Off Topic: für Pferdefreunde

Anekdoten und sonstige Erlebnisse mit unseren Lakritznasen
redchili

Re: Off Topic: für Pferdefreunde

Beitrag von redchili » Fr 3. Dez 2010, 14:18

Eddi hat geschrieben:Totilas wurde neulich in einer Sendung gezeigt, wo sein Herrchen explizit erklärt hat, daß man ihn keinesfalls allein rauslassen kann, er würde rumflippen, er würde mehrmals in der Woche ein paar Minuten am Halfter zum Grasen geführt. :dog_wacko
:dog_sad Da wundert mich aber doch sehr, dass er sich im und ums Viereck so kooperativ zeigt und nicht wie seinerzeit Rembrandt "rumflippt" ...

Wir sind uns da einig, Eddi, dass Stallhaltung ohne ein gerüttelt Maß an Freigang keine Option ist. Und dass die Zeiten des freien Sprungs bei den Großpferdhengsten wohl sicher rum sind, fand ich vor über 20 Jahren schon unnatürlich als - meines Wissens nach - bei den deutschen Trakis schon nur noch 2 Hengste das durften. Es entsetzt mich noch immer, dass Fohlenzeugung heute fast nur noch künstlich läuft.
Eddi hat geschrieben:Leute, es ist Freitag, grad hab ich einen 8jährigen Hund weggeschickt, der jetzt weil langfristig zu behandeln (macht Arbeit und Aufwand) von einem anderen euthanasiert werden wird
:dog_sad :dog_ohmy Stimmt nicht gerade auf's Wochenende ein ... kann man so Leute nicht fragen, ob man sie auch einschläfern soll, wenn sie eine behandlungsintensive Erkrankung bekommen, damit sie der Familie nicht zur Last fallen? Ich habe früher lange überlebt, ob ich VetMed studiere, und wenn ich sowas lese, dann fällt mir wieder ein, dass genau sowas ein Grund war, warum ich es nicht getan habe :dog_mad Stattdessen habe ich mir genau so einen Hund aus dem Tierheim geholt, und er hat mich 6 Jahre lang glücklich gemacht! Ich hoffe, diese Leute holen sich nie wieder einen Hund.

Liebe Grüße,
Antje mit Luzie

Eddi

Re: Off Topic: für Pferdefreunde

Beitrag von Eddi » Fr 3. Dez 2010, 14:39

Ach Antje,
lange überlebt, ob ich VetMed studiere,.. dass genau sowas ein Grund war, warum ich es nicht getan habe
ich hätte da mal vor ein paar Jahrzehnten nachdenken sollen und was gscheits lernen.
Nein, die Leute sehen alles andere als wichtiger; ich bin böse, weil ich nicht verstehe, daß sie so nicht mit dem Hund leben können und jeden Tag den Hintern pflegen und er kotzt die Wohnung voll und er kriegt doch schon Tabletten und überhaupt....
Er quält sich nur und wenn das jetzt noch länger so geht
(grad mal eine Woche sind sie überhaupt dabei, weil seit Monaten niemand gemerkt hat, was sich da anbahnt, so im Zwinger und so...) kann man das dem Hund natürlich nicht zumuten. Und ich kann ja auch nicht garantieren, daß die Behandlung erfoglreich wird. Ja, wenn ich das behandeln würd schon, aber die werden sich eh nicht die nötige Mühe geben und dann ist der TA schuld.
Und nein, wenn sie Hämorrhoden hätten, würden sie sich nicht aufhängen wollen aber das ist ja auch was anderes. Ich bin sicher, der Hund hats bereits geschafft, so weit ist der nächste nicht weg....
Und garantiert schaffen die sich einen neuen an, Wachhund!
Da wundert mich aber doch sehr, dass er sich im und ums Viereck so kooperativ zeigt und nicht wie seinerzeit Rembrandt "rumflippt" ...
ach, es gibt ja Pferde, die egal was passiert, immer brav sind, manche sind so, manche knechtet man so, manche spritzt man so.....

Ich sollte meiner undankbaren Bande mal ein paar Blder vom Luxusleben dieser Rösser zeigen, vielleicht wissen sie dann zu schätzen, daß ich ihnen dreimal am Tag heißes Wasser hinschleppe, daß ich mir was aufreiße, um ihnen genügend Weide für das ganze Jahr zu sichern, daß ich den ganzen Schlamm, die Kälte und was weiß ich ertrage, nur damit sie nicht eingesperrt und zum Kreistrottler werden.
Nee, ich finde, das gehört halt auch dazu, daß man die Arbeit hat. Wie schön wäre es, sauber und warm mein Pony zu satteln, gemütlich wetterunabhängig rumzugurkeln. Und wieviel schöner ist es, zu sehen, wie sie entspannt in der Sonne liegen und pennen, wie sie sich wohlig im Dreck rollen, an Bäumen schubbern, Ästchen knabbern, sich scheuchen, rennen und toben und träumen können. Das entschädigt für alles. Und händelbar sind sie nebenbei dadurch auch noch. Ich kann mit meinen vielleicht keine Dressurschleifchen gewinnen aber alles machen, Wald reiten (sogar in der Bahn, falls ich mal will!), Rinder schubsen, Wanderritte, wegfahren, ok, Sylvester klappt noch nicht....

LG
Eddi

Teddy.

Re: Off Topic: für Pferdefreunde

Beitrag von Teddy. » Fr 3. Dez 2010, 15:36

Hallo Eddi,

mal eine Frage, die vielleicht etwas naiv klingt:

So einen Hund darf der Tierarzt doch legal garnicht einschläfern?
Wenn er bei entsprechender Pflege wieder gesund werden würde.

(Ganz abgesehen davon, daß es für den Tierarzt doch auch wirtschaftlicher Unsinn ist.)

Es gibt echt Leute, die sind schmerzfrei. Ich denke noch immer, daß der Todeszeitpunkt des Welsh nur wenig mit seinem Gesundheitszustand zu tun hatte. (so im Vergleich von gestern - heute - morgen)

Grrr.

lg
Dina

Balou

Re: Off Topic: für Pferdefreunde

Beitrag von Balou » Fr 3. Dez 2010, 15:38

Hallo zusammen,

es ist durachaus so, dass erfolgreiche Turnierpferde nur selten oder gar nicht auf die Koppel, bzw. Sandplatz kommen. Ich kenne es von Verwandten, die erfolgreiche Turnierpferde haben. Die Senioren stehen auf der Weide, die Sportpferde eher selten. Und bei sehr erfolgreichen Pferden ist es normal, dass die nicht alleine für längere Zeit auf der Koppel stehen, sie könnten sich ja verletzen.

Gruß

Tobias

Eddi

Re: Off Topic: für Pferdefreunde

Beitrag von Eddi » Fr 3. Dez 2010, 17:47

Hallo,

@Tobias
und? Findste das gut? :dog_angry Da haben es Zwingerhunde ja oft noch spannender im Leben. Hund ist wenigstens ein Tier, das nicht den ganzen Tag rumlaufen muß, sondern viel Zeit mit schlafen verbringen kann. Pferd benötigt auch für seine körperliche Gesundheit das ständige latschen und Gras mümmeln. Es ist ein Tier, das in der Steppe lebt und dessen Physiologie ganz auf so ein Leben eigerichtet ist. Da konnte die kurze Zeit als Haustier noch nicht viel in Richtung Höhlenteir ändern.
Nur daß es üblich ist, macht die Sache ja nicht wirklich besser. Batteriehaltung von Hühnern war auch üblich.... :dog_wacko

@ Dina
So einen Hund darf der Tierarzt doch legal garnicht einschläfern?
Wenn er bei entsprechender Pflege wieder gesund werden würde.
Tja, lt Tierschutzgesetz darf man Wirbeltiere nicht ohne vernünftigen Grund töten.....
Sicher Auslegungssache. Ab wo ist ein wirtschaftlicher Grund in solchen Fällen vernünftig?
Mein Gewissen jedenfalls hätte keine Ruhe in solch einem Fall. Zumal es niemanden Mittellosen gezwungen hätte, fortan wg der tatsächlich recht teuren Medikamente von Wasser und Altbrot leben zu müssen. Geld mag zwar nicht im Überfluß aber sicher in diesem Falle zumindest verschmerzbar gewesen sein.
(Ganz abgesehen davon, daß es für den Tierarzt doch auch wirtschaftlicher Unsinn ist.)
Naja, aus wirtschaftlichem "Sinn" soll ein Viechli ja auch nicht länger leiden müssen. Genau das wird uns ja auch gern vorgeworfen. Wie man's macht.... :dog_wacko

LG
Eddi

Balou

Re: Off Topic: für Pferdefreunde

Beitrag von Balou » Fr 3. Dez 2010, 21:06

Hallo Eddi,

nein gut finde ich das nicht. Ich muss ehrlich sagen, dass ich vom ganzen Reitsport gerade sehr enttäuscht bin. Es ist doch wie in allen anderen Sportarten auch, die Sportler sollen immer noch besser werden, deshalb greifen nun auch immer mehr Reiter zu Dopingmitteln. Hauptsache das Geld stimmt, die Tiere bleiben dabei auf der Strecke. Ich spreche hier vom Profireitsport!
Natürlich bin ich auch für die artgerechte Haltung von Pferden. Was heißt, viel Bewegung an frischen Luft, am besten Offenställe, große Weiden, auf denen die Tiere sich möglichst viel bewegen können und ganz wichtig die Pferde sollen in Gruppen leben, so stelle ich mir das vor. Und natürlich viele Ausritte!

Gruß

Tobias

Eddi

Re: Off Topic: für Pferdefreunde

Beitrag von Eddi » Fr 3. Dez 2010, 21:47

Hallo Tobias,

ja, und das ist in allen Reitsportarten das gleiche.
Und wie die Pferde ausgebildet werden, ruckzuck, time is Money, und im Westernsport so unglaublich junge Pferde.
Es gibt zwar immer wieder gute Beispiele, aber die sind selten und kommen meist nicht weit.
Ich finde zwar Doping unfair und halte nichts davon, aber letzlich ist mir egal, was ein Profisportler sich selbst antut. Wer hoch turnt, fällt halt tief... Aber die Pferde zu dopen ist ein ethisches Nogo.
Sogar, wenn ich einsehe, daß wir Freizeitreiter es einfacher haben unsre Lieblinge zu hätscheln und alles Geld rein zu stecken; sicher muß man im Profibereich auch an Profit denken. Nur überall, wo Profitgier oder auch nur Selbstdarstellungssucht im Spiel istr, leiden die Tiere, ob im Sport, in der Nahrungsmittel- oder Haustierproduktion. Jeder muß für sich entscheiden, bis wohin er das unterstützen mag. Sei es durch Konsumverhalten oder durch Besuch (oder Nichtbesuch) diverser Veranstaltungen.

Daß man wenig tun kann, ist mir klar, aber zumindest drauf hinweisen, Finger in die Wunden legen. Denn grad der sonstige Pferdelaie hat keine Vorstellung, was den Pferden alles an Haltungsqualen zugefügt wird. Wie schrecklich es vielen geht, die schlecht geritten werden udn die körperliche SChäden erleiden, kann man gar nicht aufzählen. Ich finde aber, daß die falsche Haltung viel schlimmer ist; ein, zwei Stunden täglich beim Reiten zu leiden könnte wenigstens die restliche Zeit wieder etwas Ausgleich finden, wenn es 22 Stunden lang Pferd sein dürfte. Da hats eine Milchkuh im modernen Stall besser.

LG
Eddi
kommt grad vom gutenachtsagen bei den Ponys und die hatten wieder bloß ihr Heu im Sinn..... :dog_nowink

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