uhh, Philosophie-Alarm...

Also ich denke bei dem Begriff Opportunismus fast genauso schnell an die biologische Verwendung für Spezies, die sehr erfolgreich (weltweit) viele verschiedene Lebensräume zu besetzten vermögen. Denn des Wortes ursprüngliche Bedeutung heißt ja nur Gelegenheiten nutzend. Hier mal eine paar Wiki-Begriffsbestimmungen
Desweiteren zitiere ich der Bequemlichkeit halber Wiki für den biologischen Begriff
Unter diesen Umständen würde ich unsere Hunde als Art sehr wohl völlig wertfrei als Opportunisten beschreiben. Anders sehe ich das, wenn Zirbel grad jemandem schmeichelt, der Kekse in der Tasche hat: kaum sind sie aufgemümmelt, guckt sie denjenigen mit dem Hintern nicht mehr anBiologie...
Die darwinistische Evolutionstheorie beschreibt beispielsweise ein opportunistisches Prinzip in der Natur. Organismenarten, die sich sehr flexibel unterschiedlichsten Bedingungen anpassen können, werden als Opportunisten bezeichnet. In der Ökologie bezeichnet Opportunismus ein Verhalten von an sich harmlosen Parasiten, die bei einer Abwehrschwäche des Wirtes zu gefährlichen Krankheitserregern werden (siehe unter Parasitismus).

Und natürlich muß eine gewisse Selbsterhaltung dazu führen, daß der Hund nun mal mit Cheffe II auf die Straße geht, wenn Cheffe I darniederliegt. Das sehe ich abver nicht gleich als Opportunismus im moralisch verwerflichen Sinne oder andersherum sehe ich kein selbstaufopferndes Verhalten in dem Hund, der seinem kranken Herrchen nicht mehr von der Seite weicht. Letzterer erscheint mir ohne Moralvorstellungen betrachtet höchst unflexibel und unselbständig. Das kranke Herrchen mag wohl lieber einen menschlichen Altruismus hinein interpretieren.
Wobei ich gewisse empathisch motivierte Handlungen bei unseren Hunden durchaus annehme. Wie zB das Füttern kranker Rudelmitglieder, die die Höhle hüten müssen. Primär dient das nicht dem Überleben des selbstlos anschleppenden Tieres, auch nicht dem Rudel. Im Gegenteil, ein krankes Mitglied zieht uU sogar Feinde an, verringert die Abwehrfähigkeit des gesamten Rusdels. Dennoch kann im Sinne der Evolution auch das Betreuen eines wieder genesenden Mitglieds Vorteile bringen, kann dieses wieder gesund doch weiterhin - ohne Mühsam neuen Nachwuchs zu produzieren und anzulernen- dem Rudel dienlich sein.
Und wenn Hunde nichts mit unserer Krankheit anfangen können und sich verunsichert etwas zurück ziehen, so liegt das einfach an der ungewohnten Situation (glaube ich).
Eigentlich kann ja jeder von seinem Hund Situationen berichten, wo er vermenschlicht gesehen sehr empathisch und einfühlsam "getröstet" hat. Zirbel lag auch schon ein paar Mal mit auf dem Sofa, wenn es mit nicht gut ging, wo sie einfach einfühlsamer schien als sonst, wenn sie sich meine Beine, Kissen etc "rücksichtslos" zurecht rückt. Unmd warum auch nicht. Schließlich waren wir uns in vorangegangenn Diskussionen ja süberwiegend einig, daß Hunde zu Freundschaft und "Liebe" fähig sind. DAzu gehört auch altruistisches Verhalten, bzw, daß einfach die Nähe, das Zusammensein sich sympathischer Individuen allen gut tut.
Anders verhält es sich meiner Erfahrung nach mit dem Tod oder Sterbenden, sowohl Tieren, als auch Menschen. Und da reagieren Hunde total unterschiedlich. Ich glaube auch teilweise, je nachdem, womit sie schon mal konfrontiert waren. Ich habe da interessante Beobachtungen gemacht, die sich für mich teilweise schlecht mit Instinkt oä erklären lassen, außer mit sehr unterschiedlch sensiblen Hunden. Aber das würde hier zu weit führen.
LG
Eddi