Hallo,
ist ja lustig, diese Frage hätte ich in der nächsten Zeit auch stellen wollen, weil ich auch immer wieder überlege, was an unseren Hunden besonderes dran ist, daß wir sie unbedingt haben mussten.
Als ich Kind war gab es zweimal den Versuch der HUndehaltung, einmal mit Jagdhund und einmal mit Boxer. Im Nachhinein kann ich halt sagen, daß es an den Gründen gescheitert ist, denen ich heute stets sprachlos gegenüber stehe, wenn ich erlebe, mit wie wenig Sachverstand Menschen an die Hundehaltung heran gehen können.
Bis zum Abitur blieb nur der heiße Wunsch nanch einem hündischen Begleiter. Ich hatte bei meinen Eltern wenig Chancen, gab es doch erst 3 Jahre zuvor mein erstes Pony (das dann 28 Jahre bei mir blieb, bis es 31jährig einfach und blitzschnell seinem Alter zum Opfer fiel). Dann stand aber der Führerschein an, entsprechende Gelder wurden bewilligt

und von mir irgendwie falsch verstanden völlig anders ausgegeben: HUND!
Bei mir war die Rassewahl eigentlich ganz profan. Es sollte was sein, was beim Reiten immer mitlaufen kann, robust, hübsch, nicht zu riesig, daß man ihn notfalls auch mal tragen kann, aber Hund genug, um auch im Dunkeln Sicherheit zu vermitteln. Welpe, weil- wie man ja weiß- der Teenager an sich bereits den vollen Durchblick in der Welt hat und daher als einziger auch fähig einem Hund die richtige Ausbildung zukommen zu lassen.
Dann habe ich mir eine LIste mit in Frage kommenden Rassen gemacht, was mir halt so gefiel, wer meinen Vorstellungen am nächsten kam. Irgenwie ist der Airedale mit drauf geraten, obwohl mir Rassebeschreibungen zwar gefielen, aber diese Frisörpflichtigen Hunde sonst eher nicht.
Da ich bereits damals ein rudimentäres Ordnungsbedürfnis hatte (hat sich nicht weiter entwickelt), war die Liste alphabetisch sortiert und siehe da, das erste unter "A" war Airedale.
Schnell fand ich eine AT-Züchterin in erreichbarer Entfernung, so man denn ein Auto gehabt hätte. Irgendwie konnt ich meine Eltern gegeneinander ausspielen und wurde zur Wurfbesichtigung chauffiert, um die ersten echten ATs meines Lebens kennen zu lernen. Was dann passierte, kennt jeder hier: es wird von dem Moment an nur noch schwer verständlich, wie jemand eine andere Rasse wählen kann.
Die Moral: 6 Wochen kaum noch schlafen und "Samson" zog ein.
Ich bekamm viel Unterstützung von der Züchterin. Auch das war mir damals schon wichtig, da ich trotz der sonstigen Allwissenheit und unerscütterlichen Selbstüberschätzung tief in mir drin wusste, daß ich da vor der zweitgrößten Herausforderung im Leben stand (immerhin war der Hund anfangs ungefährlich, im Gegensatz zum Pony).
Samson war ein Hund, wie ich ich ihn mir vorgestellt hatte. Er benötigte nie eine Leine, lernte schnell und zuverlässig; mein Pony, das Hunde sonst eher zu töten versuchte, liebte ihn und alles war gut (sogar das Radfahren, denn der Führerschein hatte ja nun Drathaar), bis zu dem Tag, an dem Samson erst einjährig vom Zug überfahren wurde.
Zum Glück gabs mal wieder Verständnis von allen Seiten, erneute Bewilligung diverser Töchterchen-Unterstützungsmaßnahmen und "Püppi" eine einjährige AT-Dame kam ins Haus. Die kannte weder Pferde, noch Freilauf und Gehorsam schien was zum Essen.
Aber sie lernte das Leben als Reithund schnell schätzen. So begleitete sie mich ins Studium, wurde von "Kim" abgelöst, und von da an war der Wunsch nach einem zweiten AT da. So habe ich nun seit 27 Jahren ATs in Ein- und Mehrzahl um mich und werde damit erst aufhören, wenn ich einen Welpen nicht mehr die Treppen tragen kann, falls ich dann nicht bereits treppenlos lebe

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Warum also Airedale?
Weil es doch gar keine Wahl gibt!
LG
Eddi