Ich wollte eigentlich heute nur einen Brief zum Briefkasten bringen und da nahm ich natürlich Meiko mit. Ich fand auf dem Weg zum Briefkasten eine leere Bierflasche, die ich bei Karstadt in Pfandgeld(8Cent) umtauschen wollte. Da Meiko ja nicht auf die Rolltreppe darf,
nahmen wir den Fahrstuhl, denn der Flaschenpfandautomat steht im Untergeschoß. Doch der Fahrstuhl fuhr erst noch mal in den 2. Stock. Dort stieg eine Japanerin mir Kinderkarre ein. Sie wollte in den Erdgeschoß. Die Fahrstuhltür schloß sich und abwärts ging es - doch nur ein kleines Stück, denn dann gab es einen Ruck und das Licht ging aus - toll, der Fahrstuhl steckte fest und ich+Meiko mitten drinnen! Die Japanerin dachte aber an einen Terroranschlag, schrie und wollte raus - natürlich schrie dann auch ihr kleines Kind. Ich hatte wie eigentlich immer mein Handy dabei und das hat eine Taschenlampenfunktion. Mit etwas Licht fand ich dann den Notknopf. Als ich darauf drückte, meldete sich ein Mann. Aber da die Japanerin so hektisch und laut war, konnten wir uns nicht verständigen. Naja, es gelang mir die Frau dazu zu bringen kurz ruhig zu sein. Dann sagte ich dem Mann wo wir sind und er versprach, daß SOFORT jemand kommt. Die Japanerin sprach englisch, aber mit komischen Akzent. Es war also eine etwas schwierige Unterhaltung. Ich sagte ihr, daß es wohl nur eine Panne und KEIN Terroranschlag ist. Irgendwann setzte ich mich auf den Boden des Fahrstuhls und das tat auch die Japanerin. Sie nahm ihren Sohn auf den Schoß. Wir redeten etwas. Meiko schnüffelte an dem Kind und berührte mit seiner kalten Nase den Arm des Kindes, es schrie sofort. Es dauerte eine Zeit, bis geklärt war, warum das Kind schrie und das Meiko doch nur wissen wollte, wer diese andern Menschen sind. Dir Frau wurde mutig und streichelte Meiko und dann auch der Junge. Mit dem Licht meines Handys konnte ich den kleinen Fahrstuhlraum gut erhellen.
SOFORT kann ganz schön lange sein: in unserem Fall 2,5 Stunden! Es kamen 2 Fahrstuhlfachleute die sich dann auch gleich an die Arbeit machten. Doch es gelang ihnen nicht, den Fahrstuhl hoch oder runter zu bekommen, aber sie bekamen die Tür auf. Wir stecken zwischen 1. und 2.Etage fest. Der ein Mann meinte wir sollten einfach runterspringen. Aber das wollten wir nicht. Dann war es einem Karstadtabteilungsleiter zu bunt und er rief die Feuerwehr. Die Feuerwehr kam wirklich sofort mit vielen Männern. Sie redeten kurz mit den Fahrstuhlfachleuten, schoben die beiseite - sie protestierten, daß man ihnen in ihre Arbeit fuscht, doch die Feuerwehrmänner ließen sich nicht von den Fahrstuhlleuten an ihrer Arbeit hindern. Mit Muskelkraft zogen sie den Fahrstuhl hoch und wir konnten im 2.Stock aussteigen. Mit den Feuerwehrleuten ging es wirklich sehr schnell und sie erklärten un auch, was sie tun - super gemacht!
Wir wollten wohl verständlicherweise nicht mit drem andern Fahrstuhl in das Erdgeschoß fahren, sondern nahmen die Treppe. 2 Feuerwehrmänner trugen die Kinderkarre runter - der kleine Junge fand das toll und er durfte auch noch in eines der Feuerwehrautos sitzen. Er strahle voin einem Ohr zum anderen.
So, nun bin ich froh heil von dem kleinen Ausflug zum Briefkasten nach Stunden wieder daheim zu sein. Eigentlich müßte ich nun an den Wohnungsputz gehen, verschiebe es aber auf morgen, hoffentlich kommt dann nichts dazwischen...
Tschüß Kirsten + Meiko
