Mutation zum Raubtier

Anekdoten und sonstige Erlebnisse mit unseren Lakritznasen
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Freddy

Mutation zum Raubtier

Beitrag von Freddy » Di 5. Okt 2010, 11:01

Hallo zusammen,

heute morgen ist Felix in einer Zehntelsekunde vom Schmusebär zum wilden Raubtier mutiert. Wie üblich war ich mit Felix ohne Leine in „unserem Revier“ unterwegs. Zweimal hatte ich ihn schon erfolgreich von heißen Wildspuren abgerufen als „es“ dann, schon auf dem Weg nach Hause, doch noch passierte.
Plötzlich und ohne jede Vorwarnung sprang Felix wie ein Berserker in eine Feldhecke. Ich konnte noch gerade erkennen dass er hinter einem „gefühlt“ fuchsgroßen braunen Tier her war. Ganz kurz, vielleicht einen Meter vor ihm, suchte es sein Glück in einer überstürzten halsbrecherischen Flucht. Es hatte wohl fast die Größe von einem Fuchs oder einer wirklich großen Katze war aber nicht so hochbeinig. Ich habe es nur kurz gesehen gehe aber davon aus das es sich wohl um einen (Riesen-) Marder gehandet haben muss.
Ob Felix ihn noch kurz am Schwanz hatte weiß ich nicht, nahe genug daran war er vermutlich schon.
An Abrufen war in diesem Moment wohl nicht nicht zu denken... aber nachdem er 30-40m längs der Hecke dem Marder gefolgt war, ließ er sich mit der Pfeife abrufen.

Mich hat nur gewundert, das der Marder nicht die Fluch nach oben in die Büsche angetreten hat...oder war es doch ein Fuchs? Oder könnte es möglich sein dass der Marder Junge hatte und Felix vom Nest weglocken wollte?

Wirklich überrascht war ich von blitzschnellen „Verwandlung“, vom lieben, zartfühlenden Haustier zum "unbarmherzigen", kompromisslosen, blitzschnellen Jäger...absolut beeindruckend. In den Adern unserer Hunde fließt doch noch eine ganze Menge Wolfsblut...

LG
Freddy mit Felix, der mir noch beim Schuheanziehen vor dem Spaziergang liebevoll durchs Gesicht geleckt hatte...gut das ich kein Marder bin ;)

Uschi

Re: Mutation zum Raubtier

Beitrag von Uschi » Di 5. Okt 2010, 11:18

Hallo Freddy,
Freddy hat geschrieben:Wirklich überrascht war ich von blitzschnellen „Verwandlung“, vom lieben, zartfühlenden Haustier zum "unbarmherzigen", kompromisslosen, blitzschnellen Jäger...absolut beeindruckend. In den Adern unserer Hunde fließt doch noch eine ganze Menge Wolfsblut...
Mich überrascht das nicht. Das ist Alltag.
Freddy hat geschrieben:aber nachdem er 30-40m längs der Hecke dem Marder gefolgt war, ließ er sich mit der Pfeife abrufen.
Das nächste Mal sind es 60m, dann 100m, dann 200m und dann.........tschüss, bis später, bin gleich wieder da ;-)



LG
Uschi

Eddi

Re: Mutation zum Raubtier

Beitrag von Eddi » Di 5. Okt 2010, 12:08

Moin,

och menno das arme Mardertier, oder was immer es auch war.
Bist Du sicher, daß es nicht doch ein junger Fuchs gewesen ist? Daß ein Marder 30, 40 m lang so schnell wie ein AT ist, trau ich denen nicht wirklich zu. Andererseits kann ein Airedale schon zu ungeahnten Beschleunigungen verhelfen... :dog_wacko
Soweit ich weiß kämpfen Marder eher, als daß sie einen Feind "verleiten" und diese Jahreszeit wäre für einen Wurf recht ungewöhnlich. Aber wer weiß, ich habe vorgestern im Wald ein frisch entschlüpftes taubeneigroßes Ei entdeckt :dog_blink
Wirklich überrascht war ich von blitzschnellen „Verwandlung“,
Überraschen würde mich diese blitzschnelle Verwandlung auch nicht. Ich empfinde es gar nicht mal als Verwandlung, ES ist immer da, nur unterschiedlich dicht unter der Oberfläche. Bei manchen so tief drunter, daß es gar nicht durchkommt, bei anderen ist kaum ein Fellflaum drüber.
Und wenn der Folgereflex erstmal ausgelöst ist, dann dauert es schon ein paar Galoppsprünge, bis das Hirn langsam wieder andere Wahrnehmungen durchläßt und in gelernte Reaktionsmuster zurück findet. Die 30-50 m scheinen etwa dieser Zeit zu entsprechen. Das ist auch die Strecke, die Zirbel zum abrufen braucht, wenn sie denn hört.
von Uschi
Das nächste Mal sind es 60m, dann 100m, dann 200m und dann.........
och, so pessimistisch würde ich das nicht sehen. Felix hört ja sonst super und wenn es einmal mit ihm durchgeht, muß das nicht wieder passieren. Ich würde nun öfter an dieser Stelle mit Felix üben, das wird Freddy mit Sicherheit ähnlich handhaben.
Bei Zirbel werde ich den Jagdtrieb nie ganz auslöschen können, wie es bei Kim und Rough möglich war, aber auch hier wird's trotz extremem Trieb in letzter Zeit immer besser. Dabei kommt es v.a. auf meine Aufmerksamkeit (oder das was mein Hundemonster für solche hält oder -schlimmer- nicht hält!) an. Insofern erwarte ich nicht wirklich, daß ein Hund wie Felix nun immer "schlechter" in der Beziehung wird.

Petri heil :dog_wink
Eddi

Uschi

Re: Mutation zum Raubtier

Beitrag von Uschi » Di 5. Okt 2010, 13:26

Hallo Eddi,
Eddi hat geschrieben: och, so pessimistisch würde ich das nicht sehen.

Genau so, wie Freddy es beschrieb fing es an. Da war ich auch noch optimistisch :dog_blush

Wenn es um dieses ES geht, ist Pessimismus besser. Das hält wachsamer.




LG
Uschi

Freddy

Re: Mutation zum Raubtier

Beitrag von Freddy » Di 5. Okt 2010, 14:26

Hallo zusammen,

ob das Tier wirklich ein Marder war, weiß ich nicht, dafür habe ich es zu kurz gesehen. Ich denke aber, das ich einen Fuchs, Dachs oder Waschbär erkannt hätte. Für Felix war er vermutlich ein überdimensionaler extrem schneller Critter. :dog_biggrin ... Die Jagd ging überwiegend durchs Gebüsch, daher hatte Felix sicher einen Nachteil gegenüber dem flinken, wendigen Marder.
Marder als Kulturfolger können wohl fast ganzjähgrig werfen. Deshalb auch meine Frage in die Richtung "vom Nest" ablenken...sonst hätte ich eher angenommen, das sie vor Hunden lieber in die luftige Höhe fliehen...

Das war für Felix und für mich eine außergewöhnliche Situation die wir so bisher noch nicht hatten. Marder sind sehr wehrhafte Tiere und normalerweise für Hunde nicht die Beute der Wahl. Wenig "dran", wehrhaft und schnell, den Aufwand kaum lohnend ;)
Das er, in einer solchen Situation nur noch den "Feind" wahrnimmt ist irgendwie logisch, oder? Deshalb glaube( und hoffe) ich auch nicht, das ich nun die 99%tige Kontrolle über ihn verloren habe. Immerhin laufen wir schon ca. 5 Jahre ohne Leine durch den Wald...die letzten Monate war er immer zu 100% abrufbar. Hmm, sagen wir lieber "fast immer".... vor ihm aufspringende Katzen und nun auch Marder sind ausgenommen... :crazy:
Aber Uschi hat schon Recht, wachsam sollte man schon sein...und ich werde in der nächsten Zeit höllisch aufpassen...wir werden sehen.

Mir fällt übrigens auf, das bei uns nie Marderschäden, im Gegesatz zu Nachbarn, an Fahrzeugen zu beklagen sind...vielleicht mögen Marder keine Terrier in ihrer Nähe.

LG
Freddy

Eddi

Re: Mutation zum Raubtier

Beitrag von Eddi » Di 5. Okt 2010, 15:18

Mir fällt übrigens auf, das bei uns nie Marderschäden, im Gegesatz zu Nachbarn, an Fahrzeugen zu beklagen sind...vielleicht mögen Marder keine Terrier in ihrer Nähe.
hm, wer oder welches Viech auch immer die Wasserleitung meiner Scheibensprühanlage kürzlich angefreessen hat (Memo an mich: psst *kürzlich?* - nach mehreren Wochen endlich mal Werkstatt-Termin machen!), sah das ganz anders.
Mein altes Auto hatte mal ein Temperaturproblem. Super! Samstagsnachmittags bei Soest :dog_wacko wo schon wochentags tote Hose herrscht....
Aber es gab noch einen supernetten spätanwesenden Händler, mit dem zusammen ich die Marderzahnspuren am Wasserschlauch der Kühlung gefunden habe. An dem Wochenende hat mein Auto fast soviel Wasser verbraucht, wie Diesel, alle paar Parkplätze nachgefüllt... :dog_mad

Äh, gut, daß das hier die Plauderecke ist... :dog_ph34r

LG
Eddi
hatte, um beim Thema zu bleiben ( happy_02 ) mal nen Marder im Stall, der alle Ölflaschen (Speiseöl für die Ponys) erst mühsam vom Verschluss befreit hat und dann dem sinkenden Ölspiegel nachknabbernd die aktuelle Flasche (der Rest wurde mardersicher verstaut) an der Seite täglich immer tiefer angefressen hat....

Freddy

Re: Mutation zum Raubtier

Beitrag von Freddy » Di 5. Okt 2010, 19:17

Hallo Eddi,
Eddi hat geschrieben:Äh, gut, daß das hier die Plauderecke ist...
...ja genau!!! Mich würde zum Beispiel interessieren, ob der gemeine Marder mehr auf kaltgepressten Ölen besteht...
Eddi hat geschrieben:der alle Ölflaschen (Speiseöl für die Ponys) erst mühsam vom Verschluss befreit hat
....oder doch auch mal mit dem eingesickerten alten Motoröl vom letzten Ölwechsels, hinter der Scheune vorlieb nimmt....:sheep

Gelesen habe ich, das einige Kfz-Hersteller mardersichere Autos bauen. Wie? Keine Ahnung...man kann aber sein Fahrzeug auch mit Elektroschockern nachrüsten.... da vergeht den Automardern die Lust am knabbern...

Einen anderen Ansatzpunkt sehe ich natürlich für uns Terrierbesitzer und komme gleichzeitig relativ elegant zum Thema zurück: Das Auto auf den eingezäunten Hof fahren und den Hunden freien Zugang gewähren....:dogrun

LG
Freddy mit Marderschreck Felix

Eddi

Re: Mutation zum Raubtier

Beitrag von Eddi » Di 5. Okt 2010, 21:03

Hallo Freddy,
Das Auto auf den eingezäunten Hof fahren und den Hunden freien Zugang gewähren....
ja, wäre ne coole Lösung. Aber dazu müsste man einen autogeeignetetn eingezäunten Hof haben. Ich befürchte, meine Nachbarn fänden die Idee prinzipiell nicht so gut, wenn mein zartes Autole ihren -zugegeben recht robusten und nicht überzüchteten - Rasen umpflügen würde. Und dann wäre noch die Sache mit der ganzjährig offenen Tür.
Ich glaub, da schließ ich lieber mal ein Weidezaungerät an mein Auto, falls sich die Marderaktionen häufen sollten.
....oder doch auch mal mit dem eingesickerten alten Motoröl vom letzten Ölwechsels, hinter der Scheune vorlieb nimmt....
So sehr ich Altöl heut noch gern verwenden würde, denn etwas besseres gibts immer noch nicht, so sehr ist mein Umweltbewusstsein gewachsen. Früher haben wir uns das Motoröl sogar an den Tankstellen geholt und die Holzteile damit geschützt. Sogar in Pfostenlöcher reingekippt und so. Darf man gar nicht mehr dran denken, aber das haben die Bauern immer schon so gemacht.... :dog_wacko
Allerdings haben mW die Marder schon immer ein Näschen für die besseren Sachen gehabt. :dog_tongue2

LG
Eddi

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