eine gute Idee mit dem Zwischendurchabspeichern. Habe nämlich jetzt nur zehn Minuten, bevor ich schon wieder mal los muss.... Kinder fahren, es regnet hier endlich mal wieder in Strömen.....

Auf die Erfüllung meines größten Wunsches nach einem Hund musste ich lange warten. Erst als elf Jahre alt wurde, zogen wir in unser Haus und dann ging es endlich los.
Die Jahre davor habe ich intensiv mit Kaninchen, Schweinchen, Gänsen und sogar einem Kartoffelacker gelebt. Mein Vater hatte jedes Jahr eine andere Idee, wie man zusätzliches Geld rein kriegen konnte. Mal kaufte er viele süße kleine Kaninchen, die er aufpäppelte, um sie dann natürlich später teuer zu verkaufen. Ein anderes Mal kaufte er eine tragende Sau- war das lustig, als die kleinen Ferkel da waren. Einmal pachtete er einen Acker und wir hatten eine große Kartoffelernte, die wir gut verkauften. Natürlich bekam ich irgendwann mit, dass meine "Spielkameraden" geschlachtet werden und natürlich war ich zutiefst betrübt, aber als Mädchen vom Lande wird man damit groß. Außerdem versprach mir mein Vater, dass wir sofort einen Hund bekommen, wenn das Geld für das Haus reichte. Ich weiß nicht, wie viel Kilos Löwenzahn ich (freiwillig!) gepflückt habe oder wie viel Tonnen (jedenfalls kam es mir so vor!) Kartoffeln ich in den Jahren geschleppt habe. Aber es ging ja um meinen zukünftigen Hund...
Und dann war es soweit. Flocki, eine Drahthaarterrierhündin zog bei uns ein. Ist ja klar- von da an gab es uns nur noch im Doppelpack. Eine herrliche Zeit- ich erinnere mich gut und auch sehr gerne daran.
Kleine Anekdote zwischendurch gefällig? Meine Eltern schafften sich für den Eigeneierbedarf ein paar Hühner an. Nach kurzer Zeit konnte ich sie alle unterscheiden und selbstverständlich bekam jedes seinen Namen!! (Mein Vater versprach mir, keines dieser Hühner zu schlachten. Er hielt sich daran- obwohl er selbständiger Schlachtermeister war. Im Nachhinein muss ich darüber unheimlich schmunzeln, wahrscheinlich hat er drei Kreuze gemacht, als ich endlich aus dem Haus war.) Jedenfalls war ein ganz besonderes Huhn dabei. Die Flunki. Sie wurde so zahm und hatte dadurch Sonderrechte, wie z. B. freies Laufen im Garten, auch wenn dadurch der angebaute Salat ein wenig litt. Egal, wo sie war und man rief sie- sie kam sofort angeflattert.
Dann kam noch Cäsar dazu, ein alter Ziegenbock, dem wir sein Gnadenbrot bei uns gaben, der mir aber auch ständig hinterher lief.
So kam es, dass es zu einem gewohnten Bild in unserem Dorf wurde, dass ich mich nicht nur mit Flocki, sondern auch mit Flunki und Cäsar aufmachte, um meine Mutter von der Arbeit abzuholen. Schade, es gibt davon kein Foto, aber ich werde heute noch hin und wieder darauf angesprochen.

Die Jahre vergingen, Flocki starb mit 13 Jahren und Kessie, ebenfalls ein Drahthaarterrier zog bei meinen Eltern ein. Zu dem Zeitpunkt war ich aber schon ausgezogen und ich machte mich an meine eigene Familienplanung. Mein Mann und ich waren uns einig, dass wir unbedingt einen Hund brauchen, wenn die Kinder aus dem Gröbsten raus sind. Nur was für einer? Ich fand zwar die Drahthaarterrier toll, aber ich wollte etwas Größeres.
Und na klar, es sollte so sein- ich lernte eine Familie mit Airedaleterrier Uschka am Strand von Dänemark kennen. Zunächst war ich nur fasziniert von Uschkas Größe, Kraft, Ruhe und Würde. Aber auch von seiner Energie, Ausgelassenheit und Charme beim Toben mit anderen Hunden. Aber ausschlaggebend für meine Liebe zu dieser Rasse wurde Folgendes: Die Kinder dieser Familie bauten mit Hingabe an einem Sandkunstwerk am Strand. Uschka kam vom Spielen zurück, sah es und- in meinen Augen mit voller Absicht- setzte er zu einem Riesensprung an und landete mitten in diesem Gebilde und verschwand mit einem breiten Grinsen Richtung Meer. Allerdings wusste er wohl ganz genau, dass die Kinder sauer waren, denn was er daraufhin alles für Clownereien anstellte, damit sie ihm verziehen… Es war unglaublich!!! Und damit war für mich klar: Ein Airedaleterrier muss her.
Es sollte aber wieder ein wenig dauern, denn in der Zwischenzeit passierte was total Doofes. Ich wurde hochgradig allergisch auf fast alles und Hautarzt Nummer eins, zwei und drei rieten mir dringend von Haustieren ab. Eine Welt brach für mich zusammen. Ein Leben ohne Hund? Das ging ja gar nicht.
Endlich, Hautarzt und Allergologe Nummer vier gab sich mehr Mühe mit mir. Ich erzählte ihm, dass ich doch überhaupt keine Probleme (aus allergischer Sicht) mit dem Hund meiner Eltern habe, wohl aber heftige Reaktionen habe, wenn die Katze meiner Freundin mir auch nur auf 5m nahe kommt. Er machte irgendeinen komplizierten Test und siehe da- auf weiches Fell reagiere ich stark, aber bei rauhem, drahtigem Fell müsste es gehen.
Wir versuchten es, und wir bekamen unsere Jette. Ach, war das eine tolle Hündin und siehe da- überhaupt keine allergische Reaktion setzte ein. Wunderschöne Jahre erlebten wir mit ihr. Leider starb sie schon mit sieben Jahren an Nierenversagen. Sie zeigte erst Anzeichen von Krankheit und Schwäche, als es schon zu spät für eine Behandlung war. Ich war untröstlich und machte mir die größten Vorwürfe. Der Tierarzt sagte:“ Das ist typisch für einen Airedaleterrier“. Was sind das bloß für Kämpfer?
Also kämpfte ich auch und 5 Monate später holten wir uns den verrückten Dudley ins Haus.
Er ist völlig anders als Jette, aber ich liebe und genieße das Leben mit ihm genauso. Es gibt für mich keine andere Rasse….
Eine echte Airedaleterrier- Liebhaberin sagte mal die Worte: „Ich glaube, wenn du deinen Hund wirklich liebst, entwickelst du auch keine Allergie dagegen“.
Ist was Wahres dran, oder?
Das war meine Geschichte zu dem Thema, warum für mich NUR ein Airedaleterrier in Frage kommt.
Liebe Grüße
Ilona