Unangenehme Begegnung

Anekdoten und sonstige Erlebnisse mit unseren Lakritznasen
Heidemarie

Re: Unangenehme Begegnung

Beitrag von Heidemarie » Fr 23. Jul 2010, 11:32

Hallo Lutz,
Den Hund bring ich um und dich auch!"
. Das ist ja wohl eine Morddrohung.

Muß man sich denn alles gefallen lassen, dürfen denn solche Menschen meinen Hund treten und brauchen sich nicht dafür zu verantworten ? :dog_angry

Ich hoffe Lutz, daß es gut für Joker und Dich ausgeht, so einen gutmütigen Hund wie Joker habe ich noch nicht erlebt und wir freuen uns schon auf Oktober. Ich drücke die Daumen.

Ich gehe auch oft alleine mit Gina durch den Wald, man sieht hier kaum jemanden, aber wenn mal komische Gestalten kommen, dann mache ich es wie meine Vorredner, ich nehme Gina kurz und sie zieht dann auch ziemlich an der Leine, das macht einen abschreckenden Eindruck. Als Coco noch da war, hatte ich überhaupt keine Bedenken irgendwo alleine durch den Wald zu laufen, mit 2 großen Hunden, das schreckt schon ab.

LG
Heidi mit Gina :dog_sleep2

Uschi

Re: Unangenehme Begegnung

Beitrag von Uschi » Fr 23. Jul 2010, 12:28

Hallo Heidi,

im Wald habe ich keine Angst. Einer, der was im Schilde führt, wird sich nicht in den Wald hocken und warten, bis ein ihm genehmes Opfer auftaucht. Da könnte er u.U. wochenlang warten müssen.

Nachts, in reinen Wohngegenden, wo niemand mehr auf der Straße ist, da fürchte ich mich sehr und vermeide meinen Aufenthalt dort.


LG
Uschi

Sparta

Re: Unangenehme Begegnung

Beitrag von Sparta » Fr 23. Jul 2010, 13:30

Eddi hat geschrieben: Ich könnte in einer Stadt eh nicht leben, aber was Michael da erzählt würde mir vermutlich jeden Tag selbigen auf's neue vermiesen. Ich weiß nicht, wieviele Jahrzehnte ich benötigen würde, um das ignorieren zu können.
Kann ich nachvollziehen - ob mit oder ohne Hund; ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Gerade in Berlin ist der Umgangston recht rau, und selbst aus anderen Städten Zugezogene haben Probleme damit. Als gebürtiger Berliner kenne ich das aber nicht anders. Gerade was Hunde angeht, war Berlin schon immer sehr polarisiert. Das liegt nicht zuletzt an der Scheiße, die überall rumliegt. Und ehrlichgesagt war das Entfernen derselben lange ein Grund für mich, mir keinen Hund anzuschaffen. Empfand das immer als eklig und auch etwas demütigend. Nicht, dass ich das jetzt gerne mache, ich habe mich aber schnell dran gewöhnt. Schlimmer fand ich da die Anmache, mit der ich in diesem Ausmaß nicht gerechnet habe. Komischerweise nehme ich die jetzt gar nicht mehr so wahr wie am Anfang. Ob das jetzt objektiv weniger geworden ist oder ich mich einfach dran gewöhnt habe, kann ich gar nicht genau sagen. Wahrscheinlich geh ich relaxter damit um und es hat einfach nicht mehr diesen Stellenwert.

Michael

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Stefan K.
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Re: Unangenehme Begegnung

Beitrag von Stefan K. » Sa 24. Jul 2010, 19:36

Als Freund der leisen, aber scharfen Töne, versuche ich mit Benny die Befehle immer in ruhigen, leisen Ton zu geben. Dies hat mir in manchen Situationen sehr gut geholfen.

AT´s werden mit ihrer Teddybärenfigur meist als "liebe Tiere" angesehen, wie ich schon selbst erfahren mußte. Wildfremde Leute wollen Benny streicheln oder antatschen, meist ohne zu fragen. Wenn sie mir unsympatisch sind, dann flüstere ich zu Benny: "Benny, was ist da los?" und schon bellt er. Aber auch bei Leuten, die mir suspekt sind (und ihm auch), fängt er leise an zu knurren. Irgendwie merkt er meine Unbehaglichkeit. Er hat schon ein Näschen für diese Leute entwickelt und warnt mich schon, ehe ich die gesehen habe. Und er kann auch laut und böse...
Eine Begegnung habe ich schon mal geschildert, wo sich ein angeblicher Polizist aufgeregt hat, das Benny angeblich gewildert hat. Durch meine leise Befehlsausgabe "Sitz und Platz" war dieser Mensch aber von dem Hund eingeschüchtert und ich hatte die psychologische Überhand. Und genau darauf kommt es an, dass Ihr Euch dem Gegner so überlegen fühlt, das Ihr ihn verbal in die Schranken verweisen könnt. Der Typ hat sich ganz schnell getrollt, nach dem ich ihm angedroht habe, ihn vorläufig festzunehmen, wenn er mich und meinen Hund weiter belästigt und nötigt. Da ich leider kein Handy dabei hatte, konnte ich "seine Kollegen" leider nicht zeitnah inormieren. Erst eine halbe Stunde später konnte ich die hiesige PD anrufen und erfuhr, das sich eine männliche Person in Leverkusen mehrmals als Polizist ausgab und Strafgelder einkassierte.
Ein Hund ist rechtlich gesehen ein "Hilfsmittel körperlicher Gewalt", den Ihr im Falle einer Selbstverteidigung im Notfall einsetzen könnt und dürft. Nicht nur im Falle der Notwehr, auch im Falle der Nothilfe. Weiterhin ist ein Angriff auf Euch oder Eurem Hund eine Strafttat und ihr dürft den Straftäter nach §127 StPO vorläufig festnehmen, bis die Polizei vor Ort ist.

§ 127 StPO

(1) Wird jemand auf frischer Tat betroffen oder verfolgt, so ist, wenn er der Flucht verdächtig ist oder seine Identität nicht sofort festgestellt werden kann, jedermann befugt, ihn auch ohne richterliche Anordnung vorläufig festzunehmen. Die Feststellung der Identität einer Person durch die Staatsanwaltschaft oder die Beamten des Polizeidienstes bestimmt sich nach § 163b Abs. 1.

Bei der Festzung eines Straftäters darf der Hund als Hilfsmittel körperlicher Gewalt eingesetzt werden.

Okay, das klingt jetzt alles ziemlich theoretisch und hochgestochen. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, das ich mit dem Wissen und der Möglichkeit dieses durchzusetzen, ziemlich sicher und gestärkt durch die Gegend ziehen kann. Es gibt mir ein Gefühl der Sicherheit.

Gruß, Stefan & Benny
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt." (Albert Einstein)

Eddi

Re: Unangenehme Begegnung

Beitrag von Eddi » So 25. Jul 2010, 01:44

Hm,
das ich mit dem Wissen und der Möglichkeit dieses durchzusetzen, ziemlich sicher und gestärkt durch die Gegend ziehen kann. Es gibt mir ein Gefühl der Sicherheit
ja Stefan, das mag sein.
Ich leide iA auch nicht unter mangelndem Selbstbewusstsein.
Aber mir ist es mal auf den Keks gegangen, als ein paar Jungs, laß sie 13, 14, Jahre gewesen sein, die Straße zumüllten und hab ihnen aufgetragen ihren Dreck mitzunehemen. Alle waren größer als ich und sicher teilweise auch oberhalb meiner Gewichtsklasse. Die Buben haben tasächlich gehorcht, aber irgendwie hab ich mich recht unwohl gefühlt.
Das mit vorübergehend festnehmen stell ich mir immer so vor, wie bei CSI: die zarte, aber gestählte und in allen Kampftechniken ausgebildete Beamtin zerlegt den doppelt so schweren Muskelprotz mit zwei Handgriffen, bnachdem sie ihm mit einem Tritt die Waffe aus der Hand geholt hat und hat ihm die Hände auf dem Rücken zusammen gebunden, ehe er pieps sagen kann. Ich glaub, mir fehlen die großen Kabelbinder in der Hosentsche für dieses Selbstvertrauen, nen coolen Spruch für hinterher würd ich mir eher zutrauen... :dog_wink

Hihi, Gschichle dazu?
letztes Jahr bin ich nachts beim Pferdeversorgen (meine Wisen sind unbeleuchtet hinter einem Gewerbegebiet, umgeben von Hecken), als ich an meinem Auto (ca 100 m vom Stall weg)Taschenlampenschein sehe. Reinleuchten, rundrumlaufen...Ohoh! Mein Lämpchen ausgeschaltet, im Dunkeln hochgehastet. Keiner da, ah, Lampenschein auf Parkplatz. Und da: da steht ein Typ im schwachen Gegenlicht von Straßenlaternen nur ein schwarzer Umriß an einem in Dunkeln verborgenen Auto. Eddi ganz selbstbewusst: "Hey, Bürschchen, komma da ins LIcht! Was hasttn hier verloren, hä!" Und dabei meine Taschenfunzel direkt ins Gesicht geleuchtet...
Tja, Bürschchen passte, aber leider wars der Polizeilehrling, der grad ne Halterabfrage ob meines "versteckten, verdächtigen" Fahrzeugs machte. So langsam sollten die aber wissen, welches Kennzeichen ich habe und daß da meine Ponys leben. Naja, er war ja noch neu :dog_tongue2
Anfangs kam das bestimmt einmal im Monat vor, daß ich von der Wiese kam und die Polizei am Auto stand oder mich anhielt, was ich denn da unten nachts so zu suchen hab. andererseits finde ich es ja gut, wenn sie die einsame Ecke da unten etwas überwachen. Dann, bilde ich mir ein, seien auch die Hottis ein wenig sicherer vor kranken Menschen.

LG
Eddi
notfalls selber Terrier, wenn einer meinen Lieben was tun will...

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Re: Unangenehme Begegnung

Beitrag von lutz » Mi 28. Jul 2010, 21:50

Hallo AT-Freunde,

zum bereits beschriebenen Vorfall mit meiner "unangenehmen Begegnung" hatte ich heute die Gelegenheit eine Stellungnahme bei einem PHK im Polizeipräsidium zur Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung des Joggers wegen einer Bissverletzung durch meinen Hund abzugeben. Das habe ich natürlich getan.
Über eine Einstellung des Verfahrens oder eine andere Entscheidung wie Strafbefehl, Ordnungsamtauflagen oder Gerichtsverhandlung wird nun ein Staatsanwalt befinden. Je nach Lage der Dinge werden sich danach auch meine Maßnahmen richten. Bei einer Körperverletzung, auch wenn es nur ein kleiner Ratscher ist, muß immer ein Staatsanwalt eingeschaltet werden. Ich werde am Ende berichten wie es ausgegangen ist und dieses kann unter Umständen noch recht lange dauern.

Der "gefährliche Hund" Joker hatte übrigends am Freitag die Gelegenheit in unserem Garten mit zwei Polizistinnen und einem Polizisten ausgiebig und wild Fußball zu spielen und die Jagd um den Gartenteich als "Wesenstest" zu zelebrieren. Hier hatten die Polizisten offensichtlich mehr Freude dran als sich um den Lärm zweier Jugendlicher, deren Eltern nicht da waren, mit ihrer Musikanlage und Schlagzeug zu kümmern der aus einem hinter unseren Garten liegendem Nachbarhaus kam, und die sich zu ihrer Straße hin verbarrikadiert hatten, und deswegen die Polizei eigentlich gerufen wurde.
Da diese Polizeibeamten von einem anderen Revier kamen als die Polizisten die der von Joker gebissene Jogger herbeigerufen hatte, hatten diese auch nicht soviel Respekt vor ihm wie ihre Kollegen die den Vorfall aufgenommen hatten.
Das habe ich denen aber lieber nicht erzählt um ihnen und Joker nicht den Spaß zu verderben.


Viele Grüße von lutz mit Joker
Zuletzt geändert von lutz am Mi 28. Jul 2010, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Uschi

Re: Unangenehme Begegnung

Beitrag von Uschi » Mi 28. Jul 2010, 22:07

Hallo Lutz,

ich wünsche Dir und Joker viel Glück in dieser Sache. Deinen "gefährlichen" Hund durfte ich ja selbst kennenlernen, er ist ein lieber Kerl.


Liebe Grüße
Uschi

Freddy

Re: Unangenehme Begegnung

Beitrag von Freddy » Mi 28. Jul 2010, 22:48

Hallo Lutz,

ich wünsche Dir von ganzem Herzen, das Ihr zu Eurem Recht kommt....

LG
Freddy, mit dem ebenfalls friedlichen Felix

PS: Das sich die deutsche Justiz immer wieder mit solchen "Idioten" befassen muss...unglaublich! Unsere Steuergelder...grrr..

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Re: Unangenehme Begegnung

Beitrag von lutz » Sa 25. Sep 2010, 15:28

Hallo AT-Freunde,

also wie versprochen sollt ihr auch den Ausgang der Geschichte unserer "unangenehmen Begegnung" vom 2. Juli erfahren
( Die Anzeige des türkischen Joggers lautete auf: Fahrlässige Körperverletzung durch Hundebiß. Der nicht angeleinte Hund biss dem Geschädigten in den Oberschenkel)
-Heute erhielt ich von der Staatsanwaltschaft ohne weiteren Kommentar die Nachricht:

"Sehr geehrter Herr M...,

das Ermittlingsverfahren gegen Sie ist gemäß § 170 Abs. II StPO eingestellt worden.

Hochachtungsvoll

W...
Oberamtsanwalt"

Ich weiß zwar nicht was der § 170 aussagt, aber das soll mir auch egal sein solange die Justiz noch die Wahrheit von Märchen unterscheiden kann die Leute erzählen die sich gegenüber einem wehrhaften Airedaleterrier mit Machogehabe mausig machen wollen, und sich denn wundern wenn der zupackt.

Viele Grüße von lutz mit Joker
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Re: Unangenehme Begegnung

Beitrag von Bettina » Sa 25. Sep 2010, 16:36

Hallo Lutz,

hier mal ein Link zur Verfahrenseinstellung - auch wenn's Dir egal ist!

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

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Für immer in unseren Herzen: Conrad und Amanda

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