oder jene Magersuchttussi auch so was in der Handtsche. Wie sollen diese Tierchen denn unter Beweis stellen, daß es auch anders geht?
Das kann man beliebig weiter spinnen. Pudel: warum nur haben immer Leute einen Pudel, die ihrem Hund nicht zugestehen ein Hund zu sein, die ein Modepüppchen brauchen?

Das sind jeweils solche sich gegenseitig bedingenden Faktoren.
Klar, es gibt Ausnahmen, aber leider ist es immer wieder so, daß die Vorurteile ganz krass in der Realität bestätigt werden. Zum Schaden des Ansehens der jeweiligen Rassen. Im Falle der SChoßhündchen ist das zumindest nicht so gesellschafts- und gesundheitsrelevant (für die Menschen, nicht die Hündchen), aber bei Rudelhaltung ungezogener 30kg-Modelle wird das eben ein gravierendes Problem.
Und dann die große Masse der Halter, die so blöd sind, daß eh nichts hilft, siehe loslassen des Hundes, als ob sie wirklich nicht auf die Idee kommen könnten, so ein Hund würde zurück laufen. Geraten solche Menschen an eine reltiv harmlose Rasse und da noch an ein halbwegs "selbsterziehendes" Individuum, hat die Umwelt Glück gehabt. Ist dies nicht der Fall, kommt so ein Jagdterrier halt hinter uns her geschossen.
Je spezialisierter die Rasse und je weniger dem entsprechenden Bedürfnis des Hundes Rechenschaft getragen wird, umso eher wird da ein Problemhund draus. Zum Glück sind die meisten Hunde in der Tat eher harmlos und friedlich, wollen tatsächlich doch nur spielen oder einfach rennen, jagen.

Und bei denen, wo das nicht der Fall ist, sind stabile Stiefelsohlen eine richtig gute Alternative für den beherzeten Hundehalter, der oder dessen friedlicher Hund grad angegangen wird. Immer feste druff, kann ich da nur sagen. Aus Erfahrung: Birkis tun es im Zweifel auch :dog_tongue2

LG
Eddi
immer wieder peinlich berührt, wie oft Vorurteile stimmen und wie sehr die zu Selbsterfüllung neigen.... :dog_ohmy

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Re: Hundeangriff abgewehrt-Frauchen schlägt Hund in die Flucht

Beitrag von doris » Do 6. Jan 2011, 19:57

Hallo

tja Eddi, da muß ich dir leider recht geben, mich erstaunt es auch immer wieder wen so alles ein Nordischer hinter sich herschleift.
Neulich im Zoo-Fachgeschäft hat mich jemand angesprochen: "Sie haben doch Huskys", ich habe geantwortet,"Ja, hab ich", weil es mir inzwischen zu doof ist, das zu berichtigen, alle Nordischen sind Huskys. Punkt.
"Ja, weil wir bekommen auch einen, oder sollen wir doch gleich zwei nehmen?", die Dame ganz begeistert.
Ich: "Ja, wofür wollen sie denn einen Husky?", die Dame, ich meine wirklich Dame mit Pumps, knielanges Kostüm und so...:
"Hach, das sind so wunderschöne Hunde".
Ich, ein wenig zaghaft: "Aber ihr Haus ist hinterher unter Umständen nicht mehr so ganz wunderschön, die haaren und wollen wie verrückt, Tütenweise kann man das aus ihnen rausholen."
Sie machte ein wirklich erschrockens Gesicht, und fragte mich dann, was und wie lange ich mit den Hunden rausgehe.
Ich gab ihr eine ehrliche Antwort: 3 bis 4 Stunden am Tag 3 bis 4 mal in der Woche Zugarbeit, oder Radfahren.
Sie blickte noch ein bißchen erschrockener.
Der Züchter, wo die Huskys herkommen sollen, hat aber gesagt, das würde gar nicht stimmen, sie bräuchten nicht mehr Auslauf als jeder normale Hund auch. :dog_mad
Ich sagte dann, daß mein Airedale das auch cool findet, so viel draußen zu sein, und eigentlich jedem Hund viel draußen zu sein gefällt, daß er allerdings nicht das Haus zerlegt wenn er unterfordert ist, das machen nur gerne die Nordischen.
Außerdem habe ich ihr gesagt, daß ich es von einem Züchter unverantwortlich finde, den Käufern nicht zu sagen, was auf sie zukommt und was der Hund wirklich braucht.
Sie war dann ein bißchen eingeschnappt, aber ich könnte schwören sie holt sich trotzdem ein oder zwei Huskys.
Weil ich ja bestimmt übertrieben habe.
Und ja, weil die soll man im Rudel halten, also wahrscheinlich 2.
Nach ca.1 Jahr landet dann mindestens einer bei Nordische in Not. Dort sind sie haufenweise zu bekommen.
Und auf der Straße sind sie tatsächlich meistens ungenießbar. Weil, es gibt dann noch so Wahnsinnige, die sich als Ersthund einen Nordischen in Not holen, der vielleicht schon 1 bis 3 Vorbesitzer hatte.
Und der Ruf ist dann unter aller S....Schade, weil es sind wirklich tolle Hunde. Das bekommen dann aber die wenigsten mit, weil an der Leine, oder gar ohne Leine, sie meist unangenehm auffallen.

Das Jagdterrier-Monster wird übrigens sogar jagdlich geführt, aber nur von ihrem Mann und nicht von ihr.

LG Doris, die da drüber immer schwankt zwischen traurig und ärgerlich weil ich diese Hunde wirklich liebe, aber mich halt vorher so schlau wie möglich gemacht habe.
Stillstand ist Rückstand

Sparta

Re: Hundeangriff abgewehrt-Frauchen schlägt Hund in die Flucht

Beitrag von Sparta » Do 6. Jan 2011, 21:48

Gute Reaktion!

Ich kam bislang einmal in eine derartige Situation, als Jonatan noch ein Welpe war. Wir standen direkt nebeneinander, als ein Staff auf uns zugerannt kam. Da konnte ich ihn auch wegkicken. Eigentlich war das mehr ein Reflex. Aber wann steht man schon so günstig? Wenn man ersteinmal überlegt, was man macht, ist es eh meistens zu spät.

Michael

LiBy608

Re: Hundeangriff abgewehrt-Frauchen schlägt Hund in die Flucht

Beitrag von LiBy608 » Do 6. Jan 2011, 23:09

Stimmt
:dogstare
Mann/Frau handelt einfach. Erklären kann ich das als Laie auch nicht. Aber unsere letzte Begegnung vor kurzem mit einem Hannoverschen Schweisshund verlief GsD ohne Blut.
Ich sage einfach Mut zur Lücke, leicht dahin gesagt und jeder macht eigene Erfahrungen im Ernstfall.
Enzo nur einmal vom Sch...Hd als Welpe gebissen und bis heute erfolgreich weitere Angriffe verhindert. :dog_ohmy
So nun ab in die Koje B+E

Uschi

Re: Hundeangriff abgewehrt-Frauchen schlägt Hund in die Flucht

Beitrag von Uschi » Do 6. Jan 2011, 23:31

Hallo Doris,
doris hat geschrieben:weil es mir inzwischen zu doof ist, das zu berichtigen, alle Nordischen sind Huskys.
ich gehöre auch zu den Doofen, die den Unterschied bestimmt nicht auf Anhieb erkennen könnten.

Google sagt mir, die Malamuten sind größer und schwerer und zum Ziehen schwerer Lasten da. Der Husky ist kleiner, leichter und auf Geschwindigkeit ausgerichtet.

Aber sei mir nicht böse, auch ich rede von Huskies, wenn ich einen nordischen Hund meine, weil ich nicht auf Anhieb und ohne direkten Vergleich sagen könnte, welchen Vertreter der nordischen Hunde ich da jetzt vor mir habe.



Viele Grüße
Uschi

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Re: Hundeangriff abgewehrt-Frauchen schlägt Hund in die Flucht

Beitrag von doris » Fr 7. Jan 2011, 09:14

Hallo Uschi,

ja ich kann das verstehen, ich bin da auch niemandem böse, aber jemand der sich einen Nordischen kaufen will, von dem erhoffe ich mir schon etwas mehr Vorabinformation. Und dann doch zumindest die Frage, sind es solche oder solche. Es ist oft immer der selbe Typ Mensch der auf uns zugestürmt kommt und schon von weitem ruft ,oh guck mal ein Husky..
Enschuldige bitte Uschi, daß ich da doch sehr zum verallgemeinern geneigt habe.
Hätte ich keine Nordischen, würde ich den Unterschied, wenn ihn mir keiner gesagt hätte, auch nicht so gut erkennen.
Aber es ist ähnlich wie wenn jemand bei Yoda sagt, ah ein Fox-Terrier. Die Frage, was für eine Rasse ist das, die finde ich absolut richtig, aber bei Menschen, die immer schon alles wissen, bin ich komisch.
nochmals mea culpa
LG Doris
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