Ein Hund mehr

Anekdoten und sonstige Erlebnisse mit unseren Lakritznasen
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Teddy.

Ein Hund mehr

Beitrag von Teddy. » Mi 28. Jul 2010, 21:28

Hallo,
hier hat sich ein weiterer Vierbeiner eingefunden, leider kein Airedale - aber halt auch (hoffentlich) kein Dauergast.

Wir (Milli und ich) sind von der Arbeit direkt zum Fußballtraining, haben hocherfreut festgestellt, daß Milli kein Halsband und ich keine Leine dabei habe, Nun gut, Milli hört ja, also neben dem Spielfeld abgelegt.

Nach dem Training sprich mich jemand an, ich würde mich doch mit Hunden auskennen?!? Ach ja? Was ist das Problem?

In meinem Auto sitzt ein Hund, der mir nicht gehört.

Ich komme mal gucken.
Da saß tatsächlich ein dunkelfarbener Husky/Schäferhundmix vorne rechts vor dem Beifahrersitz. Ließ sich auch von mir nicht locken, wieder auszusteigen. Aber von Milli. Für was so kleine Wesen doch gut sind...

Jetzt lief der Hund, ebenfalls ohne Halsband, auf der Straße rum, weit und breit niemand, dem er zu gehören schien. Nun gut, eh er plattgefahren wird, sammeln wir ihn halt ein. Erfreulicherweise waren wir heute ausnahmsweise mal mit dem Auto da, also Klappe auf, Milli rein, Hund kam auch neugierig gucken, aber so einfach wollte er es mir dann auch nicht machen und ist wieder ab auf die andere Strassenseite. Gut, dann bräuchte ich dann mal einen Strick, Trainer war noch da, stand an seinem Auto, auf meine Frage öffnet er den Kofferraum, um etwas strickartiges zu suchen. Da kommt Hund wieder an und betrachtet sich das Geschehen. Da sich abzeichnete, daß die Stricksuche erfolglos sein würde, habe ich mir den Hund gegriffen, hochgehoben und zu meinem Auto getragen. Trainer gebeten mitzukommen, falls Hund Anstalten macht, wieder anzuhauen, damit er die Klappe schließt.

Aber Hund war ganz zufrieden mit MIlli im Auto und blieb. Trainer war etwas weiß um die Nase, er kennt sich mit Hunden nicht so aus und hielt es für gefährlich, einen fremden Hund einfach so zu greifen. Habe ihn beruhigt, dem Hund war ganz klar anzumerken, daß er a) zutraulich und b) freundlich war.

Dann sind wir durchs Gewitter nach Hause gefahren, da habe ich dann erstmal Halsband und Leine geholt, weil ich nicht wollte, daß er mir abhaut in eine für ihn ganz bestimmt fremde Umgebung. Auch das ließ er sich friedlich anziehen, echt lieber Hund!

Nachdem ich Teddy (mußte dringend mal raus!), Milli und den neuen sortiert hatte, habe ich der Polizei Bescheid gegeben.

Gerade hat der Besitzer von der Polizei aus angerufen, er kommt ihn holen - doch kein Dauergast!
Robby - so heißt er - war alleine daheim und ist wohl aus Angst vor dem Gewitter von Balkon im ersten Stock gesprungen, nachdem er sich die Balkontür geöffnet hatte. Das hätte auch ins Auge gehen können!

Wenn schon weglaufen, dann ist ein solches Verhalten sicher risikomindernd. Milli beispielsweise würde sich nicht greifen lassen, sie springt schon weg, wenn sie jemand streicheln will. Wenn man allerdings mit ihr spielt, würde sie vermutlich mitkommen :-)

Was meint Ihr, wie Eure Hunde reagieren würden?

lg
Dina

vanja
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Re: Ein Hund mehr

Beitrag von vanja » Mi 28. Jul 2010, 22:57

Wie meine Hunde reagieren würden, kann ich garnicht sagen. ich denke nicht, daß sie sich von Fremden so einfach angreifen lassen würden.
Auf der anderen Seite kann man ja auch zu Fremden Vertrauen haben.

Der Kasi war eigentlich so ein Hund. Er ließ sich ungern angreifen, verzichtete liebend gerne auf körperliche Berührung und sprang mal in Bad Doberan auf dem Ausstellungsgelände aus dem offenen Fenster, hockte sich neben den Wagen und ließ sich von jemand Fremden auf den Arm nehmen und wegtragen.

Vielleicht weil er sich "einsam" fühlte? Weil er sein Herrchen narren wollte, der in Sichtweise das Geschehen beobachtete oder weil er ganz einfach "Bock" hatte, auf den Arm genommen zu werden?
Vielleicht war ihm die "Finderin" sympathisch? Na, bei einer anderen Gelegenheit ging er mit meiner Erlaubnis und an der Leine mit einem Bekannten nur bis zur nächsten Hausecke mit, um dann vehement zu mir zurück zu wollen.

Vor gaaaaaanz vielen Jahren habe ich einen grantigen Schäferhund ins Auto geladen, als wir ihn herrenlos und fern seiner Heimstatt einsam am Wegesrand aufgelesen hatten. Herrchen freute sich, seinen Ausreißer wiederzusehen.
Der Schäfer war normalerweise für solche Dinge nicht zu gebrauchen, war Fremden gegenüber ablehnend, aber in dieser Ausnahmesituationen war er dann vielleicht doch zufrieden, nicht alleine zu sein? Ich weiß es nicht wirklich.
---
Ich finde es aber schön, daß sich dein Fundhund hat einladen lassen und nun wieder bei seinem Besitzer ist. Gut, daß er sich bei dem Sprung nicht die Knochen vertan hat.
Ende gut, alles gut :brav
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

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Re: Ein Hund mehr

Beitrag von Barica » Do 29. Jul 2010, 00:31

Hallo Dina,

das finde ich schön, wie Du Dich um den "Findling" gekümmert hast.

Ich weiß nicht, wie meine Hündin reagiert hätte. Ich gehe davon aus, daß beinahe JEDER sie mitnehmen könnte.
(Daher würde ich sie auch niemals unbeaufsichtigt vor einem Supermarkt anleinen, etc.) :dog_wacko
Toll finde ich das Gefühl nicht, daß Angel mit jedem mitgehen würde... Andererseits mag ich auch genau das an ihr: Sie ist so lieb, lieb, vertrauensvoll, freundlich. Rundum. So ist sie eben, das ist ihr Wesen. :herat

LG,
Barbara mit Angel

Mischka

Re: Ein Hund mehr

Beitrag von Mischka » Fr 30. Jul 2010, 13:29

Hallo Dina, schön, dass Du Dich des Findlings angenommen hast und noch viel besser, dass Herrchen gleich gefunden wurde.

Wie sich Mischka verhalten würde, weiß ich nicht. Er kann eigentlich nicht ausbüchsen. Gewitter macht ihn z.B. nicht panisch.
Aber er würde wohl sein Frauchen für ein Leckerli an den Teufel verkaufen. :dog_biggrin
Ein Nachteil seiner Verfressenheit, die aber auch viele Vorteile mit sich bringt.

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Ulli
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Re: Ein Hund mehr

Beitrag von Ulli » Fr 30. Jul 2010, 19:33

Hallo Dina,

ich finds auch Klasse, dass du dich des 'Kleinen' angenommen hast - so hatte die Sache doch schliesslich ein gutes Ende für den Hund und sein Herrchen.

Sky ist mir schon mal ausgebüchst und hat sich nicht einfangen lassen... nach dem Motto: jetzt bin ich soweit gekommen, jetzt werd ich doch nicht so blöd sein... Zum Glück konnte mir aber der betroffene Nachbar sagen, dass er es versucht hat und ich hatte eine Spur!

Deshalb Appell: auch wenn sich ein fremder Hund nicht einfangen lässt: unbedingt z.B. Polizei informieren, damit Frauchen und Herrchen Anhaltspunkte haben!

Gruss Ulli

Sabom

Re: Ein Hund mehr

Beitrag von Sabom » Fr 30. Jul 2010, 20:38

Hi Dina,

ich finds auch bemerkenswert, dass Du Dich des fremden Hundes angenommen hast!

Susi würde mit jedem Menschen der ein freundliches Wort oder noch besser ein Wurstebrot für sie hätte mitgehen! Seufz, dass sehe ich wie Barbara mit Angel mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Aber es is so wie es is.

LG

SAbine

Teddy.

Re: Ein Hund mehr

Beitrag von Teddy. » Sa 31. Jul 2010, 00:22

Sabom hat geschrieben:ich finds auch bemerkenswert, dass Du Dich des fremden Hundes angenommen hast!
Danke, aber eigentlich halte ich das für selbstverständlich, immerhin hatte ich das Wissen und die Ressourcen (abgesehen von einer Leine :-)) - und wünsche mir, daß jeder andere so handelte.
Klein war der übrigens nicht, Robby ist ein DSH-Husky-Mix...

Teddy ist als Welpe zweimal abgerückt, so aus purer Neugier.
Beim ersten mal ist er die Straße runter. Weisungsgemäß habe ich gerufen und bin in die andere Richtung gelaufen. Funktionnierte, er kam und ich hatte ihn wieder. Sehr erfreulich. Allerdings war er in einigen Dingen sehr schnell mit dem Lernen.

Beim zweiten mal wollte er die Straße rauf, ich rief, deutete den Lauf in die andere Richtung an, er hat sich nur kurz umgedreht, sein Blick warf mir ein "Die Richtung kenn' ich schon zu" und er setzte seinen Weg in seiner Richtung fort. Tja, Strasse war da stärker als jede Theorie, ich bin ihm hinterher, mich geistig schon auf einen längeren Dauerlauf einrichtend, er rannte nicht schnell, aber immer schneller als ich...

So richtig viel Verkehr ist nicht in unserer Straße, aber trotzdem...

So bogen wir um die Ecke und ich erblickte zwei Polizisten mitten auf der Straße (Rund-um-die-Uhr-Wachpersonal für den Präsidenten des BKA, wirtschaftlicher Vollunsinn, aber hier von Vorteil) und rief Ihnen zu "Festhalten!". Soll ja etwas sein, was sie in der Ausbildung lernen ;-). Da Teddy schon immer sehr kontaktfreudig war, unterbrach er seinen Lauf, um den beiden "Guten Tag" zu sagen - und ich hatte meinen Hund wieder!

Darco hätte sich wahrscheinlich nicht greifen lassen, wenn jemand ans Halsband gegriffen hätte, hätte er vermutlich "Gegenmaßnahmen" ergriffen.

Am besten ist es einfach, wenn er nicht abrückt, der Liebling!

lg
Dina

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