Eben hatte ich leider mal wieder eine unschöne Begegnung mit einer anderen Hundehalterin. Auf unserer Morgenrunde gehen wir an einer Art Hundepension vorbei, wo berufstätige Leute ihre Hunde tagsüber abgeben und abends abholen, also da ist reger Publikumsverkehr. Heute morgen wollte ich gerade auf dem öffentlichen Weg an dem Gebäude vorbeigehen, als plötzlich aus der entgegengesetzten Richtung ein Hund mutterseelenallein um die Ecke gewuselt kam, die Nase auf dem Boden, und um ein Auto herumschnüffelte, das auf dem Parkplatz davor stand. Ich erkannte ihn sofort, es ist ein Kampfhund-Mischling, dem wir schon ein paar Mal begegnet sind, der extrem agressiv auf andere Rüden reagiert und nicht wirklich auf seine Besitzer hört (der wird von seinen Besitzern auch jeden Morgen in der Pension abgegeben). Ich blieb stocksteif stehen, krallte mir Struppi, und überlegte, was tun, kramte schon mal das Pfefferspray aus der Tasche und betete, dass sich bald der dazugehörige Mensch zeigen würde. Der Hund hatte uns zum Glück gar nicht bemerkt, er war zu sehr mit Schnüffeln beschäftigt (ca. 10 m von uns entfernt). Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann endlich mal seine Halterin hinterher um die Ecke, nahm den Köter aber immer noch nicht an die Leine - ich glaube, sie hatte uns gar nicht bemerkt - und klingelte erst mal in aller Ruhe am Tor, bevor sie ihren Hund endlich anleinte, um ihn dem Pensionsbetreiber zu übergeben. Na endlich, dachte ich, können wir weitergehen, und marschierte los, Struppi hielt ich natürlich fest. Als sie uns sah, bedeutete sie mir mit großen Gesten, ich möge doch bitte stehenbleiben und warten, bis ihr Hund hinter dem Tor der Hundepension verschwunden ist. Was sagt man dazu??? Die lässt ihren Aggro-Köter frei rumlaufen, ohne zu sehen, was er treibt und wem er begegnet, und verlangt dann von anderen, Rücksicht zu nehmen???

