Oh ja, da haben wir einiges an Erfahrung, das war sein Lieblingsspiel.
Den Fehler "Nichts" zu werfen (Ich hatte keine Ball dabei und er forderte einen Wurf...), habe ich nur einmal ganz am Anfang, wie wie neu zusammen waren, gemacht.
Er suchte und suchte und suchte und suchte und suchte und suchte und suchte und suchte und suchte ...
Und fand nichts.
Logischerweise.
Antäuschen mit Ball war schwierig, jede neu überlegte Finte hatte er in kürzester Zeit durchschaut. Er rannte los, blickte nach oben, lauschte auf das Landungsgeräusch und wenn es fehlte, kontrollierte sein Blick mich. Also, schnell genug in eine andere Richtung werfen, unter den Arm klemmen oder hinten in den Hosenbund stecken. (Die beiden letzten Alternativen waren nur bei gutem Wetter und am Anfang des Spiels zu empfehlen

)
Später habe ich ihn dann erst ins "Platz" abgelegt, bin ausser Sicht gegangen, den Ball geworfen oder versteckt, ihn mit "Hier" zum Vorsitz gebracht, mit "Fuß" neben mich gebracht und bin dann mit einem aufmerksam mich anschauenden Hund ein paar Wendungen im Fuß gegangen, bis er auf Kommando abgedüst ist, um den Ball wiederzufinden. Ich sage jetzt mal nicht dazu, wie lange wir geübt haben, bis das Abdüsen so spät und erst auf Kommando erfolgte...
Bonny war nicht zum Apportieren geschaffen. Da ich Darco wegen seiner Ellbogen festhielt, bis der Ball gelandet war, hatte sie Zeit, sich den Ball zu schnappen. Während Darco dorthin düste, wo er den Ball hatte landen sehen, trug Bonny ihn irgendwo anders hin - nur nicht zu mir

. Aber dank der nicht abbrechbaren Suchroutine brachte Darco mir denn Ball immer wieder zurück.
Milli, die kleine Harlekinpudeldame, verfolgte anfangs die "Richard"-Methode. Umwuselte uns bei den Vorbereitungen, hatte mich immer genau im Blick (nix von wegen antäuschen!), ging ein paar Schritte hinter Darco her, blieb stehen und rief ihm hinterher "Richard, holen Sie bitte den Ball." Was der gutmütige Kerl dann auch jedesmal machte...
Später hatte sie das mit dem Apportieren dann auch raus - heute ihre Hauptbeschäftigung.
Mit Plume hatte jeder Hund seinen eigenen Ball und apportierte auch nur diesen, Darco fand x-mal den Ball von Plume und lies ihn einfach liegen: "Bäh, ist nicht meiner!"
Zum unterschiedlichen Lerntempo von Hunderasse:
Darco und Milli starteten gleichzeitig in die Aufgabe: "Pfote geben".
Ich erwartete ehrlich gesagt, daß das kleine Pudelchen es schneller raushaben würde. Aber nein.
Die beiden hörten sich meine Erklärungen eine Weile lang an, relativ aufmerksam - immerhin hatte ich die Leckerchen - aber wenig verständnisvoll. Bis mir einfiel, daß Darco seine Pfoten nutzte, wenn er mit der Schnauze etwas nicht erreichen konnte. Also Leckerchen in der Hand unter den Schrank gehalten, "Pfote" gesagt, wenn er zum Greifen ansetzte und schon hatte er es kapiert. Nach zwei- oder dreimal klappte es auch ohne Schrank. Milli sah sich das bei Darco eine Weile an und dann fiel auch bei ihr der Groschen. Milli ist der erste Hund, den ich dabei beobachtet habe, durch Zuschauen bei einem anderen Hund etwas zu lernen.
Wobei Darcos dicke Pranke schon mehr hermachte als das spindeldürre Beinchen von Milli...
mfg
Dina